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Darf man Frischkäse in der Schwangerschaft essen?

Darf man Frischkäse in der Schwangerschaft essen?

Morgens in ein frisches Brötchen mit cremigem Frischkäse zu beißen, ist für viele werdende Mamas der erste kulinarische Höhepunkt des Tages. Auch beim Kochen und Backen überzeugt diese Käsesorte mit ihrer Vielseitigkeit. Doch darf man Frischkäse in der Schwangerschaft essen? Hier gibt’s die Antwort.

Frischkäse in der Schwangerschaft – bedenklich oder nicht?

Käse als hochwertiger Kalzium-Lieferant ist ein wichtiger Bestandteil gesunder Ernährung. Doch als Schwangere musst du bei Käse immer Vorsicht walten lassen. Einige Käsesorten bergen leider das Risiko, mit Listerien und anderen Keimen verunreinigt zu sein. Das gilt insbesondere für Rohmilchprodukte. Gilt das auch für Frischkäse?

Aufatmen! Frischkäse in der Schwangerschaft ist meistens ungefährlich und darf geschlemmt werden. Du musst dabei nur auf 2 Dinge achten.

1) Nur Frischkäse aus pasteurisierter Milch verzehren

Alle Frischkäse-Sorten, also auch körniger Frischkäse, sind in der Schwangerschaft unbedenklich, wenn sie aus pasteurisierter Milch hergestellt wurden. Ob das der Fall ist, steht auf der Verpackung, oft auch als Hinweis „wärmebehandelt“. Durch die Pasteurisierung wird die für die Käseproduktion benötigte Milch speziell erhitzt. Bei etwa 70 bis 100 °C werden alle in der Rohmilch enthaltenen Keime und Bakterien abgetötet. Die Gefahr einer Infektion durch Listerien besteht dann nicht mehr.

Da in Deutschland Frischkäse ausschließlich aus pasteurisierter Milch hergestellt werden darf, solltest du beim Einkauf aber keinerlei Probleme haben, geeignete Produkte zu finden. Im Ausland solltest du vorsichtshalber genauer hinschauen.

Die Gefahr einer Listeriose ist für Schwangere und Ungeborene besonders hoch.

Die Infektion kann auf dein Baby übergehen und ernsthafte Erkrankungen nach sich ziehen. Neben einer späteren Lungen- oder Hirnhautentzündung werden bei betroffenen Neugeborenen häufig Meningitis-Erkrankungen, Blutvergiftungen oder gar Fehlbildungen nachgewiesen.

Wegen der Gefahr einer Listerien-Infektion sollten Schwangere auf Weichkäse, bestimmte Hartkäse-Sorten, Käsesorten mit klebriger rot-gelber Rinde und andere Milchprodukte aus Rohmilch verzichten.

2) Kein Frischkäse aus offenen Gefäßen (Frischetheke) essen

Wie appetitlich die Frischkäse-Variationen im Holzfass oder in der Auslage der Käsetheke immer aussehen! Mit Kräutern, Nüssen und anderen Zutaten veredelt, mhm! Aber: Während der Schwangerschaft solltest du dir solche Delikatessen lieber verkneifen. Denn selbst Frischkäse aus pasteurisierter Milch kann durch die Lagerung in offenen Gefäßen wieder mit Keimen besiedelt werden, die eine Gefahr für dein Baby darstellen können.

Beim Einkauf im Supermarkt solltest du dich also vorsichtshalber auf industriell verpackte und luftdicht verschlossene Frischkäse-Produkte beschränken. Im Restaurant solltest du nachfragen, wenn es puren Frischkäse beispielsweise in Form einer Vor- oder Nachspeise gibt. Im Zweifel solltest du darauf verzichten und stattdessen etwas anderes von der Karte wählen.

Frischkäse ist ein wichtiger Nährstoff-Lieferant

Käse, auch Frischkäse, ist ein hervorragender Eiweiß- und Kalzium-Lieferant. Darüber hinaus enthält er viele weitere wichtige Mineralstoffe und viele Vitamine, von denen du und dein Baby profitiert. Beispielsweise stecken in 100 g Frischkäse durchschnittlich 230 µg (Mikrogramm) Vitamin B2, das den Nervenaufbau, das Wachstum und die Entwicklung des Ungeborenen fördert. Ein empfehlenswertes Lebensmittel in der Schwangerschaft also!

Aber: Frischkäse enthält meistens auch recht viele Kalorien und Fett. Du solltest ihn daher nur in Maßen essen. Eine kalorien- und fettärmere Alternative wäre Feta-Käse.

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Darauf solltest du bei Frischkäse in der Schwangerschaft achten

Während der rund 40 Wochen deiner Schwangerschaft gibt es viele Lebensmittel, die du meiden solltest. Frischkäse gehört nur dann dazu, wenn er aus Rohmilch hergestellt wurde. Achte beim nächsten Einkauf auf:

  • das Etikett (wärmebehandelt, aus pasteurisierter Milch) 
  • das Haltbarkeitsdatum,
  • die luftdichte Verpackung.

Angebrochenen Packungen Frischkäse verwahrst du am besten luftdicht verschlossen im Kühlschrank auf. Ebenso wie Ricotta, Feta oder Ziegenkäse solltest du ihn innerhalb von 2 bis 3 Tagen verbrauchen. Denn auch im Kühlschrank können sich bei falscher oder zu langer Lagerung gefährliche Krankheitserreger auf dem Frischkäse ansiedeln. Dann würde erneut die Gefahr einer Listeriose drohen.

Unser Tipp: Du kannst Frischkäse auch wunderbar zum Kochen und Backen verwenden. Hier dürfte es dann sogar ein Rohmilchkäse sein, denn durch die Hitze bei diesen Zubereitungsarten werden Bakterien und Keime abgetötet.

Alternative: Frischkäse selbst herstellen

Vielleicht hast du ja die Zeit und Lust, Frischkäse selbst zu machen? In diesem Video erfährst du, wie du dir deinen Frischkäse aus Vollmilch selbst herstellen kannst:

Achte dabei aber besonders auf eine optimale Küchenhygiene, vor allem, wenn du Rohmilch verwendest. Lagere deinen Käse in einem luftdicht verschlossenen Gefäß im Kühlschrank und verzehre ihn innerhalb von etwa 3 Tagen.

Unser Tipp: Verzichte beim Selbermachen auf Vorzugsmilch. Diese unbehandelte Rohmilch wird sofort nach dem Melken stark heruntergekühlt, sodass besonders viele Mikroorganismen enthalten bleiben. Die Gefahr für eine Infektion ist hier zu hoch.

Fazit zu Frischkäse in der Schwangerschaft

Frischkäse in der Schwangerschaft ist immer dann unbedenklich, wenn du einen auswählst, der aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Das trifft auch auf einen körnigen Frischkäse, also einen Hüttenkäse oder Frischkäsescheiben zu.

Hast du noch Fragen zum Thema Frischkäse in der Schwangerschaft? Schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 16.02.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Manuela Schneider

Schon als Erzieherin hat Manuela sich der kleinen und großen Dinge angenommen, die Vorschulkinder beschäftigen. Kreativ gestaltete sie für ihre Mäuse den Kindergartenalltag, sodass jeder Tag ein neues Abenteuer bereithielt. Als zweifache Mama hat sie sich diesen kreativen Einfallsreichtum ebenso beibehalten wie ihr besonderes Verständnis für das Gefühlsleben der Kleinen. Manuela sammelte unsagbar viele nützliche und wertvolle Erfahrungen in der Arbeit sowohl mit Kita-Kindern zwischen 3 und 6 Jahren als auch nach der Wende in Freizeiteinrichtungen für 6- bis 18-Jährige wie den Spielstuben, Kinderkreativ-Workshops und Jugendclubs der Stadt Chemnitz. Seit 2013 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als freiberufliche Autorin, die gefühlvoll in Worte fasst, was anderen nur auf der Zunge liegt.

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