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9 Schwangerschaftsprobleme, die ganz normal sind

Schwangerschaftsprobleme

Kaum schwanger beginnen meist die Zipperlein. Während Morgenübelkeit und Sodbrennen ziemlich bekannte Schwangerschaftsprobleme sind, gibt es noch etliche andere, über die die meisten Frauen eher weniger gern sprechen. Dabei sind auch sie völlig normal. Aber lies selbst

1. Immerzu auf der Toilette

Zu Anfang der Schwangerschaft rennst du wegen der Hormone, später dann, weil die Gebärmutter auf die Blase drückt. Kurz gesagt, du musst eigentlich fast die ganze Schwangerschaft über ständig Pipi. Und das dringend, selbst wenn kaum etwas in der Blase ist.

Aber mach dir keine Sorgen, damit bist du nicht allein. Weniger trinken solltest du deshalb aber lieber nicht. Denn dein Körper braucht die Flüssigkeit, um den Blutfluss in Gang zu halten. Und so wird wenigstens alles gut durchgespült. Vergiss nur nicht, dir immer schön die Hände zu waschen wegen der erhöhten Infektionsgefahr in der Schwangerschaft.

2. Blasenschwäche

Apropos Blase: Die könnte jetzt öfter undicht werden. Ob beim Husten, Niesen, Lachen oder Vorbeugen… ein paar Tropfen Urin landen nun gern mal im Höschen, bei manchen sogar jedes Mal ein richtiger Schwall. Das liegt zum einen am durch Hormone geschwächten Schließmuskel der Blase und zum anderen am erhöhten Platzbedarf des Babys. Tipp: über die Seite husten oder niesen und die Wirbelsäule gerade strecken. Das nimmt den Druck vom Beckenboden. Zusätzlich sind gezielte Beckenbodenübungen in der Schwangerschaft hilfreich, um Harninkontinenz vor und nach Geburt vorzubeugen.

Keine Sorge, die sogenannte Schwangerschaftsinkontinenz geht wieder vorbei, zumindest wenn du nach der Schwangerschaft deine Rückbildung machst. Wenn es richtig schlimm ist, kannst du zunächst Einlagen verwenden oder einen absorbierenden Slip tragen, der eigentlich für die Regelblutung entwickelt wurde. Weniger zu trinken, ist auch hier leider keine gute Idee. Die beste Vorbeugung einer Inkontinenz, bleibt das regelmäßige Trainieren des Beckenbodens.

3. Mehr Ausfluss als früher

Manche Frauen bleiben davon verschont, andere machen sich deswegen richtig Sorgen: weißlicher bis gelblicher Ausfluss und davon viel mehr als vor der Schwangerschaft. Dieser Ausfluss hat, bis auf wenige Ausnahmen, keinen Krankheitswert. Er ist sogar nützlich, denn er schwemmt Bakterien aus der Scheide und schützt so die Gebärmutter vor Infektionen. Außerdem hilft er deinem Baby, besser durch den Geburtskanal zu rutschen. Deshalb wird er auch in den letzten Wochen mehr.

Lediglich, wenn der Ausfluss bräunlich wird, stark riecht oder du zusätzlich ein Brennen oder Jucken verspürst, solltest du schleunigst zur Frauenärztin. Denn dann kann es sich um eine Scheideninfektion handeln, die gerade in der Schwangerschaft nicht ganz unproblematisch ist, weil sie zu einer Frühgeburt führen kann. Scheidenpilze hingegen sind schon fast normal. Sie sollten aber ebenfalls zurückgedrängt werden. Denn nur ein saures Scheidenmilieu kann seine Schutzaufgabe richtig erfüllen.

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4. Aufstoßen und Blähungen

Es ist nicht ganz klar, wie es genau dazu kommt, aber auf jeden Fall hast du wie so viele Schwangere wahrscheinlich plötzlich mehr Luft im Bauch als vorher. Das äußert sich dann darin, dass du ständig aufstoßen musst und noch dazu Blähungen bekommst.

Da die Schließmuskel oben und unten dummerweise ebenfalls hormonell bedingt entspannter sind, entweicht dir an den unmöglichsten Orten der ein oder andere unbeabsichtigte Rülpser oder Pups. Und gerade letzter kann es in sich haben, wenn der Nahrungsbrei im trägen Darm länger Zeit hat, um zu gären. Da helfen nur Gelassenheit und Humor oder zumindest gute Schauspielkünste.

5. Ständig Verstopfung

Wo wir gerade von Verdauung gesprochen haben: Diese läuft jetzt wirklich etwas langsamer. Der Darm selbst wird träger. Dazu kommt, dass er immer mehr von der wachsenden Gebärmutter verdrängt wird. Da kann das Stuhlpaket schon mal an einer Ecke hängen bleiben. 😉 Hier hilft nur viel zu trinken, viele Ballaststoffe zu essen und sich genug zu bewegen. Regelmäßig und mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen, sind eingeweichte Leinsamen super, um deinen Darm zu pflegen und in Schwung zu halten. Pressen solltest du auf der Toilette lieber nicht, denn das schwächt den ohnehin stark belasteten Beckenboden zu sehr.

Übrigens: Viele Eisenpräparate gegen Eisenmangel hemmen die Darmtätigkeit zusätzlich. Manche Frauenärzte raten dann dazu, das Eisen abends einzunehmen und am Morgen den Darm mit Magnesium anzuregen.

6. Grundloses Nasenbluten

Hat deine Nase auch schon plötzlich angefangen zu bluten? Irgendwo unterwegs, wo es nun gar nicht gepasst hat? Kein Grund zur Sorge! Das liegt am größeren Blutvolumen. Dadurch werden auch die Nasenschleimhäute besser durchblutet, vielleicht ist deine Nase nun auch öfter verstopft. Sind die Schleimhäute beispielsweise wegen trockener Luft gereizt, kommt es eben zu Nasenbluten. Zahnfleischbluten ist genau aus demselben Grund ein bekanntes Problem in der Schwangerschaft.

7. Die Extra-Kilos auf der Waage

Wenn du zu den Frauen gehörst, die sehr körperbewusst durchs Leben gehen, hast du dich bestimmt auch schon des Öfteren gefragt, ob du die vielen zusätzlichen Pfunde jemals wieder loswerden wirst. Mach dir darüber keine Sorgen, denn eine normale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft von um die 10-15 Kilo ist sogar wichtig. Nur  planlos um dich herum futtern, solltest du nicht.

Auch wenn viele Frauen noch Monate nach der Geburt ziemlich schwanger aussehen, reguliert sich das Ganze nach etwa einem halben bis einem Jahr. Wenn du stillst, wirst du die Pfunde manchmal sogar schneller wieder los. Gib deinem Körper die Zeit, die er braucht. Jeder ist anders.

8. Dicke Beine, geschwollene Füße

Das führt uns gleich zum nächsten Thema, nämlich den Wassereinlagerungen. Bis zu einem gewissen Grad sind diese völlig normal. Denn dein Blutvolumen vergrößert sich um etwa einen Liter. Dadurch muss dein Herz mehr pumpen als vorher. Wenn du nun lange stehst oder sitzt, können Beine und Füße schon mal anschwellen und du passt nicht mehr in deine Schuhe. Daher gilt: so oft es geht die Beine hochlegen und zwischendurch immer wieder spazieren gehen oder Schwangerschaftsgymnastik machen!

Wenn die Beschwerden jedoch zunehmen, rede besser mit deiner Frauenärztin darüber. Denn vermehrte Wassereinlagerungen können auch ein Anzeichen für Schwangerschaftsdiabetes oder eine schwangerschaftsbedingte Bluthochdruckerkrankung sein. Beides muss unbedingt diagnostiziert und behandelt werden. Auch wenn es nichts Schlimmes ist, bekommst du Thrombose-Strümpfe oder Lymphdrainage (oder Lymph-Tapes) in der Regel von der Kasse bezahlt.

Wichtig: Bitte keine Entwässerungskuren machen! Schwimmen gehen und hohe Fußbäder im Wassereimer helfen auch und schaden deinem Baby nicht. Noch mehr Tipps findest du hier.

9. Puh, viel zu warm hier!

Schweißausbrüche und Hitzewallungen – beides ist in der Schwangerschaft ebenfalls kein Grund zur Sorge. Die größere Blutmenge, die Hormone, die extra Kilos und der dicke Bauch sorgen dafür, dass du manchmal gar nicht weißt, was du noch alles von dir werfen sollst, weil dir so heiß ist.

Dagegen lässt sich leider gar nicht viel tun, außer vielleicht den Zwiebellook zu wählen und die Unterarme ab und zu in kaltem Wasser abzukühlen. Auch ein kühles Fußbad kann helfen – im Büro jedoch eher unpraktisch. Hier kannst du es mit einem kleinen Tischventilator oder einem klassischen Fächer aus dem letzten Spanien-Urlaub versuchen.

Übrigens: Bis zu vier bis sechs Wochen nach der Geburt kann das anhalten. Erst dann haben sich deine Hormone einigermaßen sortiert.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 05.02.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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