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Schwiegermutterprobleme in der Schwangerschaft – wie lösen?

schwiegermutter

Viele kennen das Schwiegermutterproblem. Schlimm genug, dass viele Schwiegermütter ihren erwachsenen Sohn immer noch bemuttern, einige machen auch das Leben der Schwiegertochter zur Hölle. Meist geht es in der Schwangerschaft los, manchmal auch schon vorher. Wir geben dir Tipps wie du häufige Probleme am elegantesten löst. Denn schließlich kann man sich Familie nicht aussuchen, aber Zusammenraufen geht manchmal schon.

Manche haben ja mit ihrer Schwiegermutter wirklich Glück. Aber dass diese zum wahren Schwiegermonster mutiert, ist leider auch nicht selten. Die Foren sind voll von Beiträgen junger Frauen, die sich einfach mal nur über ihre Schwiegermutter auskotzen möchten. Dazu gibt es unzählige verständnisvolle Antworten, die in die gleiche Richtung gehen. Die Frage ist, ob das hilft, um die Probleme zu lösen oder ob es alles nur noch schlimmer macht. Denn gerade in der Schwangerschaft möchtest du ja so wenig Stress wie möglich für dich und dein Baby.

Bashing ist nicht unsere Art. Deshalb wirst du in diesem Artikel kein pauschales Abstrafen aller Schwiegermütter finden. „Die Alte“, „der Drachen“ o.Ä. gehören nicht zu unserem Wortschatz. Vielmehr haben wir die häufigsten Probleme vieler betroffener Schwiegertöchter für dich gesammelt und versuchen dir Wege zu zeigen, wie du sie ein für alle Mal überwinden kannst, ohne den Kontakt abbrechen zu müssen. (Klappt übrigens auch bei nervigen Müttern ;)).

Warum jetzt klären?

Wir glauben, dass die Schwangerschaft ein guter Zeitpunkt ist, um sich mit der Schwiegermutter auszusprechen. Auch wenn die Hormone wahrscheinlich dafür sorgen, dass Diskussionen jetzt schneller hitzig werden als sonst. Aber wenn ihr es jetzt nicht klärt, werden sich die Probleme im Normalfall nach der Geburt eures Babys verschärfen.

Deshalb ist das Wichtigste bei Schwiegermutterproblemen in der Schwangerschaft: Nie direkt auf Aufreger reagieren! Erstmal tief durchatmen und zur Not den Raum verlassen. Nachdenken und erst dann antworten, wenn du innerlich ruhig bist. Das hilft Stress zu vermeiden. Denn den brauchen du und dein Baby jetzt wirklich nicht.

Klar, manchmal sind Schwiegermütter und -töchter einfach nicht auf einer Wellenlänge. Aber meist besteht ja doch die Hoffnung, dass sich die beiden Frauen wieder besser vertragen.

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Problem #1 – Die Schwiegermutter steht ständig unangemeldet vor der Tür.

Der Grund: Sie will informiert und mittendrin sein. Wahrscheinlich kann sie auch nicht loslassen. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass ihre Präsenz jemanden stören könnte.

Das Problem: Ihr Verhalten verletzt eure Privatsphäre. Sie muss die Grenzen erkennen.

Ein Lösungsvorschlag: Sag ihr, dass du dir wünschen würdest, dass sie nicht ohne Einladung vorbeikommt, weil du jetzt mehr Ruhe und Zeit für dich brauchst. Versichere ihr aber auch, dass ihr sie gern ab und zu empfangt. Vereinbare mit ihr am besten feste Tage, an denen sie euch besuchen kann. Vielleicht nehmt ihr euch dann gemeinsam etwas Schönes vor.

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Problem #2 – Die Schwiegermutter quartiert sich selbst bei euch ein.

Der Grund: Sie glaubt, ihr braucht ihre Hilfe, warum auch immer. Sie ist gern bei euch (oder zumindest bei ihrem Sohn) und ist zu Hause etwas einsam. Wahrscheinlich wohnt sie weiter weg, die Reise ist vielleicht anstrengend und ein Hotel zu teuer.

Das Problem: Gäste sind immer eine Belastung, erst recht wenn sie zu lange bleiben. Wenn die Schwiegermutter dich mit Argus-Augen beobachtet, ein Helfersyndrom hat oder gar bedient werden möchte, ist das alles andere als entspannend für deine kleine Familie.

Ein Lösungsvorschlag: Versuch einen guten Moment zu erwischen, in dem du mit ihr sprichst. Sag, dass es schön ist, dass sie bei euch ist und euch hilft. Aber sag auch, dass es dir schwerfällt abzuschalten, wenn Besuch da ist, du aber gerade mehr Ruhe brauchst als sonst. Und weil du gern weiter so gut mit ihr auskommen möchtest, würdest du vorschlagen, das nächste Mal ihren Besuch vorher zu besprechen und etwas kürzer zu halten. Vielleicht könnt ihr dann auch eine schöne Unternehmung planen, sofern das dein Zustand zulässt. Oder du kannst ihren Sohn mit ihr ins Kino schicken o.Ä. Dann wird ihr Nähebedürfnis gestillt und du hast deine Ruhe. Er kommt ja definitiv zu dir zurück 😉

Problem #3 – Die Schwiegermutter gibt ungefragte Ratschläge.

Der Grund: Ja, sie hat mehr Lebenserfahrung als du, ganz einfach, weil sie älter ist. Deshalb glaubt, sie, Dinge besser einschätzen zu können, als du das kannst, auch wenn dem nicht so ist. Vielleicht wurden ihr alte Lehrmeinungen derart eingebläut, dass sie nicht sieht, wie viel sich geändert hat.

Das Problem: Auch wenn sogar Schwiegermütter manchmal recht haben, viele junge Mütter wissen heute dank der zahlreichen Infoangebote im Internet viel mehr, als das damals der Fall war. Die Wissenschaft ist um Einiges weiter, viele Ansichten von damals sind mehr als veraltet. So etwas wie Mutterinstinkt wurde Frauen der älteren Generation gern mal ausgetrieben.

Ein Lösungsvorschlag: Sag ihr, dass du ihre Ratschläge schätzt, dass du aber gern selbst entscheiden möchtest, was du davon umsetzt. Versichere ihr, dass du einen super Mutterinstinkt hast. Zeig ihr Bücher oder Internetseiten, die du liest, damit sie sieht, dass du dich selbst bemühst, auf dem neuesten Stand zu sein. Frag sie dann gezielt um ihre Einschätzung bei bestimmten Themen, die vielleicht keine Reizthemen sind. Dann fühlt sie sich ernst genommen und hört hoffentlich auf, sich so aufzudrängen.

Problem #4 – Die Schwiegermutter macht ungewollte Geschenke.

Der Grund: Sie freut sich so sehr auf das Baby und möchte irgendetwas dazu beitragen. Denn etwas anderes bleibt ihr ja nicht, schließlich kann sie es nicht selbst bekommen. Also überschüttet sie euch mit Keksen, Babyklamotten oder gar Einrichtungsgegenständen, nach denen ihr gar nicht gefragt habt und schießt dabei über das Ziel hinaus.

Das Problem: Manchmal haben junge Mütter genaue Vorstellungen davon, was sie kaufen oder eben nicht kaufen möchten. Geschenke lassen sich verdammt schlecht abweisen. Und ein Babybett lässt sich nicht mal eben im Schrank verstecken.

Ein Lösungsvorschlag: Sei klar und sag ihr, dass du ihre Unterstützung zwar schätzt, dir aber wünschen würdest, wenn ihr es vorher besprechen könntet. Versuch ihre Energie auf etwas Sinnvolles zu leiten. Bitte sie zum Beispiel darum, gezielt nach etwas Bestimmtem Ausschau zu halten. Sag ihr genau, was ihr euch wünscht (Wunschliste) und warum euch bestimmte Dinge wichtig sind.

Problem #5 – Die Schwiegermutter weiß alles besser.

Der Grund: Besserwisserei ist eine Wesensart, die sich ganz schwer abstellen lässt. Vielleicht denkt sie, du triffst grundsätzlich die falschen Entscheidungen. Denn schließlich macht niemand die Sachen so gut wie sie. Meist ist es aber nur ein Drang, ihren Senf dazuzugeben, um anderen zu beweisen, was sie weiß. Wahrscheinlich kann sie gar nicht verstehen, wie jemand Dinge anders angehen/sehen könnte als sie.

Das Problem: Schlaumeierei nervt und führt meist dazu, dass Menschen gar nicht mehr hinhören, auch wenn es vielleicht mal wichtig wäre.

Ein Lösungsvorschlag: Wie du damit umgehst, hängt davon ab, ob sie sich selbst ihrer Besserwisserei bewusst ist oder nicht. Wenn ja, kannst du jedes Mal mit einem Scherz kontern. Irgendwann wird sie sich mehr zusammen reißen. Das kann aber dauern. Wenn sie tatsächlich der Meinung ist, dass du keine Ahnung hast, und gar nicht merkt, dass ihre Besserwisserei schon Krankheitswert hat, hilft ein Gespräch wie bei Problem #3.

Problem #6 – Die Schwiegermutter sieht dich als Konkurrentin.

Der Grund: Dass Frauen miteinander konkurrieren ist ein uraltes Problem und der Grund für all die Sticheleien im Alltag oder im Beruf. Natürlich ist auch die Beziehung von Schwiegermutter und Schwiegertochter davor nicht sicher. Kaum eine Schwiegermutter wird sich jedoch dessen bewusst sein. Dennoch fühlt sie sich durch die neue Frau von der Seite ihres Sohnes verdrängt. Dieser hat jetzt weniger Zeit für sie. Auch wenn sie natürlich nach wie vor seine Mutter bleibt, macht sich manchmal ein Gefühl der Nutzlosigkeit und des Verstoßenseins breit.

