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Wenn Eltern berufstätig sind, dann sprechen die Medien vom „Spagat“ zwischen Job und Kind. Und bei Spagat da haben wir erstmal ein Bild im Kopf von Mühe und von ganz oft in den Schmerz hineinatmen und sich sprichwörtlich zu zerreißen. Und wenn du kein Yogi bist, der am liebsten im Spagat entspannt, dann ist das ein ziemlich negatives Bild. Am Ende haben wir uns ja beides ausgesucht, weil es uns irgendwie erfüllt oder es uns schlicht das Überleben sichert. Und deshalb möchten wir dir heute unsere besten Tipps aus der Babelli-Redaktion mitgeben, um den Alltag trotz mit Job und Kind zu genießen.
Natürlich ist es herausfordernd, Kind und Job (und Partner und Freunde und was noch alles dazukommt) unter einen Hut zu bekommen. Für manche mehr und für andere weniger. Doch statt uns vorzustellen, wie wir uns zerreißen, könnten wir uns auch ein anderes Bild vorstellen: Stell dir vor, du trägst zwei Tüten. In der Einen ist etwas Leckeres zu essen und in der Anderen vielleicht dein Pilates-Outfit, irgendetwas jedenfalls, das du gerne machst. Wenn du diese beiden Tüten nur auf einer Seite trägst, dann werden sie schwer. Es ist unbequem mit ihnen zu laufen und auf Dauer bekommst du Rückenschmerzen. Trägst du Eine in jeder Hand, ist die Last verteilt. Es besteht ein Gleichgewicht. Mit der Zeit wirst du stärker und das Tragen wird leichter. Und natürlich sollst du nicht nur tragen, sondern auch den Inhalt genießen. Du trägst ja die Tüten, weil da dein Sportzeug drin ist und du gerne zum Sport gehst und dich dabei entspannst. Also machst du das und danach gönnst du dir erstmal etwas zu essen aus der anderen Tüte. Und genau darum geht es: die Balance zu finden und es sich möglichst leicht zu machen. Unsere Babelli-Redaktion besteht übrigens aus berufstätigen Eltern und gemeinsam haben wir unsere Top 10 für einen ausbalancierten Familien-Job-Alltag gesammelt.
1. Schluss mit perfekt!
Perfektionismus ist der größte Nährboden für Stress. Und den kannst du weder im Berufsalltag noch zu Hause mit der Familie gebrauchen. Wenn du der Typ bist, der früher immer ein bisschen mehr, ein bisschen schneller und ein bisschen besser gemacht hat, dann mach dir ganz klar bewusst, dass du das nicht in allen Bereichen und auf Dauer fortführen kannst. Wer immer perfekt sein möchte, hechelt einem Ideal hinterher, das er niemals erfüllen kann und bleibt dabei auf der Strecke. Das Makabere ist, dass wir selbst meist unsere härtesten Kritiker sind. Niemand sonst erwartet von uns, dass wir im Job immer 120% geben und nebenbei fürs Kindergartenfest 3-stöckige gluten- und zuckerfreie Torten backen in unserer perfekt aufgeräumten Wohnung, in deren Schlafzimmer wir, nachdem die Kinder friedlich eingeschlummert sind, sogar noch ein perfektes Liebesleben mit unserem Seelenpartner führen. Oft sind es gar nicht die Umstände die uns stressen, sondern unsere hohen Ansprüche. Wenn es dir auch so geht, dann versuche mal, diese innere Kritikerin ganz bewusst wahrzunehmen. Denn erst, wenn du dir ihrer bewusst wirst, kannst du sie aktiv beruhigen. Du kannst ihr sagen „Ich tue das beste, zu dem ich gerade jetzt imstande bin. Und das reicht absolut aus.“ Deine Kinder brauchen keine Eltern, die immer alles perfekt machen. Sie brauchen Menschen, der ihnen Zuwendung geben und das kannst du viel besser, wenn dein Ego dich nicht ständig gängelt und triezt.
2. Sei präsent
Noch so eine abgedroschene Phrase der Post-Facebook-Ära… Und wie soll das überhaupt gehen, wenn du gefühlt 1000 Dinge gleichzeitig im Kopf hast? Das Problem ist: Du kannst diese 1000 Dinge nicht lösen, während du mit deinem Kind spielst, während du mit deiner Partnerin einen Filmabend machst oder während du im Büro deiner Arbeit nachgehst. Klar kannst du es versuchen, aber am Ende bekommst du von allem nur die Hälfte mit. Und dein Umfeld merkt das natürlich auch.
Es ist wichtig, dass du diese ganzen To-dos aus deinem Kopf herausbekommst, damit du ganz bei der Sache sein kannst. Schaffe dir deshalb feste Zeiten, an denen du dich nur einer bestimmten Aufgabe widmest. So könnte die Zeit vom Abendessen bis zum Schlafen ausschließlich deinem Kind gewidmet sein. An zwei Abenden in der Woche könntest du einen Partnerabend haben. Und dann hast du vielleicht einen Abend in der Woche, an dem ihr Eltern gemeinsam die Wocheneinkäufe, einen Kochplan oder den Papierkram erledigt. Und alles, was unter der Woche reinkommt, das wird eben ordentlich gestapelt bis zu diesem Tag in der Woche. Das Gute ist, dass du an allen anderen Tagen durchatmen kannst. Du weißt genau, dass (und wann) die Dinge erledigt werden und kannst sie von der „ich müsste eigentlich das noch Liste“ streichen.
Und genauso könntest du dir feste Zeiten für Handy und Social Media einrichten. Wenn du dir dafür zweimal täglich einige Minuten Zeit nimmst und dich vielleicht mit deinem Kaffee irgendwo hinsetzt und deine Nachrichten checkst, dann kannst du den anderen Dingen später wirklich deine volle Aufmerksamkeit widmen, statt ständig abgelenkt aufs Handy zu schauen.
3. Plane immer etwas mehr Zeit ein!
Kinder trödeln. STÄNDIG. Und am allermeisten, wenn man es eilig hat. Und das sind dann die Momente in denen du erst höflich und dann immer lauter und energischer darum „bittest“, dass dein Kind doch JETZT ENDLICH MAL AUS DEM KNICK KOMMEN möge. Tut es aber nicht. Je mehr du drängelst, desto mehr verweigert sich dein Kind. Du wirst ein kleines Kind nicht dazu bekommen, immer sofort zu funktionieren, wenn du es eilig hast. Es dauert ganze 10 Jahre, bis dein Kind ein halbwegs stimmiges Zeitempfinden hat. Und eigentlich ist das auch etwas Gutes. Dein Kind kann etwas, das viele Erwachsene lange verlernt haben: Es lebt im hier und jetzt. Und es ist ganz wunderbar, wenn dein Kind sich das noch ganz lange bewahren kann.
Wenn du regelmäßig gehetzt bist und Angst hast, zu spät zu kommen, dann hat das einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden aller. Gewöhne dir daher an, immer ausreichende Zeitpuffer einzuplanen. Selbst wenn dein Kind noch zu klein ist zum Trödeln, kann immer eine volle Windel, ein Schläfchen, ein nicht funktionierender Fahrstuhl oder eine Stillpause dazwischenkommen. Je mehr Zeit du hast, desto mehr können selbst profane Dinge wie Zähneputzen, Anziehen und der Weg zum Arzt zu einem schönen Erlebnis von dir und deinem Kind werden. Weil ihr Zeit habt, spielerisch dabei zu sein. Weil ihr euch unterwegs eine Baustelle anschauen oder einem Vögelchen zuhören könnt. Und weil du einfach viel besser drauf bist.
Wenn du es mal nicht schaffst, ausreichend Zeit einzuplanen, hilft es auch, deine Einstellung zu überprüfen. Ist es wirklich so schlimm, wenn du jetzt zu spät kommst? Kann der Arzt nicht einfach einen Patienten dazwischenschieben? Ist es vielleicht besser, die ersten 10 Minuten vom Kurs zu verpassen und dafür entspannt loszugehen? In den meisten Fällen machen wir uns ja selber den meisten Stress (siehe Punkt 2).
4. Entrümple deinen Alltag
Du rennst jeden Donnerstag von der Arbeit zur Kita, um dein Kind in Lichtgeschwindigkeit ins Auto zu bugsieren und zum Kinderyoga zu fahren? Und am Abend beschwerst du dich bei deiner Freundin, dass der ganze Aufwand für die halbe Stunde gar nicht lohnt? Warum machst du es dann?
Wenn dein Kind sich wirklich für Yoga, Kinderturnen und Co begeistert und dies der wöchentliche Termin ist, bei dem es total aufblüht, dann mach es. Wenn ihr den ganzen Hickhack allerdings nur auf euch nehmt aus Angst, dein Kind könnte irgendetwas verpassen, dann lass es. Dein Kind profitiert am meisten von deiner ungeteilten Aufmerksamkeit beim gemeinsamen Spielen. Überprüfe also deinen Alltag ganz genau und überlege, welche Aktivitäten du möglicherweise streichen oder vereinfachen kannst. Statt Kinderturnen kannst du auch einfach auf den nächsten Spielplatz gehen. Und es muss ja auch nicht immer der Premium-Musikkurs sein, zu dem du 45 Minuten fahren musst. Vielleicht spielt im nächsten Familienzentrum auch regelmäßig jemand Gitarre. Dein Kind ist kein Förderprojekt, es ist einfach nur ein Kind. Und um selbstbewusst und stark zu werden, braucht es keine ausgefallenen Aktivitäten.
Welche anderen Verpflichtungen nerven dich und kannst du sie vereinfachen? Gibt es immer Stress beim Einkaufen nach der Kita? Vielleicht kannst du den Wocheneinkauf aufs Wochenende legen und ihr geht gemeinsam auf den Markt? Manchmal helfen auch ganz kleine Anpassungen. Vielleicht macht ihr erstmal eine kleine Kakaopause beim Bäcker neben dem Supermarkt und startet dann mit dem Einkauf. Beobachte deinen Alltag genau und schreibe dir auf, in welchen Situationen Stress entsteht. Genau dort kannst du anfangen, Veränderungen einzubauen.
5. Mache den Haushalt zum Erlebnis mit deinen Kindern
Wenn du „Schluss mit perfekt“ schon verinnerlicht hast, dann schlägst du dich wahrscheinlich nicht mehr mit dem Bügeln von Kinderklamotten rum. Leider lassen sich die täglichen To-dos im Alltag nicht alle so leicht streichen. Geschirrspüler einräumen, Essen vorbereiten, Wäsche waschen – wie sollst du da noch Zeit für dein Kind haben? Genau das ist die Zeit, die du mit deinem Kind verbringen kannst, indem ihr diese Aufgaben zusammen erledigt. Wenn du immer nur dann Spaß mit deinem Kind haben könntest, wenn alles erledigt ist, dann bleibt einfach nur noch ganz wenig Zeit übrig für Spaß. Aber dem ist nicht so. Kleine Kinder helfen gerne im Haushalt, wenn kein Zwang besteht und die Aufgaben spielerisch sind. Ein Zweijähriges kann einen riesigen Eifer entwickeln, Flecken wegzuputzen, Kartoffeln auszusuchen, Gemüse in einen Topf zu geben, Wasser einzufüllen, Besteck in die Besteckschublade einzusortieren und so weiter.
Wenn dein Kind sieht, dass du diese Dinge mit Freude erledigst, wird es dich ganz automatisch nachahmen. Behindere diesen kindlichen Eifer nicht, weil du es selbst vielleicht schneller erledigen könntest. Du findest sicher immer Aufgaben, die dein Kind erledigen kann. Das füttert seine Neugier und seinen Tatendrang und stärkt sein Selbstvertrauen. Dein Kind sollte aber nicht aus einem Zwang heraus im Haushalt helfen. Biete ihm regelmäßig altersgerechte Aufgaben an, bei denen es auch nicht so drauf ankommt, ob sie nun perfekt ausgeführt sind oder nicht. Wenn es lieber spielt, ist das auch in Ordnung. Schaffe dafür kleine Spielinseln an den Orten, wo du dich um den Haushalt kümmerst, zum Beispiel eine Tuppa-Schublade, die dein Kind ausräumen kann, während du kochst. In diesem Artikel erklären wir, warum es so sinnvoll ist, Kinder früh in die Hausarbeit mit einzubeziehen und wir stellen dir kindgerechte Aufgaben vor, die Spaß machen.
Tipp: Ein Saugroboter ist Gold wert und spart eine ganze Menge Zeit. Du kannst ihn einfach zwischendurch mal einige Zimmer oder nach dem Kochen die Küche saugen lassen und die gesparte Zeit mit deiner Familie genießen. Außerdem motiviert er dazu, kleinteilige Spielzeuge einzuräumen, weil die sonst weggesaugt werden. Ein günstiges, aber solides Modell bekommst du schon ab etwa 200€ *.
