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Was bei der Kinderarzt-Suche wichtig ist

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Eine gute kinderärztliche Praxis ist Gold wert. Aber was genau ist „gut“? Und was muss ich beachten? Dieser Artikel beantwortet deine Fragen und gibt viele Tipps für deine Suche.

Beginne frühzeitig

Wenn du in einem Ballungsgebiet wohnst, beginne am besten schon nach dem ersten Trimester der Schwangerschaft mit der Suche. Denn gerade die gefragten Kinderärzte haben einen Aufnahmestopp für neue Patienten und nehmen höchstens noch Geschwisterkinder in ihre Kartei auf. Sei also nicht enttäuscht, falls dich die Praxis deiner Wahl erst einmal ablehnt. Es ist gut möglich, dass dein Baby durch regelmäßiges Nachfragen irgendwann doch wechseln kann.

Planst du eine Hausgeburt oder eine ambulante Geburt? Dann ist eine Praxis wichtig, die neben der üblichen U3 Untersuchung auch die U2 vornehmen kann. Denn diese findet normalerweise in den ersten Tagen nach der Geburt im Krankenhaus statt. Nicht jede Kinderärztin führt sie durch. Falls ihr sie bei eurem Kinderarzt machen lasst, dann plant den 3. bis 10. Tag nach der Geburt ein.

Wichtige Kriterien für die Suche

Anfahrtszeit

Du willst lieber eine beliebte Kinderärztin am anderen Ende der Stadt als die um die Ecke? Klar, jeder setzt seine Prioritäten anders. Aber spätestens, wenn dein Baby auf der Welt ist, wirst du feststellen, dass jeder längere Weg ziemlich anstrengend sein kann. Vor allem, wenn dein Baby krank ist. Also sollte es zumindest für Notfälle eine Alternative in der Nähe geben.

Manche Kinderärzte bieten auch Hausbesuche an. Dafür darf die Anfahrt jedoch nicht zu lang sein. Klär am besten vorher ab, ob es diesen Service in deiner Wunschpraxis gibt.

Sobald dein Kind etwas größer ist, kann es bei akuten Erkrankungen manchmal auch in deiner Hausarztpraxis mitbehandelt werden. Viele Eltern nutzen das, wenn es zum Beispiel nur um eine Krankschreibung geht. Für unklare oder kompliziertere Fälle ist die Kinderarztpraxis immer noch die richtige Adresse. Hausärzten fehlt schlichtweg die Spezialisierung.

Kompetenz und Menschlichkeit

Die perfekte Ärztin, der perfekte Arzt ist nicht nur erfahren und fachlich auf dem neuesten Stand. Sie nimmt Eltern und ihre Sorgen auch ernst, selbst dann, wenn sie unbegründet sind. Gerade zu Anfang wirst du dir über viele Kleinigkeiten und jeden Schnupfen Gedanken machen.

Wenn sie dein Baby als eigenständige kleine Persönlichkeit wahrnimmt und empathisch auf Gefühlsregungen reagiert, ist das gut. Wenn aber Routine, Abgeklärtheit und Zeitdruck vorherrschen, nimm lieber Reißaus. Das gilt auch, wenn du selbst eine Abneigung verspürst. Denn die überträgt sich auch auf dein Kind.

Du magst alternative Medizin? Gut, wenn sie zumindest offen reagiert. Sie muss deine Philosophie nicht unbedingt teilen (manchmal ist es eben doch der Mittelweg). Verteufeln sollte sie diese aber auch nicht.

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Öffnungszeiten, Erreichbarkeit und Wartezeiten

Kinder werden meist dann krank, wenn es gerade nicht passt. Gut, wenn die Praxis öfter als dreimal in der Woche für einen halben Tag geöffnet hat oder zumindest telefonisch erreichbar ist. Am besten geht das in Gemeinschaftspraxen. Dann ist jedoch nicht garantiert, dass du immer bei derselben Kinderärztin landest. Wenn es nur eine Ärztin gibt, frag nach, wer die Vertretung übernimmt.

Apropos Erreichbarkeit, einige Kinderarztpraxen gehen auch während der Öffnungszeiten einfach nicht ans Telefon. Ziemlich unschön. Das findest du am besten telefonisch heraus. Manche bieten auf ihrer Website Alternativen wie WhatsApp Nummern an. Tipp: am Ton der Arzthelferinnen lässt sich schon einiges über die Organisation der Praxis ablesen.

Spätestens beim ersten Arzttermin wirst du wissen, wie gut die Abläufe funktionieren. Denn mit Baby trotz Termins lange warten zu müssen, sollte eher eine Ausnahme sein.

Raumaufteilung

Damit sich dein Kind nicht langweilt, haben viele Kinderarztpraxen Spielecken eingerichtet. Das ist schön, aber nicht das Wichtigste. Und nur nebenbei: vor allem am geteilten Spielzeug in Arztpraxen fangen sich die Kleinen gleich wieder einen neuen Infekt ein.

Viel wichtiger ist, dass es einen Raum gibt, in den du dich mit deinem Neugeborenen zurückziehen kannst, wenn ihr nur zur U-Untersuchung oder zum Impfen da seid. Denn schließlich soll sich dein Säugling ja nicht mit einer der vielen Kleinkinder-Seuchen anstecken. Auch wichtig: wo kannst du den Kinderwagen parken? Ist er dort sicher?

Schritt für Schritt

Bevor du mit der Suche beginnst, solltest du dir darüber klarwerden, welche Kriterien dir persönlich besonders wichtig sind. Es kann zwar sein, dass sich deine Prioritäten noch ändern, aber es wird dir helfen, Empfehlungen anderer besser einschätzen zu können.

1. Erfahrungen anderer erfragen

Andere Eltern oder Hebammen haben oft gute Tipps. Es kann aber durchaus passieren, dass die empfohlene Praxis keine Patienten mehr aufnimmt. Du brauchst also unbedingt Alternativen.

2. Das Internet nutzen

Bei der Suche nach Kinderärzten hilft das Internet gut weiter. Die Umkreissuche bei Google Maps oder Arztportale wie Jameda (Umkreissuche in Großstädten schwierig) helfen dir weiter. Vorsicht aber bei den Bewertungen, die sind oft gekauft.

3. Zum Telefon greifen

Ruf jede Praxis in deiner Auswahl an und erkundige dich, ob sie noch Patienten aufnehmen. Nimmt niemand ab oder landest du stundenlang in der Warteschleife, ist das kein gutes Zeichen. Hast du dann eine Arzthelferin am Apparat, wird dir ihr Tonfall viel über das Betriebsklima in der Praxis und den Umgang mit Eltern verraten.

4. Persönlich vorbeischauen

Versuch einen Termin für ein kurzes Kennenlernen in der Praxis deiner Wahl zu vereinbaren – fürs Bauchgefühl. Geht das nicht, kannst du die erste U-Untersuchung – meist die U3 – dort durchführen lassen und dich dann immer noch dagegen entscheiden. Lass dich aber vorsichtshalber in die Kartei aufnehmen.

Brauchst du eine Checkliste? Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat eine erstellt.

Vor deinem ersten Besuch mit Baby

Schreib deine Fragen vorher auf

Bestimmt hast du am Anfang viele, viele Fragen. Und ganz bestimmt hast du mindestens die Hälfte davon vergessen, wenn es so weit ist. Schlafmangel, Stilldemenz und so. Notiere dir alles Wichtige, sobald es dir zuhause durch den Kopf geht.

Vergiss wichtige Dokumente nicht

Bei der ersten Untersuchung sind Mutterpass und Kinderuntersuchungsheft die beiden wichtigsten Dokumente. Wenn du schon eine Krankenversicherungskarte hast, muss diese ebenfalls vorgelegt werden. Manchmal gibt dir auch das Krankenhaus einen Arztbrief mit, den du in der Praxis abgeben sollst. Sobald dein Kind das erste Mal geimpft wurde, bekommst du einen Impfpass. Diesen solltest du von nun an jedes Mal mitnehmen, vor allem dann, wenn du zwischendurch die Praxis gewechselt hast. Nicht zuletzt darf auch der Zettel mit deinen Fragen nicht fehlen.

Bring Unterstützung mit

Jacke, Wickeltasche, wichtige Fragen: Gerade beim ersten Mal ist man oft so durch den Wind, dass man die Hälfte vergisst. Hier hilft es, wenn du jemanden dabei hast, der für dich mithört und dich erinnert. Und natürlich dein Reisegepäck für zwei Monate trägt.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 16.05.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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