Close Babelli.deBabelli.de

Das Baby zeremoniell begrüßen: Was sind Kinderwillkommensfeste?

Das Baby zeremoniell begrüßen: Was sind Kinderwillkommensfeste?
Kinderwillkommensfeste bieten Eltern viel Spielraum, um das Kind zeremoniell auf der Welt willkommen zu heißen. / Bild © Halfpoint, Adobe Stock

Das Baby auf der Welt willkommen zu heißen, ist eine der bedeutendsten Erfahrungen im Leben. Neben religiösen Ritualen, wie einer Taufe, entscheiden sich immer mehr Eltern für eine individuelle Zeremonie, wie das Kinderwillkommensfest. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier!

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kinderwillkommensfest – kurz “KiWi” – ist eine individuell gestaltete Feier, die das Baby in der Mitte der Familie begrüßt.
  • Anders als herkömmliche Taufen oder religiöse Rituale ist es persönlicher auf die Bedürfnisse und Wünsche der Eltern und des Babys angepasst.
  • In der Ausgestaltung des Festes sind Eltern völlig frei.
  • Wir geben Inspiration, wie ein solches Kinderwillkommensfest aussehen kann.

Die Bedeutung von Kinderwillkommensfesten

Kinderwillkommensfeste, kurz „KiWi’s“ sind individuell gestaltete Familienfeiern, die das Baby noch einmal offiziell auf der Welt willkommen heißen.

Anders als herkömmliche Taufen oder religiöse Rituale sind sie in der Regel individueller auf die Bedürfnisse und Wünsche der Eltern und des Babys angepasst. 

Obendrein geht es bei den Kinderwillkommensfesten nicht darum, das Baby in eine Glaubensgemeinschaft einzuführen. Sein Da-Sein auf der Erde steht hierbei klar im Vordergrund.

Eltern, die sich für ein KiWi entscheiden, können so gezielt ihre Freude und Dankbarkeit über das neue Leben und die Stärkung des familiären Zusammenhalts ausdrücken. 

Der Trend hin zu KiWi’s hat sich durch das wachsende Interesse für freie Trauungen und freie Beerdigungen ergeben. Denn immer mehr Menschen möchten ihren religiösen Glauben auf eigene Weise definieren.

Das Wort „Kinderwillkommensfest“ gibt es daher erst seit einigen, wenigen Jahren.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Der Vorteil von KiWi’s: Raum für Individualität

Das Kinderwillkommensfest wird gerade wegen der individuellen Gestaltungsmöglichkeit immer beliebter. 

Im Gegensatz zu traditionellen Taufen oder anderen religiösen Riten bietet es Raum für kreative Ideen, persönliche Vorlieben und familiäre Werte. Dennoch kann natürlich auch der familiäre Glaube bei einem Kinderwillkommensfest seinen Anteil haben.

Kurzum: Das Kinderwillkommensfest ermöglicht eine einzigartige Erfahrung, die wertvolle Erinnerungen und eine tiefe Verbundenheit schafft. 

Patenschaft ohne Taufe

Neben der Begrüßung des Kindes kann innerhalb des KiWi’s auch die frische Elternschaft der Eltern oder die Patenschaft ohne Taufe gefeiert werden. 

Die Paten übernehmen dann keine religiösen Aufgaben, sondern sind zusätzliche Bezugs- und Vertrauenspersonen für das Kind. Je nach Wunsch der Eltern, unterstützen sie nicht nur bei der Betreuung des Kindes, sondern sind ihm und den Eltern auch im weiteren Entwicklungsverlauf treue Weggefährten. 

Kinderwillkommensfest veranstalten – so geht’s!

Spielt ihr mit dem Gedanken, ein Kinderwillkommensfest zu veranstalten, wisst aber bisher nicht, ob das Ganze etwas für euch ist?

Dann seid ihr hier genau richtig. 

Der Ablauf eines Kinderwillkommensfestes ist von Familie zu Familie vollkommen unterschiedlich. Vielleicht können dir unsere Ideen als Orientierung weiterhelfen.

Grober Ablauf eines Kinderwillkommensfestes

  • Das Ankommen: Offener Austausch der Gäste mit kalten oder warmen Getränken, je nach Jahreszeit.
  • Die Zeremonie: Begrüßung der Gäste durch eine freie Rede, etwa durch vertraute Angehörige oder ausgebildete freie Redner. Hier kann benannt werden, was die Eltern ihrem Kind auf seinem Lebensweg gerne mitgeben möchten. Auch die familiären Werte, die Interessen und der Zusammenhalt dürfen hier Raum bekommen. Obendrein können nun die freien Paten (wenn es welche gibt) in ihr Patenamt eingeführt werden. Daraufhin können Rituale – wie etwa das gemeinsame Hochwerfen von Rosenblüten – eine schöne Idee sein, um das Kind auch symbolisch zu begrüßen.
  • Der offene Teil: Nun kann es etwa eine gemeinsame Mahlzeit geben und Glückwünsche sowie Geschenke für das Baby und die Eltern ausgetauscht werden.
  • Das Ende: Ihr könnt entweder eine zeitliche Grenze setzen, oder das Fest selbstständig auslaufen lassen. Damit das Baby von den ganzen Eindrücken nicht überfordert wird, empfehlen wir das Fest tagsüber zu feiern. Am besten nach Babys Mittagssschlafzeit, etwa auf einem Samstag oder Sonntag für circa 2-4 Stunden. Das ist für euer Kind zwar schon sehr lang, aber ein einmaliges Fest in der Länge ist mit ruhiger Begleitung der Eltern gut machbar. Wir empfehlen auch, dass euer kleiner Schatz dann schon mindestens 2 bis 3 Monate alt ist. 
  • Eure Unterstützung: Falls ihr gerne länger feiern möchtet, scheut euch nicht, die übrigen Bezugspersonen des Kindes um Hilfe bei der Betreuung sowie bei der Organisation des Festes zu bitten. Das gilt natürlich auch für das Essen, die Getränke und die Bewirtschaftung am Tag selbst. 

Am besten habt ihr am Tag darauf keine Pläne, damit ihr und Baby euch in Ruhe von den besonderen Eindrücken erholen könnt.

Inspiration: Symbolik und Rituale

Vielleicht sind einige dieser Symbole und Rituale ja genau das Richtige für euer Kinderwillkommensfest: 

  • Das gemeinsame Entzünden einer Kerze, sowohl von den Eltern als auch von den Paten.
  • Das symbolische Einpflanzen einer Pflanze.
  • Das gemeinsame Durchschreiten eines „Lebensbogens/Liebesbogens“ (viele kennen diese Tradition bereits von Hochzeiten) mit dem Baby. Hier kann es sich etwa um einen Holzbogen handeln, der mit Blumenranken oder Luftballons bestückt ist. 
  • Ein gemeinsames Bemalen eines Gegenstands, der das Kind fortan auf seinem Weg begleitet. Beispiele: ein Anhänger, eine Kerze oder ein Bild (lässt sich prima im Kinderzimmer aufhängen). 
  • Das Vortragen der Bedeutung von Babys Vorname(n). 
  • Das Verfassen von Wünschen, welche die Angehörigen dem Baby für sein Leben mit auf den Weg geben und in einer hübschen Kiste oder Ähnlichem hinterlegen können. Sich das Ganze mit dem Kind in einigen Jahren noch einmal anzuschauen, kann wundervolle Erinnerungen wecken und tolle Momente der Verbundenheit schaffen.
  • Wünsche für die Eltern: Auch hier kann eine Kiste, oder aber ein besonderes Notizbuch, ähnlich einem Gästebuch, bereitstehen. Beim Kinderwillkommensfest darf auch die Elternschaft Thema sein und Raum bekommen. 

Neben all diesen Impulsen ist bei der Planung eines KiWi’s das Allerwichtigste …

KiWi: Was sind eure Vorstellungen und Wünsche?

Bei eurem Kinderwillkommensfest geht es darum, was ihr möchtet.

Nehmt euch ruhig etwas Zeit zu zweit, etwa wenn das Baby schläft, und überlegt, was euch für das KiWi eures Kindes besonders wichtig ist. 

Eurer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. 

Vielleicht können diese Fragen dabei helfen:

  • Was möchten wir unserem Kind in diesem Leben mit auf dem Weg geben?
  • Was ist uns einzeln und gemeinsam jeweils wichtig im Leben? Was davon möchten wir unserem Kind unbedingt vorleben?
  • Wie möchten wir die Liebe zu unserem Kind ausdrücken?
  • Auf welche Weise können andere Familienmitglieder eingebunden werden?
  • Wie lange wollen wir das Fest halten? Was brauchen wir dafür an Unterstützung?
  • Wie viel Geld möchten und können wir dafür ausgeben?
  • Wie viele Personen möchten und können wir einladen? Soll das Ganze nur unter uns oder im engsten Kreis stattfinden?
  • Wäre eine freie Rednerin oder ein freier Redner eine Option für uns? Oder kann jemand aus dem Freundes- und Familienkreis die Begleitung der Zeremonie übernehmen?
  • Möchten wir eine freie Patenschaft ohne Taufe für das Kind ins Leben rufen?
  • Soll es etwas zu essen geben und wenn ja, was?
  • Gibt es jemanden, der das Fest fotografieren und die wertvollen Momente so festhalten könnte?
  • Möchten wir Geschenke haben? Wenn ja, möchten wir eine Wunschliste anfertigen?

Offizielle Info- und Anlaufstellen gibt es für Kinderwillkommensfeste bisher nicht, aber ihr könnt in örtlichen Gemeindehäusern, Standesämtern, offenen Familienberatungsstellen oder im Internet weitere Anregungen finden. 

Wir von babelli sind uns sicher: Ihr werdet den genau richtigen Weg für euer persönliches KiWi finden. 

Fazit

Das Kinderwillkommensfest ermöglicht Freunden und Verwandten, ihre Liebe und Fürsorge für das neue Familienmitglied auszudrücken. Obendrein können die Eltern über das „KiWi“ ihren kleinen Schatz noch mal offiziell in dieser Welt willkommen heißen. 

Der Austausch von Glückwünschen und Geschenken stärkt die familiären Bindungen und schafft eine Atmosphäre der Wärme und Verbundenheit. 

In einer Welt, die oft von Schnelllebigkeit geprägt ist, erinnern uns Kinderwillkommensfeste daran, wie wichtig es ist, die bedeutsamen Momente im Leben und insbesondere die Liebe füreinander zu feiern.

 

c03c471c98c949a088385dc50500e636 - Das Baby zeremoniell begrüßen: Was sind Kinderwillkommensfeste?

✔ Inhaltlich geprüft am 29.12.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert