Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist im Jahr 2022 um fast 10 Prozent gestiegen.
9,9 Prozent mehr Fälle von Abtreibungen gab es vergangenes Jahr. Vor allem zum Jahresende, im 3. Quartal, stieg die Zahl deutlich an. Anhand der Daten lässt sich keine Ursache für die starke Zunahme erkennen. Von den rund 104.000 Fällen waren knapp drei Viertel der Frauen unter 35 Jahren. Laut Statistischem Bundesamt waren rund 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Rund 8 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, rund 3 Prozent waren jünger als 18 Jahre und nahezu 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
Die sogenannte Beratungsregel haben 96 Prozent der Betroffenen in Anspruch genommen. Diese besagt, dass seit der Befruchtung nicht mehr als zwölf Wochen vergangen sein dürfen, um einen legalen Eingriff durchführen zu können.
Im Vorjahr wurde mit 94.600 Fällen der niedrigste Stand seit der statistischen Erhebung verzeichnet. Im Zehnjahresvergleich gibt es deutlich weniger Abbrüche in den jungen Altersgruppen.
Dabei bieten in Deutschland, laut statista, immer weniger Praxen und Krankenhäuser entsprechende Eingriffe an. Die Zahl hat sich nahezu halbiert. Um die 1.092 (im Jahr 2021 zuletzt gezählten Praxen und Krankenhäuser, statista) zu erreichen, müssen Betroffene immer weitere Wege auf sich nehmen.
Quellen
- Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 120 vom 2. März 2023 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_120_233.html (abgerufen am 28.03.2023)
- statista: Immer weniger Ärzt:innen führen Abtreibungen durch https://de.statista.com/infografik/27437/anzahl-der-praxen-und-krankenhaeuser-in-deutschland-die-schwangerschaftsabbrueche-vornehmen/(abgerufen am 28.03.2023)