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14 gute Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

sodbrennen

In der Schwangerschaft ist Sodbrennen eine der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden. Etwa drei von vier Frauen sind davon betroffen. Aber wie entsteht es überhaupt und was hilft wirklich? Wir erklären, warum es zu Sodbrennen in der Schwangerschaft kommt und haben die besten Tipps für dich zusammengestellt.

Das sind die Symptome bei Sodbrennen

Sodbrennen kennen viele auch als „saures Aufstoßen“. Immer dann, wenn mit Magensäure vermischter Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt, wird die Speiseröhrenschleimhaut gereizt. Anders als der Magen ist sie nicht durch eine zusätzliche dicke Schleimschicht vor der im Magensaft enthaltenen Säure geschützt. Das Zurücklaufen kann dann passieren, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr richtig funktioniert. Warum das so sein kann, werden wir dir weiter unten im Text erklären.

Sodbrennen äußert sich manchmal durch Beschwerden, die man nicht sofort mit Sodbrennen in Verbindung bringt. Dazu gehören ein:

  • Völlegefühl oder Druck im Oberbauch,
  • häufiges Aufstoßen von Luft,
  • ein Brennen hinter dem Brustbein,
  • saurer bzw. schlechter Geschmack im Mund und/oder
  • ein flaues Gefühl.

Bei langanhaltendem Sodbrennen kann es sogar zu Heiserkeit, Reizhusten und Halsschmerzen sowie Schluckbeschwerden kommen.

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Warum hat man Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Bis zu drei von vier Frauen haben in der Schwangerschaft irgendwann Probleme mit Sodbrennen, auch Pyrosis genannt. Gerade im zweiten und dritten Trimenon nehmen die Beschwerden zu. Woran das liegt, erklären wir dir jetzt:

Stress

Tritt Sodbrennen bereits in der Frühschwangerschaft auf, ist dies womöglich stressbedingt. Denn Stress führt neben vielen anderen Faktoren zu vermehrter Magensäureproduktion. Zu diesem Zeitpunkt sind aber noch nicht so viele Schwangere davon betroffen.

Die Hormone

Je mehr Schwangerschaftshormone (genau genommen das Progesteron) produziert werden, desto schlaffer wird der Ringmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Dies liegt daran, dass Progesteron dafür sorgt, dass sich die glatte Muskulatur lockert. Das soll eigentlich unerwünschte Kontraktionen der Gebärmutter verhindern. Zusätzlich kann häufiges Erbrechen in der Frühschwangerschaft den Ringmuskel schwächen. Dann kommt es zum sogenannten Reflux, also dem Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Diese ist auf die ätzende Magensäure nicht vorbereitet und wird durch sie gereizt. Manchmal kann es sogar zu Entzündungen kommen.

Die wachsende Gebärmutter

Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet und je höher sich die Gebärmutter nach oben ausdehnt, desto mehr werden innere Organe verdrängt. Das betrifft auch den Magen. Sein Volumen nimmt dadurch ab und die Magensäure läuft öfter über als normalerweise. Außerdem funktioniert die Verdauung in der Schwangerschaft langsamer, er ist also schneller zu voll.

Die gute Nachricht: Sobald sich das Kind kurz vor der Entbindung ins Becken absenkt und spätestens nach der Entbindung sind die Beschwerden meist wie weggeblasen.

Diese Tipps helfen wirklich bei Sodbrennen

Hausmittelchen gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft gibt es viele. Nicht alle helfen jeder Frau. Auch Medikamente können eingesetzt werden, sie sollten bei schwangeren Frauen jedoch immer das allerletzte Mittel sein.

Besser ist es, die Verhaltens- und Ernährungsweisen zu kennen, die das Sodbrennen fördern und solche, die es lindern können. Die besten Tipps haben wir hier für dich gesammelt.

