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Baby und Fellnase – das erste Kennenlernen vorbereiten

Baby und Fellnase – das erste Kennenlernen vorbereiten
Für die erste Begegnung zwischen Baby und Haustier gibt es ein paar Dinge zu beachten ... / Bild © Marc Calleja, Adobe Stock

Wahrscheinlich hast du dir schon während der Schwangerschaft Gedanken dazu gemacht und nun ist es so weit: Das Haustier lernt das Neugeborene kennen. Was du für das erste Kennenlernen zwischen Haustier und Baby unbedingt beachten solltest, erfährst du jetzt!

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Optimalfall bereiten Eltern das Aufeinandertreffen schon während der Schwangerschaft vor. Hierfür empfehlen wir das Einführen neuer Regeln, eine gute Gewöhnung an Kinder sowie etwa das frühzeitige Gassi gehen mit dem Kinderwagen.
  • Beim ersten Aufeinandertreffen von Baby und Tier ist die innere Haltung von Frauchen und Herrchen entscheidend. Zusätzlich hilft viel Geduld, eine natürliche Gelassenheit sowie klare Kommandos.
  • Eltern sollten das Tier niemals mit dem Baby alleine lassen.
  • Bei einem auffälligen Verhalten hilft der Besuch in der Tierarztpraxis sowie die Unterstützung durch gezielte Verhaltenstrainings.

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete!

Vermutlich haben Hund oder Katze schon in den letzten Monaten gespürt, wie die Ankunft des neuen Erdlings vorbereitet wurde. Zum Beispiel, weil sich durch die Schwangerschaft eure Gassi-Runden verändert haben. Oder das Haustier hat mitbekommen, dass das Kinderzimmer eingerichtet wurde. Gerade Hunde sind sehr feinfühlig und legen nicht selten schon zu Beginn einer Schwangerschaft ihren Kopf auf Frauchens Bauch. 

So langsam verändert sich also die Rolle des Haustieres innerhalb der Familie. Es ist nicht mehr allein im Zentrum der Aufmerksamkeit von Frauchen und/oder Herrchen. 

Und an diesen Zustand müssen sich alle Beteiligten zunächst gewöhnen.

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Deshalb empfehlen wir, das erste Kennenlernen zwischen Baby und Haustier im besten Falle schon während der Schwangerschaft vorzubereiten. Hierfür eignen sich etwa diese 4 Schritte:

4 Schritte zur Vorbereitung

Sozialisierung

Wenn das Haustier nicht so viel von Kindern umgeben ist, kann es für das erste Kennenlernen hilfreich sein, wenn es schon in den Monaten zuvor Begegnungen mit kleineren Kindern hat. Wenn du etwa Freunde mit Babys oder Kleinkindern hast und das Tier gut sozialisiert ist, mache ein Treffen aus, um das Tier allmählich an Kinderkontakt zu gewöhnen. 

Neue Gegenstände einführen

Sich an etwas zu gewöhnen, braucht Zeit. Deshalb ist es sinnvoll, den Kinderwagen, das Spielzeug, den Maxi-Cosi und Co. dem Tier schon während der Schwangerschaft „vorzustellen“. Eine Gassi-Runde kann zum Beispiel auch mit einem leeren Kinderwagen gemacht werden, damit der Hund schon jetzt lernt, wo und wie er neben dem Wagen laufen soll. Lege auch schon frühzeitig eine Krabbeldecke mit Baby-Spielzeug aus und trainiere etwa mit der Katze, dass sie diese nicht betritt oder sich am Spielzeug bedient.

Neue Regeln

Am besten führst du schon während der Schwangerschaftszeit neue Regeln mit dem Haustier ein, die dir wichtig sind. Dadurch weiß das Tier sofort, wie es sich zu verhalten hat, wenn das Baby dann da ist. 

Wir empfehlen etwa diese neuen Regeln: 

  • “Das Kinderzimmer ist für Pfoten tabu!”: Wenn du nicht möchtest, dass die Katze in unbeobachteten Momenten auf dem Wickeltisch Platz nimmt oder der Hund sich auf Babys Spielteppich säubert, empfehlen wir, die neue Regel “Das Kinderzimmer ist für Pfoten tabu” einzuführen. So sind die Grenzen klar festgesetzt und das Tier lernt schon in der Schwangerschaft, dass es das Kinderzimmer nicht oder nur auf Aufforderung betreten darf. Dieselbe Regel gilt für das Babybett, was im Wochenbett häufig noch im Elternschlafzimmer steht. Gerade Katzen legen sich hier gerne rein. Decke es zur Not tagsüber ab und achte darauf, dass die Tür geschlossen bleibt.
  • Feste Liegestellen und Ruhezeiten für das Tier: Trainiere mit dem Tier frühzeitig, dass es zu bestimmten Tageszeiten (etwa zur späteren Abendschlafzeit) oder in gewissen Situationen (wichtig für das spätere Stillen oder Wickeln) auf seine feste Liegestelle geht, um sich dort auszuruhen. Übe das neue Kommando mit klaren Signalen und Leckerlis ein. So wird das Tier dich nicht stören, wenn das Baby dann da ist und in manchen Momenten deine volle Aufmerksamkeit benötigt.

Besuch bei der Tierarztpraxis

Lass möglichst frühzeitig in der Tierarztpraxis abklären, ob dein Haustier gesund ist – also sowohl körperlich als auch, was sein Verhalten betrifft. So bist du auf der sicheren Seite, falls sich Baby und Tier im Verlauf der Kennlernzeit nahe kommen sollten.

Wenn das Haustier zu ängstlichem oder aggressivem Verhalten gegenüber Kindern oder generell Menschen neigt, geh am besten schon zu Beginn der Schwangerschaft zu einer Tierarztpraxis, die sich mit Verhaltenstherapien auskennt. 

Hier kann die Ursache hinter dem Verhalten festgestellt werden (häufig schlechte Erfahrungen des Tieres sowie der individuelle Charakter) und das Tier in seinem Verhalten so stabilisiert und begleitet werden, bis du eine Sicherheit für das spätere Zusammenleben mit dem Baby bekommst.

Das erste Kennenlernen gestalten

Und plötzlich ist es dann so weit: Das Baby kommt nach Hause oder ist es bereits und das erste Kennenlernen zwischen Tier und Säugling bahnt sich an.

Damit das erste Kennenlernen harmonisch abläuft, empfehlen wir …

  • Die Situation gestalten: Wenn es sich für dich gut anfühlt, kannst du beruhigende Hintergrundmusik anmachen. Tiere sind sehr empfindsam für eine Stimmung im Raum und Musik kann einen entspannenden Charakter haben. Dann kannst du dich mit dem Baby auf dem Arm etwas erhöht, also zum Beispiel auf ein Sofa setzen. Dadurch hat das Tier die Möglichkeit, die Situation zunächst mit etwas Distanz wahrzunehmen. Nun kann der andere Elternteil oder eine weitere Person das Tier holen, es begleiten oder hereinbitten. Eine Alternative ist: Ihr legt die Babyschale erst mal kurz in den Flur, lasst das Tier daran schnuppern und begleitet die Situation. Dann könntet ihr gemeinsam auf die Couch wechseln. 
  • Eigene Ausstrahlung & klare Kommandos: Jetzt kommt der vermutlich schwierigste Teil: Bleibe so natürlich und gelassen wie möglich. Deine eigene innere Haltung als Mensch ist hier entscheidend. Anders als Menschen reagieren Tiere nicht auf Sprache, sondern auf klare, erlernte Kommandos und die Ausstrahlung von Frauchen und Herrchen. Eine ruhige, selbstbewusste Ausstrahlung, die viel Vertrauen in das erste Kennenlernen ausstrahlt, spürt das Tier genauso, wie eine eher nervöse oder unsichere Haltung. 
  • Wenn das Tier noch zögert: Mach dir klar, dass auch das eine völlig normale Reaktion ist und auch am Charakter des Tieres liegen kann. Manche Hunde oder Katzen beobachten die Szene auch zunächst aus der Ferne, ehe sie sich langsam annähern. Auch das kann ein gutes Zeichen sein. Dein Tier ist vorsichtig dem neuen Lebewesen gegenüber. Sein Instinkt weist ihn darauf hin, dass ein neues Mitglied im Rudel ist. Das macht das Kennenlernen auch so wichtig, denn es schafft eine neue soziale Ordnung innerhalb eures “Rudels”.
  • Kommandos beibehalten: Wenn das Tier dem Kind zu nahe kommt oder wenn die Begegnung vom Tier aus zu überschwänglich wird, kannst du es zurück an seinen Platz bitten und es später ein weiteres Mal versuchen. Vielleicht kann der andere Elternteil das Tier im Umgang mit dem Baby gezielt beobachten und positives Verhalten bestärken. Auch das schafft mehr Klarheit für das Tier und gibt euch die nötige Sicherheit für die weiteren Begegnungen. 

Apropos …

Sicherheiten schaffen für die weitere Kennlernzeit

Was für die weitere Kennlernzeit zwischen Baby und Tier sonst noch wichtig ist …

Lass das Baby niemals mit Hund oder Katze allein

Du solltest dein Haustier mit dem Säugling niemals unbeaufsichtigt lassen. Selbst der sozialisierteste Hund kann überreagieren, wenn er sich etwa vom Baby bedroht fühlt. Auch Katzen schätzen ein wohlig-warmes Kuscheln manchmal falsch ein und könnten sich im schlimmsten Fall sogar auf das Baby drauflegen, wenn du es nicht mitbekommst. Falls du mehr darüber erfahren willst, schau gerne mal bei diesem Artikel zum Thema vorbei: 

Authentische Normalität 

Wenn die erste Begegnung zwischen Neugeborenen und Tier harmonisch verläuft, kannst du das Tier in eure neuen Alltagsabläufe ganz natürlich einbinden. So kann die Katze etwa an deinen Füßen sitzen, während du stillst oder aber der Hund bekommt sein Futter, sobald auch das Baby nach Nahrung ruft. Dasselbe gilt für die abendliche Kuschelrunde auf dem Sofa: Während das Baby auf Papas Bauch schlummert, kannst du die Katze oder den Hund fragen, ob er sich – mit dem Abstand, der sich für euch gut anfühlt – dazulegt. 

Je authentischer und normaler diese neuen Alltagssituationen ablaufen, desto besser gewöhnt sich das Tier daran, sodass ihr euch irgendwann gar keine Gedanken mehr darum machen müsst. 

Hygiene

Kontrolliere in der nächsten Zeit die Hygiene des Tieres noch gründlicher als ohnehin schon. Gerade nach Waldspaziergängen oder Streuner-Runden im Garten und Balkon lohnt es sich jetzt, Hund oder Katze einmal öfter sauberzumachen und auf Zecken, Flöhe usw. hin zu untersuchen, damit das Tier keine unerwünschten Krankheitserreger mit nach Hause bringt, die sich aufs Baby übertragen könnten. 

Wir empfehlen zusätzlich: Besonders in der Zeit des Wochenbetts sollte das Elternbett eine Tabu-Zone für Katze und Hund sein. 

Nimm Hilfe an

Bitte deine Freunde, Familienangehörige oder Bekannte bei der Fürsorge des Vierbeiners um Hilfe. Auch ein Tiersitter ist hier eine gute Option. Vielleicht können die Personen, die dich mit dem Tier unterstützen, sogar zu dir nach Hause kommen. So kann das Tier trotzdem in seiner gewohnten Umgebung bleiben und weiterhin das Baby kennenlernen. 

Lass dich in dieser einmaligen Zeit so gut unterstützen, wie es geht, damit du sie vollends auskosten und genießen kannst. 

Hab kein schlechtes Gewissen, wenn du aktuell weniger Aufmerksamkeit für deine geliebte Fellnase hast. Sobald sich eine feste Routine in eurem Leben mit Baby eingestellt hat, wird sich der Zustand sicher schnell verbessern. 

Sicherheit durch Training

Falls dein Haustier nach den ersten Begegnungen ein eher ablehnendes Verhalten gegenüber dem Baby zeigt oder ihm trotz deiner Aufforderungen deutlich zu nah kommt, lass dich am besten von der Tierarztpraxis beraten. Du kannst die Situation auch ruhig erst mal telefonisch erklären, denn im Wochenbett hast du vermutlich wenig Zeit, um in eine Tierarztpraxis zu fahren. Falls das Personal das Tier sehen muss, lass dich auch hier vom anderen Elternteil oder Freunden unterstützen. 

Häufig lösen sich angespannte Situationen leichter auf, wenn neutrales Fachpersonal sie beobachtet und gezielt Hilfestellungen gibt. Vielleicht braucht dein Tier jetzt Verhaltenstraining und deutlichere Kommandos, die der andere Elternteil beim Hundetraining oder durch die Unterstützung und Begleitung der Tierarztpraxis üben kann. Manchmal können auch etwa beruhigende Sprays mit Pheromonen zügig Abhilfe schaffen, gerade bei Katzen. 

Wir von Babelli wünschen dir und euch eine wundervolle Kennlernzeit mit eurem neuen Rudelmitglied!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 08.11.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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