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Erstes Treffen von Familie & Baby – unsere Tipps zur Vorbereitung

Erstes Treffen von Familie & Baby – unsere Tipps zur Vorbereitung
Eltern dürfen in Ruhe überlegen, wann sie bereit für das erste Kennenlernen zwischen Baby und Familie sind & wie sie es handhaben wollen ... / Bild © Halfpoint, Adobe Stock

Das Baby ist da! Häufig stellen sich Eltern jetzt zügig die Frage: Wann und wie sollte unsere Familie das Baby kennenlernen? Wir geben dir Tipps, wie du das erste Treffen vorbereiten kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ob Eltern und Baby schon bereit für einen Besuch von der Familie sind, hängt von der individuellen Geburtserfahrung sowie dem Gesundheits- und Gemütszustand aller Beteiligten ab.
  • Wichtig ist hierbei, dass die Bedürfnisse und Wünsche von Eltern und Baby klar im Vordergrund stehen und mit der Familie deutlich besprochen werden.
  • Unsere Hebamme Emely empfiehlt zeitlich begrenzte Besuche von etwa 1-2 Stunden mit maximal 2-3 Personen. Bei mehreren Besuchen sollten dazwischen Pausen-Tage eingehalten werden, damit das Baby die Eindrücke besser verarbeiten kann.
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Das erste Kennenlernen vorbereiten

Wenn ihr auf diesen Artikel geklickt habt, seid ihr vermutlich gerade Eltern eines kleinen Wunders geworden. Unsere herzlichsten Glückwünsche zum neuen Erdling und alles erdenklich Liebe für diese besondere Zeit!

Je nachdem, wie die Geburt verlief und wie es Mama und Papa jetzt geht, fragen sich viele, wann der richtige Zeitpunkt für das erste Kennenlernen zwischen Baby und Familie ist oder wie sich so etwas gestalten lässt. 

Vermutlich habt ihr es euch bereits gedacht: Einen klaren Fahrplan gibt es hier nicht. 

Es ist vielmehr eine Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt …

“Warum möchten wir dieses Kennenlernen jetzt?”

Durch das Gefühlschaos nach der Geburt kann es gut möglich sein, dass ihr aktuell gar nicht so wirklich wisst, was ihr wollt. Fragt euch als Eltern deswegen gerne selbst, woher der Gedanke kommt, dass das Kennenlernen jetzt stattfinden sollte. 

Wenn es sich um einen starken Wunsch handelt, das Baby endlich der Familie vorzustellen, solltet ihr die magische erste Begegnung auf jeden Fall angehen. 

Falls ihr euch eher verpflichtet dazu fühlt, ein Treffen zügig auszumachen, weil “es ist ja schließlich die Familie”, macht euch gerne klar: 

Es geht in dieser besonderen Zeit nur um das Baby und um euch als Eltern. Ihr seid keinem Menschen gegenüber verpflichtet, das Baby unmittelbar vorzustellen, ganz gleich wie nah ihr euch auch steht. 

Geht am besten nach eurem eigenen Bauchgefühl. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn ihr die Familie erst in ein paar Wochen kommen lasst. 

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Hinzu kommt die Frage …

“Wann ist das Baby und wann sind wir bereit?“

Die Zeit nach der Geburt ist den meisten Eltern heilig – verständlicherweise. Schließlich sind es die vielen ersten Male und gemeinsamen Momente, die diese Zeit so einmalig machen und in denen sich die Eltern-Kind-Bindung stärkt. 

Ob das Baby schon bereit für ein Kennenlernen mit anderen Menschen ist, hängt davon ab, wie es ihm aktuell geht, wie die Geburt ablief und wie lange ihr euch bereits zu Hause aufhaltet. Dasselbe gilt natürlich auch für die Eltern, insbesondere für die Mama, die das Baby ausgetragen hat. 

Beispiele:

  • Ihr seid noch in der Klinik und die Geburt war schwierig. Wir empfehlen, die Zeit noch für euch zu nutzen, um euch zunächst zu erholen und euch nicht zusätzlichem Stress auszusetzen. Wartet die kommenden Tage und den Gesundheitszustand aller Beteiligten ab, ehe ihr ein Treffen mit der Familie ausmacht. 
  • Ihr befindet euch seit 5 Tagen mit dem Baby zu Hause und könnt es gar nicht abwarten, euer Glück mit euren Liebsten zu teilen. Euer Baby entwickelt sich prächtig und trotz des Schlafmangels möchtet ihr der Familie euer Wunder vorstellen. Hier spricht nichts dagegen, ein Treffen zügig auszumachen. 
  • Seit 2 Wochen seid ihr zu dritt zu Hause, das Baby wirkt gelassen, ebenso der stolze Papa. Allerdings geht es dir als Mama miserabel. Du hast mit starken Schmerzen, Stimmungsschwankungen und Emotionsausbrüchen zu kämpfen. Hier wäre ein Besuch eher nicht empfehlenswert, denn das würde deine persönlichen Grenzen vermutlich überschreiten. Priorität hat jetzt, dass du gut auf dich achtest und mit dem Papa im Austausch bleibst, was die weitere Zeit mit dem Baby angeht. 
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Ihr seht bereits … wann Baby und Eltern bereit für ein Kennenlernen sind, ist sehr individuell. 

Was bei der Entscheidung immer Vorrang haben sollte: 

  1. Babys Bedürfnisse: Solange ein Kennenlernen das Baby nicht unter Stress setzt und es körperlich wie psychisch entspannt ist, ist ein Treffen unbedenklich.  
  2. Eltern-Bedürfnisse: Wenn sowohl Mama als auch Papa sich dazu in der Lage fühlen, Besuch zu empfangen, kann ein solches Kennenlernen geplant werden. 
  3. Klare Kommunikation: Überlegt euch, wie ihr euch das Kennenlernen vorstellt und besprecht das Ganze mit eurer Familie. Benennt liebevoll eure Grenzen, denn hier geht es ausschließlich um das Wohlbefinden von euch und eurem Baby. 

Wie ihr durch klare Kommunikation liebevoll Grenzen für das Kennenlernen setzen könnt? Wir haben Vorschläge.

Wie viele Menschen laden wir ein?

Am besten übernimmt jetzt der Papa die Koordination der Besuche (in Absprache mit der Mama), um seine Partnerin zu entlasten. 

Unsere Empfehlung: Bei Familien von über 6 Personen könnt ihr besser zwei separate Treffen für Familienbesuche ausmachen, sodass ihr maximal 2-3 Personen gleichzeitig zu Besuch habt, die das Baby kennenlernen. Legt euch die Besuchs-Tage nicht direkt hintereinander, sondern lasst auch mal 1 bis 2 Tage Pause dazwischen.

Dadurch verläuft der Besuch automatisch achtsamer, ruhiger und ist mit weniger Lautstärke verbunden. Das ist wichtig, damit das Baby nicht überfordert oder unnötigem Stress ausgesetzt wird. Solltet ihr euch noch im Krankenhaus befinden, fragt vorher beim Personal nach, ob es eine Besuchergrenze gibt. 

In erster Linie ist die Besucher-Anzahl natürlich davon abhängig, was ihr möchtet. 

Macht euch klar, dass das Wochenbett gerade viel Energie von euch abverlangt. Nutzt diese Energie also eher für euer Baby als für inneren Druck, weil ihr stundenlang noch zig Familienmitglieder beherbergt.

Apropos, stundenlang … 

Faktor Zeit

Wir von Babelli haben die Erfahrung gemacht, dass sich die wenigsten Menschen vor dem Kopf gestoßen fühlen, wenn Eltern ihre zeitlichen Grenzen für Besuche vorweg klar kommunizieren. Letztlich setzt ihr dadurch eine gesunde Grenze für Babys und euer Wohlbefinden. 

Bei einem Säugling ist ein Besuch von 1 bis maximal 2 Stunden empfehlenswert. Dadurch können auch die Bedürfnisse des Neugeborenen berücksichtigt und seine Still- und Schlafroutine eingehalten werden. Falls das Treffen noch im Krankenhaus stattfindet, nehmt Rücksicht auf Andere (gerade wenn ihr ein Mehrbettzimmer habt) und begrenzt das Treffen auf etwa 30-45 Minuten. 

Ein Tipp unserer Hebamme Emely: Wenn das Baby am Abend nach einem Besuch auffällig unruhig ist und viel schreit, weil es die ganzen Eindrücke zunächst noch verarbeiten muss, plant den kommenden Besuch kürzer. Ansonsten scheut euch auch nicht davor, dass Mama und Baby sich bei kommenden Besuchen auch mal in ein anderes Zimmer zurückziehen, wenn nötig. 

Wenn die Angehörigen das Baby auf den Arm nehmen wollen …

“Man muss das Kind auch mal abgeben können!” 

Nein, man muss gar nichts. Ob und in welche Arme ihr das Baby übergeben möchtet, ist ausschließlich eure Entscheidung als Eltern. Auch das solltet ihr nach eurem Gefühl vorab abwägen und entscheiden. 

Eine Alternative ist: Ladet die Angehörigen dazu ein, sich direkt neben euch zu setzen, wenn ihr das Baby im Arm haltet. Sie können dann etwa seine Hände oder Füßchen greifen. 

Wenn sich das für euch gut anfühlt, kann die jeweilige Person auch beim Stillen oder Wickeln unterstützen, indem sie euch etwa Tücher anreicht. 

Um ein Baby kennenzulernen oder um ihm nahe zu sein, braucht es für Außenstehende nicht zwingend Körperkontakt. Um frühen Infektionen keine Chance zu geben, ist Abstand zum Neugeborenen sogar besser.

Wir empfehlen insgesamt, das Ganze eher umzudrehen: Sobald es sich für euch richtig anfühlt, könnt ihr als Eltern einzelne Familienmitglieder fragen, ob sie das Baby mal halten wollen. Selbst, wenn das erst in einigen Monaten der Fall sein sollte. 

Ihr solltet euch niemals dazu zwingen müssen, das Baby direkt beim ersten Treffen über verschiedene Arme wandern zu lassen, “weil man das eben so macht”.

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Nachdem ihr euch darüber ausgetauscht habt, was ihr möchtet und das Ganze gegenüber der Familie klar und liebevoll kommuniziert habt, steht einem unvergesslichen Kennenlernen zwischen Baby und Familie nun nichts mehr im Wege. 

Wann auch immer es so weit sein wird. 

Wir wünschen euch weiterhin eine wundervolle Kennlernzeit mit eurem kleinen Wunder! Genießt sie in vollen Zügen. 

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Quellen

  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.

✔ Inhaltlich geprüft am 10.11.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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