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Erstes Familienfest mit Baby: 5 Tipps, wie du gut für euch sorgst

Erstes Familienfest mit Baby: 5 Tipps, wie du gut für euch sorgst
Zum ersten Mal mit dem Baby auf einem Familienfest. Wir haben 5 Tipps, wie du an solch aufregenden Tagen in deiner Kraft bleiben kannst. / Bild © Halfpoint, Adobe Stock

Das Leben mit Baby ist gespickt mit zahlreichen ersten Malen. Irgendwann steht dann auch die erste Familienfeier mit Baby an. Wie du bei diesem Fest gut für dich und dein Baby sorgen kannst und was dabei wirklich zählt, erfährst du hier.

Das Leben mit dem Neugeborenen hat sich gefühlt gerade erst eingespielt und dann ist es plötzlich so weit: Die ersten Hochzeiten, Taufen, Verlobungen und traditionellen Familienfeste stehen an. Wenn dir allein der Gedanke daran Sorgen bereitet, bist du hier genau richtig. 

Denn …

Du bist nicht allein mit deinen Gedanken

Das Schöne an Sorgen ist, dass wir sie meist nicht allein haben. Du kannst dir sicher sein, dass das Gefühl, was du gerade wahrnimmst, vielen Neugeborenen-Eltern sehr bekannt ist.

Und ja, auch wir von der babelli Redaktion kennen die Gedankenstrudel rund um „Was ist, wenn …“ nur zu gut. Wir hoffen, dass dir diese Gewissheit dabei hilft, dich nicht so allein zu fühlen und senden dir eine große, digitale Umarmung.

1. Die wichtigste Frage: Gehst du hin?

Du bist mit deinem Baby zu einer Familienfeier eingeladen. Die erste Frage, die du dir nun stellen darfst, ist: Kann und möchte ich überhaupt dorthin gehen?

Denn ja, es ist bei Einladungen auch völlig okay, diese abzulehnen, wenn du körperlich, psychisch oder mental (noch) nicht in der Lage dazu bist. Geburten und erste Zeiten mit dem Baby können neben all der Liebe, Freude und Dankbarkeit auch sehr überfordernd, schwer und in manchen Fällen sogar traumatisch sein. Alles kann sich gerade zeigen und dazu gehören. 

Sofern du schwere oder belastende Gefühle in dir hast, solltest du diese auf keinen Fall wegschieben, verdrängen oder kleinreden. Du wirst sie nur dann eines Tages wieder loslassen können, wenn du sie auch zulässt. 

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Und das geht nur in einer Umgebung, in der du dich getragen und sicher fühlst. Wenn das bei dieser Familienfeier der Fall ist, ist das einfach wundervoll und ein großes Geschenk.

Wenn dir klar ist, dass du dich dort nicht getragen fühlen würdest oder du bisher nicht bereit für eine Feier bist, ist das nicht nur absolut legitim, sondern auch völlig nachvollziehbar. Mach dir klar, dass es noch etliche Familienfeiern geben wird, die du mit deinem Kind gemeinsam besuchen kannst. 

Falls du spürst, dass du bei der Verarbeitung deiner derzeitigen Gefühle Hilfe von außen benötigst oder wenn du Symptome einer Wochenbettdepression wahrnimmst, scheue dich nicht, dir eine professionelle, therapeutische Unterstützung zu suchen.

Falls dein „Nein“ nicht akzeptiert wird

Sicher, es kann durchaus vorkommen, dass deine Verwandten mit Unverständnis reagieren, wenn du die Familienfeier absagst. Das auszuhalten, ist nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn du das Gefühl hast, dich für deine Entscheidung rechtfertigen zu müssen.

Manchmal ist ein klares „Nein“ zu einer Einladung allerdings ein „Ja“ zu dir und deinen Bedürfnissen. Denn eine Einladung ist und bleibt letztlich eine Einladung und ist keine Pflichtveranstaltung.

Die Menschen, die dich wirklich lieben, werden das verstehen und deine Bedürfnisse und Grenzen niemals infrage stellen. Letztlich sind es genau die Menschen, die in schweren wie in guten Zeiten an deiner Seite stehen und auf deren Meinung du setzen solltest.

2. Vorbereitung vs. Flexibilität

Vorbereitung

Für eine achtsame Planung und innerliche Vorbereitung auf die Feier, frage dich gern selbst …

  • Was brauchst du, um bewusst teilzunehmen und dennoch gut für deine und Babys Bedürfnisse sorgen zu können?
  • Welche Person kann dich auf die Feier begleiten und dich mit dem Baby entlasten?
  • Gibt es Menschen, die vielleicht vor Ort sind und denen du vertraust, wenn du akut Hilfe brauchst? Vielleicht sind es ja auch Menschen, die dein Baby bereits kennt. 
  • Schaue doch gern mal bei unserer Checkliste zur Baby-Erstausstattung vorbei. Für Familienfeiern ist vor allem die Rubrik „Transport“ für dich interessant und kann dir beim Packen helfen, um dich optimal vorbereitet zu fühlen. 
  • Ist die Feier während Babys Schlaf- oder Essenszeiten? Wenn ja, wie kannst du dich vor Ort für Babys Bedürfnisse zurückziehen? Sprich dich dafür auch gern mit den Gastgebern ab, welche Optionen es gibt. 
  • Tipp unser Hebamme Emely: Falls du auf dem Fest nicht stillen möchtest, pumpe am besten schon Zuhause ab und nimm eine Milch-Kühltasche mit. Ansonsten ist es hilfreich, praktische Sachen anzuhaben, die sich gut mit dem Stillen vereinbaren lassen, sodass du dich nicht komplett entkleiden musst. Zum Abdecken der Brust bieten sich auch ein Stillschal oder eine großes Spucktuch an.
  • Überlege, wie lange du in etwa bleiben kannst und möchtest. Was ist realistisch? Wenn du vor Ort merkst, dass es euch doch länger möglich ist, zu bleiben, kannst du deine Pläne immer noch anpassen. 

Womit wir bei der Flexibilität angelangt wären …

Flexibilität

Viele Dinge ergeben sich im Leben aus dem Moment heraus. Sie lassen sich – selbst mit der besten Vorbereitung – nicht von außen steuern oder kontrollieren. Hier darfst du dich in Improvisation und spielerischer Gelassenheit üben. 

Mach dir klar, dass es beim Besuch einer Familienfeier nicht darum geht, irgendwelche Erwartungen von anderen oder deine eigenen zu erfüllen. Du musst keine bestimmte Rolle einnehmen oder nach außen hin zeigen „Ich habe als Elternteil alles im Griff“. 

Ganz im Gegenteil: Wenn du bewusst akzeptierst, was du und dein Baby gerade braucht oder wie eure Stimmung ist, fällt es dir möglicherweise leichter, das Ganze locker und mit einer großen Prise Humor zu betrachten. 

Liebevoller Reminder: Es ist absolut in Ordnung, Veranstaltungen früher zu verlassen oder kurzfristig abzusagen, wenn es dir oder deinem Baby damit besser geht. Auch hier gilt: Hat ein Mensch kein Verständnis für deine Grenzen oder die deines Babys, ist das nicht dein Problem. 

3. Selbstfürsorge üben & Hilfe annehmen

Vergiss bei all der Sorge und Pflege um dein Baby nicht, dich auch um dich zu kümmern. Denn du kannst nur in deiner Kraft bleiben und für dein Baby da sein, wenn auch deine Bedürfnisse erfüllt sind. 

Nimm dir während der Feier genügend Zeit, um auf die Toilette zu gehen, etwas zu trinken oder einfach mal kurz ein paar Atemzüge zu nehmen. Wie du das in der jeweiligen Situation handhabst, ist individuell und hängt natürlich auch vom Anlass, vom Alter des Babys und von den Personen ab, die dich begleiten und entlasten. 

Wenn du etwa mit deinem Partner zusammen auf der Feier bist, wirst du vermutlich einfacher einen Kaffee trinken oder dich in einem Gespräch vertiefen können, als wenn du allein mit deinem Baby eingeladen bist. 

In diesen Fällen kannst du gezielt Verwandte ansprechen (denen du vertraust und bei denen sich das Baby sicher fühlt) oder du nimmst das Baby einfach mit zur Toilette und Co. Ein Tragetuch, eine Babytrage oder der Kinderwagen können dir hier Abhilfe und Erleichterung verschaffen. 

4. Grenzen setzen für dich und das Baby

Gerade auf Familienfeiern, bei denen manche Verwandte deinen kleinen Schatz vielleicht zum ersten Mal sehen, ist das Risiko des Betüdelns, Berührens und Nachfragens wie „Darf ich mal halten?“ vermutlich erhöht. 

Setze Grenzen, wenn es um dich oder dein Baby geht. Gib Familienmitgliedern und Freunden klare und liebevolle Signale, was du dir wünschst und was nicht. 

Letztlich steht das Wohlbefinden von dir und deinem Schatz ganz klar im Vordergrund. Sei dir sicher: Es ist keinem geholfen, wenn du – nur um des lieben Friedens willen – Dinge über dich ergehen lässt, die du eigentlich nicht möchtest oder die deinem Baby schaden. 

Wenn du wissen möchtest, wie du die körperlichen Grenzen deines Babys schützen kannst, schau doch gern mal in unserem Artikel zum Thema vorbei:

Mehr zum Thema

Falls du einen Partner hast, könnt ihr euch sowohl im Vorfeld als auch auf der Feier selbst gegenseitig bestärken. Ihr kennt euer Baby am besten und könnt dadurch gut gemeinte Ratschläge getrost ignorieren. Auch das ist Übungssache, um mit der Zeit eine gewisse „Coolness“ auf Feiern zu entwickeln. 

5. Was auf Familienfeiern wirklich zählt …

Wenn du auf diesen Artikel geklickt hast, schwirrt dir vermutlich gerade viel im Kopf herum und dich beschäftigen verschiedenste Fragestellungen rund um das erste Familienfest mit Baby. Falls du generell eher ein Kopfmensch bist, wirst du vielleicht schon festgestellt haben, dass die meisten Gedanken-Szenarien in der Realität eher selten eintreffen. 

Versuche, bei der Feier daher aktiv ins Herz zu gehen und es für dich sprechen zu lassen. Das wird dir dabei helfen, weniger zu denken, zu planen und dir Sorgen zu machen und mehr zu spüren und im Moment zu sein. 

Bei all dem darfst du dich stets daran erinnern, worum es auf Familienfeiern wirklich geht: wahrhaftige Verbundenheit, wertvolle Erinnerungen, eine tragende Gemeinschaft von Menschen und das, was uns alle miteinander verbindet: die Liebe. 

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Quellen

  • Davies, Uzodike, van Loon, Wirth (2022). Das Montessori Baby. Geborgen und mit offenen Sinnen ins Leben starten. Weinheim: Verlagsgruppe Beltz.
  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.

✔ Inhaltlich geprüft am 29.02.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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