In diesem Artikel klären wir die Frage, ab wann Kinder Cola trinken dürfen.
Spätestens wenn auf einer Familienfeier mal eine Flasche Cola auf dem Tisch steht, ist es so weit: Dein Kind fragt nach einem Glas der beliebten Limonade mit der ungewöhnlichen Farbe, die schließlich auch von allen anderen getrunken wird.
Viele Eltern zögern bei der Bitte des Kindes und überlegen: „Ab wann dürfen Kinder Cola trinken?“ Nun …
Alarmierende Risiken!
Aus gesundheitlicher Sicht ist vielen Menschen klar: Cola sollte nicht so getrunken werden, als sei es Wasser. Denn sie enthält keinerlei Nährstoffe, hat einen hohen Kalorien- und Zuckeranteil und ist voller Koffein. Richtig unbedenklich ist sie also ab keinem Alter.
Für Kinder ist regelmäßiger Cola-Konsum allerdings noch gefährlicher, als für Erwachsene, da sie sich noch im Wachstum befinden. Im Kindesalter kann er dazu führen, dass …
- dein Kind durch den erhöhten Koffeingehalt Schlafprobleme bekommt.
- durch den hohen Zuckergehalt seine Zähne angegriffen werden. Das wird angetrieben durch die in Cola enthaltende Phosphorsäure. Diese kann übrigens auch den Kalziumstoffwechsel verändern und damit die Knochen des Kindes angreifen.
- es Magen-Darm-Probleme entwickelt, weil sein Körper Schwierigkeiten hat, die vielen Inhaltsstoffe zu verstoffwechseln. Außerdem begünstigt der viele Zucker Pilzwachstum im Darm und die Darmflora verschiebt sich.
- es aufgrund des hohen Zucker- und Kaloriengehalts in der Cola gesundheitsschädliches Übergewicht bekommt. Auch Diabetes wird durch den starken Blutzuckerreiz begünstigt.
- dein Kind Kopfschmerzen, Herzrasen oder Angststörungen entwickelt – allesamt mögliche Folgen eines zu hohen Koffein- und Zuckerkonsums.
Etablierte Ernährungsmuster in der Kindheit werden übrigens häufig ins Erwachsenenalter übernommen.
Cola ohne Zucker und ohne Koffein – die bessere Alternative?
Zuckerfreie Cola oder spezielle Kinder-Cola ohne Koffein sind nicht wirklich die „bessere“ Alternative.
Die darin enthaltenen Süßstoffe können die Geschmacksbildung des Kindes stören, denn der Körper gewöhnt sich schnell an die extreme Süße. Die Folge kann etwa sein, dass dein Kind andere – eigentlich süße Lebensmittel – als nicht mehr ausreichend süß empfindet.
Auch koffeinfreie Cola enthält viele Zusatzstoffe. Der einzige Vorteil für Kinder ist hier das fehlende Koffein.
Du siehst bereits: Zuckerfreie und koffeinfreie Cola ist vielleicht einen Tick „unbedenklicher“ als die herkömmliche Version, mehr allerdings auch nicht!
Wir empfehlen daher …
Ab wann ist Cola für Kinder in Ordnung?
Weil die gesundheitlichen Risiken des Cola-Konsums sehr hoch sind, sollte dein Kind mindestens im Grundschulalter sein, ehe es die erste Cola probiert.
Wir von babelli finden dennoch wichtig, Kindern keine Verbote oder Tabus bei der Ernährung aufzuerlegen, da sich das negativ auf ihr natürliches Essverhalten auswirken kann. Denn wie so oft ist es bei allem so, was wir uns selbst oder anderen verbieten: Was wir nicht haben dürfen, wollen wir umso mehr!
Ehe dein Kind heimlich Cola trinkt, kannst du es also getrost mit ihm gemeinsam ausprobieren. Als Elternteil bist du auf der sicheren Seite, wenn du deinem Kind einen bewussten Umgang mit Lebens- und vor allem Genussmitteln vorlebst und vermittelst. Und bei Bewusstheit geht es nicht um Perfektionismus.
Erkläre deinem Kind ruhig, dass seine Lust auf Süßes nach Genussmitteln ansteigt und es daher wichtig ist, nicht zu viel Cola zu trinken, um nicht unnötig viel Zucker zu sich zu nehmen. Denn ein zu hoher Zuckerkonsum schadet dem Körper. Dein Kind darf lernen, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu achten und sorgsam mit diesem umzugehen.
Wenn dein Grundschulkind also mal ein Glas Cola auf einem Familienfest trinkt, spricht nichts dagegen. Allerdings solltest du warten, bis es von selbst danach fragt. Sein Bedürfnis, Cola mal auszuprobieren, ist hier entscheidend.
Habe dabei immer im Hinterkopf …
- Was löscht den Durst? Cola sowie andere Limonaden sollten nicht zu Durstlöschern werden (gilt für Erwachsene, wie auch für Kinder)!
- Genussmittel vs. tägliche Lebensmittel: Cola ist ein Genussmittel, kein tägliches Getränk. Es ist damit ähnlich wie ein süßes Dessert nach einer Mahlzeit. Da Cola Koffein und Zucker enthält, sollte sie immer nur in Maßen, nicht in Massen getrunken werden.
- Die „einen Tick bessere“ Alternative: Wenn du auch bei diesen Ausnahmen Wert auf die „einen Tick bessere“ Alternative legst, wähle koffeinfreie und zuckerfreie Cola für dein Kind. So verringert du das Risiko, dass es nach dem Trinken allzu sehr aufgeputscht oder aufgewühlt wird. Süßstoffe bergen (wie oben benannt) jedoch auch ihre eigenen Risiken.
- Hinterfrage, was du vorlebst: Wenn du jedes Wochenende einige Gläser Cola trinkst, wird dein Kind dasselbe wollen. Denn das, was du ihm vorlebst, ahmt es nach. Wenn du also deinen eigenen Cola-Konsum hinterfragst und Cola selbst nur als Ausnahme konsumierst, bist du hier auf der sicheren Seite.
Im Alltag gibt es ansonsten auch prima Alternativen zu Softdrinks wie Cola …
Unbedenklichere Alternativen für Kinder
- Ganz klar: Wasser, Wasser und nochmals Wasser.
- ungesüßter Früchte-, oder Kräutertee – Unser Tipp: Lasse den Tee nach dem Aufkochen zunächst abkühlen. Bereite ihn dann mit Eiswürfeln, Obst-Stückchen, Gurkenscheiben oder Minzblättern in einer schönen Karaffe vor. Fertig ist der sommerliche Durstlöscher. Denn das Auge trinkt mit!
- Selbstgemachte „Limonade“ mit Sprudelwasser, Tiefkühlbeeren, Zitrone und frischer Pfefferminze oder Zitronenmelisse. Sie kommt auch ohne Zucker aus und ist herrlich erfrischend.
- Gelegentlich sind aber auch Fruchtschorlen aus Wasser und Saft mit 100 % Fruchtsaftanteil (ohne Zusätze) in Ordnung. Hier solltest du nur darauf achten, dass dein Kind nicht zu viel davon trinkt, da auch Fruchtsäfte Zucker – wenn auch gesunden Fruchtzucker – enthalten.
Fazit
Neben gesundheitsschädlichem Übergewicht, Schlafstörungen, Angststörungen, Herzrasen und einem Risiko für die Knochen- und Zahngesundheit hat ein regelmäßiger Cola-Konsum viele weitere gesundheitliche Nachteile für Kinder.
Für Kinder im Grundschulalter gilt: Auf Familienfeiern oder mal am Wochenende alle paar Monate ist ein Glas Cola völlig in Ordnung – sofern das Kind auch danach fragt.
Quellen
- Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.
- Landeshauptstadt Stuttgart, Körperschaft des öffentlichen Rechts (2021): Gesundheitsberichterstattung der Landeshauptstadt Stuttgart. Konsum von Softdrinks bei Kindern und Jugendlichen Faktenblatt zur Stuttgarter Sondererhebung der Studie Health Behaviour in School-aged Children 2017/18. https://www.stuttgart.de/medien/ibs/softdrinks-hbsc-stuttgart-2018.pdf (abgerufen am 14.05.2024).
- Verbraucherzentrale NRW e.V. (2023): Getränke für Kinder: welche geeignet sind, welche weniger. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/getraenke-fuer-kinder-welche-geeignet-sind-welche-weniger-5964 (abgerufen am 14.05.2024).
- Robert Koch-Institut (2018): Journal of Health Monitoring. Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_01_2018_zuckerhaltige_Getraenke_KiGGS-Welle2.pdf?__blob=publicationFile (abgerufen am 14.05.2024).