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U6 Untersuchung: Zeitpunkt, Ablauf & alle wichtigen Infos

U6 Untersuchung
Die U6 Untersuchung ist die letzte Untersuchung im Säuglingsalter. / Bild © bluedesign, Adobe Stock

Die U6 Untersuchung findet zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat statt. Neben der altersgerechten körperlichen und geistigen Entwicklung stehen vor allem die Beweglichkeit und die Koordination im Fokus der Untersuchung. Wir erklären dir alles, was du über die U6 wissen solltest!

Die U6 Untersuchung auf einen Blick

  • Zeitpunkt: zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat
  • Wesentliche Inhalte der Untersuchung: Ermittlung der Körperwerte; Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands sowie der altersgerechten körperlichen und geistigen Entwicklung; Check der Grob- und Feinmotorik, des Seh- und Hörvermögens und der Sprachentwicklung.
  • Medikation: eventuell Impfungen
  • Sonstiges: Überprüfung des Impfstatus und Impfberatung. Aufklärung über Vitamin-D- und Fluorid-Prophylaxe. Beratung zu Themen wie Ernährung, Zahn- und Mundhygiene. Aufklärung über Maßnahmen zur Unfallverhütung.
  • Benötigte Unterlagen: Krankenversicherungskarte des Kindes, gelbes Untersuchungsheft, Impfausweis

Was ist die U6 Untersuchung?

Bei der U6 handelt es sich um die sechste von insgesamt 12 Vorsorgeuntersuchungen, die bei Kindern durchgeführt werden. Sie wird auch als sechste pädiatrische Vorsorgeuntersuchung bezeichnet. Da sie die letzte Untersuchung im Säuglingsalter, also im ersten Lebensjahr eines Babys ist, ist zudem der Begriff Einjahresuntersuchung geläufig.

Wozu dient die U6 Untersuchung?

Bei dieser sechsten Vorsorgeuntersuchung wird überprüft, ob sich dein Baby körperlich und geistig altersgerecht entwickelt. Ziel ist es, Hinweise auf mögliche Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen.

Wann findet die U6 statt und wer führt sie durch?

Die U6 Untersuchung findet zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat statt. Euer Kinderarzt oder eure Kinderärztin macht sich ein Bild davon, wie sich dein Kind seit der letzten U-Untersuchung entwickelt hat.

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Was wird bei der U6 gemacht?

Die U6 Untersuchung beinhaltet, wie alle U-Untersuchungen, eine Anamnese. Außerdem erfolgen eine körperliche Untersuchung und eine individuelle Beratung zu verschiedenen altersrelevanten Themen. Du kannst konkrete Fragen stellen und deine Beobachtungen und Sorgen schildern. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wird zudem der Impfstatus deines Kindes überprüft.

1. Anamnese

Bei der U6 wird dir der Kinderarzt oder die Kinderärztin Fragen zum Verhalten deines Babys stellen. Beispielsweise wird es um die Ess- und Schlafgewohnheiten gehen. Auch die Verdauung oder das Schreiverhalten können Hinweise auf mögliche klärungsbedürftige Beschwerden geben.

Weiterhin ist das Sozialverhalten deines Kindes von Interesse. Du wirst beispielsweise gefragt, ob dein Baby Blickkontakt zu dir und/oder anderen aufnimmt und interagieren möchte. Ziel dieser Befragung ist es, mögliche Auffälligkeiten zu erkennen.

2. Körperliche Untersuchung des Babys

Der Kinderarzt oder die Kinderärztin macht sich ein Bild vom Allgemeinzustand deines Babys. Schwerpunkte der Untersuchung bilden neben der Überprüfung der altersgerechten körperlichen und geistigen Entwicklung vor allem die Beweglichkeit und die Koordination. Weiterhin stehen das Seh- und Hörvermögen sowie die Sprachentwicklung im Fokus.

