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Sara Flieders Petition „Kinderrechte auf Instagram wahren“ an Bundesministerium übergeben

Sara Flieder 3 - Sara Flieders Petition „Kinderrechte auf Instagram wahren“ an Bundesministerium übergeben
Sara Flieder und ihre Mitstreiter bei der Übergabe der Unterschriften in Berlin / Bild © Paul Lovis Wagner / Campact

Kinder können sich nicht gegen die Veröffentlichung ihrer Fotos wehren. Deshalb hat die Soziologin Sara Flieder Unterschriften für ihre Rechte gesammelt. 

Breiverschmiert im Hochstuhl, weinend oder schlafend – zu viele Influencer und Influencerinnen zeigen ihre Kinder in eigentlich privaten Situationen auf Instagram, Facebook und Co. Und nicht wenige davon verdienen auch Geld damit, die Kinder im Alltag, mit diversen Produkten gekonnt platziert, zu begleiten. Das ist Kinderarbeit, die Frankreich jetzt im Zusammenhang mit Sharenting übrigens weltweit als erstes Land verboten hat. Das Internet vergisst schließlich nicht und viele der arglos und gegen das Recht am eigenen Bild geteilten Fotos von Kindern landen im Darknet, auf Plattformen für Pädophile. 

Gewerbliche Influencerinnen und Influencer verdienen auf Kosten ihrer Kinder

Und auf Kosten derer Sicherheit. Die Soziologin Sara Flieder hält auch nichts davon Kinder so vorzuführen. Teilweise werde der komplette Tag, vom Aufstehen bis zum Zubettgehen verfolgt. Sogar wie die Kinder heissen, wo Kita und Schule sind, wo sie wohnen werde geteilt. 

Die Hamburgerin fordert nun auf der Petitionsplattform von Campact folgende Maßnahmen für gewerblich agierende InfluencerInnen gesetzlich festzulegen:

  • Keine halbnackten (in Windeln oder Badesachen) oder gar nackten Bilder von Kindern
  • Keine Informationen über Name und Wohnort der Kinder (Damit ist der genaue Wohnort gemeint, der Rückschlüsse auf die besuchte Kita/Schule ziehen lässt)
  • Keine persönlichen Informationen über akute Krankheiten, Toilettengänge, Essverhalten
  • Keine Kinder für Werbung, es sei denn, es ist gesetzlich geregelt und kontrolliert wie bei öffentlichen Werbedrehs/Shootings
  • Kein Zeigen der privaten Räume der Kinder
  • Keine Videos, in denen Kinder bloßgestellt werden (in denen sie fallen, von den Eltern geärgert werden, einen verschmierten Mund haben, auf der Toilette sitzen, in „lustigen“ Positionen eingeschlafen sind etc.)

Gesetze zum Schutz schaffen

Die Petition „Kinderrechte auf Instagram wahren“ soll nicht nur ein Denkanstoß sein, Sara Flieder möchte im besten Fall eine rechtliche Grundlage schaffen. Ein großer Schritt in diese Richtung wurde nun mit der Übergabe der 50.246 Unterschriften an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemacht. Auf Instagram schreibt Sara Flieder dazu:

„Nach der Übergabe haben wir uns noch lange unterhalten und festgehalten: Neben Gesetzen zum Schutz von Kindern braucht es vor allem viel Aufklärung über den Umgang mit Medien und dem Internet.“

Uns sagt sie außerdem: „Nach der Übergabe mache ich mich weiter stark für das Thema, auf meinem Instakanal und auch im Rahmen des „Bündnis für die junge Generation“, in das mich das Familienministerium eingeladen hat.“ 

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Jeder von uns kann etwas tun, meint Sara Flieder 

„Mir geht es natürlich nicht nur um InfluencerInnen. Jeder sollte gucken, welche Bilder und Infos er oder sie im Netz teilt. Der Fokus liegt deswegen auf Influencern, weil nur ihre Kinder von der Arbeit mit den Werbekooperationen betroffen sind und auch, weil sie dadurch natürlich einen viel größeren Anreiz haben, die Kinder zu zeigen. Je mehr man von Kindern preisgibt, desto größer sind leider auch die Klickzahlen und damit werden Influencer attraktiv für Werbekunden. Es hilft also auch, solchen Accounts nicht zu folgen und die beworbenen Produkte nicht zu kaufen, um das System zu ändern. Trotzdem wird es ohne gesetzliche Regelungen nicht gehen – das zeigen schon die Reaktionen der Influencer auf meine Petition. Die haben mich nahezu alle geblockt und kritische Kommentare werden sofort gelöscht.“

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Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

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