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Wann melde ich mein Kind in der Kita an?

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Wenn die Eltern wieder arbeiten müssen, ist es meist schon zu viel spät für die Anmeldung in einer Krippe oder Kita. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Wir haben die wichtigsten Tipps zum Thema Kita-Anmeldung für dich zusammengestellt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Thema Kita gibt es riesige regionale Unterschiede.
  • Ob du dein Kind schon in der Schwangerschaft anmelden solltest, hängt vom Wohnort und der gewünschten Einrichtung ab.
  • Bei kommunalen Kitas reicht eine Anmeldung nach der Geburt meist aus. Die Platzzusage ist aber nicht garantiert.
  • Dein frühes und ausdauerndes Engagement entscheidet darüber, ob du einen Platz in deiner Wunschkita bekommst!

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Anmeldung?

So gern wir dir eine konkrete Antwort darauf geben würden, der richtige Zeitpunkt für die Anmeldung in der Kita ist von Region zu Region und von Einrichtung zu Einrichtung ganz unterschiedlich. Daher lässt sich die Frage nicht pauschal beantworten.

Sinnvoll ist es, bereits zu Beginn der Schwangerschaft im Freundes- und Bekanntenkreis herumzufragen, wie die Betreuungssituation in deiner Gegend aussieht. Wenn dabei herauskommt, dass du schnell handeln solltest, dann vertrau lieber nicht auf dein Glück, sondern werde so schnell wie möglich aktiv.

Lieber zu früh als zu spät

Sobald du beginnst, dich zu kümmern, wirst du schnell ein paar favorisierte Kitas im Kopf haben – sei es wegen der Wohnortnähe, der Ausstattung oder des Betreuungskonzeptes. Auch wenn es absurd erscheint: hier lohnt es sich, genau nachzuhaken, ob eine Voranmeldung bereits in der Schwangerschaft möglich ist, sonst musst du später höchstwahrscheinlich mit einer anderen Einrichtung vorlieb nehmen. Denn beliebte Kitas haben meist kaum freie Plätze.

Je nach Wohnort kann es passieren, dass die Wartezeit auf einen bestimmten Platz mehr als 3 Jahre beträgt. Das Kita-Jahr beginnt in den meisten Einrichtungen mit dem neuen Schuljahr im August/September, wenn die Schulanfänger ihre Plätze freigemacht haben. Neue Kinder werden dann in einer bestimmten zeitlichen Abfolge eingewöhnt. Nur ab und zu ist es möglich – beispielsweise bei einem Umzug – dass das Kind zu einem anderen Zeitpunkt aufgenommen wird.

Unterschiede zwischen den Einrichtungen

Kommunale oder städtische Kindergärten

In Kindergärten, die von öffentlichen Trägern finanziert werden, erfolgt die Platzvergabe meist (aber nicht immer) zentral beim zuständigen Jugendamt. Die Anmeldung ist dort in der Regel erst nach der Geburt des Kindes erforderlich. Manchmal ist es aber möglich und nötig, direkt in der Wunscheinrichtung vorzusprechen. Eine Garantie auf einen Platz gibt es aber nicht, sondern es geht darum, auf der Warteliste möglichst weit vorn zu landen. Die Zuteilung erfolgt nach bestimmten Kriterien und meist erst im Frühjahr des Jahres, in dem das Kind eingewöhnt werden soll. Danach wird der Betreuungsvertrag geschlossen.

Private Kindergärten

Sofern vorhanden sind private Kitas aufgrund der oft höherklassigen Betreuung beliebter als kommunale Kitas. Hast du eine solche Einrichtung ins Auge gefasst, solltest du dich bereits in der Schwangerschaft um einen Platz bemühen. Meist wird nach einem persönlichen Gespräch das Interesse an einem Platz mithilfe eines Anmeldeformulars bekundet. Erfrage die Details am besten telefonisch oder geh zu den ausgewiesenen Öffnungszeiten hin. Meist gibt es auch hier eine Warteliste und die Zu- oder Absage erfolgt erst im Frühjahr des gewünschten Eintrittsjahres. Manchmal kann der Betreuungsvertrag jedoch auch früher geschlossen werden.

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Vereine / Kinderläden

Zusätzlich zu öffentlichen und privaten Kitas gibt es auch Einrichtungen, die als Elterninitiative meist als freie Trägervereine gegründet wurden. Die Anmeldung erfolgt ähnlich wie bei privaten Einrichtungen. Oft spielt hier die gegenseitige Sympathie eine besonders große Rolle. Meist wird zusätzlich zu den kommunalen Beiträgen noch eine Vereinsgebühr fällig.

Tagesmütter und -väter

Ebenso wie private Kitas und Vereine sind Tagesmütter meist sehr gefragt. Wegen der vielen Vorschriften und der im Vergleich geringen Vergütung gibt es von ihnen immer weniger. Wenn sich die Suche nach einem Betreuungsplatz schwierig gestaltet, bist du gut beraten, parallel nach einer Tagesmutter zu suchen.

Regionale Unterschiede

In Ballungsräumen wie z.B. in Berlin, Hamburg oder München ist die Lage momentan besonders schlecht. Dort gibt es deutlich mehr Bedarf, als abgedeckt werden kann. Daher empfiehlt es sich, schon früh in der Schwangerschaft mit der Suche zu beginnen.

Aber auch auf dem Land kann es Engpässe geben, denn immer mehr Mütter gehen nach einem oder zwei Jahren wieder arbeiten und Personal ist wegen der schlechten Bezahlung schwer zu finden. Freie Stellen bleiben oft unbesetzt. So können eigentlich vorhandene Kapazitäten nicht immer abgedeckt werden.

Auch in betreuungstechnisch etwas entspannteren Gebieten erfolgt die Anmeldung meist spätestens 2 bis 6 Monate vor Betreuungsbeginn. Frag rechtzeitig telefonisch nach!

Tipps für die Suche

  • Seeehr früh mit der Suche beginnen
  • Im Freundeskreis umhören
  • Auf möglichst viele Listen setzen
  • Regelmäßig melden
  • Nach Neueröffnungen Ausschau halten
  • Benachbarte Bezirke ins Auge fassen
  • Platzbörsen nutzen
  • Parallel nach Tagesmutter suchen
  • Anderen Kitas unbedingt absagen
  • Jugendamt bei Engpässen rechtzeitig um Hilfe bitten

Die wichtigsten Kriterien für die Platzvergabe

  • Einzugsgebiet der Einrichtung
    Die meisten Kitas nehmen nur Kinder aus einem bestimmten Umkreis auf. Ausnahmen gibt es aber.
  • Alter des Kindes bei Kita-Eintritt
    Nicht alle Einrichtungen nehmen Kinder aller Altersklassen. Manchmal gibt es erst eine Lizenz für Zweieinhalbjährige. Andere dürfen auch unter Einjährige betreuen.
  • Geschwisterkinder
    In der Regel werden Geschwisterkinder gegenüber neuen Familien bevorzugt.
  • Betreuungszeit
    Es macht einen Unterschied, ob das Kind ganztags oder halbtags betreut werden soll. Zum einen verdient die Kita an Ganztagsbetreuung mehr, zum anderen muss sie aber die Betreuungszeiten durch ausreichend Personal abdecken können. Öffentliche Kitas bieten meist längere Öffnungszeiten an, als private, freie oder Tagesmütter.
  • Familienstand
    Kinder von allein erziehenden Eltern werden bevorzugt aufgenommen, weil diese einen dringenderen Bedarf haben.
  • Gruppenharmonie
    Wenn es in einer Gruppe von 10 Kindern 9 Jungen und lediglich 1 Mädchen gibt, ist das nicht besonders gut für die Gruppendynamik. Alle Einrichtungen werden deshalb bemüht sein, einen gewissen Ausgleich zu schaffen.
  • Wickelkinder
    Einige Kindergärten ohne integrierte Krippe nehmen wegen des höheren Aufwandes keine Kinder auf, die noch nicht trocken sind. Diese Regelung sollte aber mehr und mehr verschwinden.
  • Wiederholt bekundetes Interesse
    Die meisten Kitas schätzen es, wenn Eltern in bestimmten Abständen ihr weiter bestehendes Interesse am Platz bekunden. Wer sich nicht meldet, wandert auf der Liste meist weiter nach unten. Erfrage am besten, wie oft eine Rückmeldung gewünscht ist.
  • Vitamin-B und Sympathie
    Auch wenn es nicht offiziell gemacht wird, Beziehungen und gegenseitige Sympathie spielen bei der Platzvergabe oft eine Rolle. Wenn sich die Kitaleitung positiv an die Eltern erinnert, steigen die Chancen auf den Platz.

Was kostet ein Kita-Platz?

Kita-Gebühren sind selten gerecht. Meist werden Familien knapp oberhalb der Armutsgrenze stärker belastet als Normalverdiener. Oft, aber nicht immer, sind die Beiträge nach dem Nettoeinkommen gestaffelt. Einen Mindestbeitrag zahlen aber die meisten. Die tägliche Betreuungszeit spielt bei der Kostenberechnung ebenfalls eine Rolle.

Ob und wie viel ein Kita-Platz kostet, hängt stark vom Wohnort ab. Da die Gebühren von der Kommune geregelt werden, kann es passieren, dass schon im Nachbarort deutlich höhere Preise fällig werden. Am günstigsten sind die Plätze in Berlin. Dort ist die Kitaplatz-Suche zwar sehr mühsam, aber seit August 2018 sind Betreuungsplätze für alle Altersgruppen kostenlos. Die Stadt übernimmt die Kosten. Lediglich Zusatzgebühren wie für Verpflegung und bestimmte Aktivitäten fallen an. Auch Rheinland-Pfalz und Niedersachsen haben ähnliche Regelungen.

Im Norden ist die Kita (gemessen am Einkommen) am teuersten

Am meisten zahlen laut einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung (ElternZoom 2018) die Schleswig-Holsteiner. Dort kostet der Platz im Schnitt etwa 8,9 Prozent des Haushaltseinkommens. Aber auch innerhalb eines Bundeslandes gibt es Schwankungen. Dass gerade reichere Bundesländer wie beispielsweise Bayern auf den mittleren Plätzen landen, liegt eher am höheren Durchschnittseinkommen als an günstigeren Gebühren.

So kommt es, dass die Gebühren ohne Zusatzbeiträge für Verpflegung etc. von 0 bis 900 Euro schwanken.

Nützliches für die Kita-Anmeldung

Fazit

Schnell einen Kita-Platz zu finden, ist keine Selbstverständlichkeit, denn vielerorts passen Bedarf und Angebot nicht mehr zueinander. Die regionalen Unterschiede sind in Bezug auf Platzangebot, Anmeldebeginn und Kosten enorm. Beginne daher so früh wie möglich damit, dich genau zu erkundigen, was an deinem Wohnort zu tun ist, damit du später nicht ohne Betreuungsplatz dastehst.

Wie ist die Lage an deinem Wohnort? Wann musst / musstest du dein Kind in der Kita anmelden? Hinterlasse gern einen Kommentar!

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Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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