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Patenschaft ohne Taufe: Das musst du wissen!

Patentante mit ihrem Patenkind, Patenschaft ohne Taufe geht auch
Mit der Patentante ordentlich Spaß haben. / Bild © Luciano Ribeiro, Adobe Stock

Eine Patenschaft ohne Taufe, Kirchengemeinde und Pfarrer ist für dein Kind durchaus möglich. Weder du noch Patenonkel oder Patentante müssen dafür gläubig sein – alle Paten sind gleich wertvoll. Warum das so ist und wie es geht, erfährst du jetzt.

Was ist eine Patenschaft?

Bei einer Patenschaft übernimmt jemand freiwillig die Fürsorge für einen anderen. Das Patensystem ist weitverbreitet – an Schulen, Unis und auch im Berufsleben. In diesem Artikel geht es speziell um Paten, die Eltern für ihr Kind auswählen.

Welche Patenschaften für Familien gibt es?

Es gibt christliche Paten. Diese werden im Rahmen einer Taufe offiziell im Taufverzeichnis eingetragen. Eltern dürfen jedoch auch Paten für ihre Kinder auswählen, ohne dass es einen kirchlichen Hintergrund gibt. 

Das Konzept der „einfachen“ Patenonkel und Patentanten ist besonders in den weniger gläubig geprägten neuen Bundesländern zu finden. Dennoch übernehmen es immer mehr Familien.

Außerdem gibt es noch sogenannte Familienpaten, die ehrenamtlich tätig sind. Du kannst sie über eine regionale Koordinierungsstelle für Familienpatenschaften finden.

In diesem Artikel geht es vor allem um „einfache“ Paten aus dem familiären Umfeld, die keine christlichen Aufgaben übernehmen.

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Was sind die Aufgaben eines Patenonkels oder einer Patentante ohne Taufe?

Patenonkel oder -tante, die keinen kirchlichen Hintergrund haben, sind zusätzliche Vertrauenspersonen für dein Kind. Es ist eine große Ehre, aber natürlich kommen damit auch Pflichten und Verantwortung auf diese Unterstützer zu. 

Paten begleiten Kind UND Eltern auf ihrem gemeinsamen Lebensweg. Sie stehen bei Problemen bereit, um zu unterstützen – zum Beispiel damit Eltern mal einen freien Nachmittag oder Abend haben für gemeinsame Paarzeit. Oder sie vermitteln, wenn Eltern und Kind aneinandergeraten. Das ist so viel wertvoller ist als ein bald vergessenes geschenktes Spielzeug. Paten und Patinnen sind ein Gewinn für die gesamte Familie, nicht nur für dein Kind.

Pate sein bedeutet mehr als Geschenke zum Geburtstag, zu Ostern oder Weihnachten

Ja, Geschenke sind toll. Aber durch die Gaben lernt das Kind die Paten nicht richtig kennen. Denn: Am wichtigsten ist eine emotionale Bindung zum Patenkind aufzubauen, durch gemeinsame Aktivitäten und nicht nur gelegentliche Besuche. Bestenfalls entsteht eine freundschaftliche oder sogar elterliche Beziehung, die in schwierigen Zeiten zusätzlich Halt geben kann. 

Wie wird man „einfacher“ Pate?

Du kannst einen einfachen Paten frei wählen – sogar mehrere – wenn du das möchtest. Üblich sind maximal zwei Paten. 

Überlege dir gut, wen du aussuchst. Magst du die Person öfter um dich haben? Kannst du dich auf sie verlassen? Hat er oder sie selbst Kinder und wohnt in der Nähe? Wichtig wäre, vorher das Gespräch zu suchen, ob sich die Person das überhaupt vorstellen kann. Es kommt schließlich eine Verantwortung auf sie zu, die im Fall der Fälle nicht unerheblich ist. 

Achtung: Weder die freie noch die christliche Patenschaft ist rechtlich bindend. Das kann gut fürs Kind sein, falls sich Pate oder Patin in den folgenden Jahren als ungeeignet herausstellen. Manchmal möchten Eltern die Patenschaft jedoch schriftlich festhalten, um vorzusorgen, falls ihnen etwas zustoßen sollte.

Abhilfe schafft eine sogenannte Sorgerechtsverfügung oder auch Sorgerechtsvollmacht. Hier können die Namen der Paten aufgenommen werden. Das Familiengericht folgt dieser Festlegung in den allermeisten Fällen. Gibt es keine Verfügung, geht die Vormundschaft für minderjährige Kinder meist ans Jugendamt – falls beide Elternteile versterben oder das Kind nicht mehr betreuen können. Gut zu wissen: Du kannst auch andere Personen in der Sorgerechtsverfügung angeben, es müssen nicht die Paten sein.

Natürlich könnt ihr die Übernahme der Patenschaft auch feiern. Ob Gartenparty, im Restaurant oder bei einem gemütlichen Kaffeetrinken – es liegt ganz bei euch. Wichtiger ist aber, dass Kinder und Pate in den kommenden Jahren viel Zeit miteinander verbringen, um die Bindung zum Kind zu festigen.

Fazit

Paten können in jeder Hinsicht eine Bereicherung für deine Familie sein. Als Eltern habt ihr die Gewissheit, dass euer Kind gut betreut wird, falls euch etwas zustößt. Und sollte es einmal Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung auftauchen, hat euer Kind eine weitere Vertrauensperson, an die es sich wenden kann. 

92cb741d7ac6488bbf68630e079bec90 - Patenschaft ohne Taufe: Das musst du wissen!

Quellen

Veröffentlicht von Yvonne Nagel

Yvonne ist Steuerfachwirtin und bringt 15 Jahre Erfahrung im Steuer- und Lohnbereich durch ihre Tätigkeit im Steuerbüro mit. Seit 2018 ist sie unsere Expertin rund um das Thema Formalitäten, Elterngeld und Elternzeit. Wenn sie nicht eure Fragen rund um Behördengänge und Formalitäten beantwortet oder neue Videos für euch aufnimmt, sitzt sie gern am Basteltisch und ist mit Papier und Stempeln kreativ.

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