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Mutterschutz im Blick: Das Wichtigste zum Mutterschutzlohn

Babybauch mit Hand der Mutter und Ärztin drauf
Werdende Mütter sind finanziell geschützt / Bild © fizkes, Adobe Stock

Mutterschutzlohn und Mutterschaftsgeld werden gern verwechselt – beides klingt zwar ähnlich, sie sind aber sehr unterschiedlich. Das Wichtigste zum Mutterschutzlohn haben wir dir in diesem Artikel zusammengestellt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Mutterschutzlohn gibt es nur während eines Beschäftigungsverbotes, dieses kann jedoch sowohl vor als auch nach der Geburt ausgesprochen werden.
  • Voraussetzung ist ein aktives Beschäftigungsverhältnis.
  • Der Arbeitgeber muss dir dein Gehalt als Mutterschutzlohn weiterzahlen.
  • Mutterschutzlohn ist keine Lohnersatzleistung und wird steuerlich wie dein Gehalt behandelt.
  • Rechtsstand im Artikel: April 2024.

Was ist Mutterschutzlohn?

Der Mutterschutzlohn ist im Mutterschutzgesetz (kurz: MuSchG) geregelt. Der §18 Mutterschutzgesetz legt fest, dass ein Arbeitgeber seiner Angestellten weiterhin Gehalt zahlen muss – auch wenn sie aufgrund eines Beschäftigungsverbotes vor oder nach der Entbindung nicht arbeiten darf. 

Wer bekommt Mutterschutzlohn?

Du bekommst Mutterschutzlohn als Frau in einem aktiven Anstellungsverhältnis, wenn ein Beschäftigungsverbot besteht. Dabei ist es egal, ob das Beschäftigungsverbot von einem Arzt, vom Arbeitgeber oder der zuständigen Aufsichtsbehörde für Mutterschutz ausgesprochen wird. 

Achtung: Voraussetzung ist immer ein aktives Arbeitsverhältnis. D.h. du bist angestellt und gehst regulär deiner Arbeit nach. Ein ruhendes Arbeitsverhältnis liegt vor, wenn du gerade in Elternzeit bist. Ausnahme: Wenn du in Teilzeit, in Elternzeit beschäftigt bist. 

Ein Beschäftigungsverbot (kurz: BV) können Arbeitnehmerinnen während der Schwangerschaft oder nach der Geburt (Stillzeit) bekommen. Es geht darum, die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen. Das Beschäftigungsverbot kann vom Arzt oder Arbeitgeber ausgesprochen werden. Mehr zum Thema BV

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Wie lange gibt es Mutterschutzlohn?

Solange das Beschäftigungsverbot während der Schwangerschaft bzw. in der Stillzeit besteht, hast du auch Anspruch auf den Mutterschutzlohn. Ab Beginn der Mutterschutzfrist bekommst du anstelle des Mutterschutzlohns das Mutterschaftsgeld. Erst beider Schutzfristen kannst du den Mutterschutzlohn dann frühestens wieder erhalten. Nämlich dann, wenn wieder ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen wird (z.B. Stillbeschäftigungsverbot).

Wer zahlt Mutterschutzlohn bei einem Beschäftigungsverbot?

Der Arbeitgeber muss dein Gehalt als Mutterschutzlohn während des Beschäftigungsverbotes weiterhin bezahlen. Er selbst bekommt es zu 100 Prozent über ein sogenanntes Umlageverfahren (U2) erstattet – ist also, grob gesagt, finanziell dadurch nicht belastet.

Wie hoch ist der Mutterschutzlohn?

Das Wichtigste vorab: Du darfst als Frau und Mutter durch den Mutterschutzlohn nicht schlechter gestellt werden als vor deinem Beschäftigungsverbot. Das stellt das Mutterschutzgesetz sicher. 

Als Mutterschutzlohn bekommst du den Durchschnittsverdienst der letzten drei abgerechneten Kalendermonate vor dem Eintritt der Schwangerschaft. Wenn dein Arbeitsverhältnis noch nicht so lange besteht, bildet der tatsächliche Zeitraum deiner Beschäftigung die Grundlage der Berechnung. 
Es zählt immer das gesamte Bruttoarbeitsentgelt. Also wenn du im o.g. Zeitraum einen Dienstwagen zur privaten Nutzung hattest oder vermögenswirksame Leistungen bezogen hast, zählen diese auch mit. Außerdem: Steht eine bereits vertragliche Veränderung, z.B. eine Gehaltserhöhung an, muss das bei der Berechnung des Mutterschutzlohns einbezogen werden.

Wurde dein Gehalt im Berechnungszeitraum gekürzt, weil du in Kurzarbeit warst oder es zum Arbeitsausfall kam? Das darf deinen Schutzlohn nicht mindern! Bekommst du in diesem Zeitraum einmalige Zahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld, zählen diese leider nicht mit rein. 

Mutterschutzlohn in der Steuererklärung angeben

Deinen Mutterschutzlohn bekommst du wie vorher auch dein Gehalt, netto, ausgezahlt. Es ist keine Lohnersatzleistung. 

Für die Steuererklärung: Der Mutterschutzlohn ist im Punkt Bruttoarbeitslohn, wie dein Gehalt, in der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung enthalten. 

Fazit

Als Angestellte bist du während der Schwangerschaft und in der Stillzeit besonders geschützt. Kommt es zu einem Beschäftigungsverbot und du darfst nicht mehr arbeiten, bist du finanziell durch den Mutterschutzlohn abgesichert. Dieser entspricht deinem durchschnittlichen Gehalt in den drei Monaten vor Eintritt der Schwangerschaft. Dein Arbeitgeber ist damit nicht belastet, er bekommt das von der Krankenkasse erstattet.

Quellen

 

b316eff18deb427796189c07ec52f670 - Mutterschutz im Blick: Das Wichtigste zum Mutterschutzlohn
Veröffentlicht von Yvonne Nagel

Yvonne ist Steuerfachwirtin und bringt 15 Jahre Erfahrung im Steuer- und Lohnbereich durch ihre Tätigkeit im Steuerbüro mit. Seit 2018 ist sie unsere Expertin rund um das Thema Formalitäten, Elterngeld und Elternzeit. Wenn sie nicht eure Fragen rund um Behördengänge und Formalitäten beantwortet oder neue Videos für euch aufnimmt, sitzt sie gern am Basteltisch und ist mit Papier und Stempeln kreativ.

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