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Milcheinschuss bei Vätern: Ja, auch das ist möglich!

Milcheinschuss bei Vätern: Ja, auch das ist möglich!
Können auch Papas stillen? / Bild © EvaHM, Stock Adobe

Na? Ist dir bei diesem Titel gerade die Kinnlade heruntergefallen? Ja, du hast richtig gelesen: Milcheinschuss bei Vätern ist möglich! Wie und warum erfährst du hier!

Hoppla, Milcheinschuss!

Das Baby ist da. Damit einher geht kurz nach der Geburt der Milcheinschuss der Mutter. Die Vormilch wird abgelöst und die Brust der Frau ist meist prall mit Muttermilch gefüllt. Der Körper hat sich auf das Stillen vorbereitet. Doch nicht nur Mütter können das spüren. Ja, ganz recht – auch bei Vätern ist ein Milcheinschuss möglich! Wie, das erklären wir jetzt!

Wie ist das überhaupt möglich?

Warum der Milcheinschuss bei Vätern biologisch überhaupt möglich ist, hat mit der Entwicklung des Mannes im Mutterleib zu tun. Wir spulen also einmal zurück: Bis zur 10. SSW haben Embryos noch keine Geschlechtsdefinition. Erst danach entwickeln sich die geschlechtlichen Merkmale aus. Durch diesen Vorgang hat die Brust eines erwachsenen Mannes rein körperlich alle Voraussetzungen zum Stillen, allerdings sind die Brustdrüsen und Milchgänge verkümmert.

In Verbindung mit einem bestimmten Hormon ist ein Milcheinschuss beim Papa dennoch möglich …

Das Hormon „Prolaktin“

Werdende Mütter bilden schon in der Schwangerschaft das Hormon „Prolaktin“. Es ist für die Muttermilchbildung nach der Geburt verantwortlich und fördert damit den Milcheinschuss. Besonders spannend: Kurz nach der Geburt haben auch manche Papas einen leicht erhöhten Prolaktin-Spiegel. Ist dieser aufgrund von hormonellen Schwankungen deutlich höher als gewöhnlich, können kleine Tropfen einer milchähnlichen Substanz aus den Brustwarzen austreten. Allerdings müssen die Brustwarzen dafür zusätzlich angeregt, also regelmäßig gedrückt und berührt werden. Demnach kommt dieses Phänomen zwar selten vor, ist aber dennoch möglich!

Wichtig: Selbst, wenn der Mann diesen Milcheinschuss erlebt, so würden seine Tropfen das Baby niemals vollständig ernähren können. Die wirkliche Versorgung muss also weiterhin über die stillende Mama oder die Flasche passieren. 

Natürlich können auch Männer, die biologisch als Frau geboren wurden, einen Milcheinschuss haben. Dafür muss das Prolaktin im Körper noch ungehemmt vorhanden sein, was nach der Hormoneinnahme aufgrund einer Gender-Transition (geschlechtsangleichenden Operation) eher selten der Fall ist.

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Eine weitere Möglichkeit: Hormonstörung

Der Milcheinschuss beim Vater ist ebenfalls möglich, wenn er die Hormonstörung „Galaktorrhö“ hat. Sie kann etwa auch bei Frauen auftreten. Galaktorrhö entsteht durch eine Überproduktion von Prolaktin. In den meisten Fällen steckt eine Erkrankung der Brustdrüse dahinter. Die austretende Flüssigkeit ist also nicht zum Stillen des Babys geeignet. Im Zweifel sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen!

Ist es komisch, wenn das Baby aus Versehen an der männlichen Brust saugt?

Dass das Baby auch mal an der männlichen Brust saugt, kann insbesondere in den ersten Wochen nach der Geburt, etwa beim nächtlichen Schlaf im Familienbett zügig passieren. Daran ist nichts ungewöhnlich – ganz im Gegenteil: Das Baby sucht nach Nahrung, Versorgung und Nähe. Im Sinne des Bindungsaufbaus zu beiden Elternteilen ist das ein wunderbares Zeichen! Auch, wenn Papa nun zwangsläufig die Mama wecken muss, damit sie das Baby mit Nahrung versorgt.

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Der mentale Milcheinschuss

Er ist biologisch nicht belegt, sondern vielmehr ein Gefühl: Das Baby ist da, die Geburt geschafft und eine besondere Zeit beginnt. Die Liebe und Aufmerksamkeit von Mama und Papa kreisen jetzt rund um das Baby – ein wahrhafter „mentaler Milcheinschuss“. Wenn ein frisch gebackener Vater also ganz ausgelassen und berührt über sein Neugeborenes spricht, befindet er sich womöglich mittendrin in dieser aufregenden Kennlernzeit mit dem kleinen Wunder. 

Unser Fazit

Ein Milcheinschuss bei Vätern ist selten, aber möglich! Allerdings handelt es sich dann nicht um eine ausreichende Milchbildung, die das Baby versorgen könnte. Es sind eher kleine Tropfen, die durch einen Überschuss des Hormons „Prolaktin“ hervorgerufen werden können. Interessant, oder?

Hättest du das gewusst? Oder bist du selbst Papa und hattest auch einen Milcheinschuss? Wir freuen uns über deinen Kommentar!

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Quellen

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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