Close Babelli.deBabelli.de

Mit diesem simplen Trick erfährst du mehr von deinem Kita-Kind

So erfährst du mehr von deinem Kita-Kind

Obwohl dein Kind sonst von früh bis spät erzählt und Fragen stellt, kommen nach dem Kita-Besuch nur einsilbige Antworten? Wir verraten dir, woran das liegt und mit welchem Trick du mehr von deinem Kita-Kind erfährst.

Zwischen Neugier und Verständnis

“Unsere Tochter ist jetzt 3 Jahre. Doch wenn ich sie frage, wie es in der Kita war, kommt immer nur “schön”. Nun frage ich mich, ob sie sich vielleicht nicht wohlfühlt oder ob etwas vorgefallen ist. Was soll ich nur tun?”

Machen wir uns nichts vor: Wir Eltern können nur schwer loslassen. Und irgendwie haben wir den Anspruch, auch dann am Leben unserer Sprösslinge teilhaben zu wollen, wenn sie schon in die Kita gehen. Nur blöd, wenn das sonst so schwatzhafte Kind auf unsere Fragen nur einsilbig antwortet. Es muss keineswegs immer etwas vorgefallen sein, worüber das Kind nicht reden will. In der Regel liegt es eher daran, dass:

  • wir die falschen Fragen stellen
  • das Kind einfach gerade zu müde ist
  • wir unbeabsichtigt zu stark nachbohren
  • es gerade etwas hektisch ist und das Kind von anderen Dingen stark abgelenkt ist
  • wir eigentlich gerade selbst so gestresst und angespannt sind, dass wir nur pro forma fragen

Unser Tipp: Zeige also ruhig ein wenig mehr Verständnis. Du kennst dein Kind am besten. Deswegen wirst du genau wissen, wann es müde ist oder gerade viel mehr an dem schönen Schmetterling auf dem blühenden Strauch neben dem Fußweg interessiert ist. Lass deinem kleinen Schatz die Zeit, um erst einmal vom Trubel in der Kita abzuschalten. Übe dich ein wenig in Zurückhaltung, auch wenn du noch so gespannt und neugierig bist. Vielleicht ist es für dein Kind auch einfach nicht der richtige Ort, um über die Erlebnisse zu erzählen, wenn ihr im Bus nach Hause sitzt.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Der beste Trick, um mehr von deinem Kita-Kind zu erfahren …

… liegt meistens in der richtigen Fragestellung. Du willst wissen, mit welchem Spielzeug dein Kind heute gespielt hat, was es tolles gebastelt hat oder was es zu essen gab? Dann frage doch am besten gezielt, anstatt nur eine Floskel zu verwenden. Kinder spüren nämlich schnell, ob ein echtes Interesse besteht oder du einfach nur irgendetwas zur Begrüßung sagen willst.

Mal ehrlich: Wie viel erzählst du gern und bereitwillig, wenn du jeden Tag nur lapidar gefragt wirst, wie es in der Arbeit war? Oder wie oft antwortest du auf die Frage „Wie geht's?“ einfach mit „gut“? Deinem Kind geht es da nicht viel anders. Doch die richtige Frage wird dir Tür und Tor öffnen, beziehungsweise den Mund deines Sprösslings.

Fragen können mal lustig, mal ernsthaft sein. Sie sind oft nur ein Schuss ins Blaue, denn wir Eltern wissen ja nicht, was in der Kita los war. Allerdings sollten sie stets so gestellt werden, dass das Kind sie spannend und interessant findet. Beispielsweise animierst du dein Kind mit folgenden Fragestellungen dazu, mehr zu erzählen:

  • “Hat heute wieder jemand heimlich gepupst oder gepopelt?”
  • “Konntest du heute mit dem Spielzeugbagger den Sandkasten umbuddeln und bis nach China gucken?”
  • “Welche Geschichte hat deine Erzieherin heute vorgelesen?”
  • “Was hast du heute gemalt?”

Kita-Kinder finden es auch immer sehr amüsant, wenn man offensichtlich etwas verwechselt. “War die blaue Schlumpfsuppe heute Mittag lecker?” Nach einem herzhaften Lachen wird dein Kind dann richtig stellen, dass es gar keine blaue Suppe aus Schlümpfen gab, sondern Gemüse mit Reis.

So erfährst du mehr

Neben der richtigen Frage sind es oft auch die elterlichen Reaktionen, die ein Kind zum Reden oder doch eher zum Schweigen bringen. Hier unsere Tipps:

  • Stelle gezielte Fragen.
  • Lass deinem Kind Zeit.
  • Höre ihm aufmerksam zu.
  • Nimm dein Kind ernst.
  • Dränge es nicht.
  • Lass es ausreden.
  • Kommentiere nicht ständig jede Aussage.
  • Nimm dir Zeit für ein ruhiges Gespräch.
  • Erzähle erst von deinem Tag, wenn dein Kind noch nicht bereit ist.
  • Wechsle das Thema, wenn du merkst, dass es für dein Kind gerade schwierig ist, sich zu öffnen.
  • Verzichte auf Dinge wie “schau mich an, wenn du mit mir redest”.
  • Nutze einen Spaziergang oder ein gemeinsames Spiel, um beiläufig mit deinem Kind ins Gespräch zu kommen.
  • Sei nicht beleidigt, wenn dein Kind sein kleines Geheimnis vielleicht erst einmal für sich behalten möchte.

Bleibe aber immer aufmerksam. Verändert sich dein Nachwuchs beispielsweise in seinem Wesen, kann hinter seinem Schweigen tatsächlich ein ernsthaftes Problem stehen. Manche Geheimnisse sind für Kita-Kinder normal. Doch wie wir alle wissen, gibt es Dinge, mit denen eine kleine Kinderseele nicht allein fertig werden kann. Hier ist es gut, wenn du dein Kind durch gute Gespräche zu einer selbstbewussten Persönlichkeit erziehst, die auch mit schwierigen Themen vertrauensvoll zu dir kommt.

Auch interessant

Fazit

Kinder brauchen die richtige Umgebung oder Situation und natürlich Zeit, um ausführlich zu erzählen. Sie haben ein feines Gespür dafür, ob eine Frage nur beiläufig gestellt wird oder die Eltern gerade selbst mit zu vielen Dingen beschäftigt sind, um richtig zuzuhören.

Mit welcher Frage kannst du dein Kita-Kind am besten motivieren, mehr zu erzählen?

5a1790115a3e419f949fba90e411b0e5 - Mit diesem simplen Trick erfährst du mehr von deinem Kita-Kind

Quellen

  • Bild: 181900059 Photographee.eu / Adobe Stock
Veröffentlicht von Manuela Schneider

Schon als Erzieherin hat Manuela sich der kleinen und großen Dinge angenommen, die Vorschulkinder beschäftigen. Kreativ gestaltete sie für ihre Mäuse den Kindergartenalltag, sodass jeder Tag ein neues Abenteuer bereithielt. Als zweifache Mama hat sie sich diesen kreativen Einfallsreichtum ebenso beibehalten wie ihr besonderes Verständnis für das Gefühlsleben der Kleinen. Manuela sammelte unsagbar viele nützliche und wertvolle Erfahrungen in der Arbeit sowohl mit Kita-Kindern zwischen 3 und 6 Jahren als auch nach der Wende in Freizeiteinrichtungen für 6- bis 18-Jährige wie den Spielstuben, Kinderkreativ-Workshops und Jugendclubs der Stadt Chemnitz. Seit 2013 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als freiberufliche Autorin, die gefühlvoll in Worte fasst, was anderen nur auf der Zunge liegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert