Close Babelli.deBabelli.de

Warum Vorlesen schon für dein Baby wichtig ist

Warum Vorlesen schon fuer Babys gut ist - Warum Vorlesen schon für dein Baby wichtig ist
Die Vorlesekultur im Säuglings- und Kleinkindalter hat Einfluss auf die frühe sprachliche Entwicklung. / Bild © Detailblick-foto, Adobe Stock

Ab wann macht es eigentlich Sinn, seinem Kind vorzulesen? Rund ein Drittel der Eltern fragt sich das. Wir haben die Antworten für euch.

Schon mal vorweg: Eigentlich ist es nie zu früh, mit dem Vorlesen anzufangen. Denn die Sprachentwicklung beginnt schon im Mutterleib. Neugeborene können Sprachlaute von nichtsprachlichen Lauten unterscheiden. Im letzten Drittel der Schwangerschaft ist das Hörorgan des Fötus schon funktionsfähig und im Gehirn bilden sich sprachspezifische Areale. Die elterliche Stimme und sogenannte Lautumgebung sind bereits für die kleinsten Kinder laut Experten sehr wichtig. Frühes Vorlesen hilft demnach bei der weiteren Entwicklung des Gehirns. Der Sprachklang, die Sprachmelodie, die Betonungen der Sprache werden so verinnerlicht. Und Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, haben einen besseren Wortschatz, sind einfühlsamer und lernen selbst leichter zu lesen.

Das Ritual

Eng aneinander gekuschelt, das Kind auf dem Schoß oder neben einem im Bett – richtig gemütlich, mit dem Lieblingsbuch in der Hand ist das Vorlesen an sich schon etwas ganz Besonderes. Wir Menschen sind soziale Wesen und das gemeinsame und wiederkehrende Ritual ist für alle Beteiligten gut: Denn tägliches Vorlesen fördert die Sprachbegabung, die Fähigkeit des Zuhörens und hat für uns Menschen eine (unterbewusste) starke emotionale Bedeutung. Lesen baut Stress ab und setzt auch Glückshormone frei.

Von Geburt an

Babys und Kleinkinder sind dankbare Zuhörer. Von 0 bis 3 Jahren genießen sie schon die Nähe und das für sie schönste Geräusch der Welt: die Stimme der eigenen Eltern oder die lieber Menschen. Und ohne selbst sprechen zu können, bauen Kinder in dieser Zeit bereits beim Zuhören ihren eigenen Wortschatz auf.

Um ein Jahr rum sind Bücher mit großen Zeichnungen und zum Fühlen und Finden gefragt. Zeigen und Benennen lehrt, dass der weiche, runde Ball auch als Bild existiert. So findet die erste Annäherung an Symbolik statt. Der Wortschatz wird erweitert, indem Bilder mit Worten verknüpft werden.

Ab dem Kindergarten

Nun können die Kinder schon zusammenhängende Geschichten verstehen. Vor allem die Wiederholung vom Lesen des Lieblingsbuches als Abendritual kann zum Beispiel helfen, Themen zu verstehen, die zum Alltag des Kindes passen und diesen spiegeln: Bücher über Einkaufen, Zähneputzen, einen Tag auf dem Spielplatz, Schlafengehen, den Geburtstag. All das erkennen Kinder ab 3 Jahren wieder. Und das hilft wiederum, sich die Worte einzuprägen und zum Teil sogar die Geschichte auswendig zu kennen und wiederzugeben. So werden Gehirn und Sprachzentrum mit Spaß trainiert.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Kinder im Vorschulalter

Jetzt sind Beziehungen zu anderen und Gefühle verstehen bedeutungsvoll. Das darf sich auch in den Geschichten und Bildern zeigen, die in den Büchern vorkommen. Ab 5 bis 6 Jahren zeigen sich sogar langsam Vorlieben für bestimmte Bücher bei Kindern.

Mutter-, Vater- und Familiensprache

Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, können auch mit Literatur in der jeweiligen Sprache gut unterstützt werden. Wird zu Hause viel in der Mutter-, Vater- oder Familiensprache gesprochen, kann es helfen deutsche Bücher zu einfachen Themen zu lesen. Oder auch das gleiche Buch in allen gelebten Sprachen zu besitzen, kann helfen sich zurechtzufinden. Was auch immer gelesen wird: Ein mehrsprachiges und lesendes Umfeld stärkt die Entwicklung der Kinder und ihre frühen Lese- und Schreibfähigkeiten.

Man ist übrigens auch nie zu alt, um etwas vorgelesen zu bekommen. Und irgendwann fangen die Kinder an, ihren Vorlesern vorzulesen. Ein ganz besonderer Moment. Bücher sind im Allgemeinen nach Altersangaben zu empfehlen. Aber es schadet natürlich auch nicht, wenn ihr aus eurem (harmlosen) Lieblingsbuch, Witze, Briefe oder Gedichte vorlest. Alles, was für euch wertvoll ist, ist es auch für euer Kind.

Mehr zum Thema

Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert