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Neue Nachsorge beugt erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen nach Schwangerschaftskomplikationen vor

Neue Nachsorge soll erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen nach Schwangerschaftskomplikationen vorbeugen
Gezielte Prävention soll verhindern, dass Gefäßschädigungen entstehen oder fortschreiten / Bild © zinkevych, Adobe Stock

Untersuchungen zeigen, nach einer Schwangerschaft mit Komplikationen treten öfter langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Die Universitätsklinik Leipzig steuert mit einem bundesweit einzigartigem Nachsorgeprogramm gegen. 

Bluthochdruck, Präeklampsie, HELLP-Syndrom oder Plazentafehlfunktion – all diese Schwangerschaftskomplikationen können laut Studien später gehäuft zu Krankheiten wie koronaren Herzerkrankungen führen. Betroffene hätten außerdem auch ein dreifach erhöhtes Risiko für Diabetes und ein sechsfach erhöhtes für Nierenversagen.

Schwangerschaftskomplikationen als Indikator

Die Universitätsklinik Leipzig (UKL) hat nun ein gezieltes Nachsorgeprogramm für die betroffenen Frauen entwickelt, damit diese später kein höheres gesundheitliches Risiko haben. Die Schwangerschaft kann in dem Fall nämlich laut Experten des UKL bereits „ein früher natürlicher Stresstest für den Organismus sein, der Anfälligkeiten und versteckte Störungen aufdeckt“. 

„Dadurch gewinnen wir einen enormen Wissensvorsprung, weil wir so erkennen, welche Frauen die Veranlagung für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben“, sagte Anne Dathan-Stumpf, Leiterin des Nachsorgeprogramms.

Obwohl das bereits durch Studien belegt sei, gibt es nach der Entbindung keine oder nur eine kurzfristige Nachbetreuung. Laut UKL sind Frauen, die um ihr Risiko wissen, motiviert gegenzusteuern und vorzubeugen. Deshalb startet die geburtsmedizinische Abteilung mit Kardiologie (Fachgebiet Erkrankungen des Herzens) und Nephrologie (Nierenlehre) ab April 2023 ein Nachsorge- und Interventionsprogramm, um auch nach der Entbindung im Universitätsklinikum zu begleiten und weiter zu betreuen.

Erfahrungswerte daraus sollen außerdem zunächst über zwei Jahre in einer Studie erfasst und bewertet werden. 

Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

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