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Darf ich Cola in der Schwangerschaft trinken?

Cola in der Schwangerschaft - erlaubt oder nicht?

Als werdende Mutter sollte deine gesamte Ernährung besonders ausgewogen und gesund sein. Immerhin geht es in der Schwangerschaft auch um das Wohl deines ungeborenen Babys. Auch Getränke gehören in dieser Zeit immer wieder auf den Prüfstand. Wenngleich immer die Menge das Maß aller Dinge ist, stellt sich die Frage: Wie viel Cola in der Schwangerschaft ist erlaubt? Wir verraten dir, was du darüber wissen musst.

Darf man in der Schwangerschaft Cola trinken?

Häufig greifen Schwangere in den ersten Wochen zur Cola, um die morgendliche Übelkeit oder die Müdigkeit zu bekämpfen und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Manchmal sind es auch die Schwangerschaftsgelüste, die nach einem kühlen Glas Cola verlangen.

Es ist jedoch keine Neuigkeit, dass Cola mit seinem hohen Zuckergehalt nicht sonderlich gesund ist. Dazu kommt, dass Cola auch eine nennenswerte Menge Koffein enthält.

Gelegentlich ein Schluck oder Glas Cola zu trinken, ist in der Schwangerschaft nicht gefährlich. Aber beschränke den Cola-Genuss lieber auf ein kleines Maß. Denn was den Zucker- und Koffeingehalt angeht, sollten Schwangere beim Thema Cola vorsichtig sein. So lecker dir das erfrischende Glas Cola erscheinen mag, das Kaltgetränk birgt während der Schwangerschaft gewisse Risiken.

Der übermäßige Genuss von Cola und die Folgen

Wie viel Cola in der Schwangerschaft als unbedenklich gilt, ist umstritten. In verschiedenen Studien wurde aber bereits zum erhöhten Zucker- und Koffeinkonsum in der Schwangerschaft geforscht. Während sich über die unbedenkliche Menge von Cola als Erfrischungsgetränk die Geister scheiden, gibt es zu den Folgen signifikante Ergebnisse.

Folgen hohen Zuckerkonsums in der Schwangerschaft

Ärzte und Hebammen warnen insbesondere vor dem sehr hohen Zuckergehalt klassischer Cola-Getränke. Und ein übermäßiger Zuckerkonsum kann ursächlich für einen Schwangerschaftsdiabetes ein. 

Je nach Sorte enthalten 100 ml Cola zwischen 7 und 10,8 g Zucker. Das entspricht in etwa der Menge von bis zu 35 Stück Würfelzucker. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden pro Tag maximal 50 g Zucker empfohlen.

Ein sich entwickelnder oder ausgeprägter Schwangerschaftsdiabetes kann bei dir zu Bluthochdruck und damit verbundene Komplikationen, wie einer Präeklampsie, führen. Weitere Risiken sind Harnwegs- oder vaginale Infektionen, Geburtsverletzungen, Kaiserschnitt, Blutungen und Depressionen. Außerdem stellt er ein Risikofaktor für die spätere Entwicklung eines Typ-2-Diabetes dar.

Bei deinem Kind kann ein Schwangerschaftsdiabetes ein besonders hohes oder niedriges Geburtsgewicht verursachen, die Lungenreife hemmen sowie zu Problemen mit dem Zuckerstoffwechsel führen. Die betroffenen Kinder haben ein höheres Risiko für eine spätere Fettleibigkeit und/oder Diabetes-Erkrankung. 

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Folgen (hohen) Koffeinkonsums in der Schwangerschaft

Je nach Sorte haben Cola-Getränke unterschiedliche Koffeingehalte. Beispielsweise kommen bei Coca Cola auf 100 ml etwa 10 mg, Fritz Kola und Afri Cola auf die gleiche Menge schon 25 mg Koffein.

Diverse Studien warnen vor den Folgen des Konsums von Koffein in der Schwangerschaft. Beispielsweise kam Professor Jack James an der Universität in Reykjavik bei der Analyse von diversen Beobachtungsstudien unter anderem zu dem Ergebnis, dass je nach Koffeinmenge in der Schwangerschaft:

  • das Risiko für eine Frühgeburt steigt
  • das Risiko für eine Fehlgeburt steigt,
  • Koffein das Geburtsgewicht negativ beeinflussen kann,
  • das Kind ein erhöhtes Risiko hat, später übergewichtig zu sein.

Ebenso hat er gezeigt, dass es Zusammenhänge zwischen dem Koffeinkonsum in der Schwangerschaft und der Entwicklung einer Kinderleukämie zu geben scheint.

Das Problem am Koffein: es gelangt über die Plazenta auch in den Organismus des Ungeborenen. Dort entfaltet es die gleiche anregende, herzschlag-beschleunigende Wirkung, wie bei dir. Und weil das Koffein im kindlichen Organismus nur sehr langsam abgebaut wird, sorgt es dort lang anhaltend für Stress im sich entwickelnden Körper deines Babys.

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Weiterhin kann das Koffein aus der Cola auch deine Körperchemie durcheinanderbringen. So hemmt ein erhöhter Koffeinspiegel die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen wie Eisen. Auch führt zu viel Koffein dazu, dass dein Körper Magnesium und Kalzium zu schnell wieder ausscheidet. Das könnte eine Unterversorgung des Babys zur Folge haben, die das Knochenwachstum beeinträchtigen kann.

Die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt Schwangeren ein Maximum von 200 mg Koffein täglich. Diese Grenze wird zwar von einigen Wissenschaftlern infrage gestellt, aber dennoch sprechen sie sich dafür aus, während der Schwangerschaft besser ganz auf Koffein zu verzichten.

Die morgendliche Tasse Kaffee enthält bereits Koffein (ca. 90 mg). Auch schwarzer Tee (25 mg) oder Bitterschokolade (bei 100 g etwa 88 mg) sind beispielsweise nicht koffeinfrei. Somit ist das Glas Cola am Abend ein zusätzlicher Koffeinkick für die Gesamt-Tagesdosis.

Cola Light, Cola Zero und andere Alternativen

Süßstoff statt Zucker: Cola Light und Cola Zero

Du möchtest auf Zucker verzichten, nicht aber auf den Cola-Geschmack? Dann können Cola Light oder Cola Zero in der Schwangerschaft Alternativen sein. Hier wurde der Zucker durch Zuckeraustauschstoffe, also Süßstoffe, ersetzt. Somit enthält eine Flasche Cola Zero beispielsweise keinen Zucker und weitaus weniger Kalorien als die klassische Cola. Trotzdem gilt es auch die zuckerfreien Varianten mit Bedacht zu genießen.

Wie richtiger Zucker provozieren künstliche Süßstoffe nämlich die Ausschüttung von Insulin. Bei übermäßigem Verzehr stellen sie ebenfalls einen Risikofaktor für die Entwicklung von Übergewicht und Diabetes Typ 2 dar. Zudem gelangen die künstlichen Süßstoffe auch in den kindlichen Organismus. In Tierversuchen verschlechterten sie bei den Feten die Leberfunktion und die Darmflora.

Bei den Süßstoff-Alternativen lautet die Empfehlung deshalb auch: bitte in Maßen genießen und nicht als täglichen Durstlöscher nutzen. Nicht zuletzt enthalten die Light und Zero Colas auch Koffein. Die Light-Variante je nach Hersteller sogar mehr als die klassische Sorte. Bei stark koffeinhaltigen Getränken findest du mittlerweile auch den Hinweis „Nicht für Schwangere geeignet“.

Gesündere Alternativen zur Cola in der Schwangerschaft 

Was also trinken, wenn sich der Appetit meldet, aber das Gewissen Cola und Cola-Varianten ablehnt? Gesunde Durstlöscher in der Schwangerschaft sind: 

  • Wasser
  • Früchtetee
  • Saftschorlen

Liebst du kalte Getränke, dann hab am besten immer genug davon auf Vorrat im Kühlschrank. Auch Eiswürfel können vermeintlich schnöde Saftschorlen aufpeppen. Ansonsten probier doch einfach mal neue Sorten aus. Vielleicht findest du ja sogar ein neues Lieblingsgetränk. Mit möglichst wenig Zucker und Koffein, versteht sich.

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Fazit zur Cola in der Schwangerschaft

Warum Cola in der Schwangerschaft nicht das beste Lebensmittel ist, liegt auf der Hand. Das beliebte Kaltgetränk enthält eindeutig zu viel Zucker. Die zuckerfreien Alternativen sind auch nur auf den ersten Blick gesünder. Ein weiteres Risiko stellt der Koffeingehalt von Cola-Getränken dar.

Alles in allem gilt: In Maßen statt in Massen ist Cola in der Schwangerschaft erlaubt, wenngleich die Alternativen zur Cola von uns ganz klar favorisiert werden. Das gilt übrigens auch für die Stillzeit. 

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 13.06.2023
Dieser Artikel wurde von Dr. med. Kristin Deeb geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Manuela Schneider

Schon als Erzieherin hat Manuela sich der kleinen und großen Dinge angenommen, die Vorschulkinder beschäftigen. Kreativ gestaltete sie für ihre Mäuse den Kindergartenalltag, sodass jeder Tag ein neues Abenteuer bereithielt. Als zweifache Mama hat sie sich diesen kreativen Einfallsreichtum ebenso beibehalten wie ihr besonderes Verständnis für das Gefühlsleben der Kleinen. Manuela sammelte unsagbar viele nützliche und wertvolle Erfahrungen in der Arbeit sowohl mit Kita-Kindern zwischen 3 und 6 Jahren als auch nach der Wende in Freizeiteinrichtungen für 6- bis 18-Jährige wie den Spielstuben, Kinderkreativ-Workshops und Jugendclubs der Stadt Chemnitz. Seit 2013 hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als freiberufliche Autorin, die gefühlvoll in Worte fasst, was anderen nur auf der Zunge liegt.

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