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Wann gebe ich mein Kind in die Kita? Mit 1 oder 3 Jahren?

frühkindliche Fremdbetreuung

Die Frage, welches Alter für den Kita-Start ideal ist, sorgt immer wieder für Kontroversen. Sollten Kinder schon mit 1 Jahr die Kita besuchen? Oder erst mit 3 Jahren? Es gibt für beide Varianten gute Argumente – aber auch einige Gegenargumente. Wir zählen dir die Vor- und Nachteile auf!

So viel vorweg: Bei dieser Frage gibt es kein richtig oder falsch. Wann Eltern ihr Kind in die Kita geben, ist an viele Faktoren gekoppelt. Es ist eine individuelle Entscheidung, die unter anderem mit der Lebenssituation, den Ressourcen (Einkommen etc.) und dem sozialen Netz der jeweiligen Familie zusammenhängt. Im Mittelpunkt der Überlegungen sollte immer das Kind stehen. Denn jedes Kind ist anders. Für manche Kinder macht eine frühkindliche Fremdbetreuung mehr Sinn als für andere.

Wichtig bei einem frühen Kita-Start ist IMMER, welche Qualität die Betreuung hat. Hier spielen etwa die Gruppengröße und der Betreuungsschlüssel eine Rolle. Für Kinder, die schon mit 1 Jahr in die Kita kommen, ist eine gute, fürsorgliche Betreuung essenziell.

Wie sich „Fremdbetreuung“ auswirkt, hängt von den Familien ab, aber auch von der Qualität der Krippenbetreuung, von deren Dauer und ihrem Beginn. Und sie hängt vom Kind ab.

Dr. Herbert Renz-Polster

Kita mit 1 Jahr: Vor- und Nachteile

Viele Ratgeber befürworten einen frühen Kita-Start. Schlagworte wie frühkindliche Förderung“, „Chancengleichheit“ oder auch „Förderung der Sozialkompetenz“ veranlassen viele Eltern dazu, ihre Kinder früh fremdbetreuen zu lassen. Aber ist ein solch früher Kita-Start wirklich empfehlenswert?

Die Vorteile:

  • Ein früher Kita-Start fördert die soziale Kompetenz. Kleinkinder müssen sich in ihre Kita-Gruppe integrieren. Sie lernen bereits früh, dauerhaft mit anderen Kindern zurechtzukommen. Dazu gehört auch, vernünftig zu streiten und Konflikte ohne das Eingreifen eines Erwachsenen selbstständig zu lösen. Kita-Kinder können dadurch oft besser mit Konflikten umgehen und sich besser mit anderen Meinungen auseinandersetzen, als zu Hause betreute Kinder.
  • Durch die frühkindliche Fremdbetreuung lernen die Kinder Sozialverhalten. Durch die frühe Interaktion mit anderen Kindern wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Die Kinder lernen, sich gegen andere zu behaupten. Sie lernen aber auch, wann sie sich „unterordnen“ müssen. Die sozialen Kontakte in der Kita ermöglichen es ihnen, spielerisch gesellschaftliche Regeln zu erlernen. Ein früher Kita-Start kann das Sozialverhalten positiv beeinflussen.
  • Kleinkinder lernen von größeren Kindern durch Beobachten. Wenn größere Kinder dieselbe Kita-Gruppe besuchen, lernen die Kleineren sehr viel allein durchs Zuschauen. Das Beobachten der Älteren fördert die Entwicklung.
  • Im Kita-Alltag werden Kleinkinder mehr gefördert, als zu Hause. Der Kita-Tag ist gespickt mit Spielen, Mitmachliedern und Bastelangeboten. Kindgerechte Aktionen, die Eltern zu Hause so und in dieser Fülle nur selten bieten können.
  • Die frühe Interaktion mit anderen Kindern hilft bei der Entwicklung. Kinder, die früh eine Kita besuchen, haben bessere Sprachkenntnisse und bessere motorische Fähigkeiten als Kinder, die ganztags von ihren Müttern betreut werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der London School of Economics und der Oxford University aus dem Jahr 2016. Im Rahmen dieser Studie wurden 800 Mütter von Zwei- bis Dreijährigen befragt, welchen Entwicklungsstand ihre Kinder haben. Kinder, die bereits die Kita besuchten, schnitten besser ab. Der Studie zufolge liegt das zum einen daran, dass durch die Interaktion mit anderen Kindern das Sozialverhalten und das Selbstvertrauen geschult werden. Zum anderen daran, dass Mütter die gemeinsame Zeit mit ihren Kindern intensiver nutzen, wenn die Kleinen regelmäßig fremdbetreut werden.
  • Kinder, die früh in die Kita gehen, sind später besser in der Schule. Eine 2016 durchgeführte Studie der Bertelsmann-Stiftung unter der Leitung von Regina von Görtz (wissenschaftliche Leiterin des Projekts „Kein Kind zurücklassen“) zeigt, dass Kinder, die vor ihrem dritten Lebensjahr in die Kita kommen, bei der Schuleingangsuntersuchung besser abschneiden. Im Rahmen der Studie wurden knapp 5.000 Schuleingangsuntersuchungen ausgewertet. Kinder, die bereits früh fremdbetreut wurden, wiesen eine bessere Fein- und Grobmotorik sowie eine höhere Sprachkompetenz und ein besseres Zahlenverständnis auf als Vergleichskinder, die länger zu Hause betreut wurden. Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) von 2015 kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass sich eine frühe Fremdbetreuung positiv auf die schulische Leistung auswirkt. Der Studie zufolge zeigen Kinder von Müttern, die schnell in ihren Beruf zurückkehrten, in der Schule mehr Selbstbewusstsein, sind leistungsbereiter und schaffen häufiger den Übertritt ins Gymnasium. Den Wissenschaftlern zufolge liegt das unter anderem daran, dass Kinder berufstätiger Mütter von Beginn an lernen, dass sich Einsatzbereitschaft lohnt. 
  • Das pädagogische Personal einer Kita bemerkt Besonderheiten in der kindlichen Entwicklung frühzeitig. Defizite können direkt behandelt, Talente schon früh gefördert und ausgebaut werden. Auch das wirkt sich positiv auf die späteren schulischen Leistungen aus.
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Die Nachteile:

  • Die Trennung von der Mutter verunsichert die Kinder. Kinder verstehen erst mit rund ein bis eineinhalb Jahren, dass sie eine eigenständige Person sind. Vorher begreifen sie sich als Einheit mit der Mutter. Eine frühe Trennung von der Mutter verunsichert Kleinkinder. Kinder können sich aber nur dann entfalten, wenn sie sich sicher fühlen. Manche Kinder können unbekannte Situationen wie die Kita daher schlichtweg noch nicht selbstständig bewältigen.
  • In den ersten drei Lebensjahren ist die emotionale und zeitliche Verfügbarkeit der Eltern wichtig für das Kind. Die Trennung von den Eltern kann das Kind emotional belasten. In einer Stellungnahme der Psychoanalytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) zur frühkindlichen Fremdbetreuung heißt es: „In den ersten drei Lebensjahren wird die Grundlage für die seelische Gesundheit eines Menschen gelegt. In dieser sensiblen Entwicklungszeit bedeuten regelmäßige ganztägige Trennungen von den Eltern eine besondere psychische Belastung für die Kinder“.
  • Im Kita-Alltag fehlt es oftmals an Ansprache und Zuwendung. Kleine Kinder müssen sich geborgen fühlen, um sich ideal zu entwickeln. Hierzu braucht es Ansprache und Zuwendung. Aufgrund des vorgeschriebenen Betreuungsschlüssels gestaltet sich das in vielen Kitas schwierig.
  • Der häufige Wechsel der Bezugs- und Betreuungspersonen in der Kita kann für Kleinkinder emotional schwierig sein. Viele Erzieherinnen sind nur befristet oder in Teilzeit beschäftigt. Dadurch fehlt oftmals die Konstanz bei der Betreuung. Ein Wechsel der Bezugsperson kann für ein Kleinkind emotional schwierig sein. Generell ist das zweite und dritte Lebensjahr emotional oft eine schwierige Phase für Kinder. In dieser Phase der Selbsterfahrung und Autonomie-Entwicklung brauchen sie die Sicherheit einer festen Bezugsperson. In Kitas ist das oft nicht gewährleistet.
  • Kleinkinder können ihre Bedürfnisse noch nicht richtig äußern. Kindern mit 1 Jahr fehlt es an sprachlicher Kompetenz. Sie können ihre Bedürfnisse und Gefühle noch nicht äußern. Das erschwert die Kommunikation mit den Erzieherinnen und den anderen Kindern.
  • Es besteht die Gefahr der Überreizung. Der knappe Betreuungsschlüssel führt oft dazu, dass es in Kitas sehr große Gruppen gibt. Dadurch haben Kleinkinder nur wenige Ruhemomente. Es besteht die Gefahr der Überreizung. Für die Kinder bedeutet das: Stress.
  • Der Stress in der Kita führt bei Kleinkindern zu einer hohen Cortisol-Belastung. Es existieren Studien, die die Stressbelastung von Kita-Kindern anhand des Stresshormons Cortisol dokumentieren. Cortisol lässt sich im Speichel bestimmen. Die Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Krippenkinder in den ersten Wochen um 75 bis 100 Prozent höhere Cortisol-Werte aufweisen als Vergleichskinder, die in ihren Familien betreut werden. Auch nach fünf bis sechs Monaten sind die Werte noch erhöht, wenngleich in geringerem Maße. Hinzu kommt, dass das Cortisol-Level bei sehr jungen Kita-Kindern während des Tages weiter ansteigt. Bei Kindern, die zu Hause betreut werden, nimmt das Cortisol-Level im Laufe des Tages ab. Die Forscher führen das hohe und zunehmende Cortisol-Level auf psychosozialen Stress durch Verunsicherung und die Trennung von der elterlichen Bezugsperson zurück. Verlassenheitsängste, mangelnde Zuwendung und die Fülle an Eindrücken in der Gruppenbetreuung tragen laut Studien maßgeblich zum hohen Cortisol-Level bei. Kinder, die sehr früh fremdbetreut werden, geraten also unter Stress. Die Trennung von den Eltern und die Gruppensituation kann die Kinder emotional überfordern.
  • Eltern verpassen viel. Im Gespräch mit dem Business Insider verrät eine Erzieherin, dass Eltern bei einem sehr frühen Kita-Start „Meilensteine in der Entwicklung ihres Nachwuchses“ verpassen, etwa die ersten Schritte. Besondere Momente also, die nicht mehr nachzuholen sind.

Natürlich treffen diese Nachteile nicht in gleichem Maße auf alle Kinder zu. Jedes Kind ist anders. Und jedes Kind nimmt die Situation in der Kita anders wahr. Auch spielt es eine Rolle, wie viele Stunden die Kinder pro Tag in der Kita verbringen. Ein großes Kriterium für das Gelingen eines frühen Kita-Starts ist und bleibt aber die Qualität der Betreuung. Und die steht und fällt mit dem Betreuungsschlüssel.

So wenig eine Mutter allein Vier- oder Fünflinge versorgen kann, so wenig kann das eine noch so gut ausgebildete Erzieherin.

Dr. Herbert Renz-Polster

Kita mit 3 Jahren: Vor- und Nachteile

Früher wurden Kinder nur in Notfällen vor dem dritten Geburtstag in die Fremdbetreuung gegeben. Heute hat sich die gesellschaftliche Einstellung zur Fremdbetreuung von Kleinkindern geändert. Dennoch hat ein späterer Kita-Start unbestritten seine Vorteile – aber eben auch Nachteile.

Die Vorteile:

  • Dreijährige betrachten sich als eigenständige Person, dadurch fällt ihnen die Trennung von den elterlichen Bezugspersonen leichter. Aus entwicklungspsychologischer Sicht beginnen Kinder erst mit rund 3 Jahren damit, etwas Distanz zur Mutter aufzubauen. Gleichaltrige Kinder werden wichtiger. Das soziale Lernen und interaktive Spielen miteinander beginnt.
  • Dreijährige Kinder akzeptieren auch andere Bezugspersonen. Die meisten dreijährigen Kinder wurden bereits häufiger fremdbetreut, etwa von Oma, Tante oder den Paten. Sie wissen, dass es auch andere Bezugspersonen gibt. Das erleichtert ihnen die Kita-Eingewöhnung.
  • Dreijährige können sich verbal verständlich machen. Sie können den Erzieherinnen erklären, was sie möchten oder brauchen. Auch zu Hause können sie sich mitteilen. Sie können erzählen, wenn sie etwas bedrückt oder wenn etwas in der Kita vorgefallen ist, das sie beschäftigt.
  • Die Kinder können die Welt in Ruhe entdecken, bevor sie in die Kita kommen. Für kleine Kinder bedeutet die Kita oft Stress. Kinder, die erst mit 3 Jahren in die Kita kommen, haben die Möglichkeit in ihrem ruhigen, stressfreien Alltag ganz in Ruhe zu spielen und die Welt zu entdecken.
  • Die ersten Lebensjahre sind wichtig für die Eltern-Kind-Beziehung. Die Beziehung zur primären Bezugsperson prägt ein Kind für das weitere Leben. In den ersten Lebensjahren entscheidet sich, „ob ein Kind mit Grundgefühlen von Sicherheit, Geborgenheit und Verlässlichkeit (auch Urvertrauen genannt) oder aber mit Grundgefühlen von Unsicherheit, Selbstzweifeln und Angstbereitschaft ins Leben geht“. (Gisela Geist) Kinder brauchen Zeit, um dieses Urvertrauen aufzubauen – manche mehr, manche weniger. Diese Zeit sollte man ihnen geben. Ist das Urvertrauen da, sind die Kinder also sicher gebunden, „kommen sie besser in Kindergarten und Schule zurecht, sind sozial kompetenter und zeigen weniger Verhaltensauffälligkeiten“. (Una M. Röhr-Sendlmeier)