6. Organisiere deinen Alltag und halte dich an feste Routinen
Kinder lieben Routinen und das nicht ohne Grund. Routinen geben ihnen Sicherheit. Sie wissen dann genau, was auf sie zukommt und können sich darauf einstellen. Und auch dein Erwachsenengehirn liebt gleichbleibende Abläufe. Denn je häufiger ein Programm abgespielt wird, desto eher kann dein Hirn es im automatischen Modus durchführen. Es braucht weniger Energie dafür, es herrscht weniger Chaos. Und genau das kannst du dir zunutze machen, denn genau das ist ja der Alltag: eine Aneinanderreihung wiederkehrender Abläufe.
Nimm dir ein paar Abende Zeit und schreibe alles auf, das täglich, wöchentlich und monatlich anfällt. Überlege, wie du diese Dinge in feste Routinen einbinden könntest. Genauso kannst du Verantwortlichkeiten in der Familie festlegen. So weiß jeder genau was er zu tun hat und der andere kann es aus seinem Kopf streichen.
Vielleicht hilft es dir, einmal monatlich einen Kochplan zu erstellen. Dann weißt du genau, in welcher Woche was eingekauft werden muss und hast das Organisatorische drumherum schonmal abgehakt. Möglicherweise kann einer von euch Eltern grundsätzlich alle Kinderarzt-Termine koordinieren oder sich um den Kleidungskauf des Kindes kümmern. Der Vorteil von diesen Verantwortlichkeiten ist, dass ihr nicht immer wieder neu verhandeln müsst, wer was macht und dass einer den Überblick hat. Und ganz besonders deine Kinder brauchen feste Rituale, um sich sicher zu fühlen. Je mehr Struktur gewisse Abläufe haben, desto mehr kann dein Kind sie verinnerlichen und weiß dann schon immer, was als Nächstes ansteht. Und so ist das abendliche Zähneputzen dann irgendwann auch kein Kampf mehr, sondern einfach der Teil der Routine, der immer vor dem Vorlesen dran ist.
7. Homeoffice einrichten, Arbeitszeiten anpassen
Nicht jeder hat die Möglichkeit, seine Aufgaben aus dem Home-Office zu erledigen. Falls du in einem Büro arbeitest, lohnt es sich dafür umso mehr, mit deinem Arbeitgeber darüber zu verhandeln. Du musst ja dich ja nicht gleich komplett aus dem Büro zurückziehen. Stell dir vor, du sparst den Weg ins Büro und zurück an zwei Tagen die Woche. Das kann viel ausmachen. Bevor du mit deinem Chef ins Gespräch gehst, überlege dir genau welche Argumente ihn überzeugen könnten. Vielleicht hast du bestimmte Aufgaben, die du zuhause ohne Störungen von Kollegen viel besser erledigen kannst?
Wenn du überlegst, auf Homeoffice umzusteigen, solltest du für dich eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatem ziehen können. Das kranke Kind zuhause betreuen und gleichzeitig „was nebenbei arbeiten“ kann man vielleicht mal machen, wenn etwas Unaufschiebbares ansteht. Auf Dauer funktioniert das in der Regel aber nicht. Sowohl deine Arbeit, als auch dein Kind sollten zu ihrer entsprechenden Zeit deine volle Aufmerksamkeit bekommen.
Wenn Homeoffice keine Option ist, bieten sich vielleicht andere Möglichkeiten, um deinen Familienalltag zu entspannen. Kannst du an einigen Tagen in der Woche mehr arbeiten und dafür einen kurzen Freitag machen? An diesem Tag könnest du dein Kind früher abholen oder du nutzt die Zeit, um selbst mal aufzutanken?
8. Me-Time nicht vergessen
Du kannst eine ganze Weile mit wenig Schlaf auskommen und zwischen Haushalt, Kindern und Arbeit rotieren. Aber langfristig funktioniert das nicht. Um halbwegs ausgeglichen, entspannt und glücklich zu sein, brauchst du Auszeiten, in denen du dir selbst etwas Gutes tust. Wie diese Auszeiten aussehen, kann ganz unterschiedlich sein und hängt natürlich davon ab, was du in deinen Alltag integrieren kannst. Wichtig ist, dass du dich aktiv darum kümmerst, wenn du das Gefühl hast, dass das im Moment zu kurz kommt. Dein Kleinkind wird kaum sagen „Ach komm Mama, du machst immer so viel. Ich spiele jetzt mal eine Stunde alleine, damit du in Ruhe ein Bad nehmen und dich entspannen kannst.“
Was könntest du nur für dich, quasi aus purer Selbstliebe machen? Wöchentlich ins Fitnessstudio? Jeden Morgen 5 Minuten meditieren? Regelmäßig einem Hobby nachgehen? Schaffe dir Raum für diese Auszeiten und mache sie zur Routine. Wenn alle in der Familie wissen, dass du an diesen bestimmten Tagen oder eben jeden Morgen um sieben Uhr nicht verfügbar bist, dann wird auch das zur Gewohnheit – und für dich wird es immer leichter, regelmäßig deinen eigenen Interessen nachzugehen.
9. Mach es dir einfach
Wer sagt, dass dein Kind jeden Tag ein ausgefallenes Gericht mit exotischen Lebensmitteln haben muss? Oder, dass es die niedlichsten handgenähten Klamotten braucht? Oder dass es auf gar keinen Fall fernsehen darf? Wahrscheinlich du selbst. Natürlich ist nichts Falsches an gutem Essen, schöner Kleidung und erst recht nicht an einer medienarmen Erziehung. Aber wenn es in enorme zusätzliche Anstrengung ausartet, dann wären das alles Stellschrauben, die du dir anschauen kannst, um Druck aus deinem Alltag zu nehmen.
Deine Familie ist womöglich genauso zufrieden mit Brot, Aufstrichen und einem Obstteller. Und diese Dinge sind auch nicht unbedingt weniger nahrhaft. Du selbst machst es dir wahrscheinlich viel einfacher, wenn du beim nächsten Kleiderkauf einfach einen Dreierpack Pullis kaufst, als wenn du tagelang nach den allerschönsten handgenähten Klamotten bei Vinted (ehemals Mamikreisel) suchst. Und vielleicht ist es ja ausnahmsweise ganz legitim, dein Kind für eine halbe Stunde vor dem Fernseher zu parken, wenn du kurz vorm Nervenzusammenbruch stehst und das jetzt einfach hilft.
Du darfst es dir auch mal einfach machen. Das heißt ja nicht, dass du immer den Weg des geringsten Widerstandes gehst. Es heißt einfach, dass du auch auf dich selbst achtest. Es kann auch mal eine Tiefkühlpizza sein, davon geht kein Kind kaputt. Im Gegenteil: Vielleicht rettet sie den Abend, weil alles andere gerade heute total stressig gewesen wäre. Morgen ist dann ein neuer Tag, an dem du dich an einer gesunden Buddha-Bowl probieren kannst.
10. Suche dir Hilfe
Die meisten Großeltern warten nur darauf, endlich wieder die Enkel zu sehen. Wenn die Corona-Situation es wieder zulässt, kann das zu einer echten Entlastung für dich und deine Familie werden. Vielleicht kann das sogar zu einer wöchentlichen Routine werden, dass die Oma dein Kind von der Kita abholt. Du könntest in der Zeit vorarbeiten und am nächsten Tag verkürzt arbeiten. Oder du nutzt die Zeit für deinen wöchentlichen Sport-Kurs.
Verbünde dich auch mit Freunden und anderen Eltern. Vielleicht gelingt das Ausmisten zuhause besser, wenn deine Freundin mit Kind zu Besuch ist und die Kinder zusammen spielen. Möglicherweise kann deine Nachbarin dein Kind mit zum Spielplatz nehmen und ihr wechselt euch ab. Vielleicht könnte eine Haushaltshilfe deine Familie entlasten. Wenn du die Möglichkeit hast, dass andere Menschen dich unterstützen, dann nutze sie ohne schlechtes Gewissen. Schließlich hilft es dir, eine ausgeglichenere Mutter oder Vater zu sein. Dafür musst du natürlich auch mal etwas aus der Hand geben können.
Quellen
- Spiegel Plus, So gelingt ein entspannter Feierabend mit Kindern:
https://www.spiegel.de/panorama/wenig-stress-trotz-kind-so-geniessen-sie-den-feierabend-a-15f77982-2242-40c9-9d6e-4c2d28219863 - Bild: Kinder Geschwistlinge, die mit Eltern nach Hause zurückkehren fitzkes, Shutterstock