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16% der Eltern pflegen die Zähne ihrer Kinder falsch

Zähne putzen bei Kindern

Zahnpflege bei Kindern ist ab dem ersten Zähnchen wichtig. Doch Kinderzahnärzte schlagen Alarm. Es gibt offensichtlich Verbesserungsbedarf. Wir verraten dir, welche Fehler du bei der frühkindlichen Mundhygiene vermeiden solltest und was 16% aller Eltern falsch machen.

Ab dem ersten Milchzahn lauert der Feind namens Karies

Auch Zähneputzen will gelernt sein – wie so vieles im Leben. Doch lange bevor dein kleiner Schatz selbst zur Zahnbürste greifen kann, ist die tägliche Zahnpflege bereits wichtig. Das bedeutet: Du musst für die nötige Zahngesundheit sorgen und auch schon das erste Zähnchen regelmäßig putzen.

Dabei gibt es jedoch vieles, was man falsch machen kann. Denn Zähne putzen ist nicht gleich Zähne putzen.

Die häufigsten Fehler, die Eltern bei der Zahnpflege von Kindern machen:

  • Erst ab der Aufnahme fester Nahrung mit der Zahnpflege beginnen.
  • Fehlende Kontrolle auf Sauberkeit der Zähne und Zahnzwischenräume.
  • Kinder werden zu früh mit der Zahnbürste allein gelassen.
  • Falsche Zahnputztechnik vermitteln.
  • Zu viel Zahnpasta.
  • Die falsche Zahnpasta verwenden.
  • Neben Zahnpasta mit Fluorid zusätzlich Zahnputztabletten mit Fluorid verabreichen.
  • Zu stark mit der Zahnbürste aufdrücken oder zu unvorsichtig im Bereich des Lippenbändchens bürsten.
  • Zahnbürsten mit zu großem oder zu hartem Bürstenkopf verwenden.
  • Unregelmäßige Zahnpflege.
  • Dauernuckeln an Flaschen und Schnullern tolerieren.
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Besonderheiten bei der frühkindlichen Mundhygiene

Milchzähne sind weitaus empfindlicher als die bleibenden Zähne. Der Zahnschmelz ist noch recht dünn und die feinen Nervenkanäle dafür etwas größer. Deswegen wird dein Kind unter Umständen den Kopf wegziehen, wenn du beim ersten Mal zu kräftig über die kleinen Beisserchen geputzt hast.

Der dünne Zahnschmelz und die etwas größeren Nervenkanäle sind jedoch nicht nur für die höhere Empfindlichkeit verantwortlich. Sie sind auch die Ursache, warum Karies im Kindermund besonders schnell vorankommt. Ist die dünne Zahnschmelzschicht erst einmal durchbrochen, haben die Kariesbakterien freie Bahn, um ihr zerstörerisches Werk am Milchzahn zu vollenden.

Wer glaubt, dass ein Loch im Milchzahn beziehungsweise Kariesbefall bei den ersten Zähnen kein Problem darstellt, der irrt im Übrigen. Denn die Kariesbakterien können bei Milchzähnen weitaus schneller bis zur Zahnwurzel vordringen. Außerdem befallen diese Bakterien auch die bleibenden Zähne, die bereits im Kieferknochen angelegt sind.

Aktuell gültige Zahnputz-Empfehlung:

Einheitliche Fluoridempfehlung von Kinderärzten und Zahnärzten
Grafik: BLE/www.gesund-ins-leben.de [rerif]

Unglaublich: Laut einer Studie kommen 16% der Eltern der Empfehlung des täglichen Zähneputzens nicht nach, ungeachtet ihrer sozialen Herkunft.

Tipps zur Fehlervermeidung bei der kindlichen Zahnpflege

  1. Regelmäßige Zahnpflege beginnt mit dem ersten Zähnchen. Dafür kannst du bei deinem Baby entweder einen Silikonfingerling oder eine kleine Zahnbürste mit weichem Bürstenkopf verwenden.
  2. Beim Baby gelingt das Zähne putzen besser, wenn du dein Kind auf die Wickelkommode legst. So hast du die beste Sicht auf das Zähnchen und kannst ruhig und vorsichtig putzen.
  3. Führe dein Kind langsam an die richtige Zahnputztechnik heran. „KAI plus“ ist optimal und zeigt auch die richtige Reihenfolge auf. K steht für Kauflächen, A für Außenflächen, I für Innenseite und plus bedeutet: Nachputzen durch Mama oder Papa.
  4. Verwende eine Zahnbürste mit einem weichen und möglichst runden Bürstenkopf, damit alle Zähne im Kindermund gut erreicht werden können.
  5. Kontrolliere immer auf Sauberkeit und putze nach, solange dein Kind noch nicht die nötige Feinmotorik entwickelt hat. Man sagt, dass diese sich erst dann gut ausgeprägt hat, wenn die Kinder in leserlicher Handschrift auch schreiben können. Das ist etwa im Alter zwischen 8 und 9 Jahren.
  6. Entscheide dich entweder für Fluoridierung in Form von Tabletten oder eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta. Eine Kombination kann dem Milchzahn schaden.
  7. Für die frühkindliche Zahnpflege braucht es eine Kinderzahnpasta, die speziell auf Milchzähne abgestimmt ist.
  8. Gib deinem Kind nicht zu viel Zahnpasta auf die Bürste. Ein erbsengroßer Klecks reicht vollkommen aus. 
  9. Motiviere dein Kind, morgens und abends Zähne zu putzen. Bei kleinen Putzmuffeln können kindgerechte Zahnbürsten mit hübschem Design oder mit Melodiefunktion helfen.
  10. Drohe deinem Kind niemals mit dem Zahnarzt. Das würde nur negative Gefühle bei ihm auslösen, wenn der nächste Zahnarztbesuch ansteht.
  11. Lebe deinem Kind die regelmäßige und gründliche Mundhygiene vor. Dazu gehört auch, dass man sich genügend Zeit zum Zähneputzen nimmt. 
  12. Verpasse nicht den ersten Zahnarztbesuch, der nach der U5 vorgesehen ist.
  13. Beim ersten Zahnarztbesuch nimmst du dein Kind am besten auf den Schoß. So fühlt es sich wohl und geborgen. Idealerweise hast du einen auf Kinderzahnheilkunde spezialisierten Zahnarzt vor Ort. Da diese aber nicht überall vertreten sind, kannst du auch ganz normal zu jedem anderen Zahnarzt gehen. Am besten ist da natürlich einer, der sehr einfühlsam ist.
  14. Ruhig bleiben. Auch beim richtigen Zähneputzen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Fazit

Die richtige Zahnpflege will gelernt sein. Bevor dein Kind das aber vollkommen selbstständig kann, braucht es deine Unterstützung. Nachputzen und Kontrolle durch dich sind also wichtig, auch wenn dein Nachwuchs die Zahnbürste schon recht gut alleine halten und führen kann. Manchmal steckt der Fehler im Detail – oder Karies in den schwer einsehbaren Zahnzwischenräumen.

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Quellen

Veröffentlicht von Manuela Schneider

Schon als Erzieherin hat Manuela sich der kleinen und großen Dinge angenommen, die Vorschulkinder beschäftigen. Kreativ gestaltete sie für ihre Mäuse den Kindergartenalltag, sodass jeder Tag ein neues Abenteuer bereithielt. Als zweifache Mama hat sie sich diesen kreativen Einfallsreichtum ebenso beibehalten wie ihr besonderes Verständnis für das Gefühlsleben der Kleinen. Manuela sammelte unsagbar viele nützliche und wertvolle Erfahrungen in der Arbeit sowohl mit Kita-Kindern zwischen 3 und 6 Jahren als auch nach der Wende in Freizeiteinrichtungen für 6- bis 18-Jährige wie den Spielstuben, Kinderkreativ-Workshops und Jugendclubs der Stadt Chemnitz. Seit 2013 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als freiberufliche Autorin, die gefühlvoll in Worte fasst, was anderen nur auf der Zunge liegt.

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