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Migräne in der Schwangerschaft: Ursachen, Symptome und Therapie

Migräne in der Schwangerschaft
Migräne ist in der Schwangerschaft besonders anstrengend. / Bild © AntonioDiaz, Adobe Stock

Die hormonellen Veränderungen im Körper einer Schwangeren haben durchaus Vorteile: Bei zwei Drittel der Migräne-Patientinnen etwa mindern sich die Beschwerden. Andere hingegen leiden weiter unter den heftigen Kopfschmerz-Attacken oder entwickeln Migräne in der Schwangerschaft zum ersten Mal. Erfahre mehr über Ursachen, Symptome und wie du mit Migräne in der Schwangerschaft umgehen kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Migräne in der Schwangerschaft ist nicht zwangsläufig gefährlich, kann aber das Risiko für Komplikationen erhöhen.
  • Ursachen für Migräneanfälle während der Schwangerschaft können die hormonellen Veränderungen sein, aber auch Ernährung oder Stress in Kombination mit Schlafmangel.
  • Es gibt Medikamente, die Migräne-Symptome lindern können, aber du solltest sie nur in Absprache mit einem Arzt nehmen.
  • Auch nicht-medikamentöse Therapie-Optionen gibt es.
  • Wenn möglich solltest du deine individuellen Migräne-Auslöser identifizieren und vermeiden lernen. 

Was sind die Ursachen von Migräne in der Schwangerschaft?

Migräneanfälle während der Schwangerschaft können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Ein Hauptgrund sind die hormonellen Veränderungen, die im Körper einer Frau während der Schwangerschaft auftreten. Diese Veränderungen können die Empfindlichkeit gegenüber Migräne-Auslösern vermindern, aber auch erhöhen. Typische Migräne-Auslöser sind Stress, Schlafmangel, aber auch die Ernährung und andere Umweltfaktoren wie etwa starke Lichtreize, Lärm, bestimmte Gerüche, Wetterveränderungen oder Zeitzonenwechsel bei Reisen.

Migräne in der Schwangerschaft kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst oder verschlimmert werden. Doch nicht jede Schwangere reagiert gleich auf diese Auslöser. Wenn du feststellst, dass bestimmte Faktoren bei dir Migräneanfälle hervorrufen oder verschlimmern, solltest du dies unbedingt beim nächsten Termin in der Frauenarztpraxis ansprechen. 

Was sind die Symptome von Migräne in der Schwangerschaft?

Die Symptome von Migräne in der Schwangerschaft ähneln denen von Migräne außerhalb einer Schwangerschaft. Dazu gehören:

  • pulsierende Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit

Was für die Auslöser gilt, gilt auch für die Symptome: Verschiedene Frauen entwickeln während der Schwangerschaft durchaus unterschiedliche Migräne-Symptome. Deine Hebamme und dein Arzt wissen das und werden gern mit dir noch etwas ausführlicher darüber sprechen. 

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Wie wird Migräne in der Schwangerschaft behandelt?

Es gibt Medikamente, die Migräne-Symptome lindern können und auch für Schwangere zugelassen sind. Mittel der Wahl sind Ibuprofen (bis SSW 28) und Paracetamol. Allerdings erfordert eine Migräne-Therapie in der Schwangerschaft besondere Vorsicht. Du solltest unbedingt Arzt oder Ärztin um Hilfe bitten, bevor du ein Medikament gegen deine starken Kopfschmerzen nimmst. Gemeinsam werdet ihr die passende Behandlung finden – je nach Schwere der Migräne, Häufigkeit der Anfälle und anderer individueller Faktoren. 

Wenn du in der Schwangerschaft zunächst lieber nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen ausprobieren möchtest, kannst du versuchen, Migräne-Symptome mit Akupressur und Akupunktur zu lindern und in Griff zu bekommen. Informiere dich aber zuvor, dass du wirklich in den Händen von qualifiziertem Fachpersonal bist. Auch Osteopathie und Physiotherapie können – vor allem bei Spannungskopfschmerzen – helfen. Zudem gibt es inzwischen auch Biofeedback-Methoden und Ansätze aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Frag deinen Arzt oder deine Hebamme danach.

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Wie kann ich Migräne in der Schwangerschaft vorbeugen?

Der erste Schritt besteht in der Regel darin, mögliche Auslöser zu identifizieren und in Zukunft zu vermeiden. Dazu kann auch gehören, dass du deinen Lebensstil an die Schwangerschaft anpasst (ausreichend Schlaf, regelmäßige Mahlzeiten, …). 

Auch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, (emotionalen) Stress in der Schwangerschaft zu bewältigen und Migräneanfälle zu reduzieren. 

Wenn du Migräne-Patienten bist bzw. vor deiner Schwangerschaft warst, besteht Hoffnung: Bei zwei Drittel der Migräne-Patientinnen mindern sich die Beschwerden in der Schwangerschaft allein durch die hormonellen Veränderungen

Ist Migräne in der Schwangerschaft gefährlich für mich oder mein Kind?

Migräne in der Schwangerschaft ist nicht zwingend ein Risiko für die Gesundheit deines Babys. Aber es gibt Hinweise darauf, dass das Risiko für eine Präeklampsie steigt, wenn du bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig an Migräne gelitten hast. Deshalb solltest du deinen Arzt und deine Hebamme gezielt darauf ansprechen. So bist du optimal betreut, und ihr behaltet gemeinsam deine persönlichen Schwangerschaftsrisiken im Blick.

Fazit

Migräne in der Schwangerschaft kann sehr belastend sein. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die schmerzhaften Kopfschmerz-Attacken – mit und/oder ohne Medikamente –  in den Griff zu bekommen. Versuche deine individuellen Auslöser zu finden und besprich alle Therapie-Fragen unbedingt mit deiner Ärztin.

Willst du noch mehr über das Thema Migräne in der Schwangerschaft wissen? Dann schreib uns gerne einen Kommentar! 

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 28.09.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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