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Schwangerschaftsberatung: Hier bekommst du Antworten und Hilfe

Schwangerschaftsberatung

Wusstest du, dass du dich jederzeit kostenlos zum Thema Schwangerschaft beraten lassen kannst? Schwangerschaftsberatungsstellen sind dafür die richtigen Ansprechpartner. Wir stellen dir das Beratungsangebot für Frauen und Männer vor.

Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen und Männer haben das Recht auf eine Schwangerschaftsberatung durch qualifizierte Beratungsstellen.
  • Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym.
  • Sie kann vor Ort, per Telefon oder per Internet erfolgen.
  • Die Berater informieren u.a. zu den Themen Schwangerschaft, Familienplanung, Sexualität und Partnerschaft.
  • Bei Bedarf leisten sie konkrete Hilfestellung (z.B. bei Anträgen).
  • Eine staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatung ist Voraussetzung für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch.
  • Es gibt Beratungsstellen öffentlicher Träger (z.B. das Jugendamt) und freier Träger (z.B. Caritas, pro familia).

Dein Recht auf Schwangerschaftsberatung

Eine Schwangerschaft ist und bleibt eine persönliche Ausnahmesituation. Im besten Fall eine wunderschöne – nämlich dann, wenn der Familienzuwachs geplant ist und die Schwangerschaft normal verläuft. Anders sieht es aus, wenn sie ungeplant eintritt oder es in ihrem Verlauf zu Problemen kommt. Dann kann sie dich und deinen Partner vor soziale und psychische Herausforderungen stellen.

Mit all den Fragen und Sorgen, die eine Schwangerschaft mit sich bringen kann, wirst du zum Glück nicht allein gelassen. In Deutschland hat jede Frau (egal ob schwanger oder nicht) und jeder Mann einen gesetzlichen Anspruch auf Beratung zum Thema Schwangerschaft. Geregelt ist das im Schwangerschaftskonfliktgesetz (§2 SchKG). Die Beratung ist kostenlos und kann auf Wunsch anonym stattfinden. Anlaufstellen dafür sind sogenannte Schwangerschaftsberatungsstellen. Eine Beratung kann entweder dort vor Ort, telefonisch oder online erfolgen. Ganz so, wie du dich damit am wohlsten fühlst.

Die geschulten Berater und Beraterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Sie können dich zu vielen Themen fachlich und verständlich beraten. Wenn nötig, arbeiten sie eng mit anderen Experten wie Juristen oder Medizinern zusammen, um dir weiterhelfen zu können.  

Die Themen der Schwangerschaftsberatung

Im Rahmen einer Schwangerschaftsberatung erhältst du konkrete Antworten zu allen Fragen rund ums Thema Schwangerschaft, zum Beispiel zu:

  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Pränataldiagnostik
  • Geburtsvorbereitung
  • Finanzielle und soziale Hilfen
  • Rechtliche Fragen (z.B. zum Sorgerecht)
  • Schwangerschaftsabbruch (Schwangerschaftskonfliktberatung)

Anders als der Name vermuten lässt, decken die Beratungsstellen aber nicht bloß das Thema Schwangerschaft ab. Sie beraten dich u.a. auch in Sachen Familienplanung, ungewollte Kinderlosigkeit, Erziehung, Sexualität, Verhütung und Partnerschaft. Zudem leisten sie praktische Hilfe, etwa beim Beantragen finanzieller Mittel. Die Beratungsstelle ist auch ein geeigneter Ansprechpartner, wenn sich durch die Schwangerschaft Probleme mit dem Arbeits- oder Ausbildungsplatz der Mutter ergeben.

Wichtig: Erfährst du Gewalt, egal ob körperlich, verbal oder emotional, kannst du dich auch jederzeit an die Schwangerschaftsberatungsstelle wenden. Die Berater und Beraterinnen behandeln dein Anliegen vertraulich. Mögliche Maßnahmen werden mit dir besprochen und nur auf deinen Wunsch in die Wege geleitet. Du brauchst keine Bedenken zu haben, dass jemand davon erfährt oder du zu etwas gedrängt wirst, das du nicht möchtest.

Schwanger und keiner darf es wissen? Unter der Telefonnummer 0800 40 40 020 oder im Internet unter www.geburt-vertraulich.de findest du Hilfe.

