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Babyschlaf: Laut ÖKO-TEST sind 9 Schlafsäcke nicht sicher

9 Babyschlafsäcke sind laut ÖKO-TEST 2023 nicht sicher
ÖKO-TEST 2023: Neun Babyschlafsäcke werden zum Risiko wenn diese über Mund und Nase rutschen. / Bild ©kristall, Adobe Stock

Babyschlafsäcke sollen sicher sein, doch einer wurde wegen Erstickungsgefahr sogar direkt zurückgerufen.

Beim Kauf von Babyartikeln wollen Eltern sich sicher fühlen. Und man könnte meinen, in Deutschland können Verbraucher sich darauf verlassen, dass die Hersteller sich an DIN, Norm und Gesetze halten. Doch leider fallen immer wieder Produkte durch die Tests. Dieses Mal: Babyschlafsäcke. Dabei ist der plötzliche Kindstod im Hinterkopf vieler Eltern und sicherer Babyschlaf deshalb auch immer ein wichtiges Thema.  

15 Schlafsäcke bekannter Hersteller im Test

Eltern gehen davon aus, dass Babys in Schlafsäcken sicher schlummern. Damit diese nicht zum Risiko werden, regelt seit 2018 eine DIN die Anforderungen für Babyschlafsäcke. Die Norm ist zwar nicht gesetzlich verpflichtend, dennoch schreibt sie einen Standard fest, der wichtige Sicherheitskriterien beinhaltet, steht im ÖKO-TEST Artikel. Getestet wurden die 15 Babyschlafsäcke auf Schadstoffe, verlässliche Größenangaben und Sicherheit. 

Größe des Halsausschnitts bei Babyschlafsäcken entscheidend

Neben Schadstoffbelastung ist das wichtigste Kriterium die Größe des Halsausschnitts bei Babyschlafsäcken. Dieser muss im richtigen Verhältnis zur Körpergröße des Babys sein, damit der Kopf nicht hineinrutscht. Denn in dem Fall könnte der Stoff des Schlafsacks Mund und Nase bedecken. Im Bericht der Tester wird darauf hingewiesen, dass der Stoff so im schlimmsten Fall eine Erstickungsgefahr darstellen könnte. 

“Bei solch einer schweren Gefahr hätten wir uns eine Norm gewünscht, die hier glasklar definiert, was sicher ist und was nicht. Leider lässt die Norm aber Interpretationsspielräume offen. Wir haben uns für die strengste Interpretation entschieden: Mit dem Prüfverfahren der Norm haben wir messen lassen, ob der Halsausschnitt des Schlafsacks für die kleinste deklarierte oder im Internet angegebene Körpergröße sicher ist”, schreiben die Autoren über das Testverfahren. 

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Zwei Drittel der Babyschlafsäcke etwa erfüllen Testanforderungen nicht

Diese Schlafsäcke für Babys sind durchaus von namhaften Herstellern, auf die Eltern sich verlassen, und erfüllen die strengen Anforderungen zur Größe des Halsausschnitts nicht. 

“Es ist wirklich ärgerlich, dass bei einem sensiblen Thema wie Kindersicherheit die Standards nicht glasklar sind. Gleichzeitig sehen wir die Hersteller in der Verantwortung, genau hinzuschauen und sichere Produkte zu verkaufen – insbesondere, wenn es um das Thema Erstickungsrisiko für Babys geht”, sagt ÖKO-TEST-Chefredakteurin Kerstin Scheidecker.

Ein Produkt wurde sogar wegen möglicher Erstickungsgefahr zurückgerufen: Der getestete Ergee Schlafsack Autos und Schriftzüge, blue vom Textildiscounter Kik und weitere Modelle. Neun weitere Schlafsäcke sehen die ÖKO-Tester als nicht sicher an: 

“Viele Schlafsäcke haben für die vom Hersteller angegebenen Körpergrößen – teils deutlich – zu große Halsausschnitte. Entsprechend ratlos lässt es uns zurück, dass die Halsausschnitte der Schlafsäcke von Alvi, Ergee und Träumeland für keine der auf den Etiketten angegebenen Größen- und Altersspannen sicher sind”, so Marieke Mariani von ÖKO-TEST.

Teilweise fehlten außerdem verlässliche Größenangaben, wichtige Gebrauchs- und Warnhinweise an weiteren Produkten und das giftige Spurenelement Antimon wurde in drei Babyschlafsäcken gefunden. Das bei der Produktion von Polyester eingesetzte Antimon kann als Rückstand im Stoff verbleiben, sich zum Beispiel mit Schweiß lösen und über die Haut aufgenommen werden. Im Blut wirkt es laut ÖKO-TEST sehr giftig und gilt als krebsverdächtig beim Einatmen. Antimonverbindungen können zudem Haut und Schleimhäute reizen.

Sichere und schadstofffreie Babyschlafsäcke 

Das Baby mit einem guten Gefühl schlafen legen, können Eltern aber laut Test dennoch – drei Produkte haben die Note “gut” bekommen, drei weitere sind sogar “sehr gut” durch die Tests gekommen. Darunter ein preiswerter Babyschlafsack von Pusblu (dm). Alle Testsieger und Informationen gibt es im ÖKO-TEST Artikel

Unsere Tipps für sicheren Babyschlaf:

Babys schlafen am sichersten in der Nähe der Eltern (sofern diese nicht rauchen, keine Medikamente, Alkohol oder Drogen nehmen, welche ihre Wahrnehmung beeinträchtigen. Sonst sind Babys im eigenen Bett besser aufgehoben.)  

  • Atemwege sollten sicher freigehalten sein
  • Kissen, Felle, Nestchen, Betthimmel, Spielzeug und Decken gehören nicht in oder an das Babybett
  • Der Raum sollte nicht zu warm oder zu kalt sein
  • Luftdurchlässige und schadstofffreie Matratze wählen
  • Babys sollten noch in Rückenlage im eigenen Babyschlafsack schlafen 
  • Falls Geschwister da sind, dann in einem gesonderten Bereich schlafen lassen oder ein Elternteil liegt dazwischen
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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 21.09.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

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