Ernährung überdenken

Bevor du zu irgendwelchen Medikamenten greifst, überleg genau, was du in den letzten Wochen wann zu dir genommen hast. Denn mit ein paar Anpassungen können die Probleme bereits abnehmen. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung hat entsprechende Empfehlungen für Schwangere herausgegeben. Sie beinhaltet nicht nur Tipps für eine vollwertige Ernährung, sondern beachtet eben auch, dass bestimmte Nahrungsmittel Beschwerden verursachen können.

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Lebensmittel ausprobieren

Jede Frau ist/isst anders. Manche reagieren auf bestimmte Lebensmittel, andere sind in puncto Verdauung ziemlich robust. Deshalb ist es wichtig, bei einzelnen Nahrungsmitteln auszuprobieren, ob und wie der Körper reagiert. Selbst Lebensmittel, die bei vielen schwangeren Frauen Sodbrennen lindern, können bei anderen zusätzliche Beschwerden verursachen. Hier ist eine praktische Übersicht.

Bilden meist viel MagensäureHilft oft bei Sodbrennen
Kaffee und schwarzer Tee, (Alkohol - in der Schwangerschaft natürlich verboten!)Heilerde
Kohlensäurehaltige GetränkeMandelmilch ohne Zucker
Saure Säftefettarme Milch
Fettige Speisenmilder Senf oder unzerkaute Senfkörner
Scharf Gebratenes, Frittiertes oder dunkel GebackenesKümmel
SüßigkeitenZitronen
EssigHaferschleim
Zwiebeln und Knoblauchetwas Weißbrot
Pfeffer und Chiligekochte Kartoffeln
Hülsenfrüchterohe Mohrrüben
Zitrusfrüchte (außer Zitronen)säurearme Äpfel
KohlgemüseBananen
Hartgekochte Eier
Pfefferminze

Das Ziel muss immer sein, so wenig Magensäure wie möglich zu bilden bzw. überschüssige Magensäure zu neutralisieren.

Milde Gerichte essen

Generell gilt, je milder die Gerichte, desto weniger Sodbrennen verursachen sie. Benutze also den Dampfgarer statt Pfanne oder Fritteuse. Würze mit Kräutern anstelle von Knoblauch, Pfeffer oder Chili. Wähle leicht Verdauliches statt Speisen, die lange im Magen liegen.

Fettarm essen

Fett braucht bei der Verdauung am längsten, deshalb verursachen fettige Speisen mehr Probleme als andere. Fett kann in vielem enthalten sein. Süße Backwaren, Sahnesoßen, fettiges Fleisch wie zum Beispiel vom Schwein und Wurst solltest du daher sparsam oder gar nicht verwenden.

Kaum Süßigkeiten

Durch verschiedene Prozesse lockert zucker- und stärkehaltiges den Schließmuskel des Magens zusätzlich. Außerdem wirkt Zucker säurebildend. Wer also in der Schwangerschaft viele Süßigkeiten isst, sollte diese weitgehend reduzieren und stattdessen lieber zu einem (säurearmen) Apfel greifen.

Kleine Portionen über den Tag verteilt essen

Wenn du gern große Portionen isst, kann das deinen Magen über Gebühr belasten und die Nahrung liegt wie ein Stein darin. Iss also bei Sodbrennen in der Schwangerschaft lieber etwas weniger und dafür eine Mahlzeit mehr am Tag.

Mit Abstand zum Essen trinken

Wer denkt, sich mit viel Flüssigkeit zum Essen etwas Gutes zu tun, irrt. In anderen Kulturen, wie zum Beispiel Indien weiß man, dass zwischen Essen und Trinken je eine halbe Stunde liegen sollte, damit die Verdauung gut arbeiten kann. Das gilt auch, wenn man nicht schwanger ist. Denn zu viel Wasser vergrößert das Volumen des Mageninhalts und verhindert, dass genügend Verdauungsenzyme dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden. Das Essen liegt also länger im Magen und kann öfter nach oben schwappen.

Langsam essen

Wenn du dir beim Essen mehr Zeit lässt und gründlich kaust, wirst du merken, dass du deiner Verdauung etwas Gutes tust. Denn schon beim Kauen kommt die Enzymproduktion richtig in Gang. Die Nahrung wird schon im Mund vorverdaut und der Magen hat es leichter.

Nicht zu spät essen

Abends solltest du wenn, dann nur wenig essen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen kann der Mageninhalt im Liegen leichter in die Speiseröhre gelangen und zum anderen schaltet die Verdauung nachts einen Gang herunter und es dauert dementsprechend länger, bis sich der Magen leert. Iss daher am besten zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr.

Nicht direkt nach dem Essen hinlegen

Wie bereits oben erwähnt, ist es bei Sodbrennen in der Schwangerschaft kontraproduktiv, wenn du dich nach dem Essen hinlegst. In der Liegeposition kann der Mageninhalt schlechter dort gehalten werden, wo er hingehört. Wenn du dich ausruhen willst, stütze deinen Oberkörper am besten mit ein paar Kissen ab.

Nachts hochlagern

Das Gleiche gilt auch für nachts. Wenn du einen Lattenrost hast, der sich verstellen lässt, prima. Nutze das ruhig. Auch ein Kissen mehr kann bereits helfen. Manche Schwangere schlafen gegen Ende nur noch im Sitzen, weil es anders nicht geht. Das sind aber zum Glück nicht alle. Auch das Schlafen auf der linken Seite kann helfen.

Akupressur

Wenn all dies nicht hilft, gibt es noch andere Mittel, die zumindest temporär funktionieren können. Eins davon ist Akupressur gegen die Schmerzen. Dies kannst du selbst probieren. Der Akupressur-Punkt für den Magen liegt in der Mitte des Daumenballens. Drücke ihn mit deinem anderen Daumen ruhig so, dass es etwas weh tut und halte den Druck etwa 30 Sekunden lang. Der Schmerz wird nach und nach abnehmen. Wiederhole das Ganze dann an der anderen Hand.

Medikamente

In ganz schlimmen Fällen ist es vielleicht doch angebracht, ein Medikament einzunehmen. Schwangere sollten allerdings nur Präparate einnehmen, welche die Magensäure binden. Dazu zählen z.B. bestimmte Mineralien wie Kalzium, Aluminium und Magnesium. Medikamente, die die Magensäureproduktion hemmen, sollten nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Befrage dazu deine Ärztin oder lass dich in der Apotheke beraten. Meist kommen dann die Wirkstoffe Omeprazol oder Esomeprazol zum Einsatz. Je länger du jedoch mit der Einnahme wartest und anders gegensteuerst, desto besser.

Haben wir einen wichtigen Tipp bei Sodbrennen in der Schwangerschaft vergessen? Was hat dir geholfen oder auch nicht? Schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 13.11.2023
Dieser Artikel wurde von Dr. med. Kristin Deeb geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Bitte aus Sicherheitsgründen keine Papaya in der Schwangerschaft essen. Die Studien dazu sind zwar nicht abgeschlossen oder auch nur in eine Richtung eindeutig, aber angeblich soll das Enzym dabei helfen ungewollte Schwangerschaften loszuwerden… Die Saat davon wird traditionell als „Anti-Babypille“ genutzt. Natürlich ist das alles nicht annäherend so stark wie schulmedizinische Medikamente, aber wozu ein Risiko eingehen? Besonders am Anfang der Schwangerschaft. Da auch auf Lakritz komplett verzichten. Später geht mildes Lakritz, aber auch kein Starklaktiz und auch nicht in rauhen Mengen. Auch dazu sind die Studien weder eindeutig noch abgeschlossen und Lakritz ist auch nicht so gravierend wie Papaya. Es wird lediglich vermutet, dass dadurch die Plazenta durchlässiger für z.B. Stresshormone wird, was dazu führen KANN, dass das Kind einen niedrigeren IQ ausbildet und möglicherweise AD(H)S bekommt.
    Wie gesagt: Alles nicht sicher, aber es ist auch nicht sicher, dass man sich infiziert, wenn man Sushi isst….

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