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Was du über das Restless Legs Syndrom in der Schwangerschaft wissen solltest

Restless Legs Syndrom in der Schwangerschaft
Unruhige Beine stören den Schlaf. / Bild © Choi_ Nikolai, Adobe Stock

Das „Restless Legs Syndrom“ (RLS) in der Schwangerschaft ist zum Glück keine gefährliche Erscheinung. Aber die Unruhe in den Beinen kann auf Dauer sehr unangenehm werden: Dein Schlaf leidet, die Nächte werden zur Qual. Wir erklären dir, was du tun kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Restless Legs Syndrom (RLS) betrifft bis zu 30 Prozent der Schwangeren, vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft.
  • RLS ist nicht gefährlich, aber führt häufig zu Schlafstörungen.
  • Die Ursachen sind bislang nicht erforscht. Häufig besteht ein Zusammenhang mit einem Eisenmangel.
  • Entspannung, Wärme und Dehnungsübungen können helfen, deine Beine zu beruhigen.

Was ist das Restless Legs Syndrom (RLS)?

Unruhige Beine treten vor allem abends und nachts auf – also dann, wenn dein Körper eigentlich zur Ruhe kommen sollte. Während du dich entspannen möchtest, beginnen deine Beine eine Art Eigenleben zu führen: Sie kribbeln und zucken. Du kommst einfach nicht zur Ruhe.

Was viele Schwangere mit einem Wadenkrampf verwechseln, hat einen eigenen Namen: Das Restless Legs Syndrom (RLS) beschreibt einen unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen, der vor allem gegen Ende der Schwangerschaft auftritt. Folge des Schlafmangels ist, dass du dich müde und erschöpft fühlst.

Mit der Geburt hören die Beschwerden normalerweise wieder auf. Solltest du aber eine weitere Schwangerschaft planen, musst du davon ausgehen, dass auch das Restless Legs Syndrom wieder auftreten kann. 

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Wie entsteht das Restless Legs Syndrom in der Schwangerschaft?

Das steigende Blutvolumen lässt deine Beine in der Schwangerschaft zwar schwerer werden. Doch wie das Restless Legs Syndrom genau entsteht, ist noch nicht komplett erforscht. Ziemlich sicher ist aber ein Zusammenhang mit einem Eisenmangel in der Schwangerschaft: Leere Eisenspeicher scheinen ein RLS zu begünstigen. Aber nicht jede Schwangere mit Eisenmangel erkrankt. Steigende Prolaktin-, Östrogen- und Progesteronwerte, also die typischen Schwangerschaftshormone, scheinen auch ihren Teil dazu beizutragen, wenn ein Restless Legs Syndrom entsteht. Womöglich beeinflussen sie auch den Dopamin-Stoffwechsel. Dopamin ist ein Botenstoff, der im Nervensystem unter anderem für die Bewegungssteuerung zuständig ist. Zudem gibt es Frauen mit einer genetischen Veranlagung für RLS. Wenn du den Verdacht auf RLS hast, lass dich in deiner Frauenarztpraxis dazu beraten.

Das Restless Legs Syndrom gibt es nicht nur bei Schwangeren, sondern auch in der Allgemeinbevölkerung. Beuge der Krankheit vor, indem du dich eisenreich ernährst und auf deine Eisenspeicher achtest. Mehr von diesen Tipps bekommst du übrigens in der kostenlosen babelli Schwangerschafts-App, dazu noch Hinweise zur Entwicklung deines Babys. Schau gleich rein!

Was kann ich gegen unruhige Beine in der Schwangerschaft tun?

Zunächst kannst du einfach mal tief durchatmen und brauchst dir keine weiteren Sorgen zu machen. Denn du bist nicht allein: Etwa jede dritte bis vierte Frauen leidet  – vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft – unter dem Restless Legs Syndrom. In der Regel hilft:

  • Bewegung: Regelmäßige sanfte Übungen wie (Abend-)Spaziergänge können Wunder wirken. Auch Yoga und Radfahren verbessern die Durchblutung und reduzieren die Unruhe in den Beinen.
  • Dehnübungen: Dehnen entspannt die Muskeln. Versuche, deine Wadenmuskeln zu dehnen, bevor du schlafen gehst. 
  • Einölen mit Lavendelöl
  • Wechselduschen und Bürstenmassagen der Beine, vor allem der Unterschenkel
  • Wärme: Eine warme Badewanne oder ein warmes Kissen auf den Beinen können helfen, deine Beschwerden zu lindern. 
  • Eisen: Ein Mangel an Eisen oder Magnesium steht im Verdacht, das Restless Legs Syndrom zu begünstigen. Frage deinen Arzt. Er kann deine Eisenspeicherwerte untersuchen. Auch Magnesium und Folsäure könnten helfen.
  • Schlaf: Versuche, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten und eine bequeme Schlafposition zu finden.

Bei starken Schmerzen und Leiden durch RLS gibt es die Möglichkeit, Schmerzmittel oder Dopamin-Arzneien zu geben. Doch das musst du im Detail mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen. Denn manche Medikamente können deinem Baby schaden.

Falls du Eisen und Magnesium substituieren sollst, nimm diese bitte zeitlich unabhängig voneinander ein, also mit mindestens 2 Stunden Abstand. Denn beide Substanzen hemmen sich gegenseitig. Am besten gewöhnst du dir an, das Eisen-Präparat morgens zu nehmen; abends dann Magnesium.

Willst du noch mehr über das Thema Restless Legs Syndrom in der Schwangerschaft wissen? Dann schreib uns gerne einen Kommentar! 

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 11.10.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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