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Wie bringe ich meinem Kind selbstständiges Spielen bei?

Wie bringe ich meinem Kind selbstständiges Spielen bei?
Kann ich meinem Kleinkind beibringen, alleine zu spielen? / © Ersin, Stock Adobe

Irgendwann wird bei Eltern der Wunsch größer, dass das Kleinkind auch mal alleine spielt. Aber ab welchem Alter ist das eigentlich realistisch? Wir klären auf und geben dir 5 Tipps, die das selbstständige Spielen deines Kindes aktiv fördern!

Selbstständiges Spielen – eine Traumvorstellung!

Na? Träumst du schon länger davon, dass dein Kleinkind auch mal eine Zeit lang alleine spielt, während du …

  • die Küche aufräumst?
  • ganz in Ruhe arbeitest?
  • nebenbei euer Abendessen kochst?
  • einfach mal gar nichts machst und 5 Minuten für dich hast?

Wir sagen: Das ist möglich! Wann und wie erfährst du jetzt!

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Ab welchem Alter können Kinder alleine spielen?

Die meisten Kinder haben schon im Babyalter kurze Momente, in denen sie sich alleine mit einem Gegenstand oder ihrem Körper (etwa den Füßchen) beschäftigen, ohne, dass sie die Aufmerksamkeit der Eltern suchen. Sobald sie brabbeln, krabbeln, robben oder laufen, werden diese Zeitfenster immer länger, da sie automatisch selbstständiger werden. Wieder andere Kinder machen gar keine Anstalten, sich alleine zu beschäftigen und sind auf die Bespaßung und das gemeinsame Spiel mit MaPa scheinbar angewiesen.

Du siehst: Wie so vieles im Leben verläuft auch das selbstständige Spielen individuell und im Tempo des Kindes. Du kannst es dem Kind also nicht beibringen, sondern es muss das selbst (aus eigener Motivation heraus) auch wollen.

Allerdings kannst du versuchen, deinem Kind Angebote zu machen und das selbstständige Spiel auf diese Weise zu fördern. Wir zeigen dir mit unseren 5 Tipps, wie das aussehen kann.

Unsere 5 Tipps für selbstständiges Spielen!

1. Tipp: spannendes Spielzeug

Besorge am besten interessantes Spielzeug, das gut in der Kinderhand liegt, eine Herausforderung bietet und gleichzeitig Spaß macht. Da du dein Kind und seine Spiel-Vorlieben kennst, kannst du beim Einkaufen vielleicht eine Vorauswahl treffen oder es direkt selbst sein Spielzeug aussuchen lassen. Das stärkt das kindliche Selbstbewusstsein. Unsere Empfehlung:

  • Alltagsgegenstände sind für Kinder häufig besonders spannend! Hierfür kannst du etwa Holz-Kochgeschirr, Plastik- und Tupperdosen, Untersetzer, Handtücher, Bade-Enten usw. bereitlegen. Schaue vorab, ob sie sauber und ungefährlich sind, damit sie unter Umständen auch in den Mund genommen werden könnten (Stichwort: orale Phase). 
  • Greife ansonsten auf beliebte Spielzeuge, wie Kuscheltiere, Bälle, Holzspielzeug, Klötzchen, Malbücher, Kinderbücher, Kostüme (Rollenspiel) usw. zurück.
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2. Tipp: selbstbestimmte Umgebung 

Unsere Empfehlung:

  • Lege in den Räumen, in denen ihr euch am meisten aufhaltet, kleine Spielzeug-Kisten oder Ecken mit Spielzeug bereit. 3-4 Spielzeuge sind hier häufig völlig ausreichend.
  • Platziere die Kiste oder die Ecke auf dem Boden so, dass dein Kind selbstständig an sie herankommen und sich sofort bedienen kann. Das ist insbesondere wichtig, wenn dein Kind krabbelt oder robbt.
  • So hilfst du ihm, sich selbst zu beschäftigen und selbst zu entscheiden, mit welchem Spielzeug es spielen möchte. Hier bedienen wir uns der Montessori Pädagogik.
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3. Tipp: Geduld und kleine Schritte

Jetzt kannst du deinem Kind in kleinen Schritten Angebote machen. Ganz im Sinne von: Der Weg ist das Ziel.

  • Wichtig: Erkläre deinem Kind, dass du dich jetzt eine Zeit lang mit etwas anderem beschäftigst, damit es Bescheid weiß und sich nicht abgelehnt fühlt.
  • Beispiel: „Ich ruhe mich aus/arbeite/koche jetzt etwas. Möchtest du so lange etwas spielen?“
  • Für das allererste Mal empfehlen wir, die Spielzeuge direkt neben dich (am Schreibtisch, am Lernstuhl in der Küche, auf dem Sofa neben dir usw.) zu platzieren, damit dein Kind deine Sicherheit spürt.
  • Nun kannst du dein Kind erst mal ausprobieren lassen und schauen, wie es reagiert. 
  • Nimmt es das Angebot an? Dann kannst du dich deiner Aufgabe zuwenden und immer mal wieder schauen, wie vertieft das Kind im Spiel ist.
  • Lehnt es das Angebot ab? Dann probierst du es später oder morgen einfach noch mal!

Wenn dein Kind anfangs protestiert, kann das ganz schön anstrengend sein. Wir empfehlen dir, nicht zu früh aufzugeben, sondern dein Kind sanft an das selbstständige Spiel heranzuführen. Denn es ergibt sich häufig aus einer selbst und ständigen Beschäftigung. Das heißt, das Kind wird es irgendwann von sich aus machen, je mehr es sich daran gewöhnt und je öfter es alleine spielt.

4. Tipp: Angebote statt Zwang

Wichtig ist, dass du dein Kind nicht zum selbstständigen Spielen zwingst. Denn dann könnte es sich langfristig nicht geliebt oder abgelehnt fühlen. 

Formuliere etwa kurze und verständliche Sätze als Angebote:

  • „Ich koche jetzt unser Essen. Möchtest du so lange mit der Ente neben mir spielen?“
  • „Ich räume jetzt das Wohnzimmer auf. Möchtest du in der Zeit das neue Buch lesen?“
  • „Jetzt setze ich mich an den Laptop zum Arbeiten. Neben mir steht unsere Spielkiste. Was meinst du, ist darin etwas Tolles zum Spielen?“

5. Tipp: Selbstvertrauen + Natürlichkeit 

Das wichtigste, damit dein Kind selbstständig spielen kann: Du musst es ihm zutrauen! Denn wenn du zu viel Sorge hast, spürt dein Kind das sofort. Gerade Babys und Kleinkinder lernen zum Großteil über die Nachahmung ihrer Bezugspersonen. Überlege also vorher, ob du es gut alleine spielen lassen kannst und wenn nicht, warum das so ist. Zudem sammelt dein Kind natürlich viel mehr Eigenständigkeit und Selbstvertrauen, wenn es Dinge auch mal alleine macht und schafft. Das ist besonders für die Kleinkind-Zeit und Trotzphase (Autonomiephase) wichtig!

Obendrein solltest du darauf achten, dass du die Situationen so natürlich wie möglich begleitest. Alleine spielen oder sich alleine beschäftigen ist ein Teil der kindlichen Entwicklung. In den meisten Fällen beginnen Kinder automatisch von sich aus damit und du musst das Ganze nur bestärken. Dabei werden dir Geduld, Ruhe und Vertrauen ins Kind die größten Helfer sein.

Wie ist es bei dir? Spielt dein Kind schon selbstständig? Hast du weitere Tipps, wie Eltern das selbstständige Spielen fördern können? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar! 

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Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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