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Diese Nerv-Eltern bringen Kita-Erzieher zur Weißglut

Kita Erzieher: Das nervt sie

Im Alltag von Kita-Erziehern geht es keineswegs nur harmonisch zu. Dabei sind die Kinder selten das Problem. Es sind eher gewisse Elterntypen, die einfach nur nerven und damit so manche pädagogische Fachkraft an den Rand der Verzweiflung bringen.

Kita-Erzieher und der fast alltägliche Wahnsinn

Kinder zu betreuen und altersgerecht zu fördern ist eine sehr komplexe Aufgabe. Manche Eltern scheinen dabei aber zu vergessen, dass Erzieherinnen nicht nur ein Kind in Obhut haben, sondern mehrere. Jedes Kind ist anders, denn die lieben Kleinen haben alle unterschiedliche Bedürfnisse und kommen mit ganz verschiedenen Voraussetzungen in die Kita. Doch einige Mütter und Väter sehen in erster Linie die eigenen Befindlichkeiten und extra Wünsche. Dabei ist ihnen offenbar egal, was das eigene Kind dazu sagt, oder dass unter Umständen alle Kinder darunter leiden müssen.

“Wir hatten einen Ausflug geplant. Dafür sollten alle pünktlich bis 8.30 Uhr in der Kita sein. Doch die einen kamen zu spät, die anderen hatten die Brotzeit für ihr Kind vergessen, ein Vater verlangte meine Handynummer, damit er zwischendurch mal anrufen kann, ob auch alles in Ordnung sei. Und dann war da noch eine Mutter, der es wichtiger schien, dass die Klamotten der Tochter unbedingt sauber bleiben sollten, weil sie ohnehin immer schon so viel Wäscheberge bewältigen müsse.”

Du denkst, das ist eine fantastische Erzählung einer überforderten Erzieherin? Wir müssen dich enttäuschen: Du irrst dich! Denn solche Szenarien sind beileibe keine Seltenheit. Sie sind vielmehr Alltag geworden und zunehmend mehr Kita-Erzieher verzweifeln daran.

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Eltern-Typen, die Kita-Erzieher zur Weißglut bringen

“Die allermeisten Eltern sind wirklich nett. Doch dann gibt es eben jene, die sich vermutlich gar nicht sicher sind, ob ihr Kind auch wirklich gut aufgehoben ist. Andere bringen ihren Nachwuchs in die Kita und wollen gar nichts mit irgendwas zu tun haben. Leider gibt es auch Eltern, die gefühlt an allem etwas auszusetzen haben oder mir erklären wollen, wie ich meinen Job zu machen habe.”

Auch das ist keine erfundene Geschichte, sondern die Quintessenz aus Erfahrungsberichten vieler Erzieherinnen, die ihren Beruf grundsätzlich sehr gern machen. Sie unterteilen nervige Eltern oft in:

  • die Kontrollsüchtigen
  • die Desinteressierten
  • die Besserwisser
  • die Oberflächlichen

Problemeltern oder Eltern mit Problemen?

Die Übergänge sind oftmals fließend. Manche Alleinerziehende sind tatsächlich häufig überfordert und reagieren vielleicht schnell inkonsequent. Dafür können Kita-Erzieher in der Regel noch ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen. Doch wer sich als Mutter oder Vater über Regeln des Kita-Alltags hinwegsetzt und die Erzieherinnen mit großangelegten Diskussionsrunden davon abhält, ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen, der gehört eher zu den Problemeltern.

“Viele dieser Nerv-Eltern sehen nur sich und ihre eigenen Ansprüche. Es geht ihnen nicht immer um das eigene Kind, sondern darum, ob sie pünktlich irgendwohin kommen oder ob sie vielleicht eine Waschmaschinenladung extra anstecken müssen.”

Desinteressierte Eltern sind in den Augen der Kita-Belegschaft aber auch ein Problem. Sie nehmen keinen Anteil an der für das Kind so wichtigen und intensiven Kita-Zeit. Das ist traurig, denn dieses Kind wird unter Umständen nie zu Hause berichten können, was es Schönes erlebt hat oder nun schon gelernt hat.

Vertrauen …

… schafft Vertrauen, sagt man. Dieses Sprichwort trifft leider auf viele Eltern in der heutigen Zeit nicht mehr zu. Obwohl sie sicher sein können, dass die Kita-Erzieherin eine fundierte Ausbildung genossen und in der Regel auch sehr viel Erfahrungen bei der Betreuung von Kindern gemacht hat, bringen sie dieser Person kaum oder nur wenig Vertrauen entgegen.

Die für Erzieher so nervigen Eltern haben aber auch zu den eigenen Kindern kein Vertrauen. Deswegen tendieren sie immer wieder zu unnötigen Kontrollanrufen und dergleichen. Ganz klar: Kinder machen Fehler. Das gehört einfach dazu. Und wenn das Kind eben immer wieder vergisst, die Jacke an den eigenen Haken zu hängen, dann muss es eben am Nachmittag danach suchen. Keine Erzieherin wird dieses Kind allein damit lassen, erst Recht, wenn es noch sehr klein ist. Aber am Ende des Tages ist die Kita-Erzieherin eben nicht verantwortlich dafür, dass die Jacke drei Plätze weiter hängt oder am Boden liegt.

Was Kita-Erzieher sich von den Eltern wünschen

Wünschenswert wäre es beispielsweise, dass:

  • die Eltern ihren Kindern und der Erzieherin vertrauen
  • sich Mütter und Väter bewusst werden, dass ihr Kind nicht das Einzige ist, das betreut wird
  • sich auch die Eltern an den geregelten Tagesablauf in der Kita halten sollten
  • bei Problemen oder Fragen das Gespräch gesucht wird, aber nicht gerade dann, wenn gerade 20 Kinder und mehr die Aufmerksamkeit der Erzieherin brauchen
  • Kinder nicht als Modepüppchen abgegeben werden, denn in der Kita dürfen sie tatsächlich noch Kinder sein
  • mehr Verständnis dafür aufgebracht wird, dass Kita-Erzieher vieles sind, aber keine Hinterherräumer, Einzelkindbespaßer oder persönlich gebundene Personenschützer
  • Aushänge am schwarzen Brett und Elternbriefe mit wichtigen und aktuellen Informationen auch wirklich gelesen werden
  • sich Eltern bewusst machen, dass Erzieher auch nur Menschen sind
  • es um das Wohl der Kinder geht, nicht um die Befindlichkeiten einzelner Eltern

Unser Tipp: Als Mama oder Papa sollte man sich ab und an einmal in die Kita-Erzieher hineinversetzen. Wie würden wir reagieren? Schließlich geht es um unsere Kinder und deren Wohlergehen. Zusammen geht da vieles einfacher und besser.

Fazit

Kita-Erzieher haben einen wundervollen Beruf. Leicht ist er aber nicht. Erst recht nicht, wenn manche Eltern zum Problemfall mutieren und am Ende nicht nur das eigene Kind darunter leidet. Denn es geht immer zu Lasten der Kinder, wenn Erzieher unnötig genervt oder gar beleidigt werden.

Hast du in der Kita auch schon Situationen erlebt, die nervig sind? Wie reagierst du, wenn andere Eltern die Erzieherin zur Weißglut bringen?

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Quellen

  • Bild: 104907736 RioPatuca Images / Adobe Stock
Veröffentlicht von Manuela Schneider

Schon als Erzieherin hat Manuela sich der kleinen und großen Dinge angenommen, die Vorschulkinder beschäftigen. Kreativ gestaltete sie für ihre Mäuse den Kindergartenalltag, sodass jeder Tag ein neues Abenteuer bereithielt. Als zweifache Mama hat sie sich diesen kreativen Einfallsreichtum ebenso beibehalten wie ihr besonderes Verständnis für das Gefühlsleben der Kleinen. Manuela sammelte unsagbar viele nützliche und wertvolle Erfahrungen in der Arbeit sowohl mit Kita-Kindern zwischen 3 und 6 Jahren als auch nach der Wende in Freizeiteinrichtungen für 6- bis 18-Jährige wie den Spielstuben, Kinderkreativ-Workshops und Jugendclubs der Stadt Chemnitz. Seit 2013 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als freiberufliche Autorin, die gefühlvoll in Worte fasst, was anderen nur auf der Zunge liegt.

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