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Darf ich Mayonnaise in der Schwangerschaft essen?

Mayonnaise in der Schwangerschaft
Auf selbstgemachte, klassische Mayonnaise in der Schwangerschaft solltest du besser verzichten. / Bild © New Africa, Adobe Stock

Als Dip oder im Salat, manchmal muss es einfach Mayo sein. Ist Mayonnaise in der Schwangerschaft erlaubt? Jein. Keine Sorge, ganz verzichten musst du nicht, aber es gibt eine wichtige Einschränkung, die du ernst nehmen solltest.

Mayonnaise in der Schwangerschaft ist sicher nicht das Gesündeste, was du essen kannst. Dafür enthält sie einfach zu viel Fett. Aber das ist nicht das Hauptproblem der Mayo für Schwangere. Sondern das Ei. Klassische Mayonnaise enthält rohes Eigelb. Und darauf solltest du bei deiner Ernährung in der Schwangerschaft unbedingt verzichten.

Was ist drin in der Mayonnaise?

Die klassische Mayonnaise ist eine kalt hergestellte Sauce auf Basis von Öl, Eigelb und Senf. Das Eigelb wirkt als Bindemittel zwischen dem Öl und anderen flüssigen Zutaten, die je nach Rezept Essig, Zitronensaft und/oder Wasser sein können. Außerdem ist das Ei für das typische Mayo-Gelb verantwortlich.

Das Problem liegt darin, dass beim Herstellen der dickflüssigen Sauce normalerweise rohes Eigelb verwendet und die Mayo nur verrührt und nicht erhitzt wird. Deshalb besteht beim Verzehr selbst gemachter Mayonnaise immer eine gewisse Salmonellen-Gefahr.

Salmonellen-Infektion in der Schwangerschaft

Salmonellen sind Bakterien, die vorwiegend über infizierte oder verschmutzte Lebensmittel auf den Menschen übergehen. Potenziell gefährdet von einer Salmonellen-Verunreinigung sind rohe Fleisch- und Wurstwaren, Fisch und Meerestiere, Salate sowie rohe Eierspeisen wie Mayonnaise und Remouladen oder nicht durchgekochte Cremes und Puddings. Auch Speiseeis kann von Salmonellen befallen sein.

Die Infektion mit Salmonellen zeigt sich durch schwere Magen-Darm-Reaktionen: Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind typisch. Da sich der Körper mit allen Mitteln gegen den Erreger wehrt, kommt es häufig auch zu Fieber und Kreislaufbeschwerden. Normalerweise ist eine Salmonellen-Infektion aber nach wenigen Tagen überstanden, nur selten kommt es zu ernsteren Komplikationen.

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In der Schwangerschaft kann die Infektion allerdings besonders schwer verlaufen, da dein Immunsystem in dieser Zeit geschwächt ist. Durchfall und Erbrechen sorgen für einen großen und schnellen Flüssigkeitsverlust, der sich stark auf das Wohlbefinden der werdenden Mutter auswirkt. Ob Salmonellen auch dem Baby im Bauch gefährlich werden können, ist noch nicht ganz klar. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Salmonellenvergiftungen unter anderem in Zusammenhang mit Frühgeburten stehen.

Ist oder war die Mutter kürzlich infiziert, kann es auch zu einer Ansteckung des Babys unter der Geburt kommen. Neugeborene leiden noch stärker unten den oben genannten Symptomen. Bei ihnen kann die Vergiftung in schweren Fällen lebensbedrohlich werden.

Mit Salmonellen ist in der Schwangerschaft also nicht zu spaßen. Zum Glück kannst du einiges dafür tun, um dich vor einer Infektion zu schützen. Das Durchgaren von Wurst- und Fleischwaren sowie eine sorgfältige Küchenhygiene gehören dazu. Eine weitere Maßnahme lautet: Speisen mit rohen Eiern sind tabu. 

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Und was ist mit Mayonnaise aus dem Supermarkt?

Wenn der Appetit zu groß wird oder das Salat-Rezept unbedingt Mayonnaise vorsieht, gibt es aber eine einfache Lösung. Industriell abgepackte Mayo-Produkte aus dem Supermarkt sind (in den meisten Fällen) kein Problem, da sie mit Volleipulver oder pasteurisiertem, also erhitztem Ei hergestellt werden. Die Salmonellen-Gefahr ist damit gebannt. Schau vorsichtshalber auf die Zutatenliste. Sollte mit frischem Ei gearbeitet worden sein, muss das eindeutig gekennzeichnet sein.

Achte bei gekaufter Mayonnaise trotzdem auf das Haltbarkeitsdatum und lagere sie luftdicht verschlossen im Kühlschrank. Mayo-Flaschen oder -Tuben, die etwa beim Grillfest eine ganze Weile draußen standen, solltest du nach der Party entsorgen und nicht weiterverwenden. Hier ist das Risiko zu groß, dass sich durch die unterbrochene Kühlung Krankheitserreger vermehrt haben. Das gilt übrigens auch für Salate und Feinkost von der Frischetheke, die mit Mayonnaise verfeinert wurden. Im Restaurant fragst du im Zweifelsfall besser nach, ob die Mayo frisch hergestellt wurde oder du verzichtest ganz darauf.

Du bist kein Fan der Industrie-Mayonnaise von Thomy und Co.? Auch kein Problem, dann mach dir die Mayo einfach selbst, das geht auch ganz ohne Ei.

Mayonnaise ohne Ei: Schnelles Rezept für Schwangere

Kalinka zaubert mit dem Stabmixer in wenigen Minuten eine leckere Mayo ohne Ei, stattdessen mit Milch, Rapsöl, Zitronensaft, Senf, Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Geschmack. Probier es doch mal aus!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 24.02.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist Mama einer Tochter im Kindergartenalter und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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