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Sonderfall: Die Schwangerschaftskonfliktberatung

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Frauen gegen eine Schwangerschaft entscheiden. Vielleicht fühlst du dich durch eine ungeplante Schwangerschaft überrumpelt, es gibt Probleme mit dem Partner oder medizinische Komplikationen. In einer speziellen Schwangerschaftskonfliktberatung kannst du diese Sorgen und Nöte besprechen. Der Berater oder die Beraterin versuchen sie gemeinsam mit dir aufzuarbeiten und Lösungen aufzuzeigen. Du wirst im Rahmen dieser Beratung auch über die Möglichkeiten und Risiken eines Schwangerschaftsabbruchs aufgeklärt. 

Eine Schwangerschaftskonfliktberatung kann nur durch staatlich anerkannte Beratungsstellen und Ärzte durchgeführt werden (§§5 und 6 SchKG). Nur sie können dir einen Beratungsschein ausstellen, der die Voraussetzung für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch ist. Mehr zum Thema Schwangerschaftsabbruch erfährst du hier.

Mehr zum Thema

Wie funktioniert die Schwangerschaftsberatung?

Du hast drei Möglichkeiten, dich beraten zu lassen: entweder persönlich, telefonisch oder online. Wofür du dich entscheidest, bleibt ganz dir überlassen. 

Persönliche Beratung: Ganz bestimmt gibt es auch in deiner Nähe Anlaufstellen. Über eine PLZ-Suche auf den Webseiten der Beratungsstellen kannst du dir alle Möglichkeiten anzeigen lassen. Ein persönliches Gespräch bietet sich etwa für komplizierte Anliegen an. Außerdem können vor Ort gemeinsam Anträge ausgefüllt oder andere Maßnahmen in die Wege geleitet werden, solltest du praktische Hilfen brauchen. Für eine Schwangerschaftskonfliktberatung ist ein persönliches Gespräch Pflicht. Zu einem persönlichen Gespräch kannst du dich von deinem Partner oder einer anderen Vertrauensperson begleiten lassen. 

Telefonische Beratung: Auf diesem Weg lassen sich kleinere Fragen sicher am schnellsten klären. Auch, wenn du lieber anonym beraten werden möchtest oder dir ein persönliches Gespräch unangenehm wäre, kannst du ganz unkompliziert zum Telefonhörer greifen. Dafür musst du nur die jeweilige Sprechzeiten der Beratungsstelle beachten.

Online-Beratung: Über das Internet kannst du dich per Kontaktformular oder Chat auf den entsprechenden Webseiten an die Beratungsstellen wenden. Meist gibt es auch hierfür spezielle Sprechzeiten oder du kannst einen Termin für einen Einzelchat vereinbaren. Die Eckpunkte dazu erfährst du jeweils auf den Webseiten der Beratungsstellen, zum Beispiel hier:

Schwangerschaftsberatungsstellen: Hier findest du Hilfe

Es gibt öffentliche und freie Träger, die eine staatlich anerkannte Schwangerschaftsberatung anbieten. Öffentliche Anlaufstellen sind das örtliche Gesundheits- oder Jugendamt. Freie Träger sind Wohlfahrtsverbände, religiöse Verbände oder unabhängige Vereine. Achtung: Nicht alle freien Träger bieten neben einer allgemeinen Schwangerschaftsberatung auch eine Schwangerschaftskonfliktberatung an. Wenn du also speziell daran Interesse hast, solltest du dich vorab per Internet oder Telefon bei der entsprechenden Beratungsstelle darüber informieren. 

In der Datenbank der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind über 1.500 staatlich anerkannte Beratungsstellen für Schwangerschafts(konflikt)beratung erfasst. Außerdem verlinken wir dir einige Träger hier:

🎧 Podcast: #119 – Unterstützung durch Hilfsangebote für Schwangere und Eltern

Hör jetzt in diese großartige Podcastfolge mit Familienhebamme Jennifer Jaque-Rodney rein. Wenn dir unser Podcast gefällt, dann abonnier ihn doch direkt bei Spotify oder iTunes, um keine Folgen mehr zu verpassen.

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Quellen

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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