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So verändern sich die Brüste in der Schwangerschaft

shutterstock 1354114832 Web - So verändern sich die Brüste in der Schwangerschaft

Im Laufe der Schwangerschaft wächst nicht nur der Bauch. Auch die Brust verändert sich. Welchen Wandel deine Brust während der Schwangerschaft und in der Stillzeit durchläuft, verraten wir dir in diesem Artikel! Darüber hinaus haben wir ein paar Tipps für dich, wie du deine Brüste in dieser Zeit der Veränderung pflegen und unterstützen kannst!

Weshalb verändern sich die Brüste?

Dass der Bauch im Laufe der Schwangerschaft größer wird, ist klar. Schließlich wächst und gedeiht ein kleines Menschlein darin, das nach und nach mehr Platz benötigt. Aber weshalb verändert sich die Brust? Sie kommt doch erst nach der Geburt beim Stillen zum Einsatz?

Sobald sich die Eizelle in der Gebärmutterwand eingenistet hat, beginnen die Milchdrüsen sich auf ihre künftige Aufgabe, das Stillen, vorzubereiten. Dafür sorgt der veränderte Hormonspiegel. Allen voran die Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen sowie das HPL (Humanes Plazentalaktogen). Die Schwangerschaftshormone bewirken, dass deine Brust nach und nach zur perfekten Milchbar wird. Medizinisch heißt dieser Prozess Laktogenese.

Die Veränderung der Brust beginnt somit bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel (1. Trimester). Genau genommen ab dem Ende des ersten Schwangerschaftsmonats. Dann wandeln sich deine Brüste nach und nach in milchbildende Organe um. Die größere, prallere Brust ist ein äußeres Anzeichen dieses grundlegenden Umbaus im Innern der Brust.

Was passiert im Innern der Brust?

Die Brust besteht normalerweise aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe, wobei das Fettgewebe den größten Anteil ausmacht. Die (noch inaktiven) Milchdrüsen und Milchgänge sind in das Fettgewebe eingebettet. Im Laufe der Schwangerschaft wachsen die Milchdrüsen und Milchgänge stark an. Nach und nach nehmen sie den gesamten „Innenraum“ der Brust in Anspruch. Gleichzeitig nimmt das Fettgewebe ab. Denn: Die neue Hauptaufgabe der Brust besteht darin, sich auf die Versorgung des Babys vorzubereiten. Dafür braucht es weniger Fett- und mehr Drüsengewebe.

Ein weiterer Grund für die Veränderung der Brust ist, dass sich in der Schwangerschaft die Menge an Blut, die durch deine Brüste fließt, verdoppelt. Damit deine Brust später ausreichend Milch produzieren kann, bildet sich ein dichtes Blutgefäßnetz. Das macht sich auch optisch bemerkbar. Deine Venen treten hervor und scheinen sichtbar durch die Haut hindurch.

Im Inneren der Brust läuft mit Einsetzen der Schwangerschaft also ein ganz natürlicher, aber hochkomplexer Prozess ab. Deine Brust bereitet sich lange vor der Geburt auf das Stillen vor.

Hättest du es gewusst?

Trotz der Fettreduktion nehmen die Brüste in der Schwangerschaft an Gewicht zu – rund 400 Gramm pro Seite.

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Wie verändern sich die Brüste in der Schwangerschaft?

Bereits kurz nach der Einnistung der Eizelle verändert sich die Brust. Sie wird fester und empfindlicher. Manche Frauen spüren nun ein Ziehen in den Brüsten. Diese kleinen Veränderungen gehören zu den ersten Schwangerschaftsanzeichen. Anschließend nimmt die Veränderung weiter Fahrt auf.

Veränderungen im ersten Trimester

Etwa ab der dritten oder vierten Woche steigt dein Hormonspiegel an. Deine Brustwarzen fühlen sich empfindlich und sensibel an. Bei manchen Frauen beginnt die Brust bereits zu wachsen. Manchmal kommt der große Wachstumsschub auch erst kurz vor der Geburt, manchmal sogar danach.

Es kann sein, dass du nun gelegentlich einen Juckreiz an deinen Brüsten verspürst. Dieser wird durch den Schwangerschafts-Hormoncocktail hervorgerufen. Ein leichter Juckreiz an der Brust ist in der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Du kannst eine milde Feuchtigkeitscreme auftragen, um ihn zu lindern.

Veränderungen im zweiten Trimester

Auch im zweiten Trimester wächst die Brust weiter. Bei manchen Frauen stark, bei anderen nur minimal. Die Brustwarzen vergrößern sich und werden dunkler. Dafür ist das Östrogen verantwortlich. Die dunkle Verfärbung ist übrigens ein Trick der Natur. Damit hilft sie dem Neugeborenen, die Brust leichter zu finden.

Auch die Adern auf deinen Brüsten treten deutlicher hervor und du erkennst kleine „Hubbel“ am Brustwarzenhof, die sogenannten Montgomery-Drüsen. Diese bilden ein Öl, das Feuchtigkeit spendet und gegen Schmerzen und Infektionen schützt, sobald du mit dem Stillen beginnst. Außerdem vermuten Wissenschaftler, dass der Geruch des Öls dem Geruch von Fruchtwasser ähnelt. Ein weiterer Trick der Natur. Denn auch dadurch findet das Neugeborene die Brust besser.

Etwa ab der 15. SSW werden milchbildende Zellen (Laktozyten) in deinen Brüsten aktiv. Dein Körper setzt nun vermehrt das Milchbildungshormon Prolaktin frei. Dein Prolaktinspiegel steigt im Laufe der Schwangerschaft um das Zwanzigfache an. Während der Schwangerschaft wird es jedoch durch den hohen Östrogen- und Progesteronspiegel gehemmt, damit dein Körper nicht bereits jetzt groß in die Milchproduktion einsteigt.

Etwa ab der 22. SSW beginnen die Milchbläschen kleine Mengen Milch zu produzieren. Es kann sein, dass sich deine Brust nun hart oder knotig anfühlt. Das ist kein Grund zur Sorge. Durch die Milch sind die Drüsen vergrößert. Das kann sich durchaus „knubbelig“ anfühlen.

Der Juckreiz an der Brust kann durch ein schnelles Wachstum der Brüste nun noch einmal zunehmen.

Veränderungen im dritten Trimester

Etwa ab der 22. SSW produzieren deine Brustdrüsen Milch. Die Milch wird normalerweise von deinem Körper aufgenommen. Sie bleibt in den sogenannten Alveolen gespeichert. Alveolen sind kleine „Säckchen“, die die Milch aufbewahren, bis dein Baby an deinen Brustwarzen saugt und dadurch Oxytocin in deinem Körper freisetzt. Erst dadurch wird der Milchfluss angestoßen. Dennoch kann es sein, dass im dritten Trimester bereits eine weißlich-gelbe Flüssigkeit aus deinen Brustwarzen austritt. Dabei handelt es sich um Vormilch (Kolostrum). Sollte dies bei dir der Fall sein, kannst du dir mit Stilleinlagen behelfen.

Bei manchen Frauen nimmt die Brust jetzt noch einmal deutlich an Größe zu. Manchmal bilden sich Dehnungsstreifen. Du kannst versuchen durch Öle oder Cremes mit Vitamin E das Gewebe zu stärken. Ob sich Dehnungsstreifen bilden, ist jedoch genetische Veranlagung. Falls du Dehnungsstreifen bekommst, werden diese mit der Zeit verblassen und weniger auffallen.

Bis zum Milcheinschuss sind deine Brüste rund eineinhalb Mal größer als vor deiner Schwangerschaft. Viele Frauen haben am Ende der Schwangerschaft ungefähr zwei Körbchengrößen mehr.

Wie verändern sich die Brüste nach der Geburt?

Etwa zwei bis vier Tage nach der Geburt findet der Milcheinschuss statt (nach einem Kaiserschnitt kann es etwas länger dauern). Deine Brüste fühlen sich deutlich voller, fester und schwerer an. Die Schwangerschaftshormone, die die Brust während der Schwangerschaft an einer übermäßigen Milchproduktion hinderten, nehmen nun ab. Dadurch nehmen die milchbildenden Hormone ihre Arbeit auf.

Deine Brüste können in dieser ersten Zeit des Stillens schmerzen. Es braucht Zeit, bis sie sich auf das Stillen eingestellt haben. Es kann sein, dass nun gelegentlich Muttermilch unkontrolliert aus deiner Brust heraustropft. Wenn sich die Stillbeziehung zwischen dir und deinem Schatz eingespielt hat, passiert das seltener. Dann richtet sich die Menge der gebildeten Milch nach der Nachfrage durch dein Baby. Bis dahin helfen Stilleinlagen weiter.

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Und im Laufe der Stillzeit?

In den ersten Monaten der Stillzeit fühlen sich deine Brüste vor dem Stillen prall und schwer an. Nach etwa sechs Monaten Stillzeit lässt dies nach und deine Brüste werden wieder kleiner. Nach rund 15 Monaten haben deine Brüste wieder ungefähr dieselbe Größe wie vor der Schwangerschaft. Die Milchmenge bleibt jedoch gleich. Studien zufolge funktionieren die Brüste nun einfach effektiver.

Übrigens kann es sein, dass zu Beginn der Stillzeit eine Brust größer ist und mehr Milch gibt als die andere. Das liegt daran, dass Babys häufig eine „Lieblingsbrust“ haben. Sie ziehen eine Brust der anderen vor. Auch das gibt sich normalerweise wieder.

Es dauert etwa ein halbes Jahr, bis das fetthaltige Ursprungsgewebe der Brust das Drüsengewebe wieder ersetzt hat. Du brauchst also Geduld, bis sich deine Brüste wieder voller und straffer anfühlen – ob du stillst oder nicht. Auch ohne Stillen werden deine Brüste nach der Entbindung nicht direkt wieder voll und straff sein.

Wie verändern sich die Brüste nach dem Abstillen?

Mit dem Abstillen bilden sich auch die durch die Laktation verursachten Brustveränderungen zurück. Das Brustdrüsengewebe nimmt in den Wochen nach dem Abstillen ab. Deine Brust wird weicher und schlaffer. Aber keine Sorge: Nach und nach baut sich das fetthaltige Ursprungsgewebe wieder auf. Deine Brüste werden aussehen wie vor der Schwangerschaft. Manchmal bleibt die Brust auch etwas kleiner oder größer. Der Unterschied ist aber meist minimal.

Wie lange das dauert, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Manchmal ziehen wenige Monate ins Land, manchmal ein Jahr. Du kannst dazu beitragen, dass deine Brüste schnell zu ihrer alten Form zurückfinden, indem du Stütz- und Bindegewebe im Aufbau unterstützt.

Behandle deine Brüste täglich mit kaltem Wasser oder reibe sie mit Eiswürfeln ab. Dadurch erzielst du einen kleinen „Push-up-Effekt“. Auch durchblutungsfördernde Wechselduschen und Ölmassagen unterstützen den Rückbildungsprozess. Darüber hinaus kannst du die Regeneration deiner Brust fördern, indem du dich sportlich betätigst und deine Brustmuskulatur trainierst. Viele Frauen schwören auf Schwimmen, Pilates und Yoga.

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Fazit

In der Schwangerschaft (und auch danach) passiert viel mit deinen Brüsten. Die Natur vollbringt hier ein wahres Wunder. Manchmal wird dieses „Wunder“ durch unschöne Nebeneffekte wie Dehnungsstreifen, Jucken et cetera begleitet. Spätestens mit dem Abstillen nimmt deine Brust aber wieder ihren Normalzustand ein. Auch die Dehnungsstreifen verblassen.

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 04.03.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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