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Krampfadern in der Schwangerschaft verstehen

Krampfadern in der Schwangerschaft
Krampfadern in der Schwangerschaft / Bild © adragan, getty images

Krampfadern sind während der Schwangerschaft keine Seltenheit: Etwa vier von zehn Schwangeren leiden darunter. Mit jeder weiteren Schwangerschaft steigt die Wahrscheinlichkeit, Krampfadern zu entwickeln. Doch warum entstehen sie gerade in dieser Zeit? Hier erfährst du die Ursachen und Hintergründe.

Das Wichtigste in Kürze

  • Krampfadern in der Schwangerschaft entstehen durch den erhöhten Druck in den Venen und hormonelle Veränderungen. 
  • Typische Symptome sind geschwollene und schmerzende Beine, sichtbare Adern und ein Spannungsgefühl. 
  • Prävention ist durch regelmäßige Bewegung, das Hochlegen der Beine und das Tragen von Kompressionsstrümpfen möglich. 

Warum entstehen Krampfadern in der Schwangerschaft?

Die Bildung von Krampfadern während der Schwangerschaft ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Ein erhöhter Druck in den Venen und hormonelle Veränderungen spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Krampfadern entstehen, wenn sich die Venen erweitern und das Blut nicht mehr effizient zum Herzen zurücktransportiert wird. In der Schwangerschaft erhöht sich das Blutvolumen, und der wachsende Uterus übt Druck auf die Beckenvenen aus. Gleichzeitig beeinflussen Schwangerschaftshormone die Elastizität der Venenwand.

In der Schwangerschaft sind Krampfadern keine Seltenheit: Etwa vier von zehn Schwangeren leiden darunter. Mit jeder weiteren Schwangerschaft steigt die Wahrscheinlichkeit, Krampfadern zu entwickeln. In den meisten Fällen treten sie bereits in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auf. Eine erfreuliche Nachricht für Schwangere ist jedoch, dass sich Krampfadern in den meisten Fällen innerhalb der ersten drei bis vier Monate nach der Geburt von selbst zurückbilden.

Welche Symptome können auftreten?

Krampfadern können während der Schwangerschaft verschiedene Beschwerden verursachen. Typische Symptome von Krampfadern in der Schwangerschaft sind geschwollene und schmerzende Beine, besonders im Bereich der Waden und Füße.  Oft fühlen sich die Beine schwer an. Mögliche Begleiterscheinungen sind nächtliche Wadenkrämpfe, Taubheitsgefühle oder Juckreiz. 

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Einige Schwangere, die von Krampfadern betroffen sind, bleiben jedoch vollkommen beschwerdefrei. Dennoch empfinden viele Frauen die sichtbaren geschlängelten Adern als störend. Sogenannte Besenreiser – die kleinste Form von Krampfadern – hingegen können sich zwar auch verstärken, sind aber eher ein kosmetisches Problem.  

Wie kann ich Krampfadern vorbeugen?

Die Prävention von Krampfadern während der Schwangerschaft ist möglich. Durch regelmäßige Bewegung, das Hochlegen der Beine und das Tragen von Kompressionsstrümpfen kannst du den venösen Blutfluss unterstützen. Besonders bei langen Autofahrten oder Flugreisen solltest du darauf achten, die Füße zu bewegen. Zusätzlich ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um Übergewicht zu vermeiden, da dieses den Druck auf die Venen erhöhen kann. Auch langes Stehen oder Sitzen und das Wechseln zwischen Sitzen und Gehen können vorbeugend wirken. Wenn du mehr solcher Tipps auch zu anderen Beschwerden bekommen möchtest, dann hol dir unsere kostenlose babelli Schwangerschafts-App. Darin erfährst du auch, wie sich dein Baby von Woche zu Woche entwickelt und woran du unbedingt gerade noch denken solltest.

Wie kann ich Symptome lindern?

Um die typischen Beschwerden von Krampfadern, wie geschwollene Beine und Schmerzen, zu lindern, werden verschiedene Empfehlungen gegeben. Dazu zählen das Kühlen der Beine, das Tragen bequemer Schuhe und das Meiden von Wärmequellen. Auch Schwimmen aktiviert die Muskelpumpe. Zudem kannst du abends die Beine von unten nach oben einmassieren, zum Beispiel mit Lavendel-Zypressen-Öl.

Wann ist der Gang in die Arztpraxis ratsam?

Es empfiehlt sich, im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen deinen Frauenarzt über vorhandene Krampfadern zu informieren. Bei intensiven Schmerzen oder Anzeichen wie Rötung, starker Wärme und Schwellung des umliegenden Gewebes solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen. Es könnte sich um eine Venenentzündung handeln, die dringend behandlungsbedürftig ist.

Häufig stellen sich Schwangere die Frage, ob Krampfadern ihr Risiko für Thrombosen erhöhen. Generell ist während der Schwangerschaft und im Wochenbett das Thromboserisiko leicht erhöht; jedoch sind Krampfadern allein nur ein kleiner Risikofaktor.

Sollten sich die Krampfadern in den ersten Monaten nach der Geburt nicht zurückbilden, ist es ratsam, sich an einen Venenarzt (Phlebologe) zu wenden, um mögliche Behandlungsoptionen zu besprechen: Falls dir die Krampfadern erhebliche Beschwerden verursachen oder du sie als sehr störend empfindest, informiere dich über eine Verödung oder operative Entfernung. Während der Schwangerschaft werden solche Eingriffe jedoch vermieden, um den Körper nicht unnötig zu belasten. 

Fazit

Krampfadern in der Schwangerschaft sind zwar häufig, können aber mit gezielten Maßnahmen gut behandelt und vorgebeugt werden. Achte auf deine Symptome, bewege dich regelmäßig und nutze präventive Maßnahmen, um beschwerdefrei durch die Schwangerschaft zu kommen.

Hast du weitere Fragen oder Anmerkungen zum Thema Krampfadern in der Schwangerschaft? Dann schreibe uns gerne einen Kommentar.

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 15.12.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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