Das Problem: Die eigene Familie beansprucht viel Zeit. Eine allzu fordernde Schwiegermutter bringt ihren Sohn in arge Schwierigkeiten. Er sitzt zwischen den Stühlen, alle zerren an ihm. Das ist nicht gesund für die Beziehung.

Ein Lösungsvorschlag: Sag deiner Schwiegermutter persönlich, dass du dankbar bist und binde sie ein, indem du sie gezielt um Hilfe oder Rat bittest. Was du davon umsetzt, ist natürlich deine Sache 😉 Versichere ihr in einem passenden Moment, dass du ihr den Sohn nicht wegnimmst. Frag sie, welches Verhalten sie sich von dir wünscht. Dein Mann muss ihr zeigen, dass er sie noch lieb hat, auch wenn ihr bald eure eigene Familie habt. Vielleicht kann er ab und zu etwas „Quality time“ mit ihr verbringen. Das musst du natürlich zulassen können.

Wie du das Gespräch mit deiner Schwiegermutter angehen kannst

Bereite dich emotional vor

Bevor du loslegst, kann es sehr hilfreich sein, wenn du gut darüber nachdenkst, wo, wann und wie du das Gespräch genau aufziehst, damit es nicht nach hinten losgeht. Leg dir am besten einen Plan zurecht. Was soll das Ziel der Aussprache sein? Willst du auch die nächsten Jahre ein gutes Verhältnis haben? Oder willst du, dass sie euch komplett in Ruhe lässt? Reicht es vielleicht, wenn sie sich etwas zurücknimmt? Wenn du versuchen kannst, den verletzten Menschen hinter deiner Schwiegermutter zu sehen, kann das Gespräch viel positiver verlaufen als du dachtest.

Kinder ins eigene Leben zu entlassen, ist das schwerste auf der Welt. Wenn die Schwiegertochter schwanger ist, verlässt der Sohn das Nest endgültig. Mütter möchten aber zum Leben der Familie dazu gehören, egal in welchem Alter, denn sie haben ja noch viel zu geben. Wenn du einen Jungen bekommst, wirst du das mit allergrößter Wahrscheinlichkeit später selbst merken. Denn wo sollen all die Schwiegermonster sonst herkommen? 😉 Du denkst, du wirst nie so werden wie deine Schwiegermutter? Hm, das dachte sie bestimmt auch mal und hat es jetzt nur vergessen…

Mütter und Söhne haben eine ganz besondere Beziehung. Früher war es ganz normal, dass mehrere Generationen zusammen lebten und sich gegenseitig unterstützten. Die Erfahrung des Alters wurde mehr wertgeschätzt als jetzt. Heutzutage vereinsamen viele „Ältere“ und müssen sich erst einmal neu definieren. Erstes sollte nicht sein und letztes braucht seine Zeit.

Verpacke Kritik richtig

Deshalb bleib respekt- und verständnisvoll und versuch klar und direkt zu sein, ohne zu verletzen. Denn verletzte Seelen verbittern und fangen an zu beißen. Formuliere immer aus der Ich-Perspektive und sag, welches Verhalten du dir wünschen würdest („Das tat mir weh. Ich wünsche mir, dass du so etwas nicht mehr sagst.“). Lass Anschuldigungen lieber sein („Du hast wieder…“). Nutze die Sandwich-Taktik guter Chefs: Kritik immer verpackt in ein Lob am Anfang und ein Lob am Ende („Du bist bestimmt eine tolle Mutter gewesen.“ „Jetzt wünsche ich mir, dass du mich auch machen lässt.“ „Danke, dass du uns bei XY unterstützt hast.“).

Wenn sich deine Schwiegermutter wie eine 14-Jährige verhält, atme ruhig, geh aus der Situation und nimm dir Zeit, um herunterzukommen, bevor du reagierst und vielleicht selbst verletzend wirst. Oje, wir wissen, dass das gerade in der Schwangerschaft ziemlich schwierig ist. Versuch weiser zu sein, auch wenn du eigentlich jünger bist und mehr Reife von ihr erwarten könntest. Steh zu deinen Überzeugungen, aber bleib auch offen für Neues. Und das Wichtigste: verlier deinen Humor nicht!

Erwarte nicht zu viel

Auch Schwiegermütter sind nur Menschen. Kritik muss jeder von uns erst einmal verdauen. Kein Mensch hört gern, dass er Dinge anders machen soll oder sogar grundlegend falsch ist, wie er ist. Deshalb ist es wichtig, dass du stets respektvoll bleibst und ihr Zeit gibst, Dinge zu verarbeiten. Wenn sie erst mal angesäuert ist, sei es drum! Was sie daraus macht, ist letztlich auch ihre Sache. Vielleicht bringt es auch alles nichts, aber dann hast du es wenigstens versucht.

Schlechte Karten hast du, wenn dein Mann die Dinge nicht so sieht wie du. Dann ist erst einmal Beziehungsarbeit angesagt, bis er verstanden hat, worum es dir geht. Denn schließlich soll sie euch nicht gegeneinander ausspielen können.

Was hältst du von unseren Lösungsvorschlägen und warum? Schreib uns gern einen Kommentar!

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Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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