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Hilfe, Blähungen! Baby-Bauchschmerzen erkennen und lindern

Bauchschmerzen und Blähungen beim Baby mit Bauchmassage behandeln

Blähungen bei Babys sind ein typisches Problem in den ersten Lebensmonaten. Einige Säuglinge quälen sie besonders schlimm. Woran du das Bauchweh erkennst und wie du Blähungen beim Baby lösen kannst, erfährst du hier.

Bauchschmerzen beim Baby erkennen

Es ist nicht immer ganz eindeutig herauszufinden, ob ein Baby unter Bauchschmerzen leidet oder es sich mit etwas anderem quält. Schließlich können uns die Kleinen noch nicht sagen, was genau sie stört. Für Verdauungsprobleme und akute Bauchschmerzen sprechen aber folgende Signale:

  • Das Baby ist unruhig, weint oder schreit plötzlich.
  • Es krümmt sich, zieht die Beine an den Körper und streckt sie dann wieder von sich.
  • Es ballt die Händchen zu Fäusten.
  • Es reagiert empfindlich auf Berührungen des Bauchs.
  • Der Bauch ist sichtbar eingezogen oder gewölbt.
  • Im Bauch gluckert und rumort es mitunter heftig.
  • Es verweigert unter Umständen sogar die Nahrung.
  • Vielleicht kommt es auch zu Erbrechen, Durchfall oder anderen Stuhl-Auffälligkeiten.
  • Eventuell nimmt es nicht genug zu oder sogar ab.

Bauchschmerzen bei Säuglingen können viele Ursachen haben. In den ersten Lebensmonaten sind es aber vor allem einfache Blähungen, die Babys Bäuchlein plagen.

So zeigen sich Blähungen beim Baby 

Blähungsbeschwerden setzen bei den betroffenen Kindern oftmals zwischen der 2. und 6. Lebenswoche ein und halten sich bis zum 4. Lebensmonat. Danach bessern sie sich meist schnell. Du könntest Blähungen beim Baby an diesen Anzeichen erkennen:

  • starke Unruhe und überdurchschnittlich viel und schrilles Schreien
  • praller, harter Bauch (Blähbauch)
  • heftiges Anziehen der Beinchen
  • Aufstoßen (vielleicht auch häufiges Spucken) und Abgang von Winden

Die Probleme beginnen dabei meistens etwa eine halbe Stunde nach der Mahlzeit. Oft nehmen sie gegen Abend an Intensität und Dauer zu. Ansonsten sind Babys mit einfachen Blähungsbeschwerden aber gesund, gedeihen gut und zeigen keine weiteren Auffälligkeiten. 

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Ursachen für Bauschmerzen und Blähungen

Wie schon gesagt, können Bauchschmerzen bei Babys diverse Ursachen haben. Dazu zählen unter anderem:

  • Infekte des Magen-Darm-Trakts
  • grippale oder andere Infekte, die bei Babys auch auf den Bauch schlagen können
  • akute Entzündungen, zum Beispiel des Blinddarms
  • seltene Erkrankungen und Fehlbildungen
  • Unverträglichkeiten und Allergien
  • Regulationsstörungen

Bei diesen Ursachen gesellen sich zu den Bauchschmerzen früher oder später weitere Symptome, wie Fieber, Erbrechen, Durchfall, Blässe oder Gedeihstörungen. Zeigt dein Baby eins dieser Probleme, solltet ihr das dringend medizinisch abklären lassen.

Einfache Blähungen sind dagegen überwiegend harmlos, wenn auch mitunter schmerzhaft und anstrengend für Säuglinge. Woher die fiesen Gase in ihrem Darmtrakt kommen, ist noch nicht ganz klar. Es gibt aber, wie so häufig, verschiedene Theorien.

Mögliche Auslöser für Blähungen bei Babys

In erster Linie liegt es wohl am unreifen Verdauungssystem der Neugeborenen, das sich erst noch entwickeln muss. Der Darm muss seine Aufgabe erst noch lernen, schließlich musste er im Mutterleib noch nicht arbeiten. Auch die Darmschlingen müssen sich noch final sortieren. Dazu kommt die unfertige Darmflora, deren Bakterienbesiedlung sich erst nach und nach entwickelt. Das alles könnte für Verdauungsprobleme und Blähungen beim Baby sorgen. Wobei nicht alle Babys solche Probleme mit der Verdauung haben. Offenbar reagieren manche einfach empfindlicher als andere. Warum, das weiß man bisher nicht so richtig. 

Eine weitere Theorie lautet, dass die betroffenen Babys beim Trinken zu viel Luft schlucken. Dabei ist es egal, ob an der Brust oder aus dem Fläschchen. Zu hastiges Trinken, zum Beispiel durch großen Hunger, eine unruhige Umgebung oder eine falsche Haltung beim Trinken könnte bei Still- und Flaschenkindern zu schmerzhaften Blähungen führen. 

In seltenen Fällen können auch Unverträglichkeiten Ursache von Baby-Blähungen sein. Mögliche Auslöser können Milchzucker, Kuhmilcheiweiß oder blähende Lebensmittel sein, die über die Ernährung der Mutter in die Muttermilch übergehen. Auch in Pre-Milch können unverträgliche Inhaltsstoffe enthalten sein. Sogar Fluor- und Vitamin-D-Tabletten könnten bei einer Empfindlichkeit gegenüber den enthaltenen Wirkstoffen für eine stärkere Gasbildung sorgen.

Nicht zuletzt können auch Regulationsstörungen für schmerzhafte Blähungen sorgen. Man geht inzwischen davon aus, dass Blähungen und Bauchweh nicht etwa die Auslöser für das exzessive Schreien der Babys sind, sondern dessen Folge. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über die berühmt-berüchtigten 3-Monats-Koliken.

Schnelle Hilfe fürs Baby bei Blähungen: Was du tun kannst

Hat das Baby Bauchweh wegen Blähungen, kannst du ihm mit einigen Maßnahmen und Hausmitteln meist schon etwas Linderung verschaffen:

  • Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Schirme dein Baby von äußeren Reizen ab. Du kannst es ruhig hochnehmen und sanft auf es einsprechen, das vermittelt ihm Geborgenheit. Allerdings solltest du davon absehen, es zu viel herumzutragen, zu wiegen oder auf dem Pezziball zu hopsen. Hat es Schmerzen, könnten diese Bewegungen es zusätzlich stressen. 
  • Viele Babys mit Blähungen empfinden die Bauchlage als besonders angenehm. Du kannst dein Kind zum Beispiel bäuchlings auf deine Brust legen oder es in den Fliegergriff nehmen. Der sanfte Druck und deine Körperwärme wirken entspannend für den harten Bauch. Du kannst es auch quer über deinen Schoß legen. Stütze dabei seine Füßchen und lege eine Hand auf seinen Rücken. So fühlt es sich sicher und geborgen. Die Bauchlage geht jedoch nur im Wachzustand und wenn du dabei ist. Zum Schlafen lagerst du dein Baby besser auf dem Rücken. Um den Bauch dabei zu entlasten, kannst du ein kleines Handtuch zusammenrollen und unter seine Beinchen legen (Lagerungsrolle). Das nimmt die Spannung von der Körpermitte.
  • Wärme am Bauch und Rücken kann Blähungen beim Baby lösen, indem sie die angespannte Muskulatur entspannt. Angewärmte Tücher oder feuchtwarme Wickel reichen da meist schon. Wärmflaschen und Kirschkernkissen bergen ein Verbrennungsrisiko, also darauf bitte verzichten!
  • Bauchmassagen im Uhrzeigersinn rund um den Nabel herum können dabei unterstützen, dass die fiesen Gase schneller zum Ausgang wandern. Dabei kannst du für die Babymassage eine Windsalbe oder ein Windöl mit den Wirkstoffen Anis, Fenchel, Koriander, Kümmel, Melisse oder Kamille verwenden. Eine sanfte Fußmassage wirkt zwar nicht direkt auf die Luft im Bauch, kann dein Baby aber zusätzlich entspannen und die Verdauung anregen.
  • Auch Bewegung kann dabei helfen, Darmwinde loszuwerden. Dafür kannst du die Beinchen deines Babys sanft an seinen Bauch drücken und wieder strecken, in der Luft Fahrradfahren oder sei sanft kreisen. Sei dabei immer besonders behutsam. Streckt sich dein Kind vor Schmerz durch, solltest du seine Beinchen natürlich nicht gewaltsam beugen.

Rektale Blähhilfen, wie Windi-Katheter oder Fieberthermometer sind umstritten. Sie sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen.

Pflanzliche Hilfe und Medikamente bei Baby-Blähungen

Kümmelzäpfchen können deinem Baby bei starken Blähungen Linderung verschaffen. Sie sollten aber nur in Maßen zum Einsatz kommen. Mehr darüber erfährst du in unserem Artikel:

Entschäumende Medikamente in Form von Tropfen, wie Lefax oder Sab Simplex, sollen die Stabilität der Gasbläschen im Darm verringern. Zwar konnten sie in Studien bisher nicht überzeugend gegen Blähungen wirken, trotzdem sind sie unter Umständen einen Versuch wert. Auch Hebammen und Kinderärzte oder Kinderärztinnen empfehlen sie häufig.

Ein weiterer Ansatzpunkt wäre es, die unreife Darmflora zu unterstützen. Probiotische Tropfen konnten in einer italienischen Studie Bauchweh und Blähungen bei Säuglingen lindern. Aber bitte keine Selbstversuche starten! Sprich vorher mit deiner Hebamme oder eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin darüber.

Wichtig für alle Eltern

Blähungen vorbeugen: Tipps

Nicht immer kann man jungen Säuglingen Bauchweh und Blähungen ganz ersparen. Das Verdauungssystem benötigt einfach Zeit, sich zu entwickeln. Aber einige Maßnahmen können zumindest dabei helfen, dass nicht mehr Gase als nötig das Bäuchlein quälen:

  • Füttere dein Baby in möglichst ruhiger Atmosphäre ohne Ablenkungen. 
  • Achte darauf, dass dein Baby die Brustwarze oder den Sauger korrekt umschließt. 
  • Lass es beim Brustwechsel oder bei kurzen Trinkpausen schon mal ein Bäuerchen machen.
  • Hast du eine Unverträglichkeit in Verdacht, lasse den vermeintlichen Auslöser für eine Woche weg und schau, ob sich die Beschwerden bessern.
  • Bei Pre-Milch: Vielleicht bringt ein Wechsel der Marke etwas. Manche Marken werben mit besonderen Inhaltsstoffen, die gegen Blähungen helfen sollen. Eine Garantie ist das jedoch nicht. Vermutest du eine Unverträglichkeit, kannst du spezielle HA-Milch (hypoallergene Milch) versuchen. Du solltest allerdings auch nicht zu häufig wechseln. Besprich deine Gedanken dazu am besten mit deiner Hebamme oder hole dir kinderärztlichen Rat.
  • Pre-Milch sollte zudem vorsichtshalber nicht geschüttelt werden, um übermäßige Schaum-Bildung zu vermeiden. Rühre die Milch lieber mit einem Löffel um. Inwieweit das jedoch wirklich hilft, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Bauchschmerzen und Blähungen des Babys: Wann zum Arzt?

Zeigt dein Baby typische Signale für Bauchschmerzen und Blähungen und gesellen sich akut weitere Symptome dazu, solltet ihr zeitnah die Kinderarztpraxis aufsuchen:

  • Fieber und/oder Schüttelfrost
  • Erbrechen
  • Durchfall oder blutiger Stuhl
  • Blässe und Mattheit
  • Müdigkeit und Schlappheit
  • Gewichtsverlust oder keine Gewichtszunahme
  • stark angespannte Bauchdecke
  • wenn die Beschwerden auch nachts auftreten

Nicht nur dein Baby leidet unter Bauchweh, auch euch als Familie belasten die Schmerzen und das Schreien. Wenn du am Ende deiner Kräfte bist, zögere nicht, dir Hilfe zu holen. Schreiambulanzen bieten gestressten Eltern erste Anlaufstellen. Aber auch bei anderen Hilfsangeboten für Eltern findest du Rat und Hilfe (online und vor Ort).

Mehr zum Thema

🎧 Podcast: Blähungen bei Babys – unsere Hebammentipps für dich

In unserer Podcastfolge gibt Hebamme Christine Müller hilfreiche Tipps, wie du deinem Baby bei Blähungen helfen kannst.

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Wenn du Fragen zum Thema Blähungen und Bauchschmerzen beim Baby hast, schreib uns einfach einen Kommentar.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 12.08.2023
Dieser Artikel wurde von Dr. med. Susanne Schaller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Mein Säugling (3 Wochen alt) krümmt sich immer wieder zusammen, der Kopf wird rot und öfters weint er auch beim drücken. Es sieht so aus, als würde er Stuhlgang machen wollen. Es kommt aber nichts.
    Auf Rat meiner Hebamme holte ich kümmelzäpfchen. 2 x schoss das Zäpfchen samt Stuhlgang wie eine Fontäne wieder heraus. Und 2x blieb sie im After. Besserung aber nicht wirklich in Sicht. Bauchmassage mit Kümmel, Radfahrern in der Luft und so weiter bereits ausprobiert, Pupse kommen hin und wieder, aber kein Stuhlgang.. soll ich zum Arzt mit dem Kleinen?

    1. Hallo Luisa, bitte entschuldige die verspätete Antwort, wir können akute Fragen nicht zeitnah beantworten.
      Ja, im Zweifel bitte immer zum Arzt, vor allem in diesem Alter. Mittlerweile müsstest ihr ja längst dort gewesen sein. Magst du teilen, was herausgekommen ist?
      Alles Gute für euch!

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