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Wozu brauchen Babys die Lanugobehaarung?

Lanugobehaarung beim neugeborenen Baby am Ohr
Manchmal sieht man beim Neugeborenen noch Lanugobehaarung. / Bild ©Alima007, Adobe Stock

Wenn dein Baby sich vom Embryo zum Fötus entwickelt, wächst ihm am ganzen Körper ein feiner Haarflaum: das Lanugohaar. Bei Frühchen ist die Lanugobehaarung noch sehr stark ausgeprägt. Bei reif geborenen Kindern hingegen sind sie meistens schon wieder ausgefallen oder nur noch teilweise vorhanden. Doch warum wachsen Babys im Mutterleib überhaupt Körperhaare? Und wann verschwinden sie?

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen der 13. und der 36. Schwangerschaftswoche tragen Babys die Lanugobehaarung
  • Der weiche Haarflaum schützt die Haut, speichert Wärme und federt Stöße ab
  • Die Lanugohaare fallen vor der Geburt aus und werden über das Fruchtwasser teilweise vom Baby aufgenommen
  • Erst nach den Lanugohaaren fangen die normalen Kopfhaare an zu wachsen

Wann entsteht die Lanugobehaarung bei Babys?

Etwa ab der 13. Schwangerschaftswoche beginnt mit dem Start der Fetalphase das Wachstum der Lanugohaare, auch Wollhaare oder kurz „Lanugo“ genannt. Oft erkennt man die Lanugobehaarung bei Babys erst auf den zweiten Blick: Die sehr feinen Haare sind unpigmentiert, sodass sie sich farblich kaum von der Haut abheben.

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Der Haarflaum dient dem Schutz im Mutterleib

Die Ganzkörperbehaarung erfüllt drei wichtige Funktionen für dein Baby: Sie sorgt dafür, dass die von den Talgdrüsen produzierte Käseschmiere besser an der Babyhaut haften bleibt. Sie dient der Wärmespeicherung – insbesondere in der Phase, in der dein Baby noch über sehr wenig Fettgewebe verfügt. Und sie bietet einen gewissen Schutz vor starken Erschütterungen oder Druck von außen.

Reife Babys brauchen keine Lanugohaare mehr

Etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche verlieren Babys die Lanugohaare nach und nach. Termingerecht geborene Babys haben oft gar keinen sichtbaren Haarflaum mehr – oder nur noch an bestimmten Stellen, etwa im Gesicht, an den Ohren, auf dem Rücken oder an den Schultern bis zum Oberarm. Diese Haare fallen aber nach der Geburt ebenfalls aus: Bei den meisten Babys sind die Lanugohaare bis zum Ende des ersten Lebensmonats verschwunden.

Bei der Erstuntersuchung (U1) deines Babys wird deine Hebamme auf bestimmte Reifezeichen achten, die vorwiegend an der Haut erkennbar sind. Ein wichtiges Reifezeichen sind die bereits ausgefallenen Lanugohaare. Auch sollte die Haut von reifen Babys dick genug und nicht mehr leicht durchsichtig sein.

Was passiert mit den ausgefallenen Haaren?

Die feinen Wollhaare schwimmen zunächst im Fruchtwasser. Da dein Baby im Mutterleib täglich ein bisschen davon trinkt, um das Schlucken zu trainieren, nimmt es automatisch auch einen Teil der Lanugohaare auf. Diese sammeln sich zusammen mit abgestorbenen Hautzellen und anderen Bestandteilen im Verdauungstrakt des Babys und werden nach der Geburt mit dem ersten Kindspech (Mekonium) wieder ausgeschieden.

Nach den Lanugohaaren kommen die echten Haare

Sicher ist dir auch schon aufgefallen, dass auch reife Babys mit sehr unterschiedlicher Kopfbehaarung auf die Welt kommen: Vom vollen Haarschopf bis zartem Haarflaum ist alles möglich. Die Kopfhaare beginnen zu wachsen, wenn die Lanugohaare ausfallen. Warum manche Babys bei der Geburt besonders viele Haare haben, hat wahrscheinlich genetische Gründe – auch hormonelle Einflüsse durch die Mutter dürften eine Rolle spielen.

Da das Baby nach der Geburt keinen Kontakt mehr zu den mütterlichen Hormonen hat, fallen die ersten Kopfhaare bei den allermeisten Babys zunächst wieder aus. Die nachwachsenden Haare können dann tatsächlich eine ganz andere Farbe und Struktur haben.

Bei Untergewicht kehrt die Lanugobehaarung zurück

Auch wenn dein Baby seine Lanugohaare zunächst vollständig verliert, kann der menschliche Körper die Wollhaare jederzeit wieder sprießen lassen. Dies geschieht vor allem dann, wenn der Körper seine letzten Fettreserven verliert, was bei Magersucht, Krebs und anderen Erkrankungen oft der Fall ist. Die Lanugohaare helfen dem Körper zur Not auch im Erwachsenenalter bei der Wärmespeicherung. Mach dir aber keine Gedanken, wenn dein Baby termingerecht geboren ist und seine weichen Wollhaare trotzdem etwas länger trägt. Dies ist keinesfalls ein Zeichen für Nahrungsmangel, sondern liegt im Bereich des Normalen.

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 31.05.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Lena Faxel

Lena ist gelernte Journalistin und liebt es, Informationen zu sammeln und einzuordnen. Gerade bei Themen rund um Gesundheit, Kinder und Erziehung ist es ihr wichtig, umfassend zu informieren und freie Entscheidungen zu begleiten. Die gebürtige Rheinländerin bringt als Mutter von drei Söhnen auch gelegentlich ihren persönlichen Erfahrungsschatz ein.

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