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Augenfarbe Baby: Wie lange bleibt sie ein Geheimnis?

Augenfarbe Baby: wann, welche und warum?

Blaue, grüne oder doch braune Augen – Welche Augenfarbe das Baby haben wird, bestimmen elterliche Gene und die seiner Verwandten in gerader Linie. Aber welche Farben sind möglich, wie entstehen sie und wann zeigt sich die endgültige Augenfarbe beim Baby? Wir haben alles zusammengetragen, das (werdende) Babyeltern interessiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Baby-Augenfarbe ändert sich meist in den ersten Lebensjahren noch.
  • Nicht alle Babys kommen mit blauen Augen zur Welt!
  • Auch wenn beide Eltern blaue Augen haben, können ihre Babys grüne oder braune Augen bekommen. Andersherum ebenso.
  • Je mehr du über Augenfarben der Großeltern und Urgroßeltern weißt, desto genauer kannst du Wahrscheinlichkeiten abschätzen.
  • Nicht immer lassen sich Augenfarben eindeutig zuordnen, weil mehrere Gene ihren Teil beisteuern. Mischfarben sind nicht ungewöhnlich.
  • Die klassische Unterteilung ist blau, grün und braun. Grau wird zu blauen Augen dazugezählt.
  • Braune Augen kommen weltweit mit Abstand am häufigsten vor.
  • Blaue oder graue Augen finden sich vor allem in Nordeuropa.

Mamas oder Papas Augen: Welche Augenfarbe gewinnt?

Welche Farbe später Babys Augenfarbe wird, hat viel mit eurer eigenen zu tun –  jedoch nicht alles. Denn selbst wenn Mutter und Vater beide blaue Augen haben, kann das Baby in Ausnahmefällen grüne oder braune Augen bekommen. Warum? Dazu braucht es einen kleinen Ausflug in die Genetik beziehungsweise die Vererbung.

Wie du vielleicht weißt, erbt ein Kind gleich zwei Sätze seiner genetischen Eigenschaften von den Eltern – einen vom Vater und einen von der Mutter. Und auch sie haben von den Großeltern Gene in doppelter Ausführung mitbekommen. Was zusammengenommen zur Augenfarbe in den Genen steht, ist der „Genotyp“.

Stark vereinfacht gesagt, hat jeder von uns eine sichtbare und eine unsichtbare Augenfarbe. Welche Farbe sich durchsetzt, hängt unter anderem davon ab, welche Gene „dominant“ und welche „rezessiv“ sind. Oder anders, welche Gene das jeweils andere unterdrücken. Was dann sichtbar wird, nennt sich „Phänotyp“.

Die braune Augenfarbe – also viele Pigmente – dominiert. Das heißt, sie ist durchsetzungsstärker als blaue oder grüne Farbe. Es ist also wahrscheinlich, dass das Baby einer Mama mit grünen Augen und eines Papas mit braunen Augen später selbst braune Augen haben wird. Ob es tatsächlich so kommt, bleibt aber ungewiss. Denn auch, wenn Mama und Papa beide braune Augen haben, können sie Träger blauer oder grüner Augenfarbe sein, wenn irgendwo in der direkten Verwandtschaftslinie eine andere Farbe vorkam. Ob sie die unsichtbare oder sichtbare Farbe weitergegeben haben, ist reiner Zufall.

Wie die Augen deines Kindes pigmentiert sein werden, ist von Anfang an in seinen Genen verankert. Aber: welche Augenfarbe ein Mensch hat, bestimmen nicht ein, sondern gleich mehrere Gene. Wäre es nur ein Gen, gäbe es beispielsweise nur eine Sorte blaue Augen. Weil es mehrere sind (polygen), kommen so viele Farbnuancen und unerwartete Augenfarben bei Babys vor. Die Vererbung der Irisfärbung ist also deutlich komplexer, als früher angenommen wurde.

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Achtung: Die Augenfarbe deines Babys ändert sich noch

Die Augenfarbe deines Kindes bleibt auch nach der Geburt ein Überraschungsei. Vorher blau, nachher braun? Ganz normal! Denn die vererbte Augenfarbe zeigt sich erst richtig nach Monaten bis Jahren. Der Wechsel geschieht allmählich. Viele nord- und mitteleuropäische Babys mit heller Haut kommen mit blauen Augen auf die Welt, behalten diese aber nicht. Warum sich die Augenfarbe beim Baby ändert? Ganz einfach: Ihre Iris hat noch kein Pigment eingelagert. Das passiert erst nach und nach. 

Dass alle Neugeborenen blaue Augen hätten, ist jedoch ein Mythos. Denn bei Babys mit dunklerer Hautfarbe beginnt die Pigmentierung oft schon im Babybauch. So sind sie schnellstmöglich vor starker Sonneneinstrahlung geschützt. Aber auch sie zeigen beim ersten Augenaufschlag ein helleres Braun (oder Dunkelgrau), bevor ihre Augen im Verlauf dunkelbraun oder fast schwarz werden.

Wann zeigt sich die endgültige Baby-Augenfarbe?

Die finale Augenfarbe steht bei Babys nicht sofort fest. Eine erste Tendenz erkennst du nach etwa einem halben Jahr. Im Alter von 12 bis 18 Lebensmonaten ist die endgültige Augenfarbe sehr deutlich zu erkennen. Bis dahin haben sie von blau zu grün oder blau zu braun gewechselt. Sind die Augen deines Kindes am 3. Geburtstag noch blau, bleiben sie es höchstwahrscheinlich auch. Bei einigen wenigen Kindern ändert sich die Augenfarbe jedoch bis in die Pubertät hinein. Letztes hat eher hormonelle Gründe und es handelt sich lediglich um Nuancen.

Bei Geburt braune Augen werden in der Regel nicht heller. Ausnahmen (vor allem im Alter) gibt es jedoch auch hier.

Welche Augenfarbe wird mein Baby haben?

Die folgende, stark vereinfachte Grafik zeigt anschaulich, wie groß die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Baby-Augenfarbe* in etwa ist. Sie bildet jedoch nur einen Anhaltspunkt. Denn welche Genkombinationen Mutter und Vater tatsächlich mitgegeben haben, geht daraus nicht hervor. Manche Eltern können außerdem mit Mischfarben aufwarten, die sich nur schlecht in Grafiken abbilden lassen. Unser Tipp: Spiele mehrere Varianten durch, um eine Voraussage zu treffen.

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* Da blau und grau oft nur schwer zu unterscheiden sind, zählen graue Augen in Statistiken in der Regel als blaue Augen.

Du siehst, wenn Mama und Papa blaue Augen haben, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass ihre Kinder ebenfalls blauäugig bleiben – obwohl auch hier Restchancen auf Grün oder Braun bleiben. Bei zwei braunäugigen Eltern sind die Chancen auf ein Baby mit braunen Augen mit 75 Prozent zwar ebenfalls sehr hoch, andere Farben jedoch nicht unwahrscheinlich. Tauchen in der Ahnenreihe eines oder beider Elternteile andere Augenfarben auf, steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine unerwartete Augenfarbe bei deinem Baby. Deswegen fragen manche Rechner die Augenfarbe der Großeltern mit ab.

Welche Farben gibt es und warum?

Ob blaue, braune, graue oder grüne Augen: Welche Augenfarbe ein Mensch hat, hängt davon ab, wie viel Melanin seine Iris einlagert. Denn wie die äußere Haut speichert auch die Regenbogenhaut des Auges den schützenden Farbstoff in ihren Melanozyten – also das Pigment, welches vielen von uns eine Sommerbräune beschert. Kurz: Je mehr Melanin, desto weniger Licht kommt zur Netzhaut durch und desto dunkler erscheint die Farbe.

  • Viel Melanin bedeutet braune oder fast schwarze Augen. 
  • Weniger Melanin erzeugt Grüntöne.
  • Sehr wenig Melanin führt zu blauen bis grauen Augen.

Und das in allen erdenklichen Schattierungen. Die Irisfärbung ist dank der unterschiedlichen Pigmentierung so individuell wie ein Fingerabdruck. Auch Größe und Beugung der Linse spielen zusammen mit dem Lichteinfall eine Rolle, wie die jeweilige Augenfarbe wirkt.

Schon gewusst?

Die meisten Menschen auf der Welt – nämlich fast 90 Prozent – haben braune bis hin zu schwarze Augen. Blaue und graue Augen haben etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung. Grüne Augen sind mit nur 2 Prozent am seltensten. Weltweit wohlgemerkt, denn helle Augen kommen in Deutschland deutlich öfter vor.

Anders als bei der Haut führt ausgiebiges Sonnenbaden nicht dazu, dass das Auge nachdunkelt. Dennoch hat die Sonne etwas damit zu tun, in welchen Regionen welche Farben häufiger vorkommen. In Gebieten mit intensiverer Sonneneinstrahlung waren evolutionstechnisch gesehen gut geschützte Augen von Vorteil, während in nördlicheren Gefilden wie Nordeuropa weniger Pigmente mehr Vitamin D bedeuteten. Deshalb haben deutlich mehr Menschen in Nordeuropa blaue oder graue Augen als anderswo. Genau genommen handelt es sich bei ihnen um eine Mutation. Denn vor 10.000 Jahren hatten alle Menschen dunkle Augen.

In Asien, Afrika und Südamerika ist dunkelbraune Augenfarbe noch immer vorherrschend. Grüne Augen kommen vor allem in und um Irland herum öfter vor.

Warum haben manche Menschen verschiedenfarbige Augen?

Ein Auge blau, das andere braun oder ähnlich interessante Kombinationen – unterschiedlich gefärbte Augen sind bei Menschen nicht allzu häufig. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung weist eine solche „Iris-Heterochromie“ auf, bei der ein Auge weniger Pigment einlagert als das andere. Dieses Merkmal kann angeborenen oder erworben sein. 

Deutlich häufiger ist die „zentrale Heterochromie“. Denn viele Menschen haben gar keine eindeutige Augenfarbe. Schaust du genauer hin, wirst du farbige Ringe rund um die Pupillen, kleine Flecken oder Ähnliches entdecken. In der Regel sind solche Farbspielereien harmlos. Es gibt jedoch eine naturheilkundliche Sparte, die mithilfe der Irisdiagnostik (Iridologie) Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten zu ermitteln versucht. Von der Schulmedizin wird das Verfahren jedoch bisher nicht anerkannt. Ob sich das in Zukunft ändert, bleibt abzuwarten.

Fazit zur Farbe der Babyaugen

Welche Augenfarbe ihr Baby bekommen wird, ist eine Frage, die viele Eltern umtreibt. Fakt ist, bei blauen Augen bleibt es nicht immer. Und selbst dunkeläugige Kinder haben bei der Geburt zuerst etwas hellere Augen. Die endgültige Augenfarbe steht dann meist nach ein bis zwei Lebensjahren fest. Warum das so ist, weißt du jetzt.

Aber egal, ob blau, grün, braun oder eine Mischung – die Farbe der Augen wird dein Kind noch ein Stückchen einzigartiger machen, als es ohnehin schon ist. Am meisten wünschen wir dir, dass dein Baby vor allem eines haben wird: vor Glück strahlende Augen, wenn es dich sieht!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 17.11.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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