Ermittlung der Körperwerte

Zunächst werden das Gewicht, die Körpergröße und der Kopfumfang deines Kindes bestimmt. Die Daten werden im gelben Untersuchungsheft notiert.

Untersuchung auf Entwicklungsauffälligkeiten

Der Arzt oder die Ärztin hört mit einem Stethoskop Herz, Lunge und Darm deines Säuglings ab. Die Körperfunktionen und Reflexe werden überprüft. Auch das Abtasten der Fontanellen gehört bei der U6 Untersuchung zum Standard.

Schwerpunkt der U6 Untersuchung bilden jedoch die Motorik und die Beweglichkeit deines Babys. Anhand von spielerischen Übungen verschafft sich der Kinderarzt oder die Kinderärztin ein Bild von der Körperbeherrschung deines Kindes. Es wird unter anderem beobachtet:

  • ob sich dein Kind von der Rückenlage in die Bauchlage und zurück drehen kann
  • ob es krabbelt
  • ob es sich selbstständig an einem Gegenstand hochziehen und stehen kann oder ob es vielleicht sogar schon seine ersten Schritte macht
  • ob es sich beim Fallen mit den Armen abstützt
  • ob es mit ausgestreckten Beinen und geradem Rücken frei sitzen kann
  • ob es Gegenstände mit Daumen und Zeigefinger aufhebt (sogenannter Pinzettengriff).

Neben der Körperbeherrschung werden auch die Sehentwicklung und die Entwicklung des Hörvermögens getestet. Der Kinderarzt leuchtet deinem Kind mit einer Lichtquelle in die Augen, um eventuelle Sehstörungen zu erkennen (sogenannter Brückner-Test). Es wird beobachtet, ob dein Kind einen Gegenstand fixiert und diesem mit dem Blick folgt. Außerdem wird getestet, ob dein Baby auf Geräusche reagiert.

Weiterhin wird beobachtet, ob dein Baby mit dir, seiner primären Bezugsperson, „kommuniziert“. Die Interaktion zwischen Eltern und Kind lässt unter anderem Schlüsse auf die sprachliche Entwicklung zu. Viele Kinder geben in diesem Alter zweisilbige Laute von sich, um mit Mama oder Papa zu kommunizieren. Manche Kinder sprechen bereits mit 12 Monaten ihre ersten Wörter. Keine Sorge, falls dein Baby nicht „mitmachen“ möchte. Ärzte wissen, dass dies oft der ungewohnten Situation in der Kinderarztpraxis geschuldet ist. In diesem Fall verlassen sie sich auf deine Einschätzung.

Auch die Interaktion deines Babys mit der Umwelt wird beobachtet:

  • Wie reagiert dein Kind auf die Ansprache anderer?
  • Greift oder reicht es beispielsweise nach Aufforderung einen Gegenstand?
  • Nimmt es seine Umwelt bewusst wahr?

Aus dem Verhalten deines Kindes kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin Rückschlüsse auf die sozialen und emotionalen Fähigkeiten ziehen. Auffälligkeiten werden im gelben Untersuchungsheft dokumentiert.

Wichtig: Jedes Kind ist anders

Kinder entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo. Es kann sein, dass dein Baby bei der U6 Untersuchung noch nicht alle Übungen „schafft“. Mach dir keine Sorgen, oft gleichen sich vermeintliche Entwicklungsverzögerungen nach wenigen Wochen aus.

3. Aufklärung und Beratung

Bei der U6 Untersuchung erhältst du eine Beratung zu wichtigen altersspezifischen Themen. Du wirst über Maßnahmen zur Unfallverhütung und zum UV-Schutz aufgeklärt und bekommst Tipps, wie du die Sprachentwicklung deines Babys fördern kannst. Weiterhin wirst du zum Thema Zahngesundheit und Mundhygiene beraten. Denn zum Ende des ersten Lebensjahres haben viele Säuglinge bereits ihre ersten Zähnchen. In der kinderärztlichen Praxis wird man dich auch auf die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen hinweisen. Vom sechsten Lebensmonat bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres sind insgesamt sechs zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung vorgesehen.

Falls du konkrete Fragen zum Umgang mit deinem Baby haben solltest, kannst du diese Fragen stellen. Scheue dich nicht, deine Beobachtungen und Sorgen in den U-Untersuchungen anzusprechen. Bei Bedarf kannst du dich in der Kinderarztpraxis über Hilfsangeboten für Eltern informieren lassen.

4. Medikation und Impfung

Die Beratung zur Rachitis- und Kariesprophylaxe durch Vitamin D und Fluorid gehört bei der U6, wie bei allen Untersuchungen im ersten Lebensjahr, zum Standard. Außerdem stehen möglicherweise Impfungen an.

Vitamin D

Die Vitamin-D-Gabe wird in den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten (bis zum zweiten erlebten Frühsommer) empfohlen, da Säuglinge noch nicht in der Lage sind, genügend körpereigenes Vitamin D zu produzieren. Ein Vitamin-D-Mangel kann zur Knochenerkrankung Rachitis führen.

Fluorid

Kinderärzte raten zu einer Kariesprophylaxe durch Fluorid. Die Milchzähne sollten mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta geputzt werden.

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Impfung

Bei den U-Untersuchungen wird routinemäßig auch der Impfstatus deines Säuglings überprüft. Möglicherweise fehlende Schutzimpfungen können nun nachgeholt werden. Falls noch nicht erfolgt, erhalten Kinder im Rahmen der U6 die letzte Sechsfachimpfung (gegen Diphtherie, Tetanus, Haemophilus Influenzae (Hib), Hepatitis B, Kinderlähmung und Keuchhusten) und/oder die dritte Schutzimpfung gegen Pneumokokken. Damit ist die Grundimmunisierung abgeschlossen.

Sofern die Sechsfach- und die Pneumokokken-Impfung bereits erfolgten, wird bei der U6 Untersuchung häufig mit der Immunisierung gegen Masern, Mumps, Röteln (Kombinationsimpfstoff) und/oder Windpocken (Varizellen) begonnen. Bisher erhielt dein Kind sogenannte Totimpfstoffe. Bei der MMR- und der Windpocken-Impfung handelt es sich erstmalig um einen Lebendimpfstoff. Weiterhin kann im 12. Lebensmonat die Impfung gegen Meningokokken erfolgen.

Tipp: Im Themenportal der BZgA kannst du dich ausführlich über die offiziellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder von 0 bis 12 Jahren informieren.

Wie lange dauert die U6 Untersuchung?

Die Dauer der U6 hängt davon ab, wie viel Zeit man sich in der Kinderarztpraxis für die Untersuchung nimmt, wie viele Fragen dir auf der Seele brennen und wie intensiv die ärztliche Beratung ist. Du solltest etwa 30 Minuten einplanen.

Was brauche ich für die U6 Untersuchung?

Du benötigst das gelbe Untersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte und den Impfausweis deines Kindes.

Wer bezahlt die U6?

Die Kosten für alle U-Untersuchung werden von der Krankenkasse getragen. Wichtig ist, dass sie im dafür vorgesehenen Zeitraum stattfinden. Ansonsten musst du die Kosten möglicherweise selbst aufbringen. Die U6 Untersuchung sollte spätestens bis zum 14. Lebensmonat erfolgt sein.

Wie geht es weiter?

Im Alter von 15 Monaten sollte dein Kind laut STIKO-Empfehlung die zweite Dosis der MMR- und der Windpocken-Impfung erhalten. Vereinbare am besten direkt bei der U6 einen Termin. Um den zweiten Geburtstag herum (zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat) steht die nächste große Vorsorgeuntersuchung an: die U7. Die Zeitabstände zwischen den U-Untersuchungen werden nach dem ersten Lebensjahr deutlich größer als bisher.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 23.05.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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