Close Babelli.deBabelli.de

Geht es euch auch so? Warum Kinder Eltern jahrelang müde machen

Geht es euch auch so Warum Kinder Eltern jahrelang muede machen - Geht es euch auch so? Warum Kinder Eltern jahrelang müde machen
Selbst wenn die Kinder größer sind und durchschlafen, leiden Eltern noch immer unter schlechtem Schlaf. / Bild ©Tomsickova, Adobe Stock

Mit der Geburt eines Kindes steigt das Schlafdefizit bei Eltern bekanntermaßen. Aber habt ihr gewusst, dass es für Mütter und Väter noch jahrelang so bleibt? 

Ich bin immer müde. Das ist der Normalzustand. Die Tage, an denen ich morgens richtig gut ausgeschlafen aufwache, kann ich an einer Hand abzählen. Dabei ist mein Kind schon längst ein Schulkind und auch ziemlich selbstständig und inzwischen ein guter Schläfer. Warum schlafen mein Mann und ich aber noch immer schlecht, während das Kind im eigenen Bett seelenruhig schlummert? 

Das allgemein bekannte Schlafdefizit nach der Geburt 

Dass Eltern nach der Geburt eines Kindes wenig Schlaf bekommen und dieser auch immer wieder durch Stillen, Fläschchengeben, Wickeln und Trösten in der Nacht unterbrochen wird, ist bekannt. Direkt nach der Geburt geht die Schlafdauer von Eltern laut Studien erwartungsgemäß zurück: In den ersten 3 Monaten schlafen Mütter im Durch­schnitt eine Stunde weniger als vor der Schwangerschaft. Väter haben einen um etwa 15 Minuten kürzeren Schlaf. Außerdem fehlt stillenden Frauen mehr Schlaf als Frauen, die ihren Kindern die Flasche geben. So die Studienlage.

Mein persönliches Schlafdefizit nach der Geburt

Bisher habe ich immer gedacht, mein Schlafdefizit liegt an unserer ganz persönlichen Geschichte: Die Zeit nach der Geburt war aus vielen gesundheitlichen Gründen sehr herausfordernd, und das Kind hat kaum geschlafen. Und wenn, dann nur auf mir oder meinem Mann. Später musste sich einer von uns auch noch lange mit dem Kind hinlegen, bis es eingeschlafen war und sich dann ganz leise aus dem Zimmer rausschleichen. Wie oft das schiefgegangen ist und das Einschlafritual von vorne begonnen werden musste, muss ich euch bestimmt nicht erzählen. Und bis zur Schulzeit hat unser Kind auch in unserem Bett schlafen dürfen, wenn es das wollte. Wie oft ich dabei Hände, Füße und wer weiß was noch aus meinem Gesicht sortieren musste, könnt ihr euch vorstellen. Meinen schlechten Schlaf habe ich seitdem immer als eine Art Nachwirkung dieser Zeiten gesehen. 

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Die Wahrheit über jahrelangen schlechten Schlaf bei Eltern

Ich erinnere mich, dass der ein oder andere mir in meiner ganz müden Phase nach der Geburt tröstend sagte, es würde besser werden. Das fühlte sich aber sehr lange nicht so an. Und dabei fällt mir auch ein, dass es Eltern gab, die meinten, dass der Schlafmangel mit Kindern sich nie bessert. Und sie sollten recht behalten: 

Forscher haben herausgefunden, dass Schlafzeit und Schlafdauer nach der Geburt stark abnehmen und nach drei Monaten einen Tiefpunkt erreichen. Frauen bekommen das deutlich zu spüren und sind unzufriedener mit ihrem Schlaf. Das fühle ich so.

Mit bis zu sechs Jahren Schlafdefizit müssen Eltern rechnen

Der Schlaf an sich verbessert sich zwar wieder. Die Veränderung im Schlaf bleibt aber über Jahre: Auch wenn die Kinder zwischen 4 und 6 Jahre alt sind, schlafen wir Mütter im Durchschnitt immer noch 20 Minuten weniger. Und Väter etwa 15 Minuten weniger als zuvor. 

Das muss man sich mal klarmachen: Nach der Geburt des ersten Kindes schlafen Mütter und Väter bis zu sechs Jahre lang schlechter und weniger als vor der Schwangerschaft. Und müssen trotzdem funktionieren: Als fürsorgliche und wachsame Eltern, engagierte Arbeitnehmer und verantwortungsvolle Erwachsene in Strassenverkehr und Co.. 

Ich werde sicher nie wieder so gut schlafen wie vor der Geburt meines Kindes 

Ich weiß jetzt schon sicher und auch ohne Forscher zu sein, dass das mit dem Schlafdefizit als Eltern auch nicht besser wird, wenn das Kind groß ist. Meine Mutter konnte auch immer erst schlafen, wenn ich sicher nach einer Party zuhause angekommen war. Und dann gibt es da ja noch die berühmt berüchtigte To Do-Liste, die vor allem Mütter im Bett noch durchgehen, allgemeine Sorgen um den Nachwuchs und die Herausforderungen und Sorgen der Kinder selbst, die wir mitfühlen und die uns nachts wach halten. Da hilft fast nichts: Nur Augen zu und durch.

Wie schlaft ihr denn so?

Mehr zum Thema

Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert