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Warum mir nur noch ein Bio-Weihnachtsbaum ins Haus kommt

Weihnachtsbaum ohne Pestizide

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum? Kann ich mir schlecht vorstellen! Erst recht nicht, seit ich Kinder habe. Hübsch geschmückt macht er die Wohnung gemütlich und gehört für mich einfach zum Fest dazu. Bei uns darf er bereits die Adventszeit verschönern. Warum ich mir ab jetzt dreimal überlege, was für ein Gewächs ich da kaufe, folgt jetzt + Tipps!

Schönes Grün voller Chemie

Gleich vorweg: Ich kaufe nicht immer Bio für mich und meine Kinder. So wie wir es schaffen eben – der Alltag ist schon stressig genug, um sich ständig den Kopf zu zerbrechen, was man noch so falsch machen könnte. Manchmal ist es mir auch einfach zu teuer.

Sobald es aber ernsthaft an die Gesundheit meiner Kinder geht, kommt mein Beschützerinstinkt durch und ich werde sauer … also so richtig. So geschehen, als ich neulich über einen Artikel des BUND von 2020 stolperte, der mein Blut kurz zum Kochen brachte. Dort drin hieß es:

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Weihnachtsbäume von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden untersuchen lassen. Bei 14 von insgesamt 23 getesteten Bäumen wurde das Labor fündig. Insgesamt wurden neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen, von denen sieben zu den gefährlichsten zählen, die derzeit in der EU eingesetzt werden.

Ein richtiger Pestizid-Cocktail in meinem Wohnzimmer also. Argh!

Warum ich das schlimm finde? Nun ja, mein Baby zupft mit den Händen an den Zweigen herum und stopft sie auch mal in den Mund. Mit meiner älteren Tochter schmücke ich stundenlang den Baum. Und Pestizide gelangen auch über Staubpartikel in die Atemluft und so in den Körper. Dort lagern sie sich ab und richten Schäden an. Deshalb werden Lebensmittel regelmäßig kontrolliert. 

Bei einem Weihnachtsbaum hatte ich damit jedoch nicht gerechnet. Immerhin wächst der doch im grünen Wald inmitten von sauberer Luft, plätschernden Bächlein und freundlichen Tieren wie Bambi und Biene Maja … und jetzt das!? 

Tja, zu viel Romantik verklärt wohl die Sicht. Denn laut BUND stammen 90 Prozent der in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume aus Intensiv-Plantagen in ganz Europa und darüber hinaus. Das heißt übersetzt: Monokultur in Reih und Glied, stark gedüngt und stark gespritzt mit jeder Menge Chemie … ist eben kein Lebensmittel, so ein Nadelbaum. Was also tun?

Gute Alternativen zum gespritzten Weihnachtsbaum gibt es durchaus. Ich musste gar nicht lange suchen. Bestimmt ist auch für euch etwas dabei. Hier kommen meine Tipps:

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Tipps für ungespritzte Weihnachtsbäume

1. Bio-Weihnachtsbaum kaufen

Bio-Weihnachtsbäume stammen aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen. Jedes Jahr gibt die Aktionsgemeinschaft Robin Wood rechtzeitig vor dem Fest eine Liste mit Verkaufsstellen für alle Regionen heraus.

Aber auch in Gartencentern und Baumärkten trägt oft ein kleiner Teil der Weihnachtsware Bio-Siegel. Die sind dann durch die größeren Abnahmemengen etwas günstiger.

2. Regionalen Baum selber schlagen gehen

Eine gute Alternative zum Bio-Christbaum ist ein regionaler Baum. Förstereien und Waldbesitzervereine bieten in vielen Regionen Tannen- oder Fichtenbäume an – zum selber schlagen oder bereits fertig gefällt. Die tragen dann zwar kein Bio-Siegel, sind aber in der Regel auch unbehandelt. 

Du kannst auch über eine kleine, heimische Kiefer nachdenken. So mancher Hobbygärtner ist froh, wenn er sie loswird.

3. Bio-Weihnachtsbaum mieten

Wusstest du, dass man Weihnachtsbäume auch mieten kann? Auch solche mit Bio-Siegel? Der Baum wird in einer Baumschule gezogen und mit Topf geliefert. Wenn er im warmen Stübchen ausgedient hat, darf er in der Baumschule weiterwachsen. Das ist zwar etwas Stress für den Baum, aber nicht die schlechteste Möglichkeit, um günstiger an einen Bio-Weihnachtsbaum zu kommen. Angebote findest du für deine Region im Internet.

4. Einen Fairtrade-Baum aus Dänemark kaufen

Eine weitere Möglichkeit sind Fair Trade Bäume wie die von Fair Tree. Das sind Bäume, die zwar nicht in Deutschland, aber dennoch umweltschonend wachsen dürfen. Sie tragen das EU-Bio-Siegel und das Fairtrade-Siegel.

Die Firma stammt aus Dänemark. Ein Teil der Kaufsumme spendet sie an Hilfsprojekte in Georgien. Das ist das Land, aus dem die Weihnachtsbaumsamen kommen, die teils durch waghalsige Klettermanöver gewonnen werden müssen. Wo es ihre Bäume zu kaufen gibt, findest du kurz vor dem Weihnachtsfest hier.

5. Baum selbst zusammenstecken 

In der Liste der Weihnachtsbaum-Alternativen darf auch diese Option nicht fehlen: ein plastikfreier Weihnachtsbaum zum selbst basteln, der ziemlich echt aussehen kann. Der Keinachtsbaum war ursprünglich ein Crowdfunding-Projekt. Wenn du einen bestellst, bekommst du einen standfesten „Stamm“ aus Holz in gewünschter Größe mit Bohrungen an der richtigen Stelle. Dort hinein steckst du so viel Tannengrün wie du magst – zusammen mit den Kindern ein nettes Weihnachtsprojekt. 

Chemiefreie Tannen- oder Fichtenzweige bekommst du zum Beispiel in der Kleingartenanlage am Ort oder auf Nachfrage bei nebenan.de. Auch die Firma Keihnachtsbaum bietet nachhaltiges Schnittgrün an. So muss kein Baum gefällt werden, eigentlich eine tolle Sache, oder? Und nein, Plastikbäume sind keine wirkliche Alternative für mich. Das muss aber jeder selbst wissen.

6. Baum aus anderen Materialien basteln

Dass es auch ganz ohne Weihnachtsbaum mit Nadeln geht, beweisen diese kreativen Lösungen für Baum-Alternativen auf Pinterest. Ich war ganz begeistert, was sich Menschen so einfallen lassen.

Und übrigens: die Weihnachtstanne gibt es noch gar nicht so lange. Früher funktionierte man auch Obstbäume oder andere Laubbäume zu Gabenbäumen um. Im wärmeren Teil der Welt muss beispielsweise oft eine Palme als Christbaum herhalten. Allemal nachhaltiger als ein Weihnachtsbaum, der um die halbe Welt reisen musste. Vielleicht der nächste Insta-Trend?

Deine Meinung interessiert uns

Wie siehst du das mit den Weihnachtsbäumen?

Brauchst du noch Anregungen für euer erstes Weihnachten mit Baby? Dann schau doch mal, ob du hier fündig wirst:

7166a88042174467b266eceb25c07f35 - Warum mir nur noch ein Bio-Weihnachtsbaum ins Haus kommt
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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 20.10.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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