  • In den ersten drei Jahren werden die Grundlagen geschaffen für eine gesunde emotionale und kognitive Entwicklung. In der Psychologie und Neurobiologie gilt das Motto: Bindung vor Bildung. Als ideale Basis späterer Sozialkompetenz werden Beziehungen zu wenigen, zuverlässigen und einfühlsamen Bindungspersonen betrachtet. Durch das Beobachten dieser Bezugspersonen und die Interaktion mit ihnen lernen kleine Kinder, wie sie behandelt werden und wie sie sich selbst und andere behandeln sollten. Der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) zufolge ist in den ersten Jahren „für die Entwicklung des kindlichen Sicherheitsgefühls, für die Entfaltung seiner Persönlichkeit und für die seelische Gesundheit eine verlässliche Beziehung zu den Eltern am förderlichsten“.

Die Nachteile:

  • Kinder lernen durch Nachahmung anderer Kinder. Kinder, die erst mit 3 Jahren in die Kita kommen, „verpassen“ die Gelegenheit, im Alltag frühzeitig von älteren Kindern zu lernen. Es sei denn, sie haben ältere Geschwister, die ihnen als Vorbild dienen.
  • Kinder können zu Hause oft nicht so gefördert werden wie in der Kita. Der Kita-Alltag bietet den Kindern viel Unterhaltung und Abwechslung – das Spielen mit anderen Kindern, das Singen von Mitmachliedern oder das gemeinsame Basteln. Kindgerechte Aktionen, die Eltern zu Hause in dieser Fülle nur selten bieten können. Schließlich gilt es den Haushalt zu schmeißen, einzukaufen, alltägliche Dinge zu erledigen… Sich ausschließlich auf das Kind zu konzentrieren, ist im Alltag kaum möglich.
  • Eltern bemerken Besonderheiten in der kindlichen Entwicklung womöglich zu spät. Das pädagogisch geschulte Personal einer Kita hat einen besseren Blick auf die Entwicklung der Kinder, als die Eltern. Die Erzieherinnen und Erzieher erkennen Besonderheiten und Defizite frühzeitig. Dadurch können Kinder schon früh gefördert werden. Eltern fehlt dieser geschulte Blick oftmals.

Kita mit 1 Jahr oder 3 Jahren? Was ist besser?

Wie eingangs erwähnt, gibt es kein optimales Alter für den Kita-Start. Es ist eine individuelle Entscheidung, die jede Familie selbst treffen muss. Viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle, etwa:

  • Ist das Kind bereit?
  • Wie ist die Situation zu Hause?
  • Wie ist es um die Finanzen bestellt? Müssen beide Eltern schnell wieder arbeiten?
  • Ab wann gibt es einen freien Kindergartenplatz im Wunschkindergarten?
  • Gibt es Alternativen? Können Oma und Opa oder andere Familienangehörige die Betreuung stundenweise übernehmen?
  • Sind die Eltern überhaupt schon bereit, loszulassen?

Ob Kita mit 1 Jahr oder 3 Jahren besser ist, lässt sich also pauschal nicht beantworten.

Weder für die Fremdbetreuung noch für die Vollzeit-Betreuung durch eine Mutter können grundsätzliche Vorteile ausgemacht werden. Vielmehr scheint die Qualität der Betreuung – ob sie nun in der Krippe oder zuhause stattfindet – die entscheidende Variable zu sein.

Dr. Herbert Renz-Polster

Das heißt: Wenn die Kita gut ist, schadet die frühkindliche Fremdbetreuung dem Kind sicher nicht. Ein Kind aus einer sozial belasteten oder bildungsfernen Familie kann von einem frühen Kita-Start sogar profitieren. Ist die Kita jedoch schlecht, stimmt also die Qualität der Betreuung nicht, und/oder verbringen Kinder schon sehr früh viele Stunden am Tag in der Kita, kann sich die frühe Fremdbetreuung auch nachteilig auswirken.

Viele renommierte Entwicklungsforscher (etwa Lieselotte Ahnert) sind daher der Meinung, dass für Kinder, die jünger als eineinhalb Jahre sind, die Familie die beste Adresse für die Betreuung ist.

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Tipp: So gelingt die frühkindliche Fremdbetreuung

Du wirst dein Kind mit 1 Jahr in die Kita geben? Damit der frühe Betreuungsstart gelingt, empfehlen wir dir, besonders auf folgende Punkte zu achten:

  1. Qualität der Betreuung: Wie groß sind die Gruppen? Stimmt der Betreuungsschlüssel? Welches Konzept hat die Kita?
  2. Bezugspersonen: Sind die Erzieherinnen konstant beschäftigt oder herrscht eine hohe Mitarbeiterfluktuation? Ist eine intensive Betreuung durch eine feste Bezugsperson gewährleistet? Wird dein Kind eine feste Ansprechpartnerin haben?
  3. Ausstattung: Wie ist die Kita ausgestattet? Wie sind die Räumlichkeiten? Gibt es Rückzugsmöglichkeiten?
  4. Eingewöhnung: Wie wird die Eingewöhnung ablaufen? (Tipps für eine sanfte Kita-Eingewöhnung)

Extra-Tipp: Gewöhne dein Kind schon frühzeitig daran, dass es auch von anderen betreut wird. Am besten gelingt das, indem du deinen Schatz regelmäßig stundenweise zu Oma und Opa oder vielleicht den Paten bringst. Dann weiß dein Kind, dass es auch andere Bezugspersonen gibt. Außerdem lernt es, dass du es immer wieder abholst. Durch diese Gewissheit fällt ihm die Trennung auch in der Kita leichter.

Fazit

Ob du dein Kind mit 1 Jahr, 3 Jahren oder irgendwann dazwischen in der Kita eingewöhnst, ist eine individuelle Entscheidung. Du solltest sie in erster Linie von deinem Kind abhängig machen. Du kennst deinen Schatz am besten. Lass dir nicht in diese Entscheidung hineinreden. Entscheide so, wie es für euch als Familie am besten ist. Behalte aber im Hinterkopf, dass Entwicklungspsychologen einen Kita-Start unter eineinhalb Jahren kritisch betrachten. Falls ihr die Betreuung vorher als Familie gestemmt bekommt, ist es aus entwicklungspsychologischer Sicht ratsam, nicht unter 18 Monaten mit der Eingewöhnung zu beginnen.

Tipp: Ein unserer Meinung nach gutes und hilfreiches Video für die Entscheidungsfindung, das das Thema frühkindliche Fremdbetreuung aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet, möchten wir dir nicht vorenthalten. Schau gerne mal rein.

Wie ist deine Tendenz? Wirst du dein Kind mit 1 oder 3 Jahren in die Kita bringen? Hast du bereits Erfahrungen mit einem frühen Kita-Beginn gesammelt? Oder rätst du zu einem Kita-Start mit 3 Jahren? Schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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