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Der Beckenboden nach der Geburt: Was jetzt wichtig ist

Beckenboden nach Geburt
Gezielte Übungen stärken den Beckenboden. / Bild © FatCamera, getty images

Der Beckenboden verdient nach der Geburt neben dem Baby die volle Aufmerksamkeit. Denn sein Zustand entscheidet später mit über das weibliche Wohlbefinden. Wie du deinen Beckenboden nach der Geburt stärken kannst, erfährst du jetzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie es um deinen Beckenboden nach der Geburt bestellt ist, ist individuell unterschiedlich. Deshalb lässt sich auch schwer sagen, wie lange die Erholung im Einzelfall dauert.
  • Nicht alle Beckenbodenübungen sind direkt nach der Geburt geeignet. Lass dich beraten oder besuche einen Rückbildungskurs!
  • Eine Kombination aus Beckenbodentraining und Elektrostimulation oder Biofeedback und Osteopathie kann auch besonders stark geschwächte Beckenböden wieder kräftigen.
  • Tipp: Nimm an unserem Beckenboden Onlinekurs teil. Jetzt mit 10€ Rabatt über diesen Link!

In der Schwangerschaft und unter der Geburt ist der weibliche Körper erheblichen Veränderungen und Belastungen ausgesetzt. Ein besonders betroffener Bereich ist der Beckenboden, eine komplexe innere Muskelstruktur, die die inneren Organe stützt und eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen spielt. Baumelnde Hängematte oder straffes Trampolin? Wie sich der Beckenboden nach der Geburt zurückbildet, entscheidet darüber, ob du in den folgenden Jahren Probleme mit ihm hast oder nicht. 

Der Beckenboden ist ein Netz aus Muskeln, Bändern und Bindegewebe, das den unteren Abschluss des Beckens bildet. Er unterstützt die inneren Organe wie die Gebärmutter, die Blase und den Darm und ist entscheidend für die Kontrolle von Blasen- und Darmentleerung sowie die sexuelle Funktion. Ein starker und gesunder Beckenboden trägt zur Vermeidung von Inkontinenz und vielen anderen gesundheitlichen Problemen bei.

Veränderungen während Schwangerschaft und Geburt

Während der Schwangerschaft wird der Beckenboden sehr belastet. Das zusätzliche Gewicht des wachsenden Fötus und die hormonellen Veränderungen führen dazu, dass der Beckenboden nachgibt und sich dehnt – ein natürlicher Prozess, der Platz für das heranwachsende Baby schafft. Bei der Geburt selbst wird der Beckenboden zusätzlich beansprucht, da er stark nachgeben muss, um dem Kind den Weg nach draußen zu ermöglichen. 

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Den Beckenboden nach der Geburt stärken

Die Pflege des Beckenbodens nach der Geburt ist entscheidend, um seine Funktion und Gesundheit wiederherzustellen und Schmerzen entgegenzuwirken. Hier sind einige wichtige Aspekte zu beachten:

1. Beginne schon nach der Geburt mit leichtem Beckenbodentraining

Gezielte Beckenboden-Übungen für nach der Geburt, die als Rückbildung bekannt sind, können die Beckenbodenmuskulatur stärken und den Beckenboden gleichzeitig wieder elastischer machen. In einem Rückbildungskurs, den es online und in Präsenz gibt, lernst du, welche Übungen im und nach dem Wochenbett genau richtig sind. Wichtig: Es ist nie zu spät, mit Beckenboden-Übungen anzufangen, auch wenn die Geburt schon eine Weile zurückliegt.

Vorsicht mit Beckenbodentrainer-Geräten, die in die Scheide eingeführt werden: Bitte erst benutzen, wenn der Wochenfluss komplett versiegt ist, um Infektionen zu vermeiden! Danach können sie die Rückbildung deines Beckenbodens nach der Geburt mithilfe von “Biofeedback” laut einer Studie durchaus unterstützen.

2. Hab Geduld, Rückbildung braucht Zeit

Der Beckenboden benötigt Zeit, um sich zu erholen. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben. Mach dir nicht zu viel Druck! Die vollständige Genesung kann je nach vorheriger Belastung, dem Geburtsverlauf und dem Gewebe selbst Wochen bis Monate oder gar Jahre dauern. Wenn der Beckenboden nach der Geburt jedoch zu früh oder stark beansprucht wird, kann das die Rückbildung beeinträchtigen. Wann der Beckenboden nach der Geburt wieder “normal” ist, ist individuell also ganz unterschiedlich. Deshalb solltest du ihm helfen, statt einfach abzuwarten. Manchmal zeigen sich Symptome eines schwachen Beckenbodens auch erst Jahre später.

3. Sei achtsam mit dir selbst

Um Infektionen zu vermeiden, die den Beckenboden nach der Geburt zusätzlich schwächen könnten, ist eine angemessene Hygiene im Genitalbereich wichtig. Auch wenn mit Baby wenig Zeit dafür bleibt, es lohnt sich! Vielleicht kannst du dich ja sogar mit einer anderen Mama dafür zusammentreffen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität tragen zusätzlich zur Gesundheit deines Beckenbodens bei. Den Beckenboden belastende Tätigkeiten wie Staubsaugen oder schweres Heben solltest du anderen übertragen. Wenn du lernst, deine Beckenbodenmuskulatur zu spüren und auf die Signale deines Körpers zu achten, ist schon viel gewonnen.

4. Lass dich unterstützen

Natürlich kannst du dein Beckenbodentraining nach der Geburt auch daheim absolvieren. Wende dich mit Fragen oder Beschwerden jedoch immer an eine Fachkraft. Gynäkologen und Hebammen können wertvolle Ratschläge geben und am besten einschätzen, welche Beckenboden-Übungen nach der Geburt deines Kindes zu diesem Zeitpunkt sinnvoll sind. Bei Schmerzen und Missempfindungen kannst du in eine urologische Praxis überwiesen werden. Gängige Rückbildungskurse bieten vor allem Hebammen an. Aber auch Physiotherapeuten oder Osteopathen können die Festigung des Beckenbodens mit gezielten Maßnahmen unterstützen.

Eine Studie deutet darauf hin, dass Beckenbodenübungen kombiniert mit osteopathischer Behandlung und Bio-Feedback/Elektrostimulation den Beckenboden schneller kräftigen können als Übungen allein – auch nach der Geburt. Untersucht und behandelt worden waren Frauen, die einen Genitalprolaps erlitten hatten – die schwerste Form der Beckenbodensenkung.

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Fazit

Es ist wichtig, sich nach der Geburt um den Beckenboden zu kümmern. Denn ein gesunder Beckenboden ist entscheidend für das langfristige Wohlbefinden von Frauen (und Männern). Mit gezielten Rückbildungsübungen, Geduld und Achtsamkeit sowie der Unterstützung von Fachkräften kannst du die Gesundheit deines Beckenbodens wiederherstellen. Denke daran, dass es nie zu spät ist, mit Beckenbodentraining zu beginnen. Dann gehören Inkontinenzprobleme bald der Vergangenheit an – und auch der Sex macht wieder mehr Spaß!

Konnten wir deine Fragen zum Beckenboden nach der Geburt klären? Sind unsere Informationen genau richtig, fehlt etwas oder wolltest du das womöglich alles gar nicht wissen? Wir freuen uns über dein Feedback in einem Kommentar!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 29.11.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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