Wir kennen sie alle. Die Tage oder Wochen, an denen nichts so läuft, wie es soll. Die Monate, durch die man sich durchkämpfen muss, wie durch zähen Brotteig. Die Jahre, die man lieber so schnell wie möglich abhaken möchte … alles blöd, alles grau?
All die großen und kleinen Sorgen können ganz schön aufs Gemüt schlagen. Gerade in der Schwangerschaft. Dabei soll man doch als werdende Mama möglichst glücklich und gelassen sein, damit es dem Baby auch ja gut geht. Noch so eine Bürde.
Aber warte.
Wir möchten dir etwas vorschlagen, das dir wieder viel mehr Freude in deinen Alltag als werdende Mama bringen wird. Nein, keinen verständnisvolleren Partner und auch nicht mehr Geld. Viel besser.
„Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind.
Autor oder Autorin unbekannt
Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie eigentlich glücklich sind.“
Durchbrich dein Gedankenkarussell
Ein bisschen mehr Glücklichsein täte dir auch gut? Dann gibt es etwas, womit du dein Gehirn Stück für Stück auf Glück umpolen kannst: Dankbarkeitsübungen. Viel weniger esoterisch als es klingt. Denn dankbar sein kannst du trainieren.
Endlich weg vom ewigen Kreiseln um alles, was so schiefläuft oder fehlt. Hin zu Zufriedenheit, die von innen kommt und dich wieder wohlfühlen und strahlen lässt. Denn dankbar zu sein ändert alles. Deine Sicht auf die Welt und damit die Größe der Last auf deinen Schultern. Das hilft, besser durch schwere Zeiten zu kommen und die guten genießen zu können.
Der Klassiker: Dankbarkeitstagebuch führen – so geht's
Eine ganze Seite Roman schreiben klingt wie Horror? Keine Sorge, musst du gar nicht. Ein paar Zeilen mit Stichpunkten reichen aus. Nimm dir fünf Minuten am Tag – am besten vor dem Schlafengehen – und überleg dir, wofür du heute dankbar sein konntest. Große oder kleine Dinge? Spielt keine Rolle! Schreib es einfach so runter, du musst dafür keinen Literaturpreis gewinnen.
Es muss auch kein Tagebuch aus Papier sein. Nutze doch einfach das in unserer Babelli-App. Am Ende der Schwangerschaft kannst du dir alle Bilder und Texte als Erinnerung im PDF-Format herunterladen.
Dir fällt so gar nichts ein? Je öfter du es machst, desto leichter wird es dir fallen. Dein Gehirn muss sich ja erst einmal an die neue Art zu denken gewöhnen. Bis dahin helfen vielleicht diese Anregungen:
- Der koffeinfreie Kaffee war richtig lecker. Gut, dass es so eine Alternative für Schwangere überhaupt gibt.
- Nach dem Regen kam die Sonne raus und die Sonnenstrahlen haben dir gut getan.
- Deinen Bauchzwerg konntest du heute richtig deutlich spüren.
- Ein Jugendlicher ist für dich im Bus aufgestanden.
- Heute warst du ein bisschen fitter als sonst.
- Die kleine Sport-Session am Morgen hat Spaß gemacht.
- Eure Wohnung sieht schon richtig gemütlich aus.
- Dein Partner hat heute besonders schön mit eurem Kleinen gespielt.
- …
Du darfst natürlich alles aufschreiben, das dir einfällt. Damit du aber nicht die Lust verlierst und es von jetzt an regelmäßig machst, halt dich lieber kurz. Dann hast du morgen auch noch was zu erzählen.
7 andere Ideen für Dankbarkeitsübungen
1. Geh täglich vor dem Einschlafen durch, wofür du dankbar bist
Schreiben ist nicht deins? Dann nutze einfach deine Gedanken. Überleg dir vor dem Einschlafen, was heute gut gelaufen ist. Der Spaziergang mit der Freundin, das Eis auf dem Weg nach Hause oder die Knuffe deines Babys: Irgendetwas fällt dir bestimmt ein. Was für eine schöne Art, deinen Tag zu beenden, oder? Wenn du Glück hast, schläfst du dabei einfach ein. Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.
2. Mach dir die kleinen Dinge mit Tricks bewusst
Kleine Dinge, über die du dich freuen kannst, gibt es viele. Du musst sie nur erkennen. Mit cleveren Tricks trainierst du dein Gehirn, sie besser wahrzunehmen. Wie wäre es mit diesem hier:
Steck dir ein paar Eicheln, Steinchen oder Münzen in eine Hosentasche. Immer, wenn dir etwas auffällt, wofür du dankbar sein kannst, wandert eins davon in die andere Hosentasche. So kannst du dich nachher besser daran erinnern.
3. Schreib Briefe
Schnapp dir den guten alten Füller und schreib mal wieder was anderes als Textnachrichten. An wen du schreibst, ist eigentlich egal. Da gibt es einige Möglichkeiten:
- Einen Brief an dich selbst mit allem, was gerade gut läuft, dir guttut oder was dir Schönes widerfahren ist. Den kannst du immer wieder lesen, wenn du gerade down bist.
- An einen Menschen, bei dem du dich schon lange bedanken wolltest. Zum Beispiel deine Mutter oder deine beste Freundin, deinen Bruder, deinen Lehrer von früher, deine Hebamme… wen auch immer. Dir fällt bestimmt jemand ein. Wir bedanken uns heute viel zu selten, auch wenn wir es oft denken. Unerwarteten Dank zu bekommen ist aber gar nicht selbstverständlich und rührt den anderen sicherlich sehr.
- Einen Brief an dein Ungeborenes, in dem du ihm all die schönen Dinge mit auf den Weg gibst. Klingt rührselig, ist es auch. Aber wie schön wird es später für dein Kleines sein, wenn es diesen Brief herauskramt und an deine Liebe erinnert wird.
Wem auch immer du schreibst, abschicken musst du die Briefe natürlich nicht. Kannst du aber.
4. Spann eine Freundin ein
Hol deinen Partner oder eine Freundin oder sonstige liebe Person mit ins Boot. Je nachdem, wer dafür empfänglich sein könnte. Zusammen könnt ihr besser brainstormen. Wenn ihr es richtig übertreiben wollt, könnt ihr auch eine kleine Collage basteln aus den ganzen schönen Dingen. Die kannst du dir dann an den Kühlschrank oder an die Wand hängen.
5. Sag öfter mal danke
Klingt so leicht, ist es aber gar nicht. Wie oft halten wir etwas für selbstverständlich, auch wenn es das gar nicht ist. Die nette Kassiererin, die nicht so herumschnauzt wie ihre Kollegin. Der Kellner, der wirklich aufmerksam war. Die Postbotin, die dir deine Baby-Päckchen tatsächlich vor die Tür gebracht hat. Dein Partner, der dir einen Tee mitgekocht hat. Dein Kind, dass diesmal ohne Murren allein gelaufen ist, ohne auf deinen Arm zu wollen. Sie alle haben genau in diesem Moment ein kleines, von Herzen kommendes Dankeschön verdient.
Das Gute ist: Danke sagen ist ansteckend. Auch wenn dir jetzt noch gefühlt niemand für all das dankt, dass du den ganzen Tag so leistest, wart einfach mal ab. Es wird kommen, wenn du nicht damit rechnest.
6. Spiel es durch: Was wäre wenn … nicht in meinem Leben wäre?
Wenn du vor lauter grauen Wolken gar nichts mehr siehst, hilft es manchmal, das Ganze umzudrehen. Geh deine Lebenssituation im Kopf durch und überleg dir, was dir wirklich fehlen würde, wenn es nicht mehr da wäre. Was wäre wenn…
- du für dein Essen auf dem Feld arbeiten müsstest…
- du kein sauberes Trinkwasser aus dem Hahn zapfen könntest…
- du deine Wäsche mit der Hand im Fluss waschen müsstest…
- draußen kein Frieden, sondern Krieg herrschen würde…
- du kein Dach über dem Kopf hättest…
- du dein Kind ohne jede Hilfe aufziehen müsstest…
- es keine Ärzte oder Hebammen in der Nähe gäbe…
- deine beste Freundin am anderen Ende der Welt leben würde…
Dir werden viele Dinge auffallen, für die du total vergessen hattest, dankbar zu sein. Ein Grund mehr dich wieder zu freuen.
7. Such dir eine geführte Meditation zum Thema Dankbarkeit
Ohne einen Stups schaffst du es nicht? Glauben wir nicht.
Aber wenn es dir hilft, kannst du dir deine tägliche Portion Dankbarkeit auch in die Ohren flüstern lassen. Im Internet findest du geführte Meditationen, die dir guttun werden und dich zur Ruhe kommen lassen. Uns gefällt diese hier besonders gut. Sie ist kurz und trotzdem wird sie dein Herz berühren. Ein perfekter Start in den Tag.
Gefällt dir die Idee eines Dankbarkeitstagebuchs auch so gut? Schreib uns gern, ob es dir geholfen hat. Auch andere Ideen sind herzlich willkommen 🙂