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Was passiert bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft?

Bauchhöhlenschwangerschaft: Die Extrauteringravidität erkennen
Eine Bauchhöhlenschwangerschaft beginnt wie eine normale Schwangerschaft. / Bild © Светлана Густова, Adobe Stock

Eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist sehr selten. In diesem Beitrag erfährst du alles über ihre Symptome, wann sie gefährlich wird und ob sie ausgetragen werden kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur ein bis zwei Prozent aller Schwangerschaften entwickeln sich außerhalb der Gebärmutter
  • Ungewöhnliche Schmerzen, Schwellungen, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden können auf eine Bauchhöhlenschwangerschaft hinweisen
  • Probleme mit den Eileitern oder der Gebärmutter sind häufige Ursachen für eine Einnistung im Bauchraum
  • Je nach Stadium werden zur Behandlung Medikamente eingesetzt oder eine Bauchspiegelung bzw. Bauch-Operation durchgeführt
  • Zusätzlich zur medizinischen Nachsorge können betroffene Frauen auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen

Eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist ein extrem seltenes Phänomen: Der Embryo nistet sich dabei außerhalb der Gebärmutter ein und beginnt im Bauchraum zu wachsen. Im Zuge der Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin wird eine solche Schwangerschaft meistens schnell entdeckt – und dann medikamentös oder operativ beendet. Denn die gesundheitlichen Risiken sind für die Frau sehr groß und die Überlebenschance des Embryos leider sehr gering.

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Bauchhöhlenschwangerschaften kommen selten vor

Die Bauchhöhlenschwangerschaft ist wie die Einnistung im Eileiter eine Form der Extrauteringravidität. Dass sich der Embryo in der Bauchhöhle einnistet, ist sehr selten, die Wahrscheinlichkeit liegt bei unter einem Prozent.

Und genau wie bei einer Eileiterschwangerschaft ist es bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft kaum möglich, das Kind auszutragen: Oft beendet der Körper eine solche Schwangerschaft von selbst und der Embryo geht unbemerkt ab. Wächst er jedoch zu lange im Bauchraum weiter, treten meistens bis spätestens zur 12. Schwangerschaftswoche unangenehme bis schwerwiegende Symptome auf.

An welchen Symptomen erkennt man eine Bauchhöhlenschwangerschaft?

Am Anfang verläuft eine Bauchhöhlenschwangerschaft hormonell betrachtet genauso wie eine normale Schwangerschaft. Deswegen kann es passieren, dass sowohl Mamas als auch Ärztinnen oder Ärzte eine Extrauteringravidität in den ersten Wochen nicht als solche erkennen. Es können sogar die bekannten Schwangerschaftsanzeichen auftreten wie Übelkeit oder Brustspannen.

Weil im Bauchraum, anders als etwa in den Eileitern, viel Platz ist, wächst der Embryo oft noch eine Weile ungestört weiter, bis erste Beschwerden auftreten. Mütter, die bereits eine Bauchhöhlenschwangerschaft erlebt haben, berichten von starken Schmerzen und Schwellungen im unteren Bauch, von Übelkeit und Kreislaufbeschwerden.

Wenn du solche Symptome bemerkst und dich unwohl fühlst, solltest du dich besser von deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin untersuchen lassen. Ab einer gewissen Größe des Embryos lässt sich per Ultraschall schnell feststellen, ob er sich in der Gebärmutter oder im Bauchraum eingenistet hat. Auch ein niedriger Anstieg des Schwangerschaftshormons Beta-HCG im Blut kann ein Hinweis darauf sein.

Bei diesen Symptomen solltest du einen Notarzt rufen

Eine Bauchhöhlenschwangerschaft kann nicht nur sehr unangenehm sein, sondern in seltenen Fällen sogar lebensbedrohlich werden. Denn wenn der Embryo nicht aufhört zu wachsen, entwickelt sich auch der Mutterkuchen weiter, der oft mit den umliegenden Organen im Bauch verwächst und innere Blutungen auslösen kann.

Deswegen solltest du nicht zögern, den Notarzt zu rufen, wenn du extreme Symptome hast, die kaum auszuhalten sind wie:

  • krampfartige Schmerzen, 
  • heftige Übelkeit und 
  • Schwindel bis hin zum Bewusstseinsverlust.

Warum entsteht eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter?

Tatsächlich sind inzwischen eine Reihe von Risikofaktoren bekannt, die eine Bauchhöhlenschwangerschaft bei den betroffenen Frauen statistisch gesehen etwas wahrscheinlicher machen.

Bekannte Risikofaktoren für eine Bauchhöhlenschwangerschaft:

  • Verengte Eileiter: Die befruchtete Eizelle gelangt nicht in die Gebärmutter und weicht stattdessen auf den Bauchraum aus.
  • Risse in Eileiter oder Gebärmutter: Die befruchtete Eizelle geht auf dem Weg zur normalen Einnistung in den Bauchraum verloren.
  • Verhütung mittels Spirale: Frauen mit einer Spirale haben auch ein etwas höheres Risiko, dass die Eizelle auf den Bauchraum ausweicht.
  • Künstliche Befruchtung: Nach einer Kinderwunschbehandlung kann es ebenfalls in seltenen Fällen zu einer Extrauteringravidität kommen.
  • Bauchoperationen: Wie etwa Kaiserschnitte oder Ausschabungen können zu Verwachsungen der Eileiter und zum Ausweichen der befruchteten Eizelle führen.
  • Zigarettenrauchen: Das Nikotin kann die Funktion der Eileiter beeinträchtigen, sodass die Eizelle nicht schnell genug in die Gebärmutter transportiert wird.
  • Erkrankungen: Entzündungen der Eileiter oder Eierstöcke und auch Endometriose sind weitere Risikofaktoren für eine Bauchhöhlenschwangerschaft.

So wirst du bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft behandelt

Wird bei dir eine Bauchhöhlenschwangerschaft in einem sehr frühen Stadium entdeckt, dann wird dein behandelnder Arzt oder deine Ärztin die Schwangerschaft höchstwahrscheinlich medikamentös beenden. Dafür wird häufig das Medikament Methotrexat eingesetzt. Danach sollte der Körper den Abgang alleine schaffen – wenn nicht, muss noch ein kleiner operativer Eingriff erfolgen.

Dies geschieht häufig im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie). Über diesen minimalinvasiven Eingriff unter Vollnarkose wird die fehlerhaft eingenistete Eizelle aufgespürt und gleichzeitig entfernt. Bei einer fortgeschrittenen Bauchhöhlenschwangerschaft kann auch eine umfangreiche Operation in Form einer Bauchöffnung (Laparotomie) unausweichlich sein – nämlich dann, wenn es bereits zu inneren Verwachsungen oder Blutungen gekommen ist.

Was passiert nach einer Bauchhöhlenschwangerschaft?

Je nachdem, wie umfangreich du behandelt werden musstest, wird dein behandelnder Arzt oder deine Ärztin Termine zur medizinischen Nachsorge mit dir ausmachen. Wenn du von einer Bauchhöhlenschwangerschaft betroffen bist, achte auch unbedingt auf deine psychische Verfassung. Ein solches Erlebnis kann Frauen mit Kinderwunsch ganz schön aus der Bahn werfen.

Der Kopf kreist dann möglicherweise darum, ob man die Bauchhöhlenschwangerschaft mitverursacht hat, ob sie sich wiederholen wird oder ob man überhaupt noch einmal normal schwanger werden kann. Es ist durchaus möglich und auch sehr wahrscheinlich, dass sich der Embryo bei einer erneuten Schwangerschaft ganz normal in der Gebärmutter einnistet. Dennoch liegt je nach Risikofaktoren ein Wiederholungsrisiko von 10 bis 15 Prozent vor. In der Frühschwangerschaft sollte daher ein besonderer Fokus darauf liegen, eine erneute Bauchhöhlenschwangerschaft abzuklären. Wenn du dich aufgrund dieser Erfahrungen psychisch belastet fühlst, können dir dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin auch spezialisierte Therapeuten oder Selbsthilfegruppen empfehlen.

Häufige Fragen zur Bauchhöhlenschwangerschaft

Hat man bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft auch einen positiven Test?

Die hormonelle Entwicklung im Körper läuft zunächst genauso ab wie bei einer normalen Schwangerschaft. Auch bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft bleibt die Periode aus, der Schwangerschaftstest zeigt positiv an und erste körperliche Anzeichen können auftreten.

Kann eine Bauchhöhlenschwangerschaft auch ausgetragen werden?

Tatsächlich sind weltweit etwa 100 Kinder bekannt, die durch eine Bauchhöhlenschwangerschaft gesund ausgetragen und per Kaiserschnitt entbunden wurden. Oft geschieht dies in Ländern, in denen Frauen nicht routinemäßig per Ultraschall untersucht werden.

Werde ich nach einer Bauchhöhlenschwangerschaft schnell wieder schwanger?

Sobald der Körper sich hormonell wieder normalisiert hat, kannst du jederzeit wieder schwanger werden. Sofern auf dich einer oder mehrere Risikofaktoren zutreffen, sollte auch die nächste Schwangerschaft frühzeitig und gründlich überprüft werden.

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 20.06.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Lena Faxel

Lena ist gelernte Journalistin und liebt es, Informationen zu sammeln und einzuordnen. Gerade bei Themen rund um Gesundheit, Kinder und Erziehung ist es ihr wichtig, umfassend zu informieren und freie Entscheidungen zu begleiten. Die gebürtige Rheinländerin bringt als Mutter von drei Söhnen auch gelegentlich ihren persönlichen Erfahrungsschatz ein.

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