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Schmierblutung in der Schwangerschaft: Das kannst du tun

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Schmierblutungen in der Schwangerschaft sind häufig und machen Angst. Auch wenn sie zu Anfang der Schwangerschaft oft harmlos sind, kann nur ein Arztbesuch Klarheit bringen. Denn manchmal steckt auch etwas Ernstes dahinter. Welche Ursachen es für die Schmierblutung geben kann, erfährst du jetzt.

Etwa eine von vier Frauen entdeckt im Laufe ihrer Schwangerschaft eine Schmierblutung. Meist in den ersten drei Monaten. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Keine Panik: oft ist es eine harmlose, vorübergehende Erscheinung, weil du dich übernommen hast. Dennoch solltest du jede Blutung in der Schwangerschaft schnellstmöglich untersuchen lassen. Einfach um sicherzugehen. Ganz wichtig: schone dich von jetzt an!

Schmierblutungen in der Schwangerschaft: mögliche Ursachen

Es gibt sehr viele unterschiedliche Gründe für eine Schmierblutung in der Schwangerschaft. Aber nur wenige davon sind wahrscheinlich. Die meisten eher selten. Wir geben dir hier einen Überblick. Letztlich kann aber nur ein Mediziner sagen, worum es sich bei dir handelt. Schmierblutungen daher immer ernst nehmen und möglichst schnell zum Arzt gehen!

Spottings durch Hormonschwankungen

Manchmal will sich der Hormonhaushalt nicht sofort einpendeln. Das führt dazu, dass dein Körper noch zyklusregulierende Hormone ausschüttet. Die Folge: kurze, schwache Blutungen zu dem Zeitpunkt, an dem du vorher deine Periode hattest. Einer der Gründe, warum manche Frauen ihre Schwangerschaft nicht gleich bemerken.

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Schleimhautreizungen

In der Schwangerschaft sind die Schleimhäute besonders gut durchblutet. Und das nicht nur in der Gebärmutter. Auch der Muttermund, die Scheidenwand, der Darm etc. Das erkennst du daran, dass du leichter Nasenbluten als vorher bekommst. Werden die Schleimhäute gereizt, können sie bluten. Daran können Entzündungen, Polypen oder Hämorriden schuld sein. Aber auch Geschlechtsverkehr oder zu viel Stress und körperliche Bewegung. Solche Blutungen sind eher kurz und hellrot.

Hämatom an der Gebärmutter

Auch ein Hämatom an der Gebärmutter muss nicht gefährlich für dein Kleines sein. Kann aber. Es kann nur im Ultraschall dargestellt werden. Was das ist? Eine Einblutung, weil Gewebe verletzt wurde. Dafür kann es ganz verschiedene Gründe geben: von Einnistung, über hormonelle Schwankungen bis hin zu einem Schlag auf den Bauch ist alles dabei. Entscheidend für den Verlauf ist, wo das Hämatom sitzt und wie groß es ist. Kleine Hämatome verschwinden meist von allein. Ist es größer oder sitzt direkt hinter der Plazenta, kann sich diese im schlimmsten Fall frühzeitig ablösen. Das ist aber wirklich selten. Meist musst du dir keine Sorgen machen, wenn ein Hämatom die Ursache für die Schmierblutung war.

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Beginnende Fehlgeburt

Leider gibt es auch sehr unschöne Gründe für Blutungen in der Schwangerschaft. Auch eine beginnende Fehlgeburt gehört dazu. Sie kündigt sich oft mit Schmierblutungen an, die dann stärker und später klumpig werden. Wie eine starke Regelblutung. Fast die Hälfte aller Schwangerschaften enden als Fehlgeburt, meist schon nach vier bis fünf Wochen und unbemerkt. Zwischen der fünften und zwölften Woche beträgt das Risiko noch gut zehn Prozent.

Eileiterschwangerschaft

Auch eine Eileiterschwangerschaft bzw. jede Form von extrauteriner Schwangerschaft (außerhalb der Gebärmutter) kommt in Betracht. Denn diese Schwangerschaften verlaufen erst einmal normal. Je nachdem, wo sich der Embryo eingenistet hat, machen sie sich schon nach wenigen Wochen oder erst nach ein paar Monaten durch Schmerzen und Blutungen bemerkbar. Eine Eileiterschwangerschaft ist sehr gefährlich, ein Riss des Eileiters ein medizinischer Notfall.

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Blasenmole

Eine Blasenmole ist selten. Bei einer von 3000 Schwangerschaften wird die Eizelle nicht richtig befruchtet, nistet sich aber trotzdem ein. Die ersten elf Schwangerschaftswochen verlaufen von außen betrachtet normal. Dann beginnt die Gebärmutter übermäßig zu wachsen und der Mutterkuchen wandelt sich um. Bläschen entstehen, wo vorher Zotten waren. Das Schwangerschaftshormon steigt, es kommt zu Übelkeit, Unterleibsschmerzen und Blutungen, meist um die 16. bis 18. Woche herum. Weil Blasenmole manchmal entarten können, ist es wichtig, dass betroffene Frauen gut nachbetreut werden. Im Ultraschall erkennt man eine Blasenmole übrigens ziemlich schnell.

Plazenta praevia

Je nachdem, wo sich die Eizelle eingenistet hat, sitzt der Mutterkuchen später an ganz unterschiedlichen Stellen. Manchmal eben auch direkt oder teilweise vor dem Muttermund. Oft wandert die Plazenta im Laufe der Schwangerschaft noch nach oben. Selten auch erst später nach unten. Nur bei einer von hundert Schwangeren bleibt sie bis zur Geburt. Im Ultraschall ist die Lage gut zu erkennen. Durch den ungünstigen Sitz vor dem Ausgang kann es zu Blutungen kommen – erst schwach dann stärker. Aber keine Sorge, viele Babys können trotz Placenta praevia gesund geboren werden. Deine Frauenärztin wird wissen, was zu tun ist.

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Plazentaablösung

Eine unschöne Komplikation in der Schwangerschaft, die sehr gering bis hin zu sehr stark ausgeprägt sein kann. Erste Anzeichen sind Schmierblutungen und Schmerzen. Meist kommen Herzrasen und Angst dazu. Manchmal gibt es auch gar keine Beschwerden und die Ablösung fällt erst im Ultraschall auf. Gründe für eine Plazentaablösung können z.B. Bluthochdruck, Unfälle sein. Das Risiko steigt, je mehr Kinder die Frau in ihrem Leben geboren hat. Schwere Formen sind ein absoluter Notfall, der für Kind und auch die Mutter gefährlich werden kann. Etwa eine von hundert Schwangeren sind betroffen, leichte Fälle mit eingerechnet.

Beginn der Geburt

Manchmal ist eine Blutung auch in der Spätschwangerschaft nichts Schlimmes. Denn sie kann einfach bedeuten, dass die Geburt früher beginnt, als du dachtest. Ab der 36. Woche kannst du damit rechnen. Die meisten Babys kommen von drei Wochen vor bis zwei Wochen nach dem ET zur Welt. Aber eben nicht alle. Keine Sorge, auch wenn eine Geburt mit Schmierblutungen losgeht, sagt das nichts über den Geburtsverlauf aus. Dein Baby wäre jetzt durchaus schon lebensfähig. Lass die Blutungen aber bitte trotzdem checken, einfach um sicherzugehen.

Propf geht ab

Wenn sich der Schleimpfropf vor dem Muttermund löst, kann das wie Schmierblutungen aussehen. Bis jetzt hat er dein Baby vor Keimen geschützt, jetzt wird er nicht mehr gebraucht, weil es wahrscheinlich innerhalb der nächsten sieben Tage losgeht. Etwa ab der 38. Schwangerschaftswoche kannst du mit etwas Glück beim Gang auf die Toilette ein paar Reste auf dem Klopapier erwischen. Von weißlich über rosa bis dunkelrot oder gar bräunlich ist alles möglich. Viele Frauen verpassen den Abgang auch, weil er sich nur allmählich löst.

Wie lange bei Blutungen mit dem Arztbesuch warten?

Eine Schmierblutung oder Blutung in der Schwangerschaft solltest du immer abklären lassen. Aber woher weiß man, ob ein Besuch der Rettungsstelle oder doch die gynäkologische Praxis am nächsten Tag angesagt ist?

  • Bei leichten Blutungen, die gleich wieder weg sind, kannst du in den nächsten ein bis zwei Tagen gehen. Vorausgesetzt, du hast keine weiteren Symptome wie z.B. Schmerzen.
  • Gleich am nächsten Tag gehst du bei leichten Blutungen ohne weitere Symptome, die ein paar Minuten andauern oder immer wieder kommen.
  • Am selben Tag in die Praxis solltest du, sobald du auch bei leichten Blutungen Unterleibsschmerzen spürst, dir übel wird oder du Kreislaufprobleme bekommst. Keine Sorge, niemand wird dich abweisen.
  • Sofort in die Klinik musst du bei starken, frischen Blutungen. Das Blut ist hell- bis dunkelrot. Eventuell sind Klumpen dabei und du hast Bauchkrämpfe. Das ist ein Notfall! Scheue dich nicht, einen Rettungswagen zu rufen!

Schmierblutung in der Schwangerschaft: hast du noch eine Frage? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 21.02.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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