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Was du in der Schwangerschaft nicht essen darfst

Verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft: Das dürfen Schwangere nicht essen

Kaum ist eine Frau schwanger, ist das Thema Essen auf einmal nicht mehr ganz einfach. Was darf ich denn noch essen und was nicht? Und warum eigentlich nicht? Wir bringen Licht in deinen Kühlschrank.

In der Schwangerschaft ist es ganz normal, dass man die eigene Lebensweise überdenkt. Die Ernährungsgewohnheiten gehören dazu. Und selbst wenn du dich bis jetzt schon gesundheitsbewusst ernährt hast – wenn du schwanger bist, kommen noch ein paar Dinge dazu, die du beachten solltest. Und auch wenn es nervt, es hat seinen Sinn.

Von Keimen und Schadstoffen

Dass du jetzt so viele Ernährungstipps erhältst, hat einen ganz einfachen Grund. Das Baby soll vor Krankheiten und Fehlbildungen, soweit es eben geht, geschützt werden. Auch wenn du natürlich nicht alles in der Hand hast, das Risiko lässt sich minimieren.

Toxoplasmose, Listerien und Salmonellen

Am meisten fürchtet man sich davor, dass Toxoplasmose-Erreger oder Listerien über die Blutbahn zu deinem Baby gelangen können. Denn beide können – vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel – schwerste Fehlbildungen und Behinderungen bis hin zur Fehlgeburt auslösen. Oft verlaufen die Infektionen mit Toxoplasmose oder Listerien asymptomatisch oder es kommt zu milden grippeähnlichen Symptomen wie leichtem Fieber, Halsschmerzen oder selten auch Durchfall.

Während Listerien-Infektionen nicht sehr häufig sind, ist es Toxoplasmose schon eher. Denn die Eier dieses Parasiten werden über Katzenkot übertragen. Sie finden sich nicht nur in der Katzentoilette, sondern auch im Erdreich und können so auf ungewaschenes Obst und Gemüse und sogar in den Verdauungstrakt von Nutztieren gelangen.

Es ist möglich, dass du bereits immun gegen Toxoplasmose bist. Etwa 30% der jungen Frauen sind es. Das solltest du aber schon frühzeitig beim Frauenarzt per Blutuntersuchung abklären lassen. Leider musst du diese Untersuchung selbst zahlen. Sie kostet aber nicht die Welt.

Bist du immun, bleiben immer noch die Listerien. Diese Bakterien kommen vor allem in Rohmilchprodukten vor (nicht pasteurisiert), können aber auch durch Kreuzinfektion auf andere Lebensmittel gelangen. Eine Listeriose ist für einen gesunden Menschen kein Problem, aber für das Baby im Bauch lebensgefährlich.

Salmonellen und andere schädliche Bakterien können die Schwangere ebenfalls schwächen. Auch wenn das Baby dadurch weniger gefährdet ist als du, solltest du rohe Eier und alles meiden, das lange offen gestanden hat.

Schwermetalle, Genussgifte und gefährliche Schadstoffe

Abgesehen von den oben genannten Infektionen gibt es noch weitere Bestandteile unserer Nahrung, die sich negativ auf die Entwicklung und die Gesundheit deines Babys auswirken können.

Zum einen können Lebensmittel nützliche Schwermetalle, aber auch schädliche in höherer Konzentration enthalten, wie zum Beispiel Quecksilber, Cadmium oder Blei. Diese kann dein Baby noch nicht abbauen, sie lagern sich daher vermehrt in seinem Körpergewebe ab. Auch wenn dies nicht sofort Auswirkungen hat, kann es später zum Problem werden. Krankheiten, die mit einer Schwermetallbelastung einhergehen, können Verhaltensauffälligkeiten, Krebserkrankungen, Asthma, Bluthochdruck oder Diabetes sein. Falls du unsicher bist hinsichtlich deines Trinkwassers, lass es doch einmal auf Schwermetalle überprüfen oder hol dir Informationen über deinen Wasserversorger ein.

Genussgifte wie Alkohol oder Koffein sind ebenfalls schädlich. Dazu gibt es einige Studien. Auch wenn deine tägliche Tasse Kaffee noch okay ist, schadet schon die kleinste Menge Alkohol, vor allem wenn er regelmäßig konsumiert wird.

Schadstoffe finden sich nicht nur in Farben, Möbeln, Kleidung, Reinigungsmitteln und Co., sondern auch immer mehr in unserer Nahrung. Vor allem Pflanzenschutzmittel sind ganz vorn mit dabei. Sogar in der Milch stillender Mütter wurden sie in bedenklicher Konzentration nachgewiesen. Generell gilt: Bio-Produkte sind weniger belastet.

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Was du nicht essen solltest

Rohmilchprodukte

Rohmilchprodukte sind, wie der Name sagt, „roh“. Denn die Milch, aus der sie gemacht wurden, ist nicht pasteurisiert. Ob Rohmilch oder nicht muss auf der Packung stehen, sofern es eine gibt. Ob die Milch von der Kuh, dem Schaf oder der Ziege stammt, ist egal. Aus Rohmilch sind meist:

  • Parmesan (nur die Rinde und abgepackter Reibekäse, der Hartkäse an sich ist okay!)
  • Mozzarella von der Theke (abgepackter ist pasteurisiert)
  • Blauschimmelkäse
  • Brie/Camembert
  • Frischkäse oder eingelegter Käse von der Theke
  • Sauermilchkäse wie Harzer Rolle

Aber auch älterer Schnittkäse (wie zum Beispiel Bergkäse) aus kleineren Produktionen ist oft aus Rohmilch hergestellt. Also sieh genau hin und frag im Zweifel nach, um eine Infektion mit Toxoplasmose oder Listerien zu vermeiden.

Rohe Eier

Auch von rohen Eiern solltest du die Finger lassen und von allem, was daraus gemacht ist. Zum Beispiel verwendet man für Tiramisu rohes Ei. Aber auch in Salatmayonnaise ist rohes Eigelb enthalten. Sobald das Ei gut durchgebraten, hart gekocht oder im Kuchen gebacken ist, besteht keine Gefahr mehr. Übrigens befinden sich die meisten Salmonellen auf der Eierschale. Leg rohe Eier daher besser nicht direkt auf die Arbeitsplatte.

Fertigsalate

Fertige Salate mit Fleisch, Wurst, Fisch, Ei oder Gemüse, wie es sie offen im Feinkostladen an der Theke gibt, sind ein Nährboden für Bakterien. Aber auch fertig geschnittener, abgepackter Salat gehört dazu. Denn auf ihm vermehren sich die Biester besonders gut. Daher gilt, alles möglichst frisch und selbst zubereiten.

Pass übrigens auch bei Aufschnitt und Schnittkäse auf. Mehr als 3 Tage sollten Packungen nicht offen gewesen sein, wenn du noch davon essen willst. Offene Wurst aus der Frische-Theke solltest du sogar nach 2 Tagen aufgebraucht haben.

Ungewaschenes Obst und Gemüse

Obst und Gemüse musst du vor dem Verzehr immer abwaschen. Denn zum einen kann die anhaftende Erde Erreger enthalten. Zum anderen befinden sich Pflanzenschutzmittel vor allem an der Oberfläche. Achte auch darauf, die Arbeitsflächen sauber zu halten. Denn sonst kann die sandige Kartoffel andere Lebensmittel leicht verunreinigen.

Mit Schwermetallen Belastetes

Schwermetalle lassen sich nicht immer vermeiden. Aber einige Lebensmittel enthalten davon viel zu viel. Vor allem große Raubfische, die lange wachsen, wie z.B. Thunfisch, gehören dazu. Aber auch Algen und Meeresfrüchte wie Garnelen oder Muscheln sind betroffen. Eine andere Gruppe sind Waldpilze. Iss davon lieber nicht zu viel.

Innereien

Innereien wie Leber sollten besonders in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten gemieden werden. Sie enthalten sehr viel Vitamin A, was schnell zu einer Überdosierung und gleichzeitig zu Schäden beim Ungeborenen führen kann. Danach ist ein wenig Leberwurst okay, aber auf Leber und Co. solltest du in der Schwangerschaft lieber verzichten.

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Zu viel Zucker

Das mit dem Zucker wissen die meisten. Aber warum das so ist, wissen nicht alle. Es gibt zwei Gründe. Zum einen steigt bei regelmäßigem Zuckerkonsum in der Schwangerschaft die Gefahr eines Schwangerschaftsdiabetes. Zum anderen kann der Zucker beim ungeborenen Kind – neben anderen Problemen gleich nach der Geburt – dafür sorgen, dass es später fettleibig wird. Erstes gilt von Anfang an, letztes vor allem in den 4 bis 6 Wochen vor dem Geburtstermin.

Zucker ist nicht nur in Schokolade, Süßspeisen und Kuchen enthalten. Er steckt auch zuhauf in Fruchtsäften, Smoothies und vor allem in Soft-Drinks. Und auch Weißmehl verdaut der Körper viel zu schnell und wandelt es direkt in Zucker um.

Koffein und Guarana

Dass Kaffee Koffein enthält, ist sicher klar. Neueste Studien zeigen, dass selbst 2-3 Tassen zu viel sein könnten und das Wachstum des Babys negativ beeinflussen. Besser ist weniger Kaffee oder nur maximal eine Tasse am Tag. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält sich an die EFSA Aussage von 2015, die besagt, dass bis zu 200 mg als sicher gelten. Einen konkreten Richtwert, wie viel Kaffee in Ordnung ist, geben die Studien derzeit nicht her. Energiedrinks solltest du komplett meiden, denn sie enthalten noch größere Mengen Koffein als Kaffee selbst. Auch Guarana ist riskant.

Wusstest du, dass Koffein nicht nur in Kaffee, grünem und schwarzem Tee steckt, sondern auch in Schokolade? Mehr zum Thema Koffein in der Schwangerschaft gibt es hier.

Süßholz und Chinin

So etwas esse ich doch nicht, sagst du jetzt vielleicht. Ganz sicher? Süßholz steckt in Lakritz und vielen Tees, vor allem in den Yogi Tees. Chinin findest du in Tonic und Bitter Lemon. Beide Stoffe sind für dein Baby so gar nicht gut und können sich auf die geistige Entwicklung auswirken. Lass sie daher lieber weg oder wenn dann nur in ganz geringen Mengen.

Was gut ist

Nach all diesen Warnungen fragst du dich sicher, was du denn nun überhaupt noch essen kannst. Die Antwort darauf ist gar nicht schwer. Alles, das frisch zubereitet und im Zweifel durchgegart ist. Je abwechslungsreicher du dich in der Schwangerschaft ernährst, desto besser werden du und das Baby mit allem versorgt, das ihr braucht.

Ärzte nennen gern die mediterrane Kost als Beispiel. Vor allem gut gewaschenes Gemüse und Obst sollte auf deinem Speiseplan stehen, gern mit Kräutern gewürzt und z.B. mit Kernen verfeinert. Dazu Getreideprodukte, Vollkorn lieber als Weißmehl und am besten Bio. Aber auch Milchprodukte, Fleisch und Fisch darfst und sollst du gern essen. Greife daher zu wenig belasteten Fischarten wie Makrele, Forelle oder Seelachs und lass Thunfisch aus der Dose weg. Lebensnotwendige Fette liefern hochwertige Öle und Nüsse. Interessant dazu ist auch, dass eine gute Versorgung mit Calcium, Zink, Eisen, Selen und Magnesium vor Schwermetallbelastung schützen kann.

Eine rein vegane Ernährung ist zwar nicht angeraten, wenn du erfahrene Veganerin bist, weißt du aber genau, was du tust. Vegetarisch geht mit fundiertem Wissen ebenfalls. In beiden Fällen sollte dein Blut aber regelmäßig auf Mängel untersucht werden, die du dann unbedingt ausgleichen musst.

Es stimmt übrigens nicht, dass bestimmte Lebensmittel in der Schwangerschaft für Allergien beim Baby sorgen.

Liste mit kritischen Lebensmitteln zum Download

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 14.04.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

2 Kommentare anderer Nutzer

    1. Liebe Jaqueline, dürfen darfst du (in kleinen Mengen).
      Ob es dich und dein Kind mit den richtigen Nährstoffen versorgt, ist eine andere Frage. 😉

      Alles Gute!

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