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Die 8 besten Alltagsmaterialien für das Baby-Spiel

Alltagsmaterialien für Babys Spiel
Gekauftes Spielzeug ist meist gar nicht nötig. / Bild © AzmanL, Getty Images

Ist dir aufgefallen, dass dein Baby manchmal viel lieber mit Alltagsgegenständen spielt, als mit seinem Spielzeug? Warum das so ist und welches Alltagsmaterial wir dir und deinem Baby wärmstens empfehlen können, mehr dazu hier.

Warum dein Baby eigentlich kein Spielzeug braucht

Vielleicht kommt dir das bekannt vor … 

Du hast deinem Baby gerade erst ein neues Spielzeug besorgt, doch es interessiert sich offensichtlich viel mehr für die Verpackung oder die Tupperdosen in der Küchenschublade. 

Mach dir keine Gedanken! Dieses Verhalten ist erklärbar und eigentlich wunderschön. 

Denn: Gegenstände des Alltags findet dein Kind gerade deswegen so spannend, weil du oder ihr sie benutzt. 

Obendrein sind sie vielfältig und regen deshalb Babys Kreativität an. Und da dein Baby sich vor allem erfährt und lernt, indem es seine Eltern nachahmt, interessiert es sich mit brennender Neugier für diese Dinge. 

Für dich als Mama oder Papa haben Alltagsmaterialien natürlich den Vorteil, dass sie simpel, günstig und meist ohnehin schon im Haushalt vorhanden sind. Ein klares Argument, um beim Baby-Spiel gezielt mehr auf Alltagsmaterialien als auf gekauftes Spielzeug zu setzen. 

Das bedeutet jedoch nicht, dass dein Baby einfach so mit allen Alltagsgegenständen spielen darf. Denn natürlich gibt es auch hier einige Dinge zu beachten, wie etwa Babys Sicherheit. 

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Deswegen haben wir dir die 8 besten Alltagsmaterialien für das Babyspiel übersichtlich zusammengefasst:

Die 8 besten Alltagsmaterialien

1. Backpapier

„Was macht es für ein Geräusch, wenn ich das Backpapier in der Hand habe?“

Das Spiel mit unbenutztem Backpapier oder Butterbrotpapier regt nicht nur die Sinne an, sondern fördert auch die auditive Wahrnehmung deines Schatzes, weil es so herrlich schön raschelt. 

Außerdem kann dein Baby es wunderbar reißen, greifen und drücken. Es kann hier mit seiner Kraft ausprobieren und trainiert seine Auge-Hand-Koordination. Achte beim Spiel mit Backpapier einfach darauf, dass du beobachtend dabei bleibst, damit dein Kind nicht aus Versehen etwas davon verschluckt. 

2. Frischhaltedosen und Kochutensilien

Frischhaltedosen eignen sich prima zum Stapeln, Befüllen, Einsortieren, Aussortieren, Laut-Sein oder etwa gemeinsamen Musizieren, wenn du deinem Kind noch ein paar Kochutensilien wie Schneebesen oder Holzlöffel dazulegst. 

In diesem Spiel kann es wertvolle rhythmische Erfahrungen sammeln und gemeinsam macht das Ausprobieren einfach doppelt so viel Spaß!

Auch eine leere, fest verschließbare PET-Flasche mit trockenem Reis, Nudeln und/oder Sand lässt sich auf vielfältige Weise entdecken.

3. Textilien, Stoffe und Tücher

Schau einmal in deinem Kleiderschrank nach besonderen Stoffen, Schals oder aussortierter Kleidung. Natürlich kannst du auch einfach ein sauberes Küchentuch oder Frotteehandtuch nutzen. Auch Taschentücher eignen sich prima für dieses Spiel.

Lege deinem Baby diese Stoffe und Textilien vor und lass es damit ausprobieren. Jetzt kann dein Kind sie fühlen, tasten, greifen, reißen und in den Mund nehmen. 

Tücher eignen sich auch optimal, um darin etwas zu verstecken oder verschiedene Materialien miteinander zu verbinden. Das fördert neben der Sinnesentwicklung auch ganz nebenbei Babys Kreativität und Eigenständigkeit.

Bleibe beim Spiel allerdings unbedingt dabei, damit dein Kleines sich mit Schals oder Ähnlichem nicht aus Versehen stranguliert. 

4. Leere Küchen- und Toilettenpapier-Rollen

Leere Küchen- und Toilettenpapier-Rollen lassen sich prima greifen, drücken, quetschen und herum transportieren. Mit diesem unkomplizierten Universalspielzeug kann dein kleiner Schatz erste „Türme“ bauen, experimentieren oder etwas Kleines hindurchrutschen lassen.

Hier sind Babys Kreativität absolut keine Grenzen gesetzt. 

Das Beste? Sind die leeren Rollen mal „durchgespielt“ oder werden sie langsam wellig, habt ihr immer Nachschub im Haus parat. 

5. Bewegungsinseln im Wohnzimmer

Lege eine weiche Decke auf den Boden und lass dein Baby darauf strampeln. Das kann eine Frottee-Decke oder auch der Wohnzimmerteppich sein (wenn dieser ausreichend gereinigt ist). 

Dieses freie Bewegungstraining unterstützt die motorische Entwicklung und das Baby beginnt meist ganz von selbst damit, sich hier auszuprobieren. 

Obendrein lässt sich auf Bewegungsinseln bequem anderes Alltagsmaterial und Spielzeug ablegen. 

6. Naturmaterial

Dasselbe kannst du bei gutem Wetter übrigens auch im Garten, auf dem Balkon, im Park oder auf dem Spielplatz machen. Lass dein Baby sich im Sand oder auf dem Rasen ungehemmt ausprobieren und bewegen. 

Es kann die Naturmaterialien ziehen, greifen, fühlen, schmecken – und macht dadurch zahlreiche sinnliche Erfahrungen. 

So machst du deinem kleinen Schatz ein wundervolles wie simples Bewegungs-Angebot. 

7. Körbe

Schon Maria Montessori betonte die Bedeutung der Umgebung und Materialien für die Entwicklung von Kindern. 

Im Montessori-Ansatz werden deshalb Materialien bevorzugt, die die Sinne ansprechen, die natürliche Neugier fördern und gleichzeitig zur Selbstständigkeit anregen. 

Mit handelsüblichen Haushaltskörben (wo du sonst Handtücher, Taschentücher, Trockentücher oder andere Dinge lagerst) oder Wäschekörben kannst du deinem Baby genau das ermöglichen. 

Befülle die Körbe dafür einfach mit unterschiedlichen Textilien und Gegenständen und lass dein Kind darin „baden“. Alternativ kannst du auch einfach sein Spielzeug hineinlegen und dein Baby kann die Körbe dann aus- und wieder einräumen. Auch leere Körbe lassen sich toll stapeln, auf den Kopf ziehen und herumtragen.

So ermöglichst du deinem Baby vielfältige taktile Erfahrungen und einen ausgiebigen Spielspaß.

8. Spiegel 

Die besten Alltagsmaterialien fürs Baby zeichnen sich durch ihre Einfachheit, Natürlichkeit und die Förderung von Babys Sinnesentwicklung aus. Wichtig ist nur, dass du die Materialien sorgfältig auswählst und darauf achtest, dass sie für dein Baby ungefährlich sind. 

Der übliche Wand-Spiegel ist hier eine simple Option. 

Ein sicher befestigter Spiegel in Babys Blickhöhe fördert die visuelle Wahrnehmung und unterstützt ganz nebenbei noch seine Selbstentdeckung. Obendrein kann dein Kind dagegen patschen, fühlen, den Spiegel anlecken und sich ungehemmt mit dem, was es im Spiegel sieht, ausprobieren. 

Auch gemeinsames Tanzen und Singen vor dem Spiegel kann euch tolle Eltern-Kind-Momente schaffen und macht obendrein auch noch unglaublich viel Spaß. 

Schaffe Ja-Räume und du brauchst nie wieder Spielzeug

Wenn du bis hierher gelesen hast, ist dir vermutlich bereits aufgefallen: Letztlich ist weniger immer mehr. 

Du brauchst nicht massenhaft Spielzeug für dein kleines Wunder zu kaufen. Wenn du sogenannte Ja-Räume schaffst, bietest du deinem Kind eine optimale Umgebung zum Spielen und Lernen. 

Nach Maria Montessoris Pädagogik werden in den Montessori-Schulen etwa alle Dinge in den Klassenräumen entfernt, die die kindliche Entwicklung behindern können.

Genauso kannst du dir das in Bezug auf die Umgebung deines Babys bei euch zu Hause vorstellen: Wenn das Baby im Wohnzimmer etwa auf der Krabbeldecke liegt und umher robbt, hast du bei den Dingen, die es eigenständig erreichen und greifen kann, ein gutes Gefühl? Oder ist die Wahrscheinlichkeit, dass du „Nein“ sagen musst, ziemlich groß? 

Du kannst diese sogenannten Ja-Räume nach der Montessori-Pädagogik gestalten, indem du in seiner Umgebung vorher alles entfernst, an das das Baby nicht herankommen soll. 

Dafür kannst du dich selbst einmal auf den Boden legen und schauen, was dein Kind von dort aus so sehen und erreichen kann. Alles, wo du eher „Nein“ sagen würdest, kannst du jetzt außer Reichweite und Sichtweite des Babys aufbewahren.

Fertig ist der Ja-Raum, angelehnt an Montessori. 

So bietest du deinem Baby automatisch eine Umgebung, die zum ungehemmten Erkunden einlädt. Wenn du nicht aus jedem Raum einen „Ja-Raum“ machen kannst oder möchtest, beginne zunächst in den Räumen, wo sich dein Kind mit dir zusammen am meisten aufhält. 

Unsere Empfehlung fürs Spiel mit Alltagsmaterialien

  • Wenn du deinem Baby bewusst Alltagsmaterialien zum Spielen anbietest, unterstützt das nicht nur seine Entwicklung, sondern stärkt auch die emotionale Bindung zwischen euch. Denn dein Baby liebt es, dich nachzuahmen. 
  • Achte einfach darauf, dass es die Materialien sicher erkunden und nicht verschlucken kann. Natürliche Textilien oder Bio-Plastik sind hier ideale Optionen.
  • Nimm dir Zeit, die Alltagsmaterialien gemeinsam mit deinem Baby zu erforschen. Deine eigene Freude und Ausdauer überträgt sich dann automatisch auf dein Kind.
  • Je nachdem, wie gut dein Kind das Material schon kennt, kannst du es auch selbstständig damit experimentieren lassen. Das fördert seine Eigenständigkeit und seine Problemlösungsfähigkeiten. 
  • Außerdem eignet sich diese Zeit dann prima, damit du (im selben Raum wie dein Baby) eine Zeit lang mal etwas anderes für dich tun kannst, wie etwa in Ruhe einen Kaffee zu trinken. 

Redaktioneller Hinweis: Wir unterstützen die Kernprinzipien der Montessori-Pädagogik, die sich auf Selbsterfahrung, innere Lernprozesse und die kindliche Entwicklung beziehen. Wir distanzieren uns jedoch klar von den Aussagen Montessoris, die vom Weltbild der damaligen Zeit geprägt sind.

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Quellen

  • Davies, Uzodike, van Loon, Wirth (2022). Das Montessori Baby. Geborgen und mit offenen Sinnen ins Leben starten. Weinheim: Verlagsgruppe Beltz.
  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.

✔ Inhaltlich geprüft am 15.01.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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