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Pupsi, Specki & Bärchen: ab wann sind süße Kosenamen für unsere Kinder peinlich?

Pupsi Specki und Baerchen ab wann werden die suessen Kosenamen fuer unsere Kinder peinlich - Pupsi, Specki & Bärchen: ab wann sind süße Kosenamen für unsere Kinder peinlich?
In der Öffentlichkeit möchte kein Kind Knödelchen, Schnurzel, Schmusibär oder Kohlkopf sein. / Bild ©oksix, Adobe Stock

Kose- und Spitznamen von Eltern für Kinder sind liebevoll gemeint. Können aber irgendwann auch unangenehm aufstoßen. Warum? Wir haben recherchiert.

Jeder hat einen Spitznamen: Entweder handelt es sich dabei um die Verniedlichung oder Verkürzung des eigenen Namen (Emelie wird Emmi und Joshua Joshi), Tierkosenamen, Eigenschaften oder Skurriles. In jedem Fall sind die meisten von ihnen ein Ausdruck unserer Liebe zu unseren Kindern. Psychologen und Sprachwissenschaftler gehen aber noch weiter und meinen, Kosenamen sagen viel über die Beziehung zwischen zwei Menschen aus. Sie deuten auch auf Eigenheiten hin und wie wir unseren Nachwuchs sehen. Das kann schön sein. Diese Namensnarrative bestimmen aber auch teilweise, wie die Kinder sich später selbst sehen oder wahrnehmen.

Was verraten Kose- und Spitznamen über unsere Kinder? 

Diese Frage ist einfach und anschaulich zu beantworten, wenn wir unser Kind liebevoll Moppelchen, Knödelchen oder Specki nennen. Je kleiner das Kind, desto niedlicher wirken solche Betitelungen. Je älter die Kinder werden, desto eher könnten wir uns davon lösen. Oder unser Kind in seinem Selbstwertgefühl so stärken, dass ihr oder ihm klar ist, dass es so viel mehr ist als nur ein Knödelchen oder Specki. Eben auch Super-Alex oder unsere kleine Künstlerin.

Kosenamen mit beleidigendem Unterton

Dann gibt es aber auch Eltern, die ihre Kinder spätestens ab dem Kleinkindalter und tatsächlich ohne böse Absichten Drama Queen, Prinzessin auf der Erbse oder Angsthase nennen. Solche Spitznamen, die immer wieder herausgeholt werden, verfestigen ein bestimmtes Bild oder vermeintliche Charakterzüge des Kindes innerhalb der Familie und der Gesellschaft. Und das Kind versteht sie eines Tages und sieht sich selbst als kleine Zicke, Diva, Heulsuse, Scheißerchen oder Prinz Pups.

Unsere Rufnamen haben einen ungeahnten Einfluss auf unser Leben und unsere Selbstwahrnehmung. Das soll nicht heißen, dass diese Worte uns nicht gelegentlich aus der Situation herausrutschen dürfen. Aber wenn sich solche Ansprachen verfestigen, ist das wörtlich gemalte Bild nicht schön für unser Kind. Deshalb besser Kose- und Spitznamen ohne beleidigenden Unterton wählen. 

Kuriose Kosenamen

Kohlkopf, Kürbis, Würstchen, Schnurzel oder Schnarchi und Pupsi sind ganz eigene und durchaus süße Wortwahlen, die aber auch Assoziationen wecken, die die Kinder später vielleicht nicht unbedingt wollen. Wer in einem von Liebe und Respekt geprägten Zuhause aufwächst und sich auch selbst finden und entfalten darf, der blickt aber auch voller Humor und Liebe auf solche Spitznamen und Eigenheiten zurück. 

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Tierkosenamen

Ganz weit oben in der Rangliste deutscher Kosenamen liegen Mausi, Hase, Tiger oder Bärchen. Psychologen sind sich einig: Solche Tierkosenamen zeigen, welches Bild wir von unserem Gegenüber haben. Bären sind gemütlich, tapsig und knuddelig wie ein Teddybär, aber auch beschützend und stark. Spatz, Hasi und Mausi sind eher klein, niedlich, zart und müssen beschützt werden. Beobachtet euch selbst mal und schaut, in welcher Situation ihr euer Kind wie nennt. Genau, wie Eltern den ganzen Namen ihres Kindes gezielt aussprechen, wenn sie sauer sind, kommen die Kosenamen auch situativ daher. 

Schatz ist nicht gleich Schatz

Der Kosename Schatz ist überall auf der Welt beliebt und ein gutes Beispiel für situative Betitelung: Grundsätzlich drückt Schatz eine sehr hohe Wertschätzung aus. Ist selten peinlich in der Öffentlichkeit, kann aber auch Besitzansprüche andeuten oder ganz lang ausgesprochen (Schaaaaahatz…) ermahnend oder genervt gemeint sein. 

Im großen Ganzen sind alle Kosenamen für unseren Nachwuchs einfach nur liebevoll gemeint. Und sobald unsere Kinder gut sprechen können, bekommen wir auch selbst welche von ihnen zugeteilt. Da ist dann von Lieblingsmama, Papsilein bis Papapups und Meckermama auch alles dabei. Und spätestens kurz vor der Pubertät machen uns unsere Kinder dann vielleicht selbst darauf aufmerksam, dass sie nur noch ganz privat unser Bärchen, Knuffel oder Mucki sind.

Lasst uns gern einen Kommentar da: Wie nennt Ihr eure Kinder und hat sich schon eins beschwert über den eigenen Kosenamen? 

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Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

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