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Stillen nach dem Kaiserschnitt: Das musst du wissen

Stillen nach dem Kaiserschnitt
Der Still-Start ist für Kaiserschnitt-Mamas oft nicht so einfach / Bild © Анастасия Стягайло, Adobe Stock

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Fast jede dritte Geburt im Krankenhaus erfolgt inzwischen durch einen Kaiserschnitt. Beim Thema Stillen erleben Kaiserschnitt-Mamas oft einen holprigen Start. Doch mit ein paar wertvollen Tipps gelingt das Stillen nach dem Kaiserschnitt gleich viel entspannter.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Muttermilch ist perfekt an die Bedürfnisse eines Neugeborenen angepasst.
  • Nach dem Kaiserschnitt dauert es manchmal länger, bis die Brust ausreichend Milch produziert.
  • Viel Körperkontakt und häufiges Anlegen erleichtert den Stillstart nach dem Kaiserschnitt.
  • Auch das Fläschchen können Mamas mit viel Körperkontakt und bedarfsorientiert geben.
  • Idealerweise enthält die Säuglingsnahrung echte Milchsäurekulturen, um eine gesunde Darmflora zu fördern.
  • Im Laufe der ersten Lebensjahre gleicht sich die Darmflora bei Kaiserschnitt-Kindern und normal geborenen Kindern an.


Diese Vorteile hat das Stillen nach dem Kaiserschnitt

Es gibt gute Gründe, warum nicht nur Ärztinnen, Ärzte und Hebammen dazu raten, ein Baby nach der Geburt ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Nationale Stillkommission (NSK) empfehlen das Stillen für mindestens sechs Monate. Dein Körper stellt mit der Muttermilch eine perfekt auf die Bedürfnisse deines Babys zugeschnittene Nahrung bereit.

Zu Beginn produziert die Brust das Kolostrum, eine dickflüssige Milch, die deinem Baby den sogenannten Nestschutz verleiht. Dein Kind erhält so deine Antikörper und ist damit gut gerüstet gegen Infektionskrankheiten. Wenn du dein Baby von Anfang an mit Milchnahrung versorgst, erhält es zwar auch alle benötigten Nährstoffe – allerdings keine zusätzlichen Antikörper.

Das Stillen fördert sogar deine eigene Gesundheit

Tatsächlich unterstützt das Stillen nach dem Kaiserschnitt auch die zügige Rückbildung der Gebärmutter und für die Produktion der Muttermilch greift dein Körper auf eingelagerte Fettreserven zurück. Wenn du deinem Baby die Brust gibst, schüttet dein Körper außerdem Prolaktin und Oxytocin aus – diese Hormone fördern die enge Bindung zu deinem Kind. Auch gut zu wissen: Es ist inzwischen wissenschaftliche bestätigt, dass stillende Mamas ein etwas geringeres Risiko für Brustkrebs haben.

Ist Stillen nach einem Kaiserschnitt schwieriger?

Tatsächlich berichten viele Mamas, dass das Stillen nach dem Kaiserschnitt etwas mehr Geduld braucht. Dies sind die wichtigsten Gründe dafür:

  • Nach dem Kaiserschnitt fällt Bewegung schwer: Dein Baby sollte nach dem Kaiserschnitt möglichst oft angelegt werden. Diese Handgriffe sind für frisch operierte Mamas oft schmerzhaft – Hebammen und Schwestern kennen aber Griffe und Positionen, mit denen es einfacher geht. Auch dein Partner kann hier helfen!
  • Babys sind nach dem Kaiserschnitt sehr müde: Diese Schläfrigkeit kann einige Stunden oder Tage anhalten. Wenn dein Baby aber nur selten oder schwach saugt, stellt sich auch deine Brust nur langsam auf das Stillen ein.
  • Der Milchspendereflex verzögert sich: Nach dem Kaiserschnitt dauert es oft etwas länger, bis dein Körper das Hormon Oxytocin freisetzt. Es sorgt dafür, dass die Muttermilch besser fließt. Viel Hautkontakt zum Baby fördert diesen Reflex.
  • Der Milcheinschuss dauert ebenfalls länger: Nach dem Kolostrum sollte der Milcheinschuss folgen. Bei einer normalen Geburt wird er durch Hormone ausgelöst – diese fehlen nach einem Kaiserschnitt zunächst. Es kann daher bis zu drei Tage dauern, bis deine Brust genug Milch produziert. Dass dein Baby in der Zeit etwas an Gewicht verliert, ist normal und wird von deiner Hebamme überwacht.

Wie gelingt ein guter Stillstart nach dem Kaiserschnitt?

Wenn dir das Stillen nach der Geburt wichtig ist, kannst du bei der Wahl des Krankenhauses auf das Siegel „Babyfreundliches Krankenhaus“ achten. Es wird an Krankenhäuser vergeben, deren Personal für einen guten Stillbeginn geschult ist und die auch Sectio-Bonding – Hautkontakt noch im OP-Raum – praktizieren. Ideal ist es außerdem, wenn du ein Familienzimmer bekommen kannst. So kann dir dein Partner in den Tagen nach dem Kaiserschnitt das Baby reichen. Am besten informierst du dich über Stillpositionen nach dem Kaiserschnitt und besorgst dir als Hilfsmittel ein Stillkissen.

Versuche außerdem, so viel Hautkontakt wie möglich zu deinem Baby zu bekommen und es nach dem Kaiserschnitt so oft wie möglich anzulegen, damit der Milcheinschuss rasch erfolgt. Idealerweise meldet sich dein Baby von allein oder du weckst es nach dem Kaiserschnitt alle ein bis drei Stunden. Achte auch nachts darauf, dass die Pausen nicht länger als vier Stunden sind. Das kostet anfangs etwas Kraft, aber wenn die Muttermilch erst einmal fließt, wird dein Baby schneller satt und zufrieden sein. Sollte es zu Saugproblemen kommen oder das Baby kann nicht an die Brust gelegt werden, ist ein Entleeren der Brust per Hand eine sinnvolle Ergänzung, ähnlich wie das Abpumpen. 

Für Mamas, die sich für das Fläschchen entscheiden

Für viele werdende Mamas ist es eine intuitive Entscheidung, ob sie von Anfang an lieber die Brust oder das Fläschchen geben wollen.* Manche Mamas wollen ihr Baby auch stillen, können dies aber aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten nicht – oder wegen einer zu frühen Geburt oder Saugschwäche ihres Kindes. Auch Mamas, die sich direkt nach dem Kaiserschnitt oder einige Monate später für eine Milchnahrung entscheiden, machen sich viele Gedanken über die richtige Fütterung ihres Babys.

*Wichtig: Hol dir hier immer unabhängigen Rat, etwa durch deine Hebamme, die Ärztin oder den Arzt deines Vertrauens.

Auch das Fläschchen kannst du mit viel Körperkontakt zum Kind geben. Wenn du dein Baby in die Armbeuge legst, befindet sich sein Köpfchen direkt neben deiner Brust und es kann deinen Herzschlag beim Trinken hören. 

Wie wählt man die beste Babymilch aus?

Wer eine Milchnahrung auswählen möchte, steht im Drogeriemarkt erstmal vor einigen Regalmetern unterschiedlicher Sorten. Die ideale Anfangsmilch direkt nach der Geburt nennt sich Pre-Milch und ist besonders leicht verdaulich. In den Monaten danach kannst du eine Folgemilch wählen, die etwas sättigender ist. 

Besonders empfehlenswert ist eine Milchnahrung, die die Muttermilch so ähnlich wie möglich ist und somit auch natürliche Milchsäurekulturen und wertvolle Ballaststoffe enthält. Das ist besonders für Babys nach dem Kaiserschnitt förderlich, denn sie haben durch die Bauchgeburt weniger (unterschiedliche) mütterliche Keime aufgenommen. Diese sind wichtig, da sie den Darm des Neugeborenen besiedeln und ihm einen starken Immunschutz verpassen. Bei Babys, die per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, ist dieser Schutz eingeschränkt und sie leiden daher später etwas häufiger unter Infektionen und Allergien.

Wenn du dich dafür entschieden hast, nicht oder nicht mehr zu stillen, brauchst du auf diese Extraportion Natur aber nicht zu verzichten. HiPP BIO COMBIOTIK® bietet die einzigartige Kombination aus natürlichen Milchsäurekulturen und wertvollen Ballaststoffen (GOS). GOS dient den Milchsäurekulturen übrigens als Energiequelle – damit auch die groß und stark werden. So wird das Baby mit allem versorgt, was es für einen gesunden, sanften Start ins Leben braucht – ganz egal, wie es geboren wurde.

Auf lange Sicht müssen sich Eltern von Babys, die per Kaiserschnitt geboren wurden, aber keine großen Sorgen machen: Laut einer schwedischen Studie der Universität Göteborg haben Babys nach dem Kaiserschnitt im Vergleich zu normal geborenen Kindern zwar eine reduzierte Darmflora. Dieser Unterschied verwächst sich jedoch mit den Jahren zunehmend – bereits im Alter von fünf Jahren hatte sich die Zusammensetzung der Darmflora bei allen Kindern angeglichen, egal auf welchem Weg sie auf die Welt gekommen waren.

Hinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit HiPP.

Quellen

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Veröffentlicht von Lena Faxel

Lena ist gelernte Journalistin und liebt es, Informationen zu sammeln und einzuordnen. Gerade bei Themen rund um Gesundheit, Kinder und Erziehung ist es ihr wichtig, umfassend zu informieren und freie Entscheidungen zu begleiten. Die gebürtige Rheinländerin bringt als Mutter von drei Söhnen auch gelegentlich ihren persönlichen Erfahrungsschatz ein.

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