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Warm angezogen: Wie du Fehlkäufe vermeidest und was dein Baby wirklich braucht

Zu viel, zu klein und unpraktisch: Erstlingseltern verschätzen sich oft beim Kleiderkauf. Gerade bei Winterbabys geht das ins Geld.

Fehlkäufe in der Babyzeit – die meisten Eltern können ein Lied davon singen. Nicht wenige investieren hunderte Euro in teure Babyausstattung, die später kaum genutzt wird. Gerade beim Thema Kleidung fehlt es jungen Eltern an Erfahrung. Damit es der Nachwuchs auch im Winter schön warm hat, kaufen sie oft viel zu viel, das dann nach der Babyzeit ungetragen aussortiert wird. Dazu kommen Geschenke, die niemand gebrauchen kann. Damit dir das nicht passiert, haben wir die Top-Fehlkäufe in Sachen Babykleidung aus unserer Eltern-Redaktion gesammelt und Tipps, wie du sie umgehst.

Fail Nr. 1: Zu viele Klamotten

Dein Baby kommt im November zur Welt. Logisch, dass es da besonders viel warme Winterkleidung benötigt. Aber ist das wirklich so?

„Ich weiß noch, wie ich wirklich lange nach dem perfekten Schneeoverall für unseren Kleinen gesucht habe. Nach Tagen hatte ich einen wirklich schönen Anzug gefunden und mich schon richtig darauf gefreut, ihn einzuweihen. Tja, das nächste Mal, als ich ihn in die Hand nahm, war unser Baby ein Jahr alt. Das Schild war noch dran und ich konnte den Anzug immerhin für die Hälfte bei Vinted (ehemals Mamikreisel) wieder verkaufen. Ich hatte damals viele dicke Sachen gekauft, weil ich mich auf lange Spaziergänge an der frischen Luft mit meiner schwangeren Freundin gefreut hatte. Die haben wir auch gemacht. Aber da mein Kleiner nicht in den Kinderwagen wollte, trug ich ihn die ersten vier Monate in der Trage unter meiner dicken Tragejacke. Darunter brauchte er natürlich keinen Schneeanzug und als er dann in den Wagen umstieg, passte der nicht mehr und wir kauften eine dicke Jacke und einen Fußsack.“ Maria, Mutter einer 4-Jährigen

Was braucht dein Baby wirklich?

Checklisten für die Erstausstattung sind sinnvoll, weil sie eine Orientierung geben. Das bedeutet nicht, dass du alles, was auf diesen Listen steht, auch wirklich brauchst. Denn das unterscheidet sich von Familie zu Familie doch erheblich. Jemand der viel draußen unterwegs ist und auch mit seinem Baby lange Winterspaziergänge machen möchte, braucht naturgemäß andere Dinge als jemand, der sich vor allem drinnen aufhält und höchstens mal die Oma mit dem Auto besucht. Du kennst dich und deine Gewohnheiten am besten. Stehst du mit der Waschmaschine auf Kriegsfuß, benötigst du vielleicht ein paar Bodys mehr. Hast du Nachbarn mit Kindern, kannst du manches möglicherweise ausleihen.

Fail Nr. 2: Unpraktische Kleidung

„Ich war ganz verliebt in die vielen hübschen Babysachen, die ich in den Katalogen und Kindergeschäften sah. Leider blieb die Hälfte davon ungetragen im Schrank, nachdem sie abwechselnd mein Baby oder mich zum Weinen brachten, weil sie einfach total unhandlich waren. Meine absoluten Fehlkäufe:

  • Turnschuhe für Babys – Babys brauchen eigentlich gar keine Schuhe, bevor sie nicht anfangen zu krabbeln und auch dann würde ich definitiv nicht zu Turnschuhen raten.
  • Alles, was sich im Schrittbereich nicht öffnen lässt, verwaiste ebenfalls im Kleiderschrank. Schließlich musste ich teilweise über 10 x täglich Windeln wechseln.
  • Latzhosen, bei denen man die Babys kompliziert hochnehmen und drehen muss, um sie anzuziehen sind unpraktisch. Genauso wie Jeans, Hemden mit Knöpfen oder Mädchenkleidung mit zu vielen Perlen und Schleifchen.
  • Kapuzenpullis sind bei Säuglingen auch sehr unpraktisch.
  • Oberteile, die zu eng am Hals sind. Wir sind in den ersten Monaten auf Wickelbodys und etwas weitere Oberteile umgestiegen. Die gingen meist auch ohne Tränchen anzuziehen.

Für das nächste Baby kaufe ich nur noch Wohlfühl-Kleidung, die ich an einem Couch-Tag anziehen würde. Ein Baby sieht ohnehin immer niedlich aus, auch ohne schicke Hemdchen mit Stehkragen. Gerade Winterbabys brauchen zusätzlich zu den langen Bodys noch zwei Overalls zum Drüberziehen und dann entweder einen Kinderwagen mit einem warmen Fußsack oder einen Winteroverall.“ Sabine, Mutter eines 3-Jährigen

Nicht alles im Voraus kaufen

Gerade in den Wochen vor der Geburt geraten viele Eltern in einen regelrechten Kaufrausch. Einigen macht das Babyshopping sichtlich Spaß, für andere artet es in Stress aus. Dabei braucht in Zeiten von Online-Shopping und Lieferdiensten eigentlich niemand mehr „für den Notfall“ gerüstet sein. Es reicht völlig aus, wenn du einen Grundstock an Sachen hast, um dein Baby ein paar Tage lang anzuziehen. Wenn dir doch etwas fehlt, kannst du es jederzeit im Internet bestellen und erhältst es innerhalb von wenigen Tagen.

Fail Nr. 3: Alles rosa

„Es war gar nicht so geplant, aber aus irgendeinem Grund waren fast alle Sachen unserer Tochter rosa und sahen sehr mädchenhaft aus. Vieles hatten wir von den Großeltern geschenkt bekommen. Meine Kleine sah zwar immer sehr niedlich darin aus, aber seit mein Sohn auf der Welt ist, ärgere ich mich, dass ich vieles neu kaufen muss. Ich finde es zwar nicht schlimm, ihm mal einen rosa Body anzuziehen, aber kleine Röckchen und Rüschenshirts finde ich einfach nicht passend. Schade eigentlich, denn die Sachen wurden ja teilweise nur sehr kurz getragen und haben eben auch einiges gekostet.“ Martina, Mutter einer 3-Jährigen

Leg eine Wunschliste an

Wir wissen zwar nicht, wie viel Geld jährlich für Geschenke ausgegeben wird, die dann ungenutzt im Schrank rumliegen, aber vermutlich ist es sehr viel. Die Sachen passen teilweise nicht, sind unpraktisch oder du hast sowieso schon genug davon und weißt schon garnicht mehr, wohin damit.

Wenn du dich bisher davor gescheut hast, konkrete Wünsche zu äußern, solltest du jetzt damit anfangen. Deine Bekannten möchten dir und deinem Kind schließlich eine Freude machen und ihr Geld nicht zum Fenster herauswerfen. Leg eine Wunschliste mit Dingen an, die du wirklich gebrauchen kannst. Wenn du keine konkreten Wünsche äußern möchtest, wähle einen Lieblingsshop aus, der dir grundsätzlich gefällt und bitte sie darum, Geschenke nur dort zu kaufen. So bleibt der Überraschungseffekt und du bekommst wahrscheinlich trotzdem etwas, das dir gefällt.

Tipp: Mit einem Geschenk oder Gutschein von Vertbaudet können Oma und Opa kaum etwas falsch machen. Shops, die moderne Babymode und Spielzeuge anbieten, eignen sich deutlich besser fürs Weihnachtsshopping als die oft unbeliebten Spontankäufe bei Lidl. Auch ein Wollwalk-Anzug ist ein tolles hochwertiges Geschenk und gerade für Schmuddelwetter ein guter Begleiter.

Fail Nr. 4: Falsche Größe

Die meisten Babys tragen die erste Kleidergröße (50) nur wenige Wochen. Manche passen auch zur Geburt schon in die 56. Wer zuviel Kleidung in der kleinsten Größe kauft, wird kaum eine Gelegenheit haben, diese auch zu tragen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Windeln in der Neugeborenen-Größe.

„Ich hab mich wirklich oft verschätzt, was Größen anging. Irgendwann dachte ich, ich hab den Dreh raus und kaufte immer eine Größe größer. Die würde dann bestimmt irgendwann passen. Das nutzt nur leider nichts, wenn die Sommerstrampler dann im Winter passen. Mein Tipp: Nur wenig Kleidung in der kleinsten Größe kaufen und dann nach und nach nachkaufen. Wenn ich merke, mein Kleiner wächst aus einer Größe heraus, bestelle ich online ein paar Bodys, Hosen und was er eben gerade braucht. Ich empfehle auch, nicht lange im Voraus zu kaufen. Denn es kann gut sein, dass die Sachen dann nicht zur richtigen Jahreszeit passen. Gerade bei Winterkleidung ist das ärgerlich. Denn gute Schneeanzüge haben eben ihren Preis. Außerdem verändern sich auch die Vorlieben. Wenn das Baby sitzt, braucht es nicht mehr unbedingt Wickelbodys. Dann kann man ja Pullover leichter über den Kopf ziehen. Spätestens wenn es anfängt fürs Töpfchen zu üben, wird es keine Bodys mehr tragen. Wann das sein wird, kann man aber Monate im Voraus noch nicht abschätzen.“  Michael, Papa eines 2-Jährigen

Fazit

Was jede Familie braucht, ist ganz unterschiedlich. Die meisten Eltern sind sich rückblickend jedoch einig, dass sie zu viel Unnötiges gekauft haben. Wenn du Geld und Nerven sparen möchtest, kaufe zu Anfang nur die Basics. Du kannst dich an Checklisten aus dem Internet orientieren, musst aber nicht gleich alles von der Liste kaufen. Lerne dein Baby und eure Bedürfnisse erstmal kennen und dann kannst du nachkaufen. Sachen, die du online bestellst, sind oft schon innerhalb von zwei Tagen bei dir. Achte auf bequeme und alltagstaugliche Kleidung. Deine Freunde und Verwandten können dich mit ihren Babygeschenken hervorragend unterstützen, wenn du sie wissen lässt, was du dir konkret wünschst.

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Veröffentlicht von Sibylle Grenz

Als Mutter eines quirligen Kleinkindes schreibt Sibylle leidenschaftlich gern über Erziehungsthemen, aber auch Themen aus der Schwangerschaft. Gemeinsam mit unserem Hebammen- und Pädagoginnen-Team arbeitet sie Fragen der babelli-Community auf und beantwortet sie fundiert und praxisnah.

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