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Spüren Hund und Katze, dass ich schwanger bin?

Spüren Hund und Katzen eine Schwangerschaft beim Menschen?
Spüren Haustiere eine Schwangerschaft ihrer Besitzerin? Einiges spricht dafür! / Bild © di_media Adobe Stock

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Hast du Haustiere? Dann hast du dir diese Frage sicher auch schon gestellt, spätestens jetzt mit Babybauch. Viele Haustierbesitzer meinen, sie klar beantworten zu können: Ja, die Tiere spüren eine Schwangerschaft beim Menschen! Aber kann das wirklich sein?

Plötzlich sind sie anhänglicher als sonst und super verschmust. Oder das Gegenteil ist der Fall, und die geliebte Fellnase benimmt sich ungewohnt abweisend oder sogar aggressiv.

Immer wieder berichten Hunde- und Katzenbesitzer, dass ihre Haustiere sich anders verhalten, seit ihr Frauchen schwanger ist. In vielen Internetforen finden sich solche Anekdoten und vielleicht kennst du ja jemanden, der ähnliches erzählt. Ist da also wirklich was dran? Können Hunde und Katzen eine Schwangerschaft ihrer Halterin spüren?

Fakt ist: Wissenschaftliche Studien dazu gibt es nicht und damit fehlen die stichhaltigen Beweise. Aber die vielen Erfahrungsberichte lassen zumindest vermuten, dass da was Wahres dran ist. Wie könnte man das erklären?

Hunde und Katzen haben einen ausgezeichneten Geruchssinn

Auch wenn vor allem Katzen ein sechster Sinn nachgesagt wird: Wahrscheinlicher ist, dass Hunde und Katzen vor allem riechen, dass sich bei ihrem Frauchen etwas verändert. Denn durch die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft ändert sich vermutlich auch ihr persönlicher Duft. In Studien zeigte sich, dass Männer unbewusst auf die Pheromone ihrer schwangeren Partnerinnen reagieren. Wenn man weiß, dass Hunde 60-mal mehr Geruchsrezeptoren besitzen als wir Menschen, kann man davon ausgehen, dass sie erst recht „Wind davon bekommen“.

Der Geruchssinn von Hunden wird seit Jahrzehnten erforscht und genutzt. Sie können nicht nur Drogen, Sprengstoff und verschüttete Lawinen- oder Erdbebenopfer erschnüffeln. Inzwischen weiß man, dass sie auch bestimmte Krankheiten am Geruch von Urin oder Schweiß eines Menschen erkennen können. Außerdem können Servicehunde erfolgreich darauf trainiert werden, Diabetiker rechtzeitig vor einem niedrigen / hohen Blutzuckerspiegel zu warnen. Da klingt es plausibel, dass Hunde auch den einmaligen Hormoncocktail einer Schwangeren wahrnehmen könnten.

Katzen riechen etwas weniger gut als Hunde, aber immer noch weitaus besser als wir Menschen. Daher kann es gut sein, dass auch sie die guten Nachrichten wittern. Und weil Pheromone Katzen ein wohliges Gefühl von Geborgenheit vermitteln, werden sie oft verschmuster und halten sich gern in der Nähe ihrer schwangeren Halterin auf.

Dass es sich beim neuartigen Duft des Frauchens aber um eine Schwangerschaft handelt, verstehen Hunde und Katzen ganz sicher nicht. Sie nehmen nur wahr, dass etwas anders ist als sonst. 

Übrigens: Da die hormonelle Umstellung direkt nach der Befruchtung beginnt (Progesteron und Östrogen) und nach der Einnistung volle Fahrt aufnimmt (hCG), könnte es sein, dass sich dein Haustier schon vor dem positiven Schwangerschaftstest auffälliger verhält als sonst.

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Können Hunde und Katzen Babys Herzschlag hören?

Auch das ist denkbar, schließlich haben die beiden auch ein ausgeprägtes Gehör. Allerdings kann man davon ausgehen, dass dies erst in den letzten Wochen vor der Geburt möglich wäre. In diesem Stadium benötigen dein Partner oder die Hebamme oft kein digitales Gerät mehr, um die Herztöne zu hören. Ein Stethoskop oder Pinard-Rohr reichen meist aus.

Es könnte sein, dass Hunde oder Katzen, wenn sie nahe am Bauch sind, ebenfalls das schnelle Klopfen des Babyherzchens wahrnehmen. Ganz ohne Stethoskop, versteht sich. Aber auch hier fehlen die wissenschaftlichen Belege bislang.

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Eine Schwangerschaft verändert Frau(ch)en

Eine Schwangerschaft bringt immer auch Veränderungen des Verhaltens und der täglichen Routinen von Frauen mit sich. Im 1. Trimester leiden viele unter Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen. Gegen Ende der Schwangerschaft sind Frauen meistens weniger mobil. Und natürlich wächst unübersehbar auch der Bauch.

Katzen und Hunde haben ein feines, intuitives Gespür für solche Besonderheiten. Es kann sein, dass sie auch darauf reagieren. Die einen vielleicht mit Protest und aggressivem Verhalten, weil sie irritiert von den Veränderungen sind. Die anderen wirken „besorgt“ und weichen ihrer Besitzerin nicht mehr von der Seite. Ob und wie deine Tiere reagieren, kann man aber nicht vorhersagen. Da spielt sicher auch der Charakter eine große Rolle.

Neue Möbel und neue Regeln

Spätestens im letzten Drittel wird sich auch einiges im Haushalt verändern. Es kommen neue Dinge dazu (Kinderwagen, Babybett, Wickelkommode…), andere müssen dafür weichen. In Vorbereitung auf das Baby werden neue Regeln für die Haustiere aufgestellt: ins zukünftige Kinderzimmer dürfen sie nicht mehr hinein, das Kinderbett und der Kinderwagen sind tabu und so weiter. Manchmal müssen auch Hundebett und Kratzbaum Platz machen und werden versetzt.

Auch diese Veränderungen bemerken deine Tiere natürlich, was Verhaltensauffälligkeiten erklären könnte. Insbesondere, wenn sich für deine pelzigen Mitbewohner plötzlich etwas Wichtiges verändert, wie der Platz ihres Kuschelkissens oder ein neues Verbot, kann das unter Umständen auch zu aggressivem Verhalten führen. In die Wohnung urinieren oder an den Möbeln kauen sind mögliche Reaktionen. 


Unser Tipp:
Informiere dich frühzeitig darüber, wie man Hunde und Katzen am besten auf das Baby und die neue Lebenssituation vorbereiten kann. Dafür bieten Hundeschulen beispielsweise Kurse und spezielle Trainings an. Ansonsten findest du auch Bücher zum Thema oder Tipps im Internet von erfahrenen Tier-Coaches. Einige bieten auch kostenpflichtige Seminare und Einzel-Coachings an. Unsere Linktipps für dich:

Wie ist oder war das bei euch? Haben eure Haustiere auf deine Schwangerschaft reagiert und wenn ja, wie? Erzähle uns doch deine ganz persönliche Geschichte in unseren Kommentaren!

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🎧 Podcast: Baby und Hund – so kann es klappen

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Quellen

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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