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So kannst du die Reize bei einem Schreibaby reduzieren

Reduzieren von Reizen bei Schreibabys

Reize sind häufig der Auslöser dafür, dass ein Baby unruhig ist oder ganz besonders viel weint. Gerade Schreibabys sind sehr anfällig für Reize, die Eltern oft selbst gar nicht als solche wahrnehmen. Nach und nach wirst du jedoch merken, wie hoch oder niedrig die Reizschwelle deines Babys ist. Bei sehr empfindlichen Kindern ist es gut, wenn die Reize entfernt oder reduziert werden, bevor die Reizschwelle erreicht ist.

Die Reizschwelle – was ist das eigentlich?

Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Reizschwelle. Je älter wir werden, desto höher ist diese Schwelle. Der Grund dafür ist, dass sich der Mensch nach und nach an die verschiedenen Reize gewöhnt. Dein Baby kommt jedoch auf die Welt und wurde bisher vor allen Reizen geschützt. Nun ist es gut möglich, dass dein Kind von Beginn an eher zu den entspannten Menschen gehört. Das heißt, es kann auch dann schlafen, wenn rundherum fünf andere Menschen Fotos machen, fühlt sich auf Mamas Arm so wohl und geborgen, dass es sich nicht daran stört, wenn Musik und Fernseher laufen. Es gibt jedoch auch Kinder, die große Probleme mit den Reizen haben, die auf sie einwirken. Das beginnt bereits beim Licht, geht über die Gerüche bis hin zu den Geräuschen.

Du wirst schnell feststellen, wie hoch die Reizschwelle deines Babys ist und meist auch intuitiv reagieren. Allerdings ist es für Eltern und Kind gleichermaßen ärgerlich, wenn deine Reaktion zu spät kommt. Hast du ein Baby mit einer sehr niedrigen Reizschwelle, ist es daher empfehlenswert, die Reize und Eindrücke schnell zu reduzieren und vor allem auf die Zeichen deines Kindes zu achten.

Der Blick auf das Baby – lerne Zeichen erkennen

Dein Baby gibt dir, bevor es beginnt zu weinen, normalerweise schon Signale, wann es überfordert ist oder ein bestimmtes Bedürfnis hat. Ist es müde, reibt es sich beispielsweise die Augen. Hat es Hunger, wird es vielleicht das Fäustchen in den Mund schieben. Bei der einen Familie dauert es länger, bis sich das Erkennen der Zeichen eingespielt hat, anderen Eltern fällt es leichter.

Nimm dir ganz bewusst Zeit dafür, dein Baby zu beobachten. Hier ist das Wochenbett der richtige Zeitraum. Du solltest die Tage nicht planen, sondern einfach passieren lassen. Bleib lange im Bett, geh auf dein Baby ein, reagiere schon auf erste Anzeichen und schau, was passiert. Hast du ein Schreibaby, kannst du jederzeit versuchen, durch die Reduzierung von Reizen das Weinen zu begrenzen.

Wenn dein Baby überreizt ist, dann wird es versuchen, in den Schlaf zu kommen. Es dreht sich von der Reizquelle weg, reibt sich die Augen und weint möglicherweise ohne ersichtlichen Grund. Nimm die Zeichen ernst. Versuch nicht, dein Baby durch Geräusche oder Spielzeug auf dich auf aufmerksam zu machen, sondern gib ihm die Möglichkeit, sich selbst zu beruhigen.

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Reize erkennen und schnell reduzieren

Du hast schon festgestellt, dass dein Baby schnell mit einer Situation überfordert ist, kannst aber noch nicht genau einschätzen, welche Reize hier einen Einfluss haben? Dann ist es besonders wichtig, dass du dir erst einmal einen Überblick über die möglichen Reize verschaffst. Dazu gehören:

  • Zu früh zu viele Besuche:
    Natürlich freuen sich deine Familie und auch dein Freundeskreis mit dir, wenn das Baby geboren wird. Dennoch solltest du, wenn möglich, auf zu frühe Besuche verzichten. Nimm dir die ersten Tage und auch Wochen Zeit für dich und das Baby. Nicht nur dein Baby muss ankommen, auch du und dein Partner müsst das neue Familienleben kennenlernen.
  • Zu viele Geräusche:
    Du stillst inzwischen das vierte Mal heute und das auch noch über eine Stunde? Da ist es nur verständlich, dass du ein wenig Unterhaltung wünschst. Dennoch solltest du gut überlegen, ob du den Fernseher oder das Radio wirklich anmachen möchtest und welche Lautstärke es haben soll. Die flackernden Bilder beim Fernseher können ebenso für eine Reizüberflutung sorgen wie die Lautstärke. Auch das Radio wirkt auf ein Baby oft lauter als auf uns. Vielleicht ist die Alternative ein gutes Buch, das du nebenbei beim Stillen lesen kannst. Auch Kopfhörer bieten sich an.
  • Große Mengen an Spielzeug:
    Eine Spieluhr über dem Bett, ein Mobile über dem Laufstall und dann noch die hängenden Figuren am Autositz – es gibt viele tolle Spielsachen für Kinder. Doch gerade dein Baby, das gerade erst wenige Tage oder Wochen auf der Welt ist, braucht diese Spielsachen nicht. Es ist sich selbst genug. Musik, Bewegungen und bunte Farben wecken zwar die Aufmerksamkeit, können aber auch schnell überfordern. Verzichte zu Beginn auf das Spielzeug und achte genau darauf, wie dein Baby reagiert, wenn du eine Rassel oder auch eine Spieluhr anbietest. Dränge deinem Baby besser nichts auf und warte damit einfach noch ein Weilchen.
  • Licht:
    Im Bauch von Mama herrschte immer ein warmes, rotes und schummeriges Licht. Hier konnte dein Baby entspannt die Augen öffnen, denn nichts hat geblendet. Nun ist es auf der Welt. Die Lampe im Wohnzimmer, auf dem Nachttisch und sogar die Sonne sind einfach nur hell und oft auch unangenehm. Für dich ist es natürlich wichtig, dass du beispielsweise in der Nacht Licht hast, wenn du dein Baby wickelst. Für dein Baby kann das jedoch alles zu viel sein. Verdunkele das Zimmer, wenn du merkst, dass dein Nachwuchs unruhig ist. Investiere für die Nacht in ein kleines Nachtlicht, das sich in verschiedenen Stufen einsetzen lässt. Wenn du mit deinem Baby an die frische Luft gehst, ist es im Tuch oder der Trage sehr gut vor der Sonne geschützt und fühlt sich geborgen.

Schnelle Reaktion bei ersten Anzeichen

Stellst du fest, dass dein Baby unruhig wird, sich die Augen reibt und quengelt, solltest du schnell reagieren. Hast du Besuch, bitte diesen, nun vielleicht zu gehen oder zieh dich mit dem Baby einen ruhigen Raum zurück. Du kannst deinem Baby auch die Ruhe und Geborgenheit in einem Tragetuch oder einer Trage anbieten.

Dunkle, wenn möglich, den Raum ab. Verzichte auf Reize durch Musik oder Spielzeug. Summ lieber selbst ein Lied oder mach sanfte Sch-Laute (siehe auch Weißes Rauschen). Diese erinnern dein Baby an die Zeit im Mutterleib. Beweg dein Baby sanft hin und her, das wirkt beruhigend.

Pucken für die Beruhigung

Gerade Babys, die noch nicht lange auf der Welt sind, fühlen sich oft verloren. Ihnen fehlt die Begrenzung durch den mütterlichen Bauch. Diese kannst du nachstellen, wenn du dein Baby puckst (= einwickeln).

Es gibt verschiedene Techniken und viel, das du dabei beachten musst, um es richtigzumachen und die kindliche Entwicklung nicht zu gefährden. Lies dazu bitte unseren Artikel Baby pucken: Anleitung, Vor- und Nachteile.

Pucken: Anleitung
So puckst du dein Baby richtig.

Du kannst dir das richtige Pucken auch von deiner Hebamme zeigen lassen. Es hilft deinem Baby auch dann, wenn es durch die Reizüberflutung sehr unruhig ist und durch das Strampeln nicht zur Ruhe kommt.

Wichtig: Dein Baby leidet unter einer Hüftdysplasie? Dann ist Pucken nicht die richtige Wahl. Du kannst es jedoch auf den Arm nehmen und die Ärmchen leicht durch deine Hände fixieren, damit es sich geborgen fühlt.

🎧 Podcast: #39 – Wie Eltern ihrem Schreibaby & sich selbst helfen können

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Hast du weitere Tipps zur Reduzierung von Reizen bei Schreibabys? Dann schreib uns einen Kommentar!

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 11.07.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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