Close Babelli.deBabelli.de

Beim Versuch Frühgeburt im Erbgut zu erkennen, fanden Forscher etwas anderes heraus

Koennen Gene Aufschluss darueber geben wie lange euer Baby im Bauch bleibt - Beim Versuch Frühgeburt im Erbgut zu erkennen, fanden Forscher etwas anderes heraus
Was hat das Erbgut von Mutter und Kind mit der Schwangerschaftsdauer zu tun? / Bild © justoomm, Adobe Stock

Forschungsergebnisse zeigen eine komplexe genetische Beziehung zwischen dem mütterlichen und fötalen Genom in Bezug auf Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht.

Es ist noch immer nicht ganz klar, wann eine Geburt einsetzt. Dabei gibt es oft nicht den einen Grund, sondern viele Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Mutter Natur ihren Lauf nimmt. Denn der Zeitpunkt der Geburt ist entscheidend für das Überleben des Neugeborenen und die Gesundheit des Säuglings. Forscher haben sich gefragt: Gibt es eine genetische Grundlage dafür?

Das Early Growth Genetics Consortium ist ein internationales Team aus Forschenden und versucht die Frage durch sogenannte genom-weite Assoziationsstudien (GWAS) zu klären: „Dabei werden Abweichungen im Erbgut mit der Dauer der Schwangerschaft in Beziehung gesetzt.“

195.555 Genome von Schwangeren mit Einzelschwangerschaften wurden analysiert

Bei vielen standen auch die genetischen Daten des Kindes oder auch des Vaters zur Verfügung. Ein Ziel der Studie war, eine Frühgeburt anhand eines Gentests vorhersagen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich für das Team um Bo Jacobsson von der Universität Göteborg nicht. 

Aber die 90 Forschenden konnten 24 Varianten, die die Dauer der Schwangerschaften beeinflussten, finden: 15 im Erbgut der Mutter, sieben bei Mutter und Kind und zwei nur beim Kind. Einige der gemeinsamen Genvarianten hatten bei Mutter und Kind entgegengesetzte Auswirkungen. Wenn bei der Mutter ein früher Beginn der Wehen begünstigt wurde, dann gab es bei dem Kind dagegen ein schnelleres Wachstum. Gene, die die Dauer der Schwangerschaft verlängern, verminderten umgekehrt das Wachstum des Fötus.

Diese antagonistische Pleiotropie lasse sich als Kompromiss in einem Interessenkonflikt von Mutter und Kind deuten: „Dabei ist die Mutter daran interessiert, die Schwangerschaft zu beenden, solange dies noch ohne Gefahr für Leib und Gesundheit möglich ist. Die Interessen des Fetus bestehen darin, so lange wie möglich von der geschützten Umgebung im Uterus zu profitieren, bevor sie ein eigenes Leben beginnen.“ Die Studie gibt Einblicke in die genetischen Auswirkungen auf den Geburtszeitpunkt und die komplexe mütterlich-fötale Beziehung zwischen Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht.

Quellen